"Sport" am Computer hat mit körperlicher Ertüchtigung und Fitness (Gesundheitsvorsorge) nichts zu
tun.
Im Gegenteil wird die körperliche Physis geschwächt und es kommt zu Haltungsschäden.
Der Computer kann sportliche Aktivitäten unterstützen, Computerspiele sind dazu aber nicht
geeignet. Im Gegenteil gibt es hier auch Suchtgefahren.
Einem Trend hinterherzulaufen, nur um wenige Stimmen einzufangen, halte ich für falsch. Ich halte den Absatz eher für kontraproduktiv in der Wählergewinnung.
Kommentare
Stephanie Burkhardt:
Josef Winkler:
Wir sind mit dem Vorschlag also nicht im luftleeren Raum unterwegs. Auch hat unsere grüne Spitzenkandidatin in RLP vor kurzem dazu einen Livestream zusammen mit einem Vertreter der E-Sports-Abteilung von Mainz 05 gehabt.
Hier die Meldung aus der Bundestagsfraktion und der Link zum Antrag:
20.08.2019
Wir wollen die Anerkennung der Gemeinnützigkeit von eSport-Vereinen.
Die Bedeutung des eSport wächst rasant. Es benötigt verlässliche Regeln für die weitere Entwicklung.
Wir haben ein Konzept für eine eSport-Entwicklung auf den Weg gebracht, wodurch Potentiale und Möglichkeiten genutzt werden können und Fehlentwicklungen entgegengewirkt werden soll.
Die Gamescom in Köln schlägt alle Rekorde. Die weltgrößte Messe für Computer- und Videospiele repräsentiert einen Markt, der allein in Deutschland im Jahre 2018 auf knapp fünf Milliarden Euro geschätzt wurde. Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland nutzen Computer oder Konsolen auch zum Spielen. Im Deutschen Bundestag haben wir bisher als einzige Fraktion einen Antrag zur Förderung des eSport vorgelegt.
eSport ist ein weltweites Phänomen, das Millionen junger und zunehmend auch älterer Menschen begeistert - sowohl als Spielerinnen und Spieler, als auch als Zuschauerinnen und Zuschauer. Bei Turnieren vor Ort, via Streaming im Internet oder im Fernsehen. Unter eSport verstehen wir das wettbewerbsmäßige Spielen von Videospielen am Computer, der Konsole oder anderen Geräten unter menschlichen Gegnerinnen und Gegnern. Politik und Sport sollten davor nicht die Augen verschließen. Lesen Sie hier unseren Antrag: Die Entwicklung des eSports fördern und gestalten.
Die Entwicklung des eSports fördern
Wir wollen gute Rahmenbedingungen für den eSport in Deutschland schaffen – vor allem für Amateur-Vereine. Wir finden es gut, wenn sich Menschen in einem Verein zusammenfinden, um ihrem Hobby nachzugehen. eSport-Vereine sollen deswegen genauso von der Gemeinnützigkeit profitieren wie andere Sportvereine: Weniger Bürokratie gegenüber den Behörden, steuerliche Erleichterungen, Zugang zu kommunalen Räumen und vieles mehr.
Politik und Sport sind gefragt
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Er will mit eSport nichts zu tun haben. Ein Dialog mit dem eSport Bund Deutschland (ESBD) findet kaum noch statt. Wir meinen: Beide Verbände können im hohen Maße voneinander profitieren und sollten daher schnell wieder an einen Tisch.
Bundesregierung hat Bedeutung des eSport immer noch nicht verstanden
Die Koalition von Union und SPD hat dem eSport im Koalitionsvertrag große Versprechungen gemacht. Geschehen ist bisher aber nichts – weder im Gemeinnützigkeitsrecht noch bei der Sportpolitik. Im Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2020 wurden sogar die Zuschüsse für die Gameswirtschaft wieder auf Null gekürzt. Das ist kein gutes Zeichen, denn mit dem Einmalzuschuss von 50 Millionen im Jahr 2019 kann man keine langfristige Entwicklung einleiten.
Dem Gamesstandort Deutschland hilft das nicht weiter. Deshalb fordern wir weiter die Zustimmung der anderen Fraktionen zu unserem vorliegenden Bundestagsantrag zur Förderung des eSports.
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/055/1905545.pdf
Lutz Dreyer:
Die Tatsache, dass E-Sport ein weltweiter Trend und ein gutes Geschäft ist, kann doch für uns nicht überzeugend sein, dieses fördern zu müssen. Klimawandel und Militarisierung sind auch weltweite Trends, denen wir uns aber aktiv entgegenstellen; aus gutem Grund. Wir sind in der Gesellschaft mit Hochgeschwindigkeitstempo auf dem Weg in die totale Digitalisierung. Echten körperlichen Sport inkl. Wandern, der nicht nur das Gehirn und die Augen belastet, halte ich für essentiell als Ausgleich zum Digitalleben, das mehrheitlich aus meiner Sicht zu zunehmenden gesundheitlichen Belastungen führt. Ich spreche hier aus der Sicht eines Menschen, der auch die Zeit vor der Digitalisierung kennt, und dessen Söhne damit auch unterschiedlich umgehen.
Viele Grüße
Lutz
Eckard Wiendl:
Lieber Joseph, ich kann nicht nachvollziehen, wie man krankmachende Tätigkeiten als Sport fördern kann. Das sieht die Bundesregierung der der Sportbund richtig. Hier müssten im Gegenteil aus Sicht der Suchtprävention alle Alarmglocken klingen! Und übrigens: Ich sehe meine Schüler in der Schule und sehe, wer nachmittags und abends hinter der Glotze des Computers hängt und immer mehr ein Häuflein Elend wird, anstelle persönliche Stärke zu entwickeln. Mich entsetzt die Vorstellung, dass es ernsthaft Menschen in unseren Reihen gibt, die so etwas befürworten können.
Josef Winkler:
mit Menschen, die mich „krank im Gehirn“ nennen, diskutiere ich nicht in der Sache. Der Programmentwurf wurde vom Landesvorstand eingebracht, nachdem er vom erweiterten Landesvorstand beraten und diskutiert worden war. Die Bundestagsfraktion unterstützt dieses Anliegen ebenfalls. Nach Deiner Meinung also alles „Gehirnkranke“. Ein erschreckendes Niveau der Diskussion zeigst Du da.
Benjamin Buddendiek:
Ernst Groskurt:
ich kann mich den Ausführungen der Vorredner nur anschließen, auch wenn ich die Analogie zum Schach als anerkannten Sport durchaus sehe. Dennoch erkenne ich auch dabei noch Unterschiede, die in der Anerkennung der Gemeinnützigkeit des einen und nicht des anderen mündet. Bewegungsmangel, Vereinsamung vor dem Computer und Sucht dürfen nicht außer Acht gelassen werden.
Karl-Wilhelm Koch:
Wäre auf die Suchtgefahren eingegangen worden und eine klare Abgrenzung formuliert, könnte man anfangen über die Argumente der Befürworter*innen nachzudenken. SO wie es jetzt da steht ist der Antrag völlig verantwortungslos (s.a. DAK), DAS wird - falls beschlossen - unsere Veggieday!
@Benjamin: Die unten zitierten Fachleute vertreten also "grenzwertige Positionen im Bereich Digitalisierung"? Steile These!
Zum Schachvergleich: Mir ist kein*e einzige "Schachsüchtige*r bekannt ... Euch etwa?
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Computerspiele: 465.000 Jugendliche sind Risiko-Gamer
Neue Studie von DAK-Gesundheit und Deutschen Zentrum für Suchtfragen untersucht auch Geldausgaben bei 12- bis 17-Jährigen.
https://www.dak.de/dak/bundesthemen/computerspielsucht-2103398.html#/
Suchtgefahren für Jugendliche:
Platz 1: Spielsucht
Platz 2: Internetsucht
https://www.kinderaerzte-im-netz.at/schuelerjugendliche/gesundheit/sucht/
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"Suchtformen: Sucht braucht nicht immer Stoff. Die Sucht nach Substanzen wie Alkohol, Nikotin, Medikamenten oder Drogen etc. bezeichnet man als "stoffgebundene" Sucht. Daneben gibt es auch die sucht nach einem bestimmten Verhalten: Spielsucht, Arbeitssucht oder Internetsucht werden als "stoffungebundene" Suchtformen bezeichnet."
https://www.sucht.de/stoffungebundene-suchtformen.html
Peter Buchholz:
eSports hat viele, auch körperliche Aspekte bis hin zur Sucht. Daher ist der gestaltende begleitende Weg zur Vermeidung von zukünftigen Problemen der notwendige Weg, auch bei der Weiterentwicklung des eSports.
Anni: