| Kapitel: | 14. Leistungsfähiger Staat – Solide Infrastruktur | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Lea Siegfried (KV Kaiserslautern), Ricarda Rosemann (KV Kaiserslautern), Natalie Cramme-Hill (KV Trier), Christian Jaster (KV Trier), Konstantin Werner (KV Frankenthal), Lea Saßnowski (KV Landau), Hans-Uwe Daumann (KV Ludwigshafen), Annette Sheriff (KV Pirmasens), Felicitas Lehr (KV Pirmasens), Hannah Heller (KV Speyer), Katharina Schmitt (KV Worms), Christian Engelke (KV Worms), Norbert Pohlmann (KV Zweibrücken), Felix Schmidt (KV Zweibrücken) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme | 
| Eingereicht: | 30.10.2020, 17:14 | 
LTWP-14-163: 14. Leistungsfähiger Staat – Solide Infrastruktur
Verfahrensvorschlag: Text
          
          Von Zeile 162 bis 164:
keine Lösung für das Problem der Altschulden gibt. Unser Ziel ist eine stabile finanzielle Lage der rheinland-pfälzischen Kommunen. Deshalb müssen Land und Bund ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kommunen wahrnehmen.Um eine Bedarfsgerechte Finanzierung der Kommunen zu gewährleisten, müssen auch die Bundes- und Landeszuweisungen weiter steigen.
Für uns GRÜNE steht Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen vor kurzfristigem 
Gewinnstreben, um auch morgen unseren Kindern noch eine lebenswerte Zukunft 
bieten zu können. Damit wir unsere Umgebung nachhaltig gestalten, müssen wir 
gerade beim Bauen und beim Planen von Flächen den Klimaschutz stärker mitdenken. 
Wir wollen Holz als Material bei Neubauten und der Modernisierung von Gebäuden 
besonders fördern.
Unser Staat muss leistungsfähig sein und bleiben. Zu einer lebenswerten Zukunft 
zählt für uns auch ein gewissenhafter Umgang mit Steuergeldern und eine solide 
Haushaltsplanung, die wichtigen Herausforderungen, beispielsweise der Bekämpfung 
der Klimakrise und der Corona-Pandemie, gerecht wird – ohne dabei nachkommenden 
Generationen eine untragbare Last aufzubürden.
Grüne Politik hat den Anspruch, dass alle Menschen gleichberechtigt am Leben in 
ihren Kommunen teilhaben können. Dazu gehört die digitale und politische 
Teilhabe genauso wie der Zugang zu Informationen und zu Mobilität. Wir werden 
die entsprechende Infrastruktur fördern, so unter anderem den digitalen Service 
in den Verwaltungen ausbauen. Damit alle eine lebenswerte Zukunft mitgestalten 
können.
Nachhaltiges Haushalten
In den vergangenen Jahren konnte Rheinland-Pfalz nicht nur den Landeshaushalt 
ausgleichen, sondern Schulden abbauen und Rücklagen bilden. Diese erfolgreiche, 
nachhaltige Haushaltspolitik ist das Ergebnis grüner Regierungsbeteiligung. Seit 
2011 stehen wir für eine solide Finanzpolitik und haben den Landeshaushalt 
aufgeräumt. Wir konnten verfassungsgemäß die Schuldenbremse einhalten. Doch auch 
in der Haushaltspolitik hat die Coronakrise tiefe Spuren hinterlassen.
Die öffentliche Hand ist gefragt, dort zu unterstützen, wo Hilfe notwendig ist. 
Das hat zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt. Wir haben auf Landesebene unser 
Möglichstes getan und den betroffenen Menschen, Kommunen, der Wirtschaft und dem 
gesellschaftlichen Leben finanziell unter die Arme gegriffen. Wir tun dies in 
einem angemessenen Rahmen, denn auch das Land hat weniger Einnahmen in bislang 
noch unbekanntem Ausmaß. Mit den vorgesehenen Hilfsprogrammen im Jahr 2020 
können wir die rheinland-pfälzische Volkswirtschaft stabilisieren. Diese 
außergewöhnlichen Ausgaben, die zur Bewältigung der Krise notwendig sind, sind 
nur aufgrund der soliden Haushaltsführung der letzten Jahre möglich.
An der Idee der Schuldenbremse, die in der Krise ausgesetzt wurde, halten wir 
fest. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass ein ausgeglichener Haushalt 
möglich ist. Die mühevolle Haushaltskonsolidierung der vergangenen Jahre ist für 
uns kein Selbstzweck: Es geht vielmehr um unsere Verantwortung gegenüber 
zukünftigen Generationen und die damit verbundene Verpflichtung, nicht über 
unsere Verhältnisse zu leben. Diese Verantwortung bedeutet aber auch: Wir dürfen 
uns nicht auf Kosten der kommenden Generation kaputtsparen. Investitionen in den 
Klimaschutz sind wichtig. Deshalb setzen wir GRÜNE uns für die Weiterentwicklung 
der Schuldenbremse ein, die im Rahmen der europäischen Stabilitätskriterien 
zusätzliche Investitionen des Bundes – insbesondere in den Klimaschutz – 
ermöglicht.
Für Rheinland-Pfalz soll in Zukunft verbindlich gelten: Keine klimaschädlichen 
Investitionen mit Landesmitteln. Die Bekämpfung der Klimakrise ist ein 
Querschnittsthema über alle Politikfelder. Auch in der Finanzpolitik müssen wir 
das Thema vorantreiben. Die neu beschlossene Anlagenrichtlinie für die 
Versorgungsrücklage des Landes legt fest: Aktienkäufe aus Landesgeldern für 
klimaschädlichen Investitionen in Kohle, Öl- und Gas sind ausgeschlossen. Für 
uns ist klar: Auf landes- und kommunaler Ebene müssen weitere Initiativen 
folgen. Wir brauchen eine gesetzlich verankerte Divestment-Strategie für 
Landesstiftungen, Landesbeteiligungen und ein Beratungssystem für unsere 
Kommunen.
Faire Steuerpolitik
Um finanziell sicher aufgestellt zu sein, braucht das Land in und nach der Krise 
verlässliche Einnahmen. Deshalb werden wir GRÜNE uns auf Bundesebene für ein 
gerechteres Steuersystem einsetzen, welches Steuern auf Kapital- und 
Gewinneinkommen und auf große Vermögen erhöht. Gleichzeitig lehnen wir zum 
jetzigen Zeitpunkt Steuersenkungen ab.
Die Einnahmen aus ökologisch lenkenden Instrumenten wie der CO2-Steuer müssen an 
die Bürger*innen zurückfließen, um Klima- und Umweltschutz und soziale 
Gerechtigkeit miteinander zu verbinden.
Steuerhinterziehung und -umgehung, Schwarzarbeit, Geldwäsche und Sozialbetrug 
werden wir konsequent bekämpfen. Deshalb unterstützen wir Initiativen des 
Bundes, der EU oder auf internationaler Ebene, die zu mehr Steuergerechtigkeit 
beitragen, Steuerschlupflöcher schließen und Steueroasen austrocknen.
Steuergerechtigkeit muss im Vollzug sichergestellt werden. Die rheinland-
pfälzische Steuerverwaltung sichert die Einnahmen des Landes und arbeitet 
erfolgreich gegen Steuerhinterziehung. Deshalb wollen wir die Stellen im 
Außendienst ausbauen, da sie mit ihrer Arbeit für Steuergerechtigkeit in 
Rheinland-Pfalz sorgen.
Landesbeteiligungen müssen transparent sein. Wir konnten in den letzten Jahren 
durchsetzen, dass sich das Land aus unnötigen Beteiligungen zurückgezogen hat, 
indem der Flughafen Hahn sowie der Nürburgring verkauft wurden. Die Kontrolle 
der Landesbeteiligungen durch das Parlament wollen wir verbessern.
Digitale, zukunftsfähige Verwaltung
Wir GRÜNE stehen für eine digitale, bürgernahe und transparenteVerwaltung. In 
einem Klick am Ziel: So soll der Behördengang der Zukunft aussehen. Der Service 
des digitalen Bürgeramtes muss über eine App abrufbar, datenschutzkonform und 
für alle Bürger*innen verständlich sein. Mit der Online-Wache der Polizei haben 
wir bereits einen solchen Service auf den Weg gebracht. Wer beispielsweise einen 
Diebstahl melden will, hat jetzt schon die Möglichkeit, das bequem digital zu 
erledigen.
Eine bürgerfreundliche Verwaltung ist eine aktiv kommunizierendeVerwaltung. 
Bürgerfreundlichkeit bedeutet, Informationen und Zugänge barrierefrei und in 
mehreren Sprachen sowie in verständlicher und einfacher Sprache anzubieten. Dazu 
gehören auch Informationsmaßnahmen zu speziellen Themen. Verwaltung muss immer 
offen für Anfragen und Anliegen von Bürger*innen sein. Unser Wunsch ist ein 
Ticketsystem bei dem jede Anfrage online über ein Ticket gestellt wird, das 
eindeutig zu zuordnen und nachzuverfolgen ist. So gelingt ein einfacher, 
verlässlicher und digitaler Austausch mit der Verwaltung.
Die Einführung der Elektronischen Akte (E-Akte) vereinfacht die Abläufe intern 
sowie zwischen der Verwaltung und den Bürger*innen. Gleichzeitig kommen wir dem 
Ziel der papierlosen Verwaltung näher. Die Digitalisierung in der Verwaltung 
muss auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein. Zukünftig sollen alle Landesbehörden 
und -ämter mit offenen WLAN-Hotspots ausgestattet werden. Diese können auch von 
Besucher*innen und Mitarbeiter*innen genutzt werden.
Politik einfach zugänglich machen
Politische Entscheidungen müssen transparent und nachvollziehbar sein. Deshalb 
möchten wir den Livestream der Landtagssitzungen auch auf die Ausschusssitzungen 
ausweiten. Transparenz und Nachvollziehbarkeit gelingt nur, wenn Informationen 
frei zugänglich sind. Ein großer grüner Erfolg für eine neue Kultur der 
Offenheit und Partizipation in den Verwaltungen ist deshalb die Umsetzung des 
Landestransparenzgesetzes. Wir wollen dieses weiterentwickeln, um die 
Veröffentlichungspflicht auch für Kommunen und Hochschulen geltend zu machen.
Öffentliche Daten sollen über das Open-Government-Data-Portal Rheinland-Pfalz 
einfach abrufbar sein. Die Plattform muss sich sprachlich und inhaltlich 
deutlich mehr durch Bürgernähe auszeichnen und einen barrierefreien digitalen 
Zugang zu Informationen erlauben, kommunal- und landespolitisch.
Korruptionsprävention
Korruptionsbekämpfung muss auf allen staatlichen Ebenen verfolgt werden. Dafür 
brauchen wir verbindliche Regeln. Deshalb wollen wir das bestehende 
Lobbyregister ausweiten und eine Karenzzeit von drei Jahren für Mitglieder der 
Landesregierung sowie Spitzenbeamt*innen einführen. Wir wollen zudem den Schutz 
von Hinweisgeber*innen gewährleisten. Ein anonymisiertes Hinweisgebersystem kann 
dabei helfen, dass Korruptionsfälle in Landes- und kommunalen Behörden gemeldet 
werden. Die bestehende Einrichtung der Vertrauensanwält*innen als wichtige 
unabhängige Anlaufstellen muss bekannter gemacht werden.
Gute Arbeit im Landesdienst
Unsere Landesbeamt*innen leisten hervorragende Arbeit. Ihnen gelten unser Dank 
und unsere Wertschätzung. Ausgedrückt haben wir das in den vergangenen Jahren 
über eine Steigerung der Beamtensoldung. Das Land als Arbeitgeberin ist überdies 
auch für das Wohlergehen am Arbeitsplatz zuständig. Wir wollen die 
Arbeitsbedingungen der Landesbeamt*innen modernisieren und verbessern. Dazu 
zählt für uns ein umfassendes Gesundheitsmanagement, ein flexibles Modell für 
Altersteilzeit, eine einfachere Möglichkeit des Wechsels aus und in das 
Beamtenverhältnis sowie die Einführung von Lebensarbeitszeitkonten.
Lebenslanges Lernen wollen wir unseren Beschäftigten ermöglichen. Wir 
unterstützen das bestehende breite Angebot des Landes an 
Fortbildungsmöglichkeiten und sehen aktuell einen besonders hohen Bedarf für 
Qualifizierungsmaßnahmen im digitalen Bereich. Die Coronakrise führte zu einem 
riesigen Digitalisierungsschub in unserer Landesverwaltung. Bei diesem Prozess 
wollen wir alle Landesbediensteten mitnehmen.
Zukunftsfähige Kommunen
Politik wird in unseren Kommunen greifbar. In unseren Städten, Gemeinden und 
Kreisen wird unsere grüne klimafreundliche und sozial gerechte Idee konkret, 
wenn es zum Beispiel um die Frage geht, ob ein Gewerbegebiet auf der grünen 
Wiese geplant oder die Jugendarbeit ausgebaut wird. Für diese Entscheidungen 
sind das Recht auf kommunale Selbstverwaltung und eine bedarfsgerechte 
Finanzausstattung essenziell.
Kommunale Ratsentscheidungen müssen für Bürger*innen nachvollziehbarer werden, 
beispielsweise durch Livestreaming oder informativere Protokolle der 
Ratssitzungen. Mehr Transparenz in der Kommunalverwaltung heißt für uns aber 
auch, dass Bürger*innen wissen müssen, welche Nebentätigkeiten von 
Bürgermeister*innen und Landrät*innen ausgeübt werden und wie viel Geld sie 
dafür bekommen. Dazu brauchen wir eine verbindliche gesetzliche Regelung im 
Umgang mit und zur Veröffentlichung von Nebeneinkünften.
Vereinbarkeit von Familie und Beteiligung schaffen
Wir GRÜNE wollen die Arbeit in kommunalen Gremien familienfreundlicher gestalten 
und die Jugendbeteiligung verpflichtend verankern. Dafür benötigen wir 
Unterstützungsangebote für die Ausübung des Mandats für Menschen mit zu 
betreuenden Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Ihnen sollen 
Aufwendungen für die Betreuung erstattet werden.
Kommunalfinanzen verbessern
Wir wollen lebenswerte und handlungsfähige Kommunen. Deshalb müssen sie über 
eine ausreichende Finanzausstattung verfügen. Aufgrund der Coronakrise ist die 
finanzielle Lage der Kommunen nach einer positiven Entwicklung in den 
vergangenen Jahren massiv ins Wanken geraten. Bund und Land haben Hilfsprogramme 
aufgebaut, um die Einnahmeverluste der Kommunen abzufedern. Wir GRÜNE haben die 
Hilfsprogramme des Bundes unterstützt, aber auch kritisiert, dass es noch immer 
keine Lösung für das Problem der Altschulden gibt. Unser Ziel ist eine stabile 
finanzielle Lage der rheinland-pfälzischen Kommunen. Deshalb müssen Land und 
Bund ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kommunen wahrnehmen.Um eine Bedarfsgerechte Finanzierung der Kommunen zu gewährleisten, müssen auch die Bundes- und Landeszuweisungen weiter steigen.
Der Kommunale Finanzausgleich (KFA) muss weiterhin konjunkturabhängig anwachsen. 
Die Reform des KFA im Jahr 2018, bei der vor allem die hochverschuldeten Städte 
bedacht wurden, zeigte positive Wirkung. Vor der Coronakrise konnten zahlreiche 
Kommunen in Rheinland-Pfalz ihren Haushalt ausgleichen und mithilfe des 
Kommunalen Entschuldungsfonds Schulden abbauen. Auf Landesebene wollen wir diese 
gesetzlichen Stellschrauben im Blick behalten, damit nach der Coronakrise die 
positive Entwicklung fortgeschrieben wird.
Auf Bundesebene fordern wir die Einhaltung des Konnexitätsprinzips und eine 
dynamische und dauerhafte Beteiligung des Bundes in der Sozialgesetzgebung. Die 
bisher geleisteten Pauschalen (Integration, Eingliederungshilfe etc.) sind nicht 
ausreichend und bilden die Kosten nicht ab.
Wir setzen uns weiterhin für einen Schuldenschnitt für hoch verschuldete 
Kommunen ein. Ein Altschuldenfonds, der jeweils zur Hälfte vom Bund und den 
Ländern getragen wird, kann eine Lösung sein. Als Land sind wir bereit, unseren 
Teil zur Lösung beizutragen.
Auch auf kommunaler Ebene fordern wir Haushaltsdisziplin. Die Zeiten für 
prestigeträchtige Infrastrukturprojekte sind vorbei. Kommunen müssen ihre 
Einnahmeseite in den Blick nehmen und nach der Krise ihre Realsteuerhebesätze am 
bundesweiten Durchschnitt orientieren. Die Kommunalaufsicht hat bei der 
Einhaltung der Haushaltsdisziplin eine tragende Rolle. Die Prüfung muss 
transparent, regelkonform, einheitlich und nachvollziehbar auch für kommunale 
Räte sein. Wir streben daher eine Reform der Kommunalaufsicht an.
Kommunale Verwaltung ökologisch und serviceorientiert
Kommunale Förderprogramme verbessern das Leben in unseren Kommunen. Deshalb 
müssen die Vorgaben der Programme am Klimaschutz und der Lebensqualität der 
Menschen orientiert sein. Damit die Mittel auch vor Ort ankommen, wollen wir 
Förderlotsen und ein Beratungsangebot auf Landesebene.
Wir werden die begonnene Kommunal- und Verwaltungsreform (KVR) weiter umsetzen. 
Das Leitbild unserer Politik für starke Kommunen ist die Absicherung und 
Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung. Die Rahmenbedingungen für kommunale 
Strukturen wandeln sich durch den Bevölkerungsrückgang in einigen Landesteilen, 
die Lage der kommunalen Finanzen durch Fortschritte im Bereich der 
Digitalisierung. Uns GRÜNEN geht es bei einer Reform nicht zentral um 
Kosteneinsparungen, sondern um die Qualität der Verwaltung und den Service für 
die Menschen vor Ort. Aus bisherigen Erfahrungen und Erkenntnissen wissen wir: 
Die Verwaltungsqualität ist in größeren Verwaltungseinheiten deutlich besser.
Lediglich auf interkommunale Zusammenarbeit zu setzen, kann keine Gebietsreform 
ersetzen. Für uns ist klar: Wo immer interkommunale Zusammenarbeit sinnvoll ist, 
wie im Bereich des Nahverkehrs, der Digitalisierung oder im Kulturbereich, soll 
diese ausgebaut werden.
Ländliche Räume stärken
Alle Menschen müssen gleichwertig am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. 
Dazu zählt, dass jede*r sich einfach fortbewegen kann – egal, ob in der Stadt 
oder auf dem Land. Mit unserem Konzept einer Mobilitätswende sorgen wir dafür, 
dass im ländlichen Raum mit einer Mobilitätsgarantie jede*r mit dem Nahverkehr 
von A nach B kommt. Dabei setzen wir auf eine bessere Anbindung an überregionale 
Bus- und Bahnlinien. Aber auch Alternativkonzepte wie E-Dorfautos und On-Demand-
Shuttleverkehr unterstützen das Angebot. Wir wollen Mobilfunk und Glasfaser an 
jeder Milchkanne in Rheinland-Pfalz und setzen daher auf eine GRÜNE 
Digitalisierungsoffensive – auch und gerade für den ländlichen Raum.
Um den ländlichen Raum weiter zu stärken, wollen wir Dorfbüros schaffen. Um 
leerstehende Ortskerne wiederzubeleben, wollen wir Projekte vor Ort wie 
Dorfläden oder Gemeinschaftskneipen mit ehrenamtlichem Personal fördern. Für 
eine gute gesundheitliche Versorgung überall in Rheinland-Pfalz wollen wir 
regionale Gesundheitskonferenzen einführen und uns für genossenschaftliche 
Gemeinschaftspraxen einsetzen. Wir setzen auch im ländlichen Raum auf 
hochwertige Arbeits- und Fortbildungsplätze sowie auf vielfältige, regional 
angesiedelte Bildungsmöglichkeiten wie beispielsweise den sehr erfolgreichen 
Umweltcampus Birkenfeld.
Nachhaltige Landesplanung
Das Ziel, die Flächenneuversiegelung bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu 
begrenzen, wurde bundesweit deutlich verfehlt. Mit grüner Flächen- und 
Bodenpolitik möchten wir hier eingreifen und durch die Verbindung ökonomischer 
Ziele mit denen für eine nachhaltige, regional angepasste Entwicklung ein 
starkes Potenzial für eine nachhaltige regionale Wirtschaftsentwicklung 
entfalten. Dafür brauchen wir eine stärkere Ausrichtung von Landesplanung, 
Raumordnung und Regionalplanung auf regionale Wohnraumbedarfe sowie auf eine 
nachhaltige, ressourcenschonende Entwicklung.
Ökologischer Landesentwicklungsplan
Auf Landesebene werden wir uns für eine ökologische Weiterentwicklung des 
Landesentwicklungsplans IV einsetzen. Dazu gehört für uns die nachhaltige am 
Klimaschutzziel orientierte Anpassung der Kriterien zur Ausweisung von Flächen 
für die Erzeugung Erneuerbarer Energien. Dazu gehören ebenso die Aufwertung der 
Biotopvernetzung in der Verkehrs- und Siedlungsplanung sowie eine strenge 
Begrenzung der Neuversiegelung von Flächen. Viele verschiedene Nutzungsformen 
wie beispielsweise Landwirtschaft oder Straßenbau konkurrieren miteinander um 
die knappe Ressource Fläche. Unser langfristiges Ziel ist eine neutrale 
Flächenbilanz – das heißt, eine Fläche darf nur neu versiegelt werden, wenn eine 
andere entsiegelt wird. Für uns ist der Grundsatz: Innen- vor Außenentwicklung 
weiterhin die Leitlinie jeder Planung.
Vorrang für eine nachhaltige Dorf- und Stadtentwicklung
Bodenspekulationen, welche die Preise künstlich in die Höhe treiben, ohne einen 
gesellschaftlichen Mehrwert zu generieren, heizen die bestehende 
Flächenkonkurrenz an. Wir werden die Kommunen aktiv dabei unterstützen, diese 
Herausforderung zu bewältigen, indem wir uns für eine bundesgesetzliche Stärkung 
des Vorkaufsrechtes der Gemeinden einsetzen. Wir werden es den Kommunen 
ermöglichen, Konzeptvergaben Vorrang zu gewähren, sodass sie beispielsweise ein 
ökologisch-soziales Quartierskonzept gegenüber einer Höchstpreisvergabe 
bevorzugen können. Dies erleichtert die Umsetzung sozialer und ökologischer 
Kriterien in der Stadt- und Dorfentwicklung. Grundstücke in öffentlicher Hand 
sollen möglichst in öffentlicher Hand bleiben. Wir möchten, dass die Gemeinden – 
selbst wenn hochverschuldet – einen möglichen Flächentausch oder einen 
Erbpachtvertrag vor einer Veräußerung prüfen. Wir werden dabei gemeinwohl- und 
ökologisch orientierte Pächter*innen von öffentlichen Flächen bevorzugen.
Lebenswerte Städte und Dörfer
Unsere Städtebauförderung und Dorferneuerungsprogramme sind Investitionen in die 
Zukunft. Aufgrund der sich verschärfenden Klimakrise und des Artensterbens 
müssen wir diese Instrumente dringend an die Herausforderungen unserer Zeit 
anpassen. Wir werden die Städtebauförderung und Dorferneuerungsprogramme an 
ökologischen und klimaschützenden Kriterien ausrichten und die vorhandenen 
Potenziale im bestehenden Gebäudebestand nutzen. Die vielen Planungsebenen 
wollen wir besser verzahnen, damit sie sinnvoll ineinandergreifen und gemeinsame 
Wirkeffekte erzielen. So wollen wir, dass Klimaschutz-, Hochwasservorsorge- 
Grünflächen- und Quartierkonzepte ganzheitlich und umfassend in Flächennutzungs- 
und Bebauungsplänen integriert werden.
Hierfür werden wir für unsere Gemeinden und Städte nachhaltige 
Planungsinstrumente wie beispielsweise den Folgekostenrechner oder den RaumPlus 
Monitor weiterentwickeln und um Softwarelösungen zur Anpassung an die Folgen der 
Klimakrise erweitern.
Bauen für eine klimaneutrale Zukunft
Der Bausektor ist unbestritten ein wichtiger Wirtschaftszweig, in dem unzählige 
Menschen Arbeit finden. Doch leider werden viele Bautätigkeiten noch nicht an 
den Zielen nachhaltiger Entwicklung ausgerichtet. Für unser Klima und unsere 
Umwelt bedeutet das hohe Energiekosten und hoher CO2-Ausstoß bei der Herstellung 
von Baustoffen, Schadstoffe im Baumaterial, mangelnde Recyclingfähigkeit und 
teilweise kurze Lebensdauer der Materialien. Wir wollen deshalb das Bauen hin zu 
einer ganzheitlichen Betrachtung von Ökologie, Ökonomie und soziokultureller 
Qualität entwickeln.
Priorität für Klimaschutz und Ökologie
Die Landesbauordnung enthält zahlreiche Regelungen für die Sicherheit und den 
Schutz der Menschen in den Gebäuden. Sie enthält aber kaum Regelungen zum Schutz 
unseres Klimas und unserer Natur. Wir werden dies ändern, indem wir in der 
Landesbauordnung ökologische Kriterien etablieren, die eine naturnahe Begrünung 
von Flachdächern, geeigneten Fassaden und Vorgärten zur Pflicht machen. Leblose 
Schotter und Steinwüsten wollen wir abschaffen. Dafür setzen wir auf eine 
Beratung für pflegearme und naturfreundliche Gärten, die wir gemeinsam mit 
unseren Garten- und Landschaftsbauunternehmen planen und angehen möchten.
Wir werden mehr Stellplätze für Fahrräder schaffen, damit jede*r Bewohner*in 
eines Mehrfamilienhauses eine umweltschonende Alternative zum eigenen Auto vor 
der Tür hat. Die zukunftsfähige Elektromobilität werden wir bereits bei der 
Bauplanung beachten und entsprechende Leitungsinstallationen in den Garagen 
vorhalten.
Klimaangepasst und nachhaltig bauen
Wir werden in allen öffentlichen Ausschreibungen dafür sorgen, dass wichtige 
Aspekte wie Ökobilanz, Lebenszykluskosten und Recyclingfähigkeit verpflichtend 
beachtet werden müssen und weiterhin regionaltypische Baumaterialen, wie Holz, 
Schiefer oder Blocksandstein, zum Einsatz kommen können. Auch Ausschreibungen 
auf kommunaler Ebene sollen entsprechende Aspekte berücksichtigen. Mit einer 
landesweiten Holzbaustrategie werden wir das nachhaltige Bauen mit Holz 
weiterhin stärken und möglichst zertifizierte, regionale Holzprodukte in 
öffentlichen Baumaßnahmen bevorzugen.
Die Nachhaltigkeit soll verpflichtend für sämtliche Bautätigkeit in Rheinland-
Pfalz werden. Wir werden deshalb für alle öffentlichen Bauvorhaben im Land – 
seien es kommunale Verwaltungsgebäude, Schulbauten oder KiTas – das 
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen anwenden. Denkmalschutz, Energieerzeugung 
mit Erneuerbaren und Klimaschutz werden wir miteinander verbinden. Die Standards 
der baubiologischen Qualitätssicherung in der Bauabnahme sind in allen 
öffentlichen Bauvorhaben zu beachten. Um die Kriterien des nachhaltigen Bauens 
landesweit einzusetzen, wollen wir eine Förderung des Landes zur Erstellung von 
Ökobilanzen bei gewerblichen und privaten Neubaumaßnahmen prüfen. Bei Neubauten 
und Dachsanierungen werden wir eine Solarpflicht einführen.
Klimaschutz im Bestand stärken
Mit Blick auf die fortschreitende Klimakrise werden wir in den nächsten Jahren 
sehr viele Sanierungsprojekte angehen und möchten dabei den Denkmalschutz und 
den Klimaschutz miteinander verbinden. Wir setzen uns daher für eine kostenlose 
Erstberatung für energetische Sanierungen im Bestand ein. Wer sich für eine 
Sanierung und die Verwendung von ökologischen Baustoffen sowie für den Verzicht 
auf fossile Brennstoffe entschließt, soll dabei vom Land unterstützt werden. Die 
Sanierung und Weiterentwicklung von innovativen Quartierskonzepten, welche 
ökologische und soziale Kriterien berücksichtigen, werden wir weiterhin fördern. 
Um den vielen Anforderungen gerecht zu werden und eine effiziente und schnelle 
Planung zu garantieren, werden wir die personelle und konzeptionelle Stärkung 
der Bauverwaltungen im Land prüfen.
Sport verbindet
Sport fördert die Gesundheit und schafft Begegnung. Auf Sportplätzen oder in 
Sporthallen kommen Menschen aus allen sozialen Schichten zusammen. Sport 
verbindet unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Herkunft, Religion, 
Weltanschauung oder sexueller Orientierung. Für uns GRÜNE ist Sport mehr als 
Bewegung. Ob im Spitzen-, Vereins-, Breiten-, Schul- und Freizeitsport – 
Fairness und Gerechtigkeit stehen im Mittelpunkt. Wir GRÜNE wollen eine 
vielfältige Sportlandschaft im Vereins- und Breitensport in Rheinland-Pfalz 
fördern.
Uns GRÜNEN ist die Gleichheit und Unversehrtheit aller Menschen wichtig. Daher 
wollen wir Inklusionim Sport besonders fördern. Wir unterstützen Projekte gegen 
Rassismus, Homofeindlichkeit und Gewalt. Unser Augenmerk liegt bei der Förderung 
von Sportprojekten auf sozial benachteiligten Gruppen, denn weder der Geldbeutel 
noch der Aufenthaltsstatus darf Menschen den Zugang zum Sport verwehren. Weiter 
vorantreiben wollen wir die Vereinbarkeit von Sport und Klimaschutz durch eine 
kontinuierliche Förderung von klimafreundlichen Sportprojekten.
Sport hat eine Vorbildfunktion. Wir GRÜNE wollen den Kampf gegen Doping 
weiterführen und die Aufklärungsarbeit im Kinder- und Jugendsportbereich 
stärken. Die Verantwortung für einen fairen und sauberen Sportwettkampf liegt 
beim Sport selbst. Bei der Anti-Doping-Arbeit der Nationalen Anti-Doping Agentur 
(NADA) setzen wir auf die Eigenverantwortung des Sports, ohne die 
Steuerzahler*innen zu belasten.
eSport als eigene Sportart anerkennen 
In der Digitalisierung liegt die Zukunft. Nicht nur in der Forschung oder der 
öffentlichen Infrastruktur sorgt sie für ein fortschrittliches Miteinander. Auch 
im gesellschaftlichen Zusammenleben schafft sie neue Begegnungen. Ein gutes 
Beispiel ist der Sport. Schon längst passiert der sportliche Wettkampf nicht nur 
auf dem Sportfeld, sondern auch am Computer. Bislang ist eSport im deutschen 
Vereins- und Verbandwesen nicht anerkannt, sodass er weder von steuerrechtlichen 
Vergünstigungen noch staatlichen Förderungen profitiert. Wir GRÜNE unterstützen 
die Anerkennung von eSport als eigene Sportart.
Nachhaltige Vorgaben für Events und Sportstätten
Die integrative Kraft vom Sport zeigt sich bei Großveranstaltungen. Diese 
stellen für das Land einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Der Erfolg solcher 
Veranstaltungen muss sich an sozialen und ökologischen Maßstäben messen lassen. 
Wir setzen darauf, dass die Vergabe und Organisation von Großveranstaltungen 
transparent verläuft und sich an nachhaltigen Zielen orientiert. Durch ein 
Mitspracherecht soll die Zivilgesellschaft beteiligt werden.
Zugang zu modernen Sportstätten fördern
Damit Sport überall in Rheinland-Pfalz möglich ist, setzen wir uns für den 
Erhalt und den Ausbau von Sportstätten im Land ein. Wir GRÜNE wollen 
Sportstätten bedarfsorientiert fördern, sie erhalten und sinnvoll nutzen. Dabei 
ist Kunstrasen auf Sportstätten ein Tabu. Mikroplastik gefährdet die Gesundheit 
von Menschen und ist schädlich für die Umwelt. Wir GRÜNE wollen Neu- und 
Umbaumaßnahmen bei Kunstrasenplätzen fördern, damit der Sportbetrieb sicher, 
umweltfreundlich und ohne lange Unterbrechung weiterläuft.
Jedes Kind sollte nach der Grundschule schwimmen können. Deswegen brauchen wir 
Seepferdchen für alle. Um das zu erreichen, wollen wir die maroden Schwimmbäder 
im Land im Rahmen eines Sonderförderprogramms sanieren.
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keine Lösung für das Problem der Altschulden gibt. Unser Ziel ist eine stabile finanzielle Lage der rheinland-pfälzischen Kommunen. Deshalb müssen Land und Bund ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kommunen wahrnehmen.Um eine Bedarfsgerechte Finanzierung der Kommunen zu gewährleisten, müssen auch die Landeszuweisungen weiter steigen.
Für uns GRÜNE steht Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen vor kurzfristigem 
Gewinnstreben, um auch morgen unseren Kindern noch eine lebenswerte Zukunft 
bieten zu können. Damit wir unsere Umgebung nachhaltig gestalten, müssen wir 
gerade beim Bauen und beim Planen von Flächen den Klimaschutz stärker mitdenken. 
Wir wollen Holz als Material bei Neubauten und der Modernisierung von Gebäuden 
besonders fördern.
Unser Staat muss leistungsfähig sein und bleiben. Zu einer lebenswerten Zukunft 
zählt für uns auch ein gewissenhafter Umgang mit Steuergeldern und eine solide 
Haushaltsplanung, die wichtigen Herausforderungen, beispielsweise der Bekämpfung 
der Klimakrise und der Corona-Pandemie, gerecht wird – ohne dabei nachkommenden 
Generationen eine untragbare Last aufzubürden.
Grüne Politik hat den Anspruch, dass alle Menschen gleichberechtigt am Leben in 
ihren Kommunen teilhaben können. Dazu gehört die digitale und politische 
Teilhabe genauso wie der Zugang zu Informationen und zu Mobilität. Wir werden 
die entsprechende Infrastruktur fördern, so unter anderem den digitalen Service 
in den Verwaltungen ausbauen. Damit alle eine lebenswerte Zukunft mitgestalten 
können.
Nachhaltiges Haushalten
In den vergangenen Jahren konnte Rheinland-Pfalz nicht nur den Landeshaushalt 
ausgleichen, sondern Schulden abbauen und Rücklagen bilden. Diese erfolgreiche, 
nachhaltige Haushaltspolitik ist das Ergebnis grüner Regierungsbeteiligung. Seit 
2011 stehen wir für eine solide Finanzpolitik und haben den Landeshaushalt 
aufgeräumt. Wir konnten verfassungsgemäß die Schuldenbremse einhalten. Doch auch 
in der Haushaltspolitik hat die Coronakrise tiefe Spuren hinterlassen.
Die öffentliche Hand ist gefragt, dort zu unterstützen, wo Hilfe notwendig ist. 
Das hat zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt. Wir haben auf Landesebene unser 
Möglichstes getan und den betroffenen Menschen, Kommunen, der Wirtschaft und dem 
gesellschaftlichen Leben finanziell unter die Arme gegriffen. Wir tun dies in 
einem angemessenen Rahmen, denn auch das Land hat weniger Einnahmen in bislang 
noch unbekanntem Ausmaß. Mit den vorgesehenen Hilfsprogrammen im Jahr 2020 
können wir die rheinland-pfälzische Volkswirtschaft stabilisieren. Diese 
außergewöhnlichen Ausgaben, die zur Bewältigung der Krise notwendig sind, sind 
nur aufgrund der soliden Haushaltsführung der letzten Jahre möglich.
An der Idee der Schuldenbremse, die in der Krise ausgesetzt wurde, halten wir 
fest. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass ein ausgeglichener Haushalt 
möglich ist. Die mühevolle Haushaltskonsolidierung der vergangenen Jahre ist für 
uns kein Selbstzweck: Es geht vielmehr um unsere Verantwortung gegenüber 
zukünftigen Generationen und die damit verbundene Verpflichtung, nicht über 
unsere Verhältnisse zu leben. Diese Verantwortung bedeutet aber auch: Wir dürfen 
uns nicht auf Kosten der kommenden Generation kaputtsparen. Investitionen in den 
Klimaschutz sind wichtig. Deshalb setzen wir GRÜNE uns für die Weiterentwicklung 
der Schuldenbremse ein, die im Rahmen der europäischen Stabilitätskriterien 
zusätzliche Investitionen des Bundes – insbesondere in den Klimaschutz – 
ermöglicht.
Für Rheinland-Pfalz soll in Zukunft verbindlich gelten: Keine klimaschädlichen 
Investitionen mit Landesmitteln. Die Bekämpfung der Klimakrise ist ein 
Querschnittsthema über alle Politikfelder. Auch in der Finanzpolitik müssen wir 
das Thema vorantreiben. Die neu beschlossene Anlagenrichtlinie für die 
Versorgungsrücklage des Landes legt fest: Aktienkäufe aus Landesgeldern für 
klimaschädlichen Investitionen in Kohle, Öl- und Gas sind ausgeschlossen. Für 
uns ist klar: Auf landes- und kommunaler Ebene müssen weitere Initiativen 
folgen. Wir brauchen eine gesetzlich verankerte Divestment-Strategie für 
Landesstiftungen, Landesbeteiligungen und ein Beratungssystem für unsere 
Kommunen.
Faire Steuerpolitik
Um finanziell sicher aufgestellt zu sein, braucht das Land in und nach der Krise 
verlässliche Einnahmen. Deshalb werden wir GRÜNE uns auf Bundesebene für ein 
gerechteres Steuersystem einsetzen, welches Steuern auf Kapital- und 
Gewinneinkommen und auf große Vermögen erhöht. Gleichzeitig lehnen wir zum 
jetzigen Zeitpunkt Steuersenkungen ab.
Die Einnahmen aus ökologisch lenkenden Instrumenten wie der CO2-Steuer müssen an 
die Bürger*innen zurückfließen, um Klima- und Umweltschutz und soziale 
Gerechtigkeit miteinander zu verbinden.
Steuerhinterziehung und -umgehung, Schwarzarbeit, Geldwäsche und Sozialbetrug 
werden wir konsequent bekämpfen. Deshalb unterstützen wir Initiativen des 
Bundes, der EU oder auf internationaler Ebene, die zu mehr Steuergerechtigkeit 
beitragen, Steuerschlupflöcher schließen und Steueroasen austrocknen.
Steuergerechtigkeit muss im Vollzug sichergestellt werden. Die rheinland-
pfälzische Steuerverwaltung sichert die Einnahmen des Landes und arbeitet 
erfolgreich gegen Steuerhinterziehung. Deshalb wollen wir die Stellen im 
Außendienst ausbauen, da sie mit ihrer Arbeit für Steuergerechtigkeit in 
Rheinland-Pfalz sorgen.
Landesbeteiligungen müssen transparent sein. Wir konnten in den letzten Jahren 
durchsetzen, dass sich das Land aus unnötigen Beteiligungen zurückgezogen hat, 
indem der Flughafen Hahn sowie der Nürburgring verkauft wurden. Die Kontrolle 
der Landesbeteiligungen durch das Parlament wollen wir verbessern.
Digitale, zukunftsfähige Verwaltung
Wir GRÜNE stehen für eine digitale, bürgernahe und transparenteVerwaltung. In 
einem Klick am Ziel: So soll der Behördengang der Zukunft aussehen. Der Service 
des digitalen Bürgeramtes muss über eine App abrufbar, datenschutzkonform und 
für alle Bürger*innen verständlich sein. Mit der Online-Wache der Polizei haben 
wir bereits einen solchen Service auf den Weg gebracht. Wer beispielsweise einen 
Diebstahl melden will, hat jetzt schon die Möglichkeit, das bequem digital zu 
erledigen.
Eine bürgerfreundliche Verwaltung ist eine aktiv kommunizierendeVerwaltung. 
Bürgerfreundlichkeit bedeutet, Informationen und Zugänge barrierefrei und in 
mehreren Sprachen sowie in verständlicher und einfacher Sprache anzubieten. Dazu 
gehören auch Informationsmaßnahmen zu speziellen Themen. Verwaltung muss immer 
offen für Anfragen und Anliegen von Bürger*innen sein. Unser Wunsch ist ein 
Ticketsystem bei dem jede Anfrage online über ein Ticket gestellt wird, das 
eindeutig zu zuordnen und nachzuverfolgen ist. So gelingt ein einfacher, 
verlässlicher und digitaler Austausch mit der Verwaltung.
Die Einführung der Elektronischen Akte (E-Akte) vereinfacht die Abläufe intern 
sowie zwischen der Verwaltung und den Bürger*innen. Gleichzeitig kommen wir dem 
Ziel der papierlosen Verwaltung näher. Die Digitalisierung in der Verwaltung 
muss auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein. Zukünftig sollen alle Landesbehörden 
und -ämter mit offenen WLAN-Hotspots ausgestattet werden. Diese können auch von 
Besucher*innen und Mitarbeiter*innen genutzt werden.
Politik einfach zugänglich machen
Politische Entscheidungen müssen transparent und nachvollziehbar sein. Deshalb 
möchten wir den Livestream der Landtagssitzungen auch auf die Ausschusssitzungen 
ausweiten. Transparenz und Nachvollziehbarkeit gelingt nur, wenn Informationen 
frei zugänglich sind. Ein großer grüner Erfolg für eine neue Kultur der 
Offenheit und Partizipation in den Verwaltungen ist deshalb die Umsetzung des 
Landestransparenzgesetzes. Wir wollen dieses weiterentwickeln, um die 
Veröffentlichungspflicht auch für Kommunen und Hochschulen geltend zu machen.
Öffentliche Daten sollen über das Open-Government-Data-Portal Rheinland-Pfalz 
einfach abrufbar sein. Die Plattform muss sich sprachlich und inhaltlich 
deutlich mehr durch Bürgernähe auszeichnen und einen barrierefreien digitalen 
Zugang zu Informationen erlauben, kommunal- und landespolitisch.
Korruptionsprävention
Korruptionsbekämpfung muss auf allen staatlichen Ebenen verfolgt werden. Dafür 
brauchen wir verbindliche Regeln. Deshalb wollen wir das bestehende 
Lobbyregister ausweiten und eine Karenzzeit von drei Jahren für Mitglieder der 
Landesregierung sowie Spitzenbeamt*innen einführen. Wir wollen zudem den Schutz 
von Hinweisgeber*innen gewährleisten. Ein anonymisiertes Hinweisgebersystem kann 
dabei helfen, dass Korruptionsfälle in Landes- und kommunalen Behörden gemeldet 
werden. Die bestehende Einrichtung der Vertrauensanwält*innen als wichtige 
unabhängige Anlaufstellen muss bekannter gemacht werden.
Gute Arbeit im Landesdienst
Unsere Landesbeamt*innen leisten hervorragende Arbeit. Ihnen gelten unser Dank 
und unsere Wertschätzung. Ausgedrückt haben wir das in den vergangenen Jahren 
über eine Steigerung der Beamtensoldung. Das Land als Arbeitgeberin ist überdies 
auch für das Wohlergehen am Arbeitsplatz zuständig. Wir wollen die 
Arbeitsbedingungen der Landesbeamt*innen modernisieren und verbessern. Dazu 
zählt für uns ein umfassendes Gesundheitsmanagement, ein flexibles Modell für 
Altersteilzeit, eine einfachere Möglichkeit des Wechsels aus und in das 
Beamtenverhältnis sowie die Einführung von Lebensarbeitszeitkonten.
Lebenslanges Lernen wollen wir unseren Beschäftigten ermöglichen. Wir 
unterstützen das bestehende breite Angebot des Landes an 
Fortbildungsmöglichkeiten und sehen aktuell einen besonders hohen Bedarf für 
Qualifizierungsmaßnahmen im digitalen Bereich. Die Coronakrise führte zu einem 
riesigen Digitalisierungsschub in unserer Landesverwaltung. Bei diesem Prozess 
wollen wir alle Landesbediensteten mitnehmen.
Zukunftsfähige Kommunen
Politik wird in unseren Kommunen greifbar. In unseren Städten, Gemeinden und 
Kreisen wird unsere grüne klimafreundliche und sozial gerechte Idee konkret, 
wenn es zum Beispiel um die Frage geht, ob ein Gewerbegebiet auf der grünen 
Wiese geplant oder die Jugendarbeit ausgebaut wird. Für diese Entscheidungen 
sind das Recht auf kommunale Selbstverwaltung und eine bedarfsgerechte 
Finanzausstattung essenziell.
Kommunale Ratsentscheidungen müssen für Bürger*innen nachvollziehbarer werden, 
beispielsweise durch Livestreaming oder informativere Protokolle der 
Ratssitzungen. Mehr Transparenz in der Kommunalverwaltung heißt für uns aber 
auch, dass Bürger*innen wissen müssen, welche Nebentätigkeiten von 
Bürgermeister*innen und Landrät*innen ausgeübt werden und wie viel Geld sie 
dafür bekommen. Dazu brauchen wir eine verbindliche gesetzliche Regelung im 
Umgang mit und zur Veröffentlichung von Nebeneinkünften.
Vereinbarkeit von Familie und Beteiligung schaffen
Wir GRÜNE wollen die Arbeit in kommunalen Gremien familienfreundlicher gestalten 
und die Jugendbeteiligung verpflichtend verankern. Dafür benötigen wir 
Unterstützungsangebote für die Ausübung des Mandats für Menschen mit zu 
betreuenden Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Ihnen sollen 
Aufwendungen für die Betreuung erstattet werden.
Kommunalfinanzen verbessern
Wir wollen lebenswerte und handlungsfähige Kommunen. Deshalb müssen sie über 
eine ausreichende Finanzausstattung verfügen. Aufgrund der Coronakrise ist die 
finanzielle Lage der Kommunen nach einer positiven Entwicklung in den 
vergangenen Jahren massiv ins Wanken geraten. Bund und Land haben Hilfsprogramme 
aufgebaut, um die Einnahmeverluste der Kommunen abzufedern. Wir GRÜNE haben die 
Hilfsprogramme des Bundes unterstützt, aber auch kritisiert, dass es noch immer 
keine Lösung für das Problem der Altschulden gibt. Unser Ziel ist eine stabile 
finanzielle Lage der rheinland-pfälzischen Kommunen. Deshalb müssen Land und 
Bund ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kommunen wahrnehmen.Um eine Bedarfsgerechte Finanzierung der Kommunen zu gewährleisten, müssen auch die Landeszuweisungen weiter steigen.
Der Kommunale Finanzausgleich (KFA) muss weiterhin konjunkturabhängig anwachsen. 
Die Reform des KFA im Jahr 2018, bei der vor allem die hochverschuldeten Städte 
bedacht wurden, zeigte positive Wirkung. Vor der Coronakrise konnten zahlreiche 
Kommunen in Rheinland-Pfalz ihren Haushalt ausgleichen und mithilfe des 
Kommunalen Entschuldungsfonds Schulden abbauen. Auf Landesebene wollen wir diese 
gesetzlichen Stellschrauben im Blick behalten, damit nach der Coronakrise die 
positive Entwicklung fortgeschrieben wird.
Auf Bundesebene fordern wir die Einhaltung des Konnexitätsprinzips und eine 
dynamische und dauerhafte Beteiligung des Bundes in der Sozialgesetzgebung. Die 
bisher geleisteten Pauschalen (Integration, Eingliederungshilfe etc.) sind nicht 
ausreichend und bilden die Kosten nicht ab.
Wir setzen uns weiterhin für einen Schuldenschnitt für hoch verschuldete 
Kommunen ein. Ein Altschuldenfonds, der jeweils zur Hälfte vom Bund und den 
Ländern getragen wird, kann eine Lösung sein. Als Land sind wir bereit, unseren 
Teil zur Lösung beizutragen.
Auch auf kommunaler Ebene fordern wir Haushaltsdisziplin. Die Zeiten für 
prestigeträchtige Infrastrukturprojekte sind vorbei. Kommunen müssen ihre 
Einnahmeseite in den Blick nehmen und nach der Krise ihre Realsteuerhebesätze am 
bundesweiten Durchschnitt orientieren. Die Kommunalaufsicht hat bei der 
Einhaltung der Haushaltsdisziplin eine tragende Rolle. Die Prüfung muss 
transparent, regelkonform, einheitlich und nachvollziehbar auch für kommunale 
Räte sein. Wir streben daher eine Reform der Kommunalaufsicht an.
Kommunale Verwaltung ökologisch und serviceorientiert
Kommunale Förderprogramme verbessern das Leben in unseren Kommunen. Deshalb 
müssen die Vorgaben der Programme am Klimaschutz und der Lebensqualität der 
Menschen orientiert sein. Damit die Mittel auch vor Ort ankommen, wollen wir 
Förderlotsen und ein Beratungsangebot auf Landesebene.
Wir werden die begonnene Kommunal- und Verwaltungsreform (KVR) weiter umsetzen. 
Das Leitbild unserer Politik für starke Kommunen ist die Absicherung und 
Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung. Die Rahmenbedingungen für kommunale 
Strukturen wandeln sich durch den Bevölkerungsrückgang in einigen Landesteilen, 
die Lage der kommunalen Finanzen durch Fortschritte im Bereich der 
Digitalisierung. Uns GRÜNEN geht es bei einer Reform nicht zentral um 
Kosteneinsparungen, sondern um die Qualität der Verwaltung und den Service für 
die Menschen vor Ort. Aus bisherigen Erfahrungen und Erkenntnissen wissen wir: 
Die Verwaltungsqualität ist in größeren Verwaltungseinheiten deutlich besser.
Lediglich auf interkommunale Zusammenarbeit zu setzen, kann keine Gebietsreform 
ersetzen. Für uns ist klar: Wo immer interkommunale Zusammenarbeit sinnvoll ist, 
wie im Bereich des Nahverkehrs, der Digitalisierung oder im Kulturbereich, soll 
diese ausgebaut werden.
Ländliche Räume stärken
Alle Menschen müssen gleichwertig am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. 
Dazu zählt, dass jede*r sich einfach fortbewegen kann – egal, ob in der Stadt 
oder auf dem Land. Mit unserem Konzept einer Mobilitätswende sorgen wir dafür, 
dass im ländlichen Raum mit einer Mobilitätsgarantie jede*r mit dem Nahverkehr 
von A nach B kommt. Dabei setzen wir auf eine bessere Anbindung an überregionale 
Bus- und Bahnlinien. Aber auch Alternativkonzepte wie E-Dorfautos und On-Demand-
Shuttleverkehr unterstützen das Angebot. Wir wollen Mobilfunk und Glasfaser an 
jeder Milchkanne in Rheinland-Pfalz und setzen daher auf eine GRÜNE 
Digitalisierungsoffensive – auch und gerade für den ländlichen Raum.
Um den ländlichen Raum weiter zu stärken, wollen wir Dorfbüros schaffen. Um 
leerstehende Ortskerne wiederzubeleben, wollen wir Projekte vor Ort wie 
Dorfläden oder Gemeinschaftskneipen mit ehrenamtlichem Personal fördern. Für 
eine gute gesundheitliche Versorgung überall in Rheinland-Pfalz wollen wir 
regionale Gesundheitskonferenzen einführen und uns für genossenschaftliche 
Gemeinschaftspraxen einsetzen. Wir setzen auch im ländlichen Raum auf 
hochwertige Arbeits- und Fortbildungsplätze sowie auf vielfältige, regional 
angesiedelte Bildungsmöglichkeiten wie beispielsweise den sehr erfolgreichen 
Umweltcampus Birkenfeld.
Nachhaltige Landesplanung
Das Ziel, die Flächenneuversiegelung bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu 
begrenzen, wurde bundesweit deutlich verfehlt. Mit grüner Flächen- und 
Bodenpolitik möchten wir hier eingreifen und durch die Verbindung ökonomischer 
Ziele mit denen für eine nachhaltige, regional angepasste Entwicklung ein 
starkes Potenzial für eine nachhaltige regionale Wirtschaftsentwicklung 
entfalten. Dafür brauchen wir eine stärkere Ausrichtung von Landesplanung, 
Raumordnung und Regionalplanung auf regionale Wohnraumbedarfe sowie auf eine 
nachhaltige, ressourcenschonende Entwicklung.
Ökologischer Landesentwicklungsplan
Auf Landesebene werden wir uns für eine ökologische Weiterentwicklung des 
Landesentwicklungsplans IV einsetzen. Dazu gehört für uns die nachhaltige am 
Klimaschutzziel orientierte Anpassung der Kriterien zur Ausweisung von Flächen 
für die Erzeugung Erneuerbarer Energien. Dazu gehören ebenso die Aufwertung der 
Biotopvernetzung in der Verkehrs- und Siedlungsplanung sowie eine strenge 
Begrenzung der Neuversiegelung von Flächen. Viele verschiedene Nutzungsformen 
wie beispielsweise Landwirtschaft oder Straßenbau konkurrieren miteinander um 
die knappe Ressource Fläche. Unser langfristiges Ziel ist eine neutrale 
Flächenbilanz – das heißt, eine Fläche darf nur neu versiegelt werden, wenn eine 
andere entsiegelt wird. Für uns ist der Grundsatz: Innen- vor Außenentwicklung 
weiterhin die Leitlinie jeder Planung.
Vorrang für eine nachhaltige Dorf- und Stadtentwicklung
Bodenspekulationen, welche die Preise künstlich in die Höhe treiben, ohne einen 
gesellschaftlichen Mehrwert zu generieren, heizen die bestehende 
Flächenkonkurrenz an. Wir werden die Kommunen aktiv dabei unterstützen, diese 
Herausforderung zu bewältigen, indem wir uns für eine bundesgesetzliche Stärkung 
des Vorkaufsrechtes der Gemeinden einsetzen. Wir werden es den Kommunen 
ermöglichen, Konzeptvergaben Vorrang zu gewähren, sodass sie beispielsweise ein 
ökologisch-soziales Quartierskonzept gegenüber einer Höchstpreisvergabe 
bevorzugen können. Dies erleichtert die Umsetzung sozialer und ökologischer 
Kriterien in der Stadt- und Dorfentwicklung. Grundstücke in öffentlicher Hand 
sollen möglichst in öffentlicher Hand bleiben. Wir möchten, dass die Gemeinden – 
selbst wenn hochverschuldet – einen möglichen Flächentausch oder einen 
Erbpachtvertrag vor einer Veräußerung prüfen. Wir werden dabei gemeinwohl- und 
ökologisch orientierte Pächter*innen von öffentlichen Flächen bevorzugen.
Lebenswerte Städte und Dörfer
Unsere Städtebauförderung und Dorferneuerungsprogramme sind Investitionen in die 
Zukunft. Aufgrund der sich verschärfenden Klimakrise und des Artensterbens 
müssen wir diese Instrumente dringend an die Herausforderungen unserer Zeit 
anpassen. Wir werden die Städtebauförderung und Dorferneuerungsprogramme an 
ökologischen und klimaschützenden Kriterien ausrichten und die vorhandenen 
Potenziale im bestehenden Gebäudebestand nutzen. Die vielen Planungsebenen 
wollen wir besser verzahnen, damit sie sinnvoll ineinandergreifen und gemeinsame 
Wirkeffekte erzielen. So wollen wir, dass Klimaschutz-, Hochwasservorsorge- 
Grünflächen- und Quartierkonzepte ganzheitlich und umfassend in Flächennutzungs- 
und Bebauungsplänen integriert werden.
Hierfür werden wir für unsere Gemeinden und Städte nachhaltige 
Planungsinstrumente wie beispielsweise den Folgekostenrechner oder den RaumPlus 
Monitor weiterentwickeln und um Softwarelösungen zur Anpassung an die Folgen der 
Klimakrise erweitern.
Bauen für eine klimaneutrale Zukunft
Der Bausektor ist unbestritten ein wichtiger Wirtschaftszweig, in dem unzählige 
Menschen Arbeit finden. Doch leider werden viele Bautätigkeiten noch nicht an 
den Zielen nachhaltiger Entwicklung ausgerichtet. Für unser Klima und unsere 
Umwelt bedeutet das hohe Energiekosten und hoher CO2-Ausstoß bei der Herstellung 
von Baustoffen, Schadstoffe im Baumaterial, mangelnde Recyclingfähigkeit und 
teilweise kurze Lebensdauer der Materialien. Wir wollen deshalb das Bauen hin zu 
einer ganzheitlichen Betrachtung von Ökologie, Ökonomie und soziokultureller 
Qualität entwickeln.
Priorität für Klimaschutz und Ökologie
Die Landesbauordnung enthält zahlreiche Regelungen für die Sicherheit und den 
Schutz der Menschen in den Gebäuden. Sie enthält aber kaum Regelungen zum Schutz 
unseres Klimas und unserer Natur. Wir werden dies ändern, indem wir in der 
Landesbauordnung ökologische Kriterien etablieren, die eine naturnahe Begrünung 
von Flachdächern, geeigneten Fassaden und Vorgärten zur Pflicht machen. Leblose 
Schotter und Steinwüsten wollen wir abschaffen. Dafür setzen wir auf eine 
Beratung für pflegearme und naturfreundliche Gärten, die wir gemeinsam mit 
unseren Garten- und Landschaftsbauunternehmen planen und angehen möchten.
Wir werden mehr Stellplätze für Fahrräder schaffen, damit jede*r Bewohner*in 
eines Mehrfamilienhauses eine umweltschonende Alternative zum eigenen Auto vor 
der Tür hat. Die zukunftsfähige Elektromobilität werden wir bereits bei der 
Bauplanung beachten und entsprechende Leitungsinstallationen in den Garagen 
vorhalten.
Klimaangepasst und nachhaltig bauen
Wir werden in allen öffentlichen Ausschreibungen dafür sorgen, dass wichtige 
Aspekte wie Ökobilanz, Lebenszykluskosten und Recyclingfähigkeit verpflichtend 
beachtet werden müssen und weiterhin regionaltypische Baumaterialen, wie Holz, 
Schiefer oder Blocksandstein, zum Einsatz kommen können. Auch Ausschreibungen 
auf kommunaler Ebene sollen entsprechende Aspekte berücksichtigen. Mit einer 
landesweiten Holzbaustrategie werden wir das nachhaltige Bauen mit Holz 
weiterhin stärken und möglichst zertifizierte, regionale Holzprodukte in 
öffentlichen Baumaßnahmen bevorzugen.
Die Nachhaltigkeit soll verpflichtend für sämtliche Bautätigkeit in Rheinland-
Pfalz werden. Wir werden deshalb für alle öffentlichen Bauvorhaben im Land – 
seien es kommunale Verwaltungsgebäude, Schulbauten oder KiTas – das 
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen anwenden. Denkmalschutz, Energieerzeugung 
mit Erneuerbaren und Klimaschutz werden wir miteinander verbinden. Die Standards 
der baubiologischen Qualitätssicherung in der Bauabnahme sind in allen 
öffentlichen Bauvorhaben zu beachten. Um die Kriterien des nachhaltigen Bauens 
landesweit einzusetzen, wollen wir eine Förderung des Landes zur Erstellung von 
Ökobilanzen bei gewerblichen und privaten Neubaumaßnahmen prüfen. Bei Neubauten 
und Dachsanierungen werden wir eine Solarpflicht einführen.
Klimaschutz im Bestand stärken
Mit Blick auf die fortschreitende Klimakrise werden wir in den nächsten Jahren 
sehr viele Sanierungsprojekte angehen und möchten dabei den Denkmalschutz und 
den Klimaschutz miteinander verbinden. Wir setzen uns daher für eine kostenlose 
Erstberatung für energetische Sanierungen im Bestand ein. Wer sich für eine 
Sanierung und die Verwendung von ökologischen Baustoffen sowie für den Verzicht 
auf fossile Brennstoffe entschließt, soll dabei vom Land unterstützt werden. Die 
Sanierung und Weiterentwicklung von innovativen Quartierskonzepten, welche 
ökologische und soziale Kriterien berücksichtigen, werden wir weiterhin fördern. 
Um den vielen Anforderungen gerecht zu werden und eine effiziente und schnelle 
Planung zu garantieren, werden wir die personelle und konzeptionelle Stärkung 
der Bauverwaltungen im Land prüfen.
Sport verbindet
Sport fördert die Gesundheit und schafft Begegnung. Auf Sportplätzen oder in 
Sporthallen kommen Menschen aus allen sozialen Schichten zusammen. Sport 
verbindet unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Herkunft, Religion, 
Weltanschauung oder sexueller Orientierung. Für uns GRÜNE ist Sport mehr als 
Bewegung. Ob im Spitzen-, Vereins-, Breiten-, Schul- und Freizeitsport – 
Fairness und Gerechtigkeit stehen im Mittelpunkt. Wir GRÜNE wollen eine 
vielfältige Sportlandschaft im Vereins- und Breitensport in Rheinland-Pfalz 
fördern.
Uns GRÜNEN ist die Gleichheit und Unversehrtheit aller Menschen wichtig. Daher 
wollen wir Inklusionim Sport besonders fördern. Wir unterstützen Projekte gegen 
Rassismus, Homofeindlichkeit und Gewalt. Unser Augenmerk liegt bei der Förderung 
von Sportprojekten auf sozial benachteiligten Gruppen, denn weder der Geldbeutel 
noch der Aufenthaltsstatus darf Menschen den Zugang zum Sport verwehren. Weiter 
vorantreiben wollen wir die Vereinbarkeit von Sport und Klimaschutz durch eine 
kontinuierliche Förderung von klimafreundlichen Sportprojekten.
Sport hat eine Vorbildfunktion. Wir GRÜNE wollen den Kampf gegen Doping 
weiterführen und die Aufklärungsarbeit im Kinder- und Jugendsportbereich 
stärken. Die Verantwortung für einen fairen und sauberen Sportwettkampf liegt 
beim Sport selbst. Bei der Anti-Doping-Arbeit der Nationalen Anti-Doping Agentur 
(NADA) setzen wir auf die Eigenverantwortung des Sports, ohne die 
Steuerzahler*innen zu belasten.
eSport als eigene Sportart anerkennen 
In der Digitalisierung liegt die Zukunft. Nicht nur in der Forschung oder der 
öffentlichen Infrastruktur sorgt sie für ein fortschrittliches Miteinander. Auch 
im gesellschaftlichen Zusammenleben schafft sie neue Begegnungen. Ein gutes 
Beispiel ist der Sport. Schon längst passiert der sportliche Wettkampf nicht nur 
auf dem Sportfeld, sondern auch am Computer. Bislang ist eSport im deutschen 
Vereins- und Verbandwesen nicht anerkannt, sodass er weder von steuerrechtlichen 
Vergünstigungen noch staatlichen Förderungen profitiert. Wir GRÜNE unterstützen 
die Anerkennung von eSport als eigene Sportart.
Nachhaltige Vorgaben für Events und Sportstätten
Die integrative Kraft vom Sport zeigt sich bei Großveranstaltungen. Diese 
stellen für das Land einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Der Erfolg solcher 
Veranstaltungen muss sich an sozialen und ökologischen Maßstäben messen lassen. 
Wir setzen darauf, dass die Vergabe und Organisation von Großveranstaltungen 
transparent verläuft und sich an nachhaltigen Zielen orientiert. Durch ein 
Mitspracherecht soll die Zivilgesellschaft beteiligt werden.
Zugang zu modernen Sportstätten fördern
Damit Sport überall in Rheinland-Pfalz möglich ist, setzen wir uns für den 
Erhalt und den Ausbau von Sportstätten im Land ein. Wir GRÜNE wollen 
Sportstätten bedarfsorientiert fördern, sie erhalten und sinnvoll nutzen. Dabei 
ist Kunstrasen auf Sportstätten ein Tabu. Mikroplastik gefährdet die Gesundheit 
von Menschen und ist schädlich für die Umwelt. Wir GRÜNE wollen Neu- und 
Umbaumaßnahmen bei Kunstrasenplätzen fördern, damit der Sportbetrieb sicher, 
umweltfreundlich und ohne lange Unterbrechung weiterläuft.
Jedes Kind sollte nach der Grundschule schwimmen können. Deswegen brauchen wir 
Seepferdchen für alle. Um das zu erreichen, wollen wir die maroden Schwimmbäder 
im Land im Rahmen eines Sonderförderprogramms sanieren.
Von Zeile 162 bis 164:
keine Lösung für das Problem der Altschulden gibt. Unser Ziel ist eine stabile finanzielle Lage der rheinland-pfälzischen Kommunen. Deshalb müssen Land und Bund ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kommunen wahrnehmen.Um eine Bedarfsgerechte Finanzierung der Kommunen zu gewährleisten, müssen auch die Bundes- und Landeszuweisungen weiter steigen.
Für uns GRÜNE steht Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen vor kurzfristigem 
Gewinnstreben, um auch morgen unseren Kindern noch eine lebenswerte Zukunft 
bieten zu können. Damit wir unsere Umgebung nachhaltig gestalten, müssen wir 
gerade beim Bauen und beim Planen von Flächen den Klimaschutz stärker mitdenken. 
Wir wollen Holz als Material bei Neubauten und der Modernisierung von Gebäuden 
besonders fördern.
Unser Staat muss leistungsfähig sein und bleiben. Zu einer lebenswerten Zukunft 
zählt für uns auch ein gewissenhafter Umgang mit Steuergeldern und eine solide 
Haushaltsplanung, die wichtigen Herausforderungen, beispielsweise der Bekämpfung 
der Klimakrise und der Corona-Pandemie, gerecht wird – ohne dabei nachkommenden 
Generationen eine untragbare Last aufzubürden.
Grüne Politik hat den Anspruch, dass alle Menschen gleichberechtigt am Leben in 
ihren Kommunen teilhaben können. Dazu gehört die digitale und politische 
Teilhabe genauso wie der Zugang zu Informationen und zu Mobilität. Wir werden 
die entsprechende Infrastruktur fördern, so unter anderem den digitalen Service 
in den Verwaltungen ausbauen. Damit alle eine lebenswerte Zukunft mitgestalten 
können.
Nachhaltiges Haushalten
In den vergangenen Jahren konnte Rheinland-Pfalz nicht nur den Landeshaushalt 
ausgleichen, sondern Schulden abbauen und Rücklagen bilden. Diese erfolgreiche, 
nachhaltige Haushaltspolitik ist das Ergebnis grüner Regierungsbeteiligung. Seit 
2011 stehen wir für eine solide Finanzpolitik und haben den Landeshaushalt 
aufgeräumt. Wir konnten verfassungsgemäß die Schuldenbremse einhalten. Doch auch 
in der Haushaltspolitik hat die Coronakrise tiefe Spuren hinterlassen.
Die öffentliche Hand ist gefragt, dort zu unterstützen, wo Hilfe notwendig ist. 
Das hat zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt. Wir haben auf Landesebene unser 
Möglichstes getan und den betroffenen Menschen, Kommunen, der Wirtschaft und dem 
gesellschaftlichen Leben finanziell unter die Arme gegriffen. Wir tun dies in 
einem angemessenen Rahmen, denn auch das Land hat weniger Einnahmen in bislang 
noch unbekanntem Ausmaß. Mit den vorgesehenen Hilfsprogrammen im Jahr 2020 
können wir die rheinland-pfälzische Volkswirtschaft stabilisieren. Diese 
außergewöhnlichen Ausgaben, die zur Bewältigung der Krise notwendig sind, sind 
nur aufgrund der soliden Haushaltsführung der letzten Jahre möglich.
An der Idee der Schuldenbremse, die in der Krise ausgesetzt wurde, halten wir 
fest. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass ein ausgeglichener Haushalt 
möglich ist. Die mühevolle Haushaltskonsolidierung der vergangenen Jahre ist für 
uns kein Selbstzweck: Es geht vielmehr um unsere Verantwortung gegenüber 
zukünftigen Generationen und die damit verbundene Verpflichtung, nicht über 
unsere Verhältnisse zu leben. Diese Verantwortung bedeutet aber auch: Wir dürfen 
uns nicht auf Kosten der kommenden Generation kaputtsparen. Investitionen in den 
Klimaschutz sind wichtig. Deshalb setzen wir GRÜNE uns für die Weiterentwicklung 
der Schuldenbremse ein, die im Rahmen der europäischen Stabilitätskriterien 
zusätzliche Investitionen des Bundes – insbesondere in den Klimaschutz – 
ermöglicht.
Für Rheinland-Pfalz soll in Zukunft verbindlich gelten: Keine klimaschädlichen 
Investitionen mit Landesmitteln. Die Bekämpfung der Klimakrise ist ein 
Querschnittsthema über alle Politikfelder. Auch in der Finanzpolitik müssen wir 
das Thema vorantreiben. Die neu beschlossene Anlagenrichtlinie für die 
Versorgungsrücklage des Landes legt fest: Aktienkäufe aus Landesgeldern für 
klimaschädlichen Investitionen in Kohle, Öl- und Gas sind ausgeschlossen. Für 
uns ist klar: Auf landes- und kommunaler Ebene müssen weitere Initiativen 
folgen. Wir brauchen eine gesetzlich verankerte Divestment-Strategie für 
Landesstiftungen, Landesbeteiligungen und ein Beratungssystem für unsere 
Kommunen.
Faire Steuerpolitik
Um finanziell sicher aufgestellt zu sein, braucht das Land in und nach der Krise 
verlässliche Einnahmen. Deshalb werden wir GRÜNE uns auf Bundesebene für ein 
gerechteres Steuersystem einsetzen, welches Steuern auf Kapital- und 
Gewinneinkommen und auf große Vermögen erhöht. Gleichzeitig lehnen wir zum 
jetzigen Zeitpunkt Steuersenkungen ab.
Die Einnahmen aus ökologisch lenkenden Instrumenten wie der CO2-Steuer müssen an 
die Bürger*innen zurückfließen, um Klima- und Umweltschutz und soziale 
Gerechtigkeit miteinander zu verbinden.
Steuerhinterziehung und -umgehung, Schwarzarbeit, Geldwäsche und Sozialbetrug 
werden wir konsequent bekämpfen. Deshalb unterstützen wir Initiativen des 
Bundes, der EU oder auf internationaler Ebene, die zu mehr Steuergerechtigkeit 
beitragen, Steuerschlupflöcher schließen und Steueroasen austrocknen.
Steuergerechtigkeit muss im Vollzug sichergestellt werden. Die rheinland-
pfälzische Steuerverwaltung sichert die Einnahmen des Landes und arbeitet 
erfolgreich gegen Steuerhinterziehung. Deshalb wollen wir die Stellen im 
Außendienst ausbauen, da sie mit ihrer Arbeit für Steuergerechtigkeit in 
Rheinland-Pfalz sorgen.
Landesbeteiligungen müssen transparent sein. Wir konnten in den letzten Jahren 
durchsetzen, dass sich das Land aus unnötigen Beteiligungen zurückgezogen hat, 
indem der Flughafen Hahn sowie der Nürburgring verkauft wurden. Die Kontrolle 
der Landesbeteiligungen durch das Parlament wollen wir verbessern.
Digitale, zukunftsfähige Verwaltung
Wir GRÜNE stehen für eine digitale, bürgernahe und transparenteVerwaltung. In 
einem Klick am Ziel: So soll der Behördengang der Zukunft aussehen. Der Service 
des digitalen Bürgeramtes muss über eine App abrufbar, datenschutzkonform und 
für alle Bürger*innen verständlich sein. Mit der Online-Wache der Polizei haben 
wir bereits einen solchen Service auf den Weg gebracht. Wer beispielsweise einen 
Diebstahl melden will, hat jetzt schon die Möglichkeit, das bequem digital zu 
erledigen.
Eine bürgerfreundliche Verwaltung ist eine aktiv kommunizierendeVerwaltung. 
Bürgerfreundlichkeit bedeutet, Informationen und Zugänge barrierefrei und in 
mehreren Sprachen sowie in verständlicher und einfacher Sprache anzubieten. Dazu 
gehören auch Informationsmaßnahmen zu speziellen Themen. Verwaltung muss immer 
offen für Anfragen und Anliegen von Bürger*innen sein. Unser Wunsch ist ein 
Ticketsystem bei dem jede Anfrage online über ein Ticket gestellt wird, das 
eindeutig zu zuordnen und nachzuverfolgen ist. So gelingt ein einfacher, 
verlässlicher und digitaler Austausch mit der Verwaltung.
Die Einführung der Elektronischen Akte (E-Akte) vereinfacht die Abläufe intern 
sowie zwischen der Verwaltung und den Bürger*innen. Gleichzeitig kommen wir dem 
Ziel der papierlosen Verwaltung näher. Die Digitalisierung in der Verwaltung 
muss auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein. Zukünftig sollen alle Landesbehörden 
und -ämter mit offenen WLAN-Hotspots ausgestattet werden. Diese können auch von 
Besucher*innen und Mitarbeiter*innen genutzt werden.
Politik einfach zugänglich machen
Politische Entscheidungen müssen transparent und nachvollziehbar sein. Deshalb 
möchten wir den Livestream der Landtagssitzungen auch auf die Ausschusssitzungen 
ausweiten. Transparenz und Nachvollziehbarkeit gelingt nur, wenn Informationen 
frei zugänglich sind. Ein großer grüner Erfolg für eine neue Kultur der 
Offenheit und Partizipation in den Verwaltungen ist deshalb die Umsetzung des 
Landestransparenzgesetzes. Wir wollen dieses weiterentwickeln, um die 
Veröffentlichungspflicht auch für Kommunen und Hochschulen geltend zu machen.
Öffentliche Daten sollen über das Open-Government-Data-Portal Rheinland-Pfalz 
einfach abrufbar sein. Die Plattform muss sich sprachlich und inhaltlich 
deutlich mehr durch Bürgernähe auszeichnen und einen barrierefreien digitalen 
Zugang zu Informationen erlauben, kommunal- und landespolitisch.
Korruptionsprävention
Korruptionsbekämpfung muss auf allen staatlichen Ebenen verfolgt werden. Dafür 
brauchen wir verbindliche Regeln. Deshalb wollen wir das bestehende 
Lobbyregister ausweiten und eine Karenzzeit von drei Jahren für Mitglieder der 
Landesregierung sowie Spitzenbeamt*innen einführen. Wir wollen zudem den Schutz 
von Hinweisgeber*innen gewährleisten. Ein anonymisiertes Hinweisgebersystem kann 
dabei helfen, dass Korruptionsfälle in Landes- und kommunalen Behörden gemeldet 
werden. Die bestehende Einrichtung der Vertrauensanwält*innen als wichtige 
unabhängige Anlaufstellen muss bekannter gemacht werden.
Gute Arbeit im Landesdienst
Unsere Landesbeamt*innen leisten hervorragende Arbeit. Ihnen gelten unser Dank 
und unsere Wertschätzung. Ausgedrückt haben wir das in den vergangenen Jahren 
über eine Steigerung der Beamtensoldung. Das Land als Arbeitgeberin ist überdies 
auch für das Wohlergehen am Arbeitsplatz zuständig. Wir wollen die 
Arbeitsbedingungen der Landesbeamt*innen modernisieren und verbessern. Dazu 
zählt für uns ein umfassendes Gesundheitsmanagement, ein flexibles Modell für 
Altersteilzeit, eine einfachere Möglichkeit des Wechsels aus und in das 
Beamtenverhältnis sowie die Einführung von Lebensarbeitszeitkonten.
Lebenslanges Lernen wollen wir unseren Beschäftigten ermöglichen. Wir 
unterstützen das bestehende breite Angebot des Landes an 
Fortbildungsmöglichkeiten und sehen aktuell einen besonders hohen Bedarf für 
Qualifizierungsmaßnahmen im digitalen Bereich. Die Coronakrise führte zu einem 
riesigen Digitalisierungsschub in unserer Landesverwaltung. Bei diesem Prozess 
wollen wir alle Landesbediensteten mitnehmen.
Zukunftsfähige Kommunen
Politik wird in unseren Kommunen greifbar. In unseren Städten, Gemeinden und 
Kreisen wird unsere grüne klimafreundliche und sozial gerechte Idee konkret, 
wenn es zum Beispiel um die Frage geht, ob ein Gewerbegebiet auf der grünen 
Wiese geplant oder die Jugendarbeit ausgebaut wird. Für diese Entscheidungen 
sind das Recht auf kommunale Selbstverwaltung und eine bedarfsgerechte 
Finanzausstattung essenziell.
Kommunale Ratsentscheidungen müssen für Bürger*innen nachvollziehbarer werden, 
beispielsweise durch Livestreaming oder informativere Protokolle der 
Ratssitzungen. Mehr Transparenz in der Kommunalverwaltung heißt für uns aber 
auch, dass Bürger*innen wissen müssen, welche Nebentätigkeiten von 
Bürgermeister*innen und Landrät*innen ausgeübt werden und wie viel Geld sie 
dafür bekommen. Dazu brauchen wir eine verbindliche gesetzliche Regelung im 
Umgang mit und zur Veröffentlichung von Nebeneinkünften.
Vereinbarkeit von Familie und Beteiligung schaffen
Wir GRÜNE wollen die Arbeit in kommunalen Gremien familienfreundlicher gestalten 
und die Jugendbeteiligung verpflichtend verankern. Dafür benötigen wir 
Unterstützungsangebote für die Ausübung des Mandats für Menschen mit zu 
betreuenden Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Ihnen sollen 
Aufwendungen für die Betreuung erstattet werden.
Kommunalfinanzen verbessern
Wir wollen lebenswerte und handlungsfähige Kommunen. Deshalb müssen sie über 
eine ausreichende Finanzausstattung verfügen. Aufgrund der Coronakrise ist die 
finanzielle Lage der Kommunen nach einer positiven Entwicklung in den 
vergangenen Jahren massiv ins Wanken geraten. Bund und Land haben Hilfsprogramme 
aufgebaut, um die Einnahmeverluste der Kommunen abzufedern. Wir GRÜNE haben die 
Hilfsprogramme des Bundes unterstützt, aber auch kritisiert, dass es noch immer 
keine Lösung für das Problem der Altschulden gibt. Unser Ziel ist eine stabile 
finanzielle Lage der rheinland-pfälzischen Kommunen. Deshalb müssen Land und Um eine Bedarfsgerechte Finanzierung der Kommunen zu gewährleisten, müssen auch die Bundes- und Landeszuweisungen weiter steigen.
Bund ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kommunen wahrnehmen.
Der Kommunale Finanzausgleich (KFA) muss weiterhin konjunkturabhängig anwachsen. 
Die Reform des KFA im Jahr 2018, bei der vor allem die hochverschuldeten Städte 
bedacht wurden, zeigte positive Wirkung. Vor der Coronakrise konnten zahlreiche 
Kommunen in Rheinland-Pfalz ihren Haushalt ausgleichen und mithilfe des 
Kommunalen Entschuldungsfonds Schulden abbauen. Auf Landesebene wollen wir diese 
gesetzlichen Stellschrauben im Blick behalten, damit nach der Coronakrise die 
positive Entwicklung fortgeschrieben wird.
Auf Bundesebene fordern wir die Einhaltung des Konnexitätsprinzips und eine 
dynamische und dauerhafte Beteiligung des Bundes in der Sozialgesetzgebung. Die 
bisher geleisteten Pauschalen (Integration, Eingliederungshilfe etc.) sind nicht 
ausreichend und bilden die Kosten nicht ab.
Wir setzen uns weiterhin für einen Schuldenschnitt für hoch verschuldete 
Kommunen ein. Ein Altschuldenfonds, der jeweils zur Hälfte vom Bund und den 
Ländern getragen wird, kann eine Lösung sein. Als Land sind wir bereit, unseren 
Teil zur Lösung beizutragen.
Auch auf kommunaler Ebene fordern wir Haushaltsdisziplin. Die Zeiten für 
prestigeträchtige Infrastrukturprojekte sind vorbei. Kommunen müssen ihre 
Einnahmeseite in den Blick nehmen und nach der Krise ihre Realsteuerhebesätze am 
bundesweiten Durchschnitt orientieren. Die Kommunalaufsicht hat bei der 
Einhaltung der Haushaltsdisziplin eine tragende Rolle. Die Prüfung muss 
transparent, regelkonform, einheitlich und nachvollziehbar auch für kommunale 
Räte sein. Wir streben daher eine Reform der Kommunalaufsicht an.
Kommunale Verwaltung ökologisch und serviceorientiert
Kommunale Förderprogramme verbessern das Leben in unseren Kommunen. Deshalb 
müssen die Vorgaben der Programme am Klimaschutz und der Lebensqualität der 
Menschen orientiert sein. Damit die Mittel auch vor Ort ankommen, wollen wir 
Förderlotsen und ein Beratungsangebot auf Landesebene.
Wir werden die begonnene Kommunal- und Verwaltungsreform (KVR) weiter umsetzen. 
Das Leitbild unserer Politik für starke Kommunen ist die Absicherung und 
Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung. Die Rahmenbedingungen für kommunale 
Strukturen wandeln sich durch den Bevölkerungsrückgang in einigen Landesteilen, 
die Lage der kommunalen Finanzen durch Fortschritte im Bereich der 
Digitalisierung. Uns GRÜNEN geht es bei einer Reform nicht zentral um 
Kosteneinsparungen, sondern um die Qualität der Verwaltung und den Service für 
die Menschen vor Ort. Aus bisherigen Erfahrungen und Erkenntnissen wissen wir: 
Die Verwaltungsqualität ist in größeren Verwaltungseinheiten deutlich besser.
Lediglich auf interkommunale Zusammenarbeit zu setzen, kann keine Gebietsreform 
ersetzen. Für uns ist klar: Wo immer interkommunale Zusammenarbeit sinnvoll ist, 
wie im Bereich des Nahverkehrs, der Digitalisierung oder im Kulturbereich, soll 
diese ausgebaut werden.
Ländliche Räume stärken
Alle Menschen müssen gleichwertig am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. 
Dazu zählt, dass jede*r sich einfach fortbewegen kann – egal, ob in der Stadt 
oder auf dem Land. Mit unserem Konzept einer Mobilitätswende sorgen wir dafür, 
dass im ländlichen Raum mit einer Mobilitätsgarantie jede*r mit dem Nahverkehr 
von A nach B kommt. Dabei setzen wir auf eine bessere Anbindung an überregionale 
Bus- und Bahnlinien. Aber auch Alternativkonzepte wie E-Dorfautos und On-Demand-
Shuttleverkehr unterstützen das Angebot. Wir wollen Mobilfunk und Glasfaser an 
jeder Milchkanne in Rheinland-Pfalz und setzen daher auf eine GRÜNE 
Digitalisierungsoffensive – auch und gerade für den ländlichen Raum.
Um den ländlichen Raum weiter zu stärken, wollen wir Dorfbüros schaffen. Um 
leerstehende Ortskerne wiederzubeleben, wollen wir Projekte vor Ort wie 
Dorfläden oder Gemeinschaftskneipen mit ehrenamtlichem Personal fördern. Für 
eine gute gesundheitliche Versorgung überall in Rheinland-Pfalz wollen wir 
regionale Gesundheitskonferenzen einführen und uns für genossenschaftliche 
Gemeinschaftspraxen einsetzen. Wir setzen auch im ländlichen Raum auf 
hochwertige Arbeits- und Fortbildungsplätze sowie auf vielfältige, regional 
angesiedelte Bildungsmöglichkeiten wie beispielsweise den sehr erfolgreichen 
Umweltcampus Birkenfeld.
Nachhaltige Landesplanung
Das Ziel, die Flächenneuversiegelung bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu 
begrenzen, wurde bundesweit deutlich verfehlt. Mit grüner Flächen- und 
Bodenpolitik möchten wir hier eingreifen und durch die Verbindung ökonomischer 
Ziele mit denen für eine nachhaltige, regional angepasste Entwicklung ein 
starkes Potenzial für eine nachhaltige regionale Wirtschaftsentwicklung 
entfalten. Dafür brauchen wir eine stärkere Ausrichtung von Landesplanung, 
Raumordnung und Regionalplanung auf regionale Wohnraumbedarfe sowie auf eine 
nachhaltige, ressourcenschonende Entwicklung.
Ökologischer Landesentwicklungsplan
Auf Landesebene werden wir uns für eine ökologische Weiterentwicklung des 
Landesentwicklungsplans IV einsetzen. Dazu gehört für uns die nachhaltige am 
Klimaschutzziel orientierte Anpassung der Kriterien zur Ausweisung von Flächen 
für die Erzeugung Erneuerbarer Energien. Dazu gehören ebenso die Aufwertung der 
Biotopvernetzung in der Verkehrs- und Siedlungsplanung sowie eine strenge 
Begrenzung der Neuversiegelung von Flächen. Viele verschiedene Nutzungsformen 
wie beispielsweise Landwirtschaft oder Straßenbau konkurrieren miteinander um 
die knappe Ressource Fläche. Unser langfristiges Ziel ist eine neutrale 
Flächenbilanz – das heißt, eine Fläche darf nur neu versiegelt werden, wenn eine 
andere entsiegelt wird. Für uns ist der Grundsatz: Innen- vor Außenentwicklung 
weiterhin die Leitlinie jeder Planung.
Vorrang für eine nachhaltige Dorf- und Stadtentwicklung
Bodenspekulationen, welche die Preise künstlich in die Höhe treiben, ohne einen 
gesellschaftlichen Mehrwert zu generieren, heizen die bestehende 
Flächenkonkurrenz an. Wir werden die Kommunen aktiv dabei unterstützen, diese 
Herausforderung zu bewältigen, indem wir uns für eine bundesgesetzliche Stärkung 
des Vorkaufsrechtes der Gemeinden einsetzen. Wir werden es den Kommunen 
ermöglichen, Konzeptvergaben Vorrang zu gewähren, sodass sie beispielsweise ein 
ökologisch-soziales Quartierskonzept gegenüber einer Höchstpreisvergabe 
bevorzugen können. Dies erleichtert die Umsetzung sozialer und ökologischer 
Kriterien in der Stadt- und Dorfentwicklung. Grundstücke in öffentlicher Hand 
sollen möglichst in öffentlicher Hand bleiben. Wir möchten, dass die Gemeinden – 
selbst wenn hochverschuldet – einen möglichen Flächentausch oder einen 
Erbpachtvertrag vor einer Veräußerung prüfen. Wir werden dabei gemeinwohl- und 
ökologisch orientierte Pächter*innen von öffentlichen Flächen bevorzugen.
Lebenswerte Städte und Dörfer
Unsere Städtebauförderung und Dorferneuerungsprogramme sind Investitionen in die 
Zukunft. Aufgrund der sich verschärfenden Klimakrise und des Artensterbens 
müssen wir diese Instrumente dringend an die Herausforderungen unserer Zeit 
anpassen. Wir werden die Städtebauförderung und Dorferneuerungsprogramme an 
ökologischen und klimaschützenden Kriterien ausrichten und die vorhandenen 
Potenziale im bestehenden Gebäudebestand nutzen. Die vielen Planungsebenen 
wollen wir besser verzahnen, damit sie sinnvoll ineinandergreifen und gemeinsame 
Wirkeffekte erzielen. So wollen wir, dass Klimaschutz-, Hochwasservorsorge- 
Grünflächen- und Quartierkonzepte ganzheitlich und umfassend in Flächennutzungs- 
und Bebauungsplänen integriert werden.
Hierfür werden wir für unsere Gemeinden und Städte nachhaltige 
Planungsinstrumente wie beispielsweise den Folgekostenrechner oder den RaumPlus 
Monitor weiterentwickeln und um Softwarelösungen zur Anpassung an die Folgen der 
Klimakrise erweitern.
Bauen für eine klimaneutrale Zukunft
Der Bausektor ist unbestritten ein wichtiger Wirtschaftszweig, in dem unzählige 
Menschen Arbeit finden. Doch leider werden viele Bautätigkeiten noch nicht an 
den Zielen nachhaltiger Entwicklung ausgerichtet. Für unser Klima und unsere 
Umwelt bedeutet das hohe Energiekosten und hoher CO2-Ausstoß bei der Herstellung 
von Baustoffen, Schadstoffe im Baumaterial, mangelnde Recyclingfähigkeit und 
teilweise kurze Lebensdauer der Materialien. Wir wollen deshalb das Bauen hin zu 
einer ganzheitlichen Betrachtung von Ökologie, Ökonomie und soziokultureller 
Qualität entwickeln.
Priorität für Klimaschutz und Ökologie
Die Landesbauordnung enthält zahlreiche Regelungen für die Sicherheit und den 
Schutz der Menschen in den Gebäuden. Sie enthält aber kaum Regelungen zum Schutz 
unseres Klimas und unserer Natur. Wir werden dies ändern, indem wir in der 
Landesbauordnung ökologische Kriterien etablieren, die eine naturnahe Begrünung 
von Flachdächern, geeigneten Fassaden und Vorgärten zur Pflicht machen. Leblose 
Schotter und Steinwüsten wollen wir abschaffen. Dafür setzen wir auf eine 
Beratung für pflegearme und naturfreundliche Gärten, die wir gemeinsam mit 
unseren Garten- und Landschaftsbauunternehmen planen und angehen möchten.
Wir werden mehr Stellplätze für Fahrräder schaffen, damit jede*r Bewohner*in 
eines Mehrfamilienhauses eine umweltschonende Alternative zum eigenen Auto vor 
der Tür hat. Die zukunftsfähige Elektromobilität werden wir bereits bei der 
Bauplanung beachten und entsprechende Leitungsinstallationen in den Garagen 
vorhalten.
Klimaangepasst und nachhaltig bauen
Wir werden in allen öffentlichen Ausschreibungen dafür sorgen, dass wichtige 
Aspekte wie Ökobilanz, Lebenszykluskosten und Recyclingfähigkeit verpflichtend 
beachtet werden müssen und weiterhin regionaltypische Baumaterialen, wie Holz, 
Schiefer oder Blocksandstein, zum Einsatz kommen können. Auch Ausschreibungen 
auf kommunaler Ebene sollen entsprechende Aspekte berücksichtigen. Mit einer 
landesweiten Holzbaustrategie werden wir das nachhaltige Bauen mit Holz 
weiterhin stärken und möglichst zertifizierte, regionale Holzprodukte in 
öffentlichen Baumaßnahmen bevorzugen.
Die Nachhaltigkeit soll verpflichtend für sämtliche Bautätigkeit in Rheinland-
Pfalz werden. Wir werden deshalb für alle öffentlichen Bauvorhaben im Land – 
seien es kommunale Verwaltungsgebäude, Schulbauten oder KiTas – das 
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen anwenden. Denkmalschutz, Energieerzeugung 
mit Erneuerbaren und Klimaschutz werden wir miteinander verbinden. Die Standards 
der baubiologischen Qualitätssicherung in der Bauabnahme sind in allen 
öffentlichen Bauvorhaben zu beachten. Um die Kriterien des nachhaltigen Bauens 
landesweit einzusetzen, wollen wir eine Förderung des Landes zur Erstellung von 
Ökobilanzen bei gewerblichen und privaten Neubaumaßnahmen prüfen. Bei Neubauten 
und Dachsanierungen werden wir eine Solarpflicht einführen.
Klimaschutz im Bestand stärken
Mit Blick auf die fortschreitende Klimakrise werden wir in den nächsten Jahren 
sehr viele Sanierungsprojekte angehen und möchten dabei den Denkmalschutz und 
den Klimaschutz miteinander verbinden. Wir setzen uns daher für eine kostenlose 
Erstberatung für energetische Sanierungen im Bestand ein. Wer sich für eine 
Sanierung und die Verwendung von ökologischen Baustoffen sowie für den Verzicht 
auf fossile Brennstoffe entschließt, soll dabei vom Land unterstützt werden. Die 
Sanierung und Weiterentwicklung von innovativen Quartierskonzepten, welche 
ökologische und soziale Kriterien berücksichtigen, werden wir weiterhin fördern. 
Um den vielen Anforderungen gerecht zu werden und eine effiziente und schnelle 
Planung zu garantieren, werden wir die personelle und konzeptionelle Stärkung 
der Bauverwaltungen im Land prüfen.
Sport verbindet
Sport fördert die Gesundheit und schafft Begegnung. Auf Sportplätzen oder in 
Sporthallen kommen Menschen aus allen sozialen Schichten zusammen. Sport 
verbindet unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Herkunft, Religion, 
Weltanschauung oder sexueller Orientierung. Für uns GRÜNE ist Sport mehr als 
Bewegung. Ob im Spitzen-, Vereins-, Breiten-, Schul- und Freizeitsport – 
Fairness und Gerechtigkeit stehen im Mittelpunkt. Wir GRÜNE wollen eine 
vielfältige Sportlandschaft im Vereins- und Breitensport in Rheinland-Pfalz 
fördern.
Uns GRÜNEN ist die Gleichheit und Unversehrtheit aller Menschen wichtig. Daher 
wollen wir Inklusionim Sport besonders fördern. Wir unterstützen Projekte gegen 
Rassismus, Homofeindlichkeit und Gewalt. Unser Augenmerk liegt bei der Förderung 
von Sportprojekten auf sozial benachteiligten Gruppen, denn weder der Geldbeutel 
noch der Aufenthaltsstatus darf Menschen den Zugang zum Sport verwehren. Weiter 
vorantreiben wollen wir die Vereinbarkeit von Sport und Klimaschutz durch eine 
kontinuierliche Förderung von klimafreundlichen Sportprojekten.
Sport hat eine Vorbildfunktion. Wir GRÜNE wollen den Kampf gegen Doping 
weiterführen und die Aufklärungsarbeit im Kinder- und Jugendsportbereich 
stärken. Die Verantwortung für einen fairen und sauberen Sportwettkampf liegt 
beim Sport selbst. Bei der Anti-Doping-Arbeit der Nationalen Anti-Doping Agentur 
(NADA) setzen wir auf die Eigenverantwortung des Sports, ohne die 
Steuerzahler*innen zu belasten.
eSport als eigene Sportart anerkennen
In der Digitalisierung liegt die Zukunft. Nicht nur in der Forschung oder der 
öffentlichen Infrastruktur sorgt sie für ein fortschrittliches Miteinander. Auch 
im gesellschaftlichen Zusammenleben schafft sie neue Begegnungen. Ein gutes 
Beispiel ist der Sport. Schon längst passiert der sportliche Wettkampf nicht nur 
auf dem Sportfeld, sondern auch am Computer. Bislang ist eSport im deutschen 
Vereins- und Verbandwesen nicht anerkannt, sodass er weder von steuerrechtlichen 
Vergünstigungen noch staatlichen Förderungen profitiert. Wir GRÜNE unterstützen 
die Anerkennung von eSport als eigene Sportart.
Nachhaltige Vorgaben für Events und Sportstätten
Die integrative Kraft vom Sport zeigt sich bei Großveranstaltungen. Diese 
stellen für das Land einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Der Erfolg solcher 
Veranstaltungen muss sich an sozialen und ökologischen Maßstäben messen lassen. 
Wir setzen darauf, dass die Vergabe und Organisation von Großveranstaltungen 
transparent verläuft und sich an nachhaltigen Zielen orientiert. Durch ein 
Mitspracherecht soll die Zivilgesellschaft beteiligt werden.
Zugang zu modernen Sportstätten fördern
Damit Sport überall in Rheinland-Pfalz möglich ist, setzen wir uns für den 
Erhalt und den Ausbau von Sportstätten im Land ein. Wir GRÜNE wollen 
Sportstätten bedarfsorientiert fördern, sie erhalten und sinnvoll nutzen. Dabei 
ist Kunstrasen auf Sportstätten ein Tabu. Mikroplastik gefährdet die Gesundheit 
von Menschen und ist schädlich für die Umwelt. Wir GRÜNE wollen Neu- und 
Umbaumaßnahmen bei Kunstrasenplätzen fördern, damit der Sportbetrieb sicher, 
umweltfreundlich und ohne lange Unterbrechung weiterläuft.
Jedes Kind sollte nach der Grundschule schwimmen können. Deswegen brauchen wir 
Seepferdchen für alle. Um das zu erreichen, wollen wir die maroden Schwimmbäder 
im Land im Rahmen eines Sonderförderprogramms sanieren.
Text
          
          Von Zeile 162 bis 164:
keine Lösung für das Problem der Altschulden gibt. Unser Ziel ist eine stabile finanzielle Lage der rheinland-pfälzischen Kommunen. Deshalb müssen Land und Bund ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kommunen wahrnehmen.Um eine Bedarfsgerechte Finanzierung der Kommunen zu gewährleisten, müssen auch die Landeszuweisungen weiter steigen.
Für uns GRÜNE steht Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen vor kurzfristigem 
Gewinnstreben, um auch morgen unseren Kindern noch eine lebenswerte Zukunft 
bieten zu können. Damit wir unsere Umgebung nachhaltig gestalten, müssen wir 
gerade beim Bauen und beim Planen von Flächen den Klimaschutz stärker mitdenken. 
Wir wollen Holz als Material bei Neubauten und der Modernisierung von Gebäuden 
besonders fördern.
Unser Staat muss leistungsfähig sein und bleiben. Zu einer lebenswerten Zukunft 
zählt für uns auch ein gewissenhafter Umgang mit Steuergeldern und eine solide 
Haushaltsplanung, die wichtigen Herausforderungen, beispielsweise der Bekämpfung 
der Klimakrise und der Corona-Pandemie, gerecht wird – ohne dabei nachkommenden 
Generationen eine untragbare Last aufzubürden.
Grüne Politik hat den Anspruch, dass alle Menschen gleichberechtigt am Leben in 
ihren Kommunen teilhaben können. Dazu gehört die digitale und politische 
Teilhabe genauso wie der Zugang zu Informationen und zu Mobilität. Wir werden 
die entsprechende Infrastruktur fördern, so unter anderem den digitalen Service 
in den Verwaltungen ausbauen. Damit alle eine lebenswerte Zukunft mitgestalten 
können.
Nachhaltiges Haushalten
In den vergangenen Jahren konnte Rheinland-Pfalz nicht nur den Landeshaushalt 
ausgleichen, sondern Schulden abbauen und Rücklagen bilden. Diese erfolgreiche, 
nachhaltige Haushaltspolitik ist das Ergebnis grüner Regierungsbeteiligung. Seit 
2011 stehen wir für eine solide Finanzpolitik und haben den Landeshaushalt 
aufgeräumt. Wir konnten verfassungsgemäß die Schuldenbremse einhalten. Doch auch 
in der Haushaltspolitik hat die Coronakrise tiefe Spuren hinterlassen.
Die öffentliche Hand ist gefragt, dort zu unterstützen, wo Hilfe notwendig ist. 
Das hat zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt. Wir haben auf Landesebene unser 
Möglichstes getan und den betroffenen Menschen, Kommunen, der Wirtschaft und dem 
gesellschaftlichen Leben finanziell unter die Arme gegriffen. Wir tun dies in 
einem angemessenen Rahmen, denn auch das Land hat weniger Einnahmen in bislang 
noch unbekanntem Ausmaß. Mit den vorgesehenen Hilfsprogrammen im Jahr 2020 
können wir die rheinland-pfälzische Volkswirtschaft stabilisieren. Diese 
außergewöhnlichen Ausgaben, die zur Bewältigung der Krise notwendig sind, sind 
nur aufgrund der soliden Haushaltsführung der letzten Jahre möglich.
An der Idee der Schuldenbremse, die in der Krise ausgesetzt wurde, halten wir 
fest. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass ein ausgeglichener Haushalt 
möglich ist. Die mühevolle Haushaltskonsolidierung der vergangenen Jahre ist für 
uns kein Selbstzweck: Es geht vielmehr um unsere Verantwortung gegenüber 
zukünftigen Generationen und die damit verbundene Verpflichtung, nicht über 
unsere Verhältnisse zu leben. Diese Verantwortung bedeutet aber auch: Wir dürfen 
uns nicht auf Kosten der kommenden Generation kaputtsparen. Investitionen in den 
Klimaschutz sind wichtig. Deshalb setzen wir GRÜNE uns für die Weiterentwicklung 
der Schuldenbremse ein, die im Rahmen der europäischen Stabilitätskriterien 
zusätzliche Investitionen des Bundes – insbesondere in den Klimaschutz – 
ermöglicht.
Für Rheinland-Pfalz soll in Zukunft verbindlich gelten: Keine klimaschädlichen 
Investitionen mit Landesmitteln. Die Bekämpfung der Klimakrise ist ein 
Querschnittsthema über alle Politikfelder. Auch in der Finanzpolitik müssen wir 
das Thema vorantreiben. Die neu beschlossene Anlagenrichtlinie für die 
Versorgungsrücklage des Landes legt fest: Aktienkäufe aus Landesgeldern für 
klimaschädlichen Investitionen in Kohle, Öl- und Gas sind ausgeschlossen. Für 
uns ist klar: Auf landes- und kommunaler Ebene müssen weitere Initiativen 
folgen. Wir brauchen eine gesetzlich verankerte Divestment-Strategie für 
Landesstiftungen, Landesbeteiligungen und ein Beratungssystem für unsere 
Kommunen.
Faire Steuerpolitik
Um finanziell sicher aufgestellt zu sein, braucht das Land in und nach der Krise 
verlässliche Einnahmen. Deshalb werden wir GRÜNE uns auf Bundesebene für ein 
gerechteres Steuersystem einsetzen, welches Steuern auf Kapital- und 
Gewinneinkommen und auf große Vermögen erhöht. Gleichzeitig lehnen wir zum 
jetzigen Zeitpunkt Steuersenkungen ab.
Die Einnahmen aus ökologisch lenkenden Instrumenten wie der CO2-Steuer müssen an 
die Bürger*innen zurückfließen, um Klima- und Umweltschutz und soziale 
Gerechtigkeit miteinander zu verbinden.
Steuerhinterziehung und -umgehung, Schwarzarbeit, Geldwäsche und Sozialbetrug 
werden wir konsequent bekämpfen. Deshalb unterstützen wir Initiativen des 
Bundes, der EU oder auf internationaler Ebene, die zu mehr Steuergerechtigkeit 
beitragen, Steuerschlupflöcher schließen und Steueroasen austrocknen.
Steuergerechtigkeit muss im Vollzug sichergestellt werden. Die rheinland-
pfälzische Steuerverwaltung sichert die Einnahmen des Landes und arbeitet 
erfolgreich gegen Steuerhinterziehung. Deshalb wollen wir die Stellen im 
Außendienst ausbauen, da sie mit ihrer Arbeit für Steuergerechtigkeit in 
Rheinland-Pfalz sorgen.
Landesbeteiligungen müssen transparent sein. Wir konnten in den letzten Jahren 
durchsetzen, dass sich das Land aus unnötigen Beteiligungen zurückgezogen hat, 
indem der Flughafen Hahn sowie der Nürburgring verkauft wurden. Die Kontrolle 
der Landesbeteiligungen durch das Parlament wollen wir verbessern.
Digitale, zukunftsfähige Verwaltung
Wir GRÜNE stehen für eine digitale, bürgernahe und transparenteVerwaltung. In 
einem Klick am Ziel: So soll der Behördengang der Zukunft aussehen. Der Service 
des digitalen Bürgeramtes muss über eine App abrufbar, datenschutzkonform und 
für alle Bürger*innen verständlich sein. Mit der Online-Wache der Polizei haben 
wir bereits einen solchen Service auf den Weg gebracht. Wer beispielsweise einen 
Diebstahl melden will, hat jetzt schon die Möglichkeit, das bequem digital zu 
erledigen.
Eine bürgerfreundliche Verwaltung ist eine aktiv kommunizierendeVerwaltung. 
Bürgerfreundlichkeit bedeutet, Informationen und Zugänge barrierefrei und in 
mehreren Sprachen sowie in verständlicher und einfacher Sprache anzubieten. Dazu 
gehören auch Informationsmaßnahmen zu speziellen Themen. Verwaltung muss immer 
offen für Anfragen und Anliegen von Bürger*innen sein. Unser Wunsch ist ein 
Ticketsystem bei dem jede Anfrage online über ein Ticket gestellt wird, das 
eindeutig zu zuordnen und nachzuverfolgen ist. So gelingt ein einfacher, 
verlässlicher und digitaler Austausch mit der Verwaltung.
Die Einführung der Elektronischen Akte (E-Akte) vereinfacht die Abläufe intern 
sowie zwischen der Verwaltung und den Bürger*innen. Gleichzeitig kommen wir dem 
Ziel der papierlosen Verwaltung näher. Die Digitalisierung in der Verwaltung 
muss auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein. Zukünftig sollen alle Landesbehörden 
und -ämter mit offenen WLAN-Hotspots ausgestattet werden. Diese können auch von 
Besucher*innen und Mitarbeiter*innen genutzt werden.
Politik einfach zugänglich machen
Politische Entscheidungen müssen transparent und nachvollziehbar sein. Deshalb 
möchten wir den Livestream der Landtagssitzungen auch auf die Ausschusssitzungen 
ausweiten. Transparenz und Nachvollziehbarkeit gelingt nur, wenn Informationen 
frei zugänglich sind. Ein großer grüner Erfolg für eine neue Kultur der 
Offenheit und Partizipation in den Verwaltungen ist deshalb die Umsetzung des 
Landestransparenzgesetzes. Wir wollen dieses weiterentwickeln, um die 
Veröffentlichungspflicht auch für Kommunen und Hochschulen geltend zu machen.
Öffentliche Daten sollen über das Open-Government-Data-Portal Rheinland-Pfalz 
einfach abrufbar sein. Die Plattform muss sich sprachlich und inhaltlich 
deutlich mehr durch Bürgernähe auszeichnen und einen barrierefreien digitalen 
Zugang zu Informationen erlauben, kommunal- und landespolitisch.
Korruptionsprävention
Korruptionsbekämpfung muss auf allen staatlichen Ebenen verfolgt werden. Dafür 
brauchen wir verbindliche Regeln. Deshalb wollen wir das bestehende 
Lobbyregister ausweiten und eine Karenzzeit von drei Jahren für Mitglieder der 
Landesregierung sowie Spitzenbeamt*innen einführen. Wir wollen zudem den Schutz 
von Hinweisgeber*innen gewährleisten. Ein anonymisiertes Hinweisgebersystem kann 
dabei helfen, dass Korruptionsfälle in Landes- und kommunalen Behörden gemeldet 
werden. Die bestehende Einrichtung der Vertrauensanwält*innen als wichtige 
unabhängige Anlaufstellen muss bekannter gemacht werden.
Gute Arbeit im Landesdienst
Unsere Landesbeamt*innen leisten hervorragende Arbeit. Ihnen gelten unser Dank 
und unsere Wertschätzung. Ausgedrückt haben wir das in den vergangenen Jahren 
über eine Steigerung der Beamtensoldung. Das Land als Arbeitgeberin ist überdies 
auch für das Wohlergehen am Arbeitsplatz zuständig. Wir wollen die 
Arbeitsbedingungen der Landesbeamt*innen modernisieren und verbessern. Dazu 
zählt für uns ein umfassendes Gesundheitsmanagement, ein flexibles Modell für 
Altersteilzeit, eine einfachere Möglichkeit des Wechsels aus und in das 
Beamtenverhältnis sowie die Einführung von Lebensarbeitszeitkonten.
Lebenslanges Lernen wollen wir unseren Beschäftigten ermöglichen. Wir 
unterstützen das bestehende breite Angebot des Landes an 
Fortbildungsmöglichkeiten und sehen aktuell einen besonders hohen Bedarf für 
Qualifizierungsmaßnahmen im digitalen Bereich. Die Coronakrise führte zu einem 
riesigen Digitalisierungsschub in unserer Landesverwaltung. Bei diesem Prozess 
wollen wir alle Landesbediensteten mitnehmen.
Zukunftsfähige Kommunen
Politik wird in unseren Kommunen greifbar. In unseren Städten, Gemeinden und 
Kreisen wird unsere grüne klimafreundliche und sozial gerechte Idee konkret, 
wenn es zum Beispiel um die Frage geht, ob ein Gewerbegebiet auf der grünen 
Wiese geplant oder die Jugendarbeit ausgebaut wird. Für diese Entscheidungen 
sind das Recht auf kommunale Selbstverwaltung und eine bedarfsgerechte 
Finanzausstattung essenziell.
Kommunale Ratsentscheidungen müssen für Bürger*innen nachvollziehbarer werden, 
beispielsweise durch Livestreaming oder informativere Protokolle der 
Ratssitzungen. Mehr Transparenz in der Kommunalverwaltung heißt für uns aber 
auch, dass Bürger*innen wissen müssen, welche Nebentätigkeiten von 
Bürgermeister*innen und Landrät*innen ausgeübt werden und wie viel Geld sie 
dafür bekommen. Dazu brauchen wir eine verbindliche gesetzliche Regelung im 
Umgang mit und zur Veröffentlichung von Nebeneinkünften.
Vereinbarkeit von Familie und Beteiligung schaffen
Wir GRÜNE wollen die Arbeit in kommunalen Gremien familienfreundlicher gestalten 
und die Jugendbeteiligung verpflichtend verankern. Dafür benötigen wir 
Unterstützungsangebote für die Ausübung des Mandats für Menschen mit zu 
betreuenden Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Ihnen sollen 
Aufwendungen für die Betreuung erstattet werden.
Kommunalfinanzen verbessern
Wir wollen lebenswerte und handlungsfähige Kommunen. Deshalb müssen sie über 
eine ausreichende Finanzausstattung verfügen. Aufgrund der Coronakrise ist die 
finanzielle Lage der Kommunen nach einer positiven Entwicklung in den 
vergangenen Jahren massiv ins Wanken geraten. Bund und Land haben Hilfsprogramme 
aufgebaut, um die Einnahmeverluste der Kommunen abzufedern. Wir GRÜNE haben die 
Hilfsprogramme des Bundes unterstützt, aber auch kritisiert, dass es noch immer 
keine Lösung für das Problem der Altschulden gibt. Unser Ziel ist eine stabile 
finanzielle Lage der rheinland-pfälzischen Kommunen. Deshalb müssen Land und 
Bund ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kommunen wahrnehmen.Um eine Bedarfsgerechte Finanzierung der Kommunen zu gewährleisten, müssen auch die Landeszuweisungen weiter steigen.
Der Kommunale Finanzausgleich (KFA) muss weiterhin konjunkturabhängig anwachsen. 
Die Reform des KFA im Jahr 2018, bei der vor allem die hochverschuldeten Städte 
bedacht wurden, zeigte positive Wirkung. Vor der Coronakrise konnten zahlreiche 
Kommunen in Rheinland-Pfalz ihren Haushalt ausgleichen und mithilfe des 
Kommunalen Entschuldungsfonds Schulden abbauen. Auf Landesebene wollen wir diese 
gesetzlichen Stellschrauben im Blick behalten, damit nach der Coronakrise die 
positive Entwicklung fortgeschrieben wird.
Auf Bundesebene fordern wir die Einhaltung des Konnexitätsprinzips und eine 
dynamische und dauerhafte Beteiligung des Bundes in der Sozialgesetzgebung. Die 
bisher geleisteten Pauschalen (Integration, Eingliederungshilfe etc.) sind nicht 
ausreichend und bilden die Kosten nicht ab.
Wir setzen uns weiterhin für einen Schuldenschnitt für hoch verschuldete 
Kommunen ein. Ein Altschuldenfonds, der jeweils zur Hälfte vom Bund und den 
Ländern getragen wird, kann eine Lösung sein. Als Land sind wir bereit, unseren 
Teil zur Lösung beizutragen.
Auch auf kommunaler Ebene fordern wir Haushaltsdisziplin. Die Zeiten für 
prestigeträchtige Infrastrukturprojekte sind vorbei. Kommunen müssen ihre 
Einnahmeseite in den Blick nehmen und nach der Krise ihre Realsteuerhebesätze am 
bundesweiten Durchschnitt orientieren. Die Kommunalaufsicht hat bei der 
Einhaltung der Haushaltsdisziplin eine tragende Rolle. Die Prüfung muss 
transparent, regelkonform, einheitlich und nachvollziehbar auch für kommunale 
Räte sein. Wir streben daher eine Reform der Kommunalaufsicht an.
Kommunale Verwaltung ökologisch und serviceorientiert
Kommunale Förderprogramme verbessern das Leben in unseren Kommunen. Deshalb 
müssen die Vorgaben der Programme am Klimaschutz und der Lebensqualität der 
Menschen orientiert sein. Damit die Mittel auch vor Ort ankommen, wollen wir 
Förderlotsen und ein Beratungsangebot auf Landesebene.
Wir werden die begonnene Kommunal- und Verwaltungsreform (KVR) weiter umsetzen. 
Das Leitbild unserer Politik für starke Kommunen ist die Absicherung und 
Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung. Die Rahmenbedingungen für kommunale 
Strukturen wandeln sich durch den Bevölkerungsrückgang in einigen Landesteilen, 
die Lage der kommunalen Finanzen durch Fortschritte im Bereich der 
Digitalisierung. Uns GRÜNEN geht es bei einer Reform nicht zentral um 
Kosteneinsparungen, sondern um die Qualität der Verwaltung und den Service für 
die Menschen vor Ort. Aus bisherigen Erfahrungen und Erkenntnissen wissen wir: 
Die Verwaltungsqualität ist in größeren Verwaltungseinheiten deutlich besser.
Lediglich auf interkommunale Zusammenarbeit zu setzen, kann keine Gebietsreform 
ersetzen. Für uns ist klar: Wo immer interkommunale Zusammenarbeit sinnvoll ist, 
wie im Bereich des Nahverkehrs, der Digitalisierung oder im Kulturbereich, soll 
diese ausgebaut werden.
Ländliche Räume stärken
Alle Menschen müssen gleichwertig am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. 
Dazu zählt, dass jede*r sich einfach fortbewegen kann – egal, ob in der Stadt 
oder auf dem Land. Mit unserem Konzept einer Mobilitätswende sorgen wir dafür, 
dass im ländlichen Raum mit einer Mobilitätsgarantie jede*r mit dem Nahverkehr 
von A nach B kommt. Dabei setzen wir auf eine bessere Anbindung an überregionale 
Bus- und Bahnlinien. Aber auch Alternativkonzepte wie E-Dorfautos und On-Demand-
Shuttleverkehr unterstützen das Angebot. Wir wollen Mobilfunk und Glasfaser an 
jeder Milchkanne in Rheinland-Pfalz und setzen daher auf eine GRÜNE 
Digitalisierungsoffensive – auch und gerade für den ländlichen Raum.
Um den ländlichen Raum weiter zu stärken, wollen wir Dorfbüros schaffen. Um 
leerstehende Ortskerne wiederzubeleben, wollen wir Projekte vor Ort wie 
Dorfläden oder Gemeinschaftskneipen mit ehrenamtlichem Personal fördern. Für 
eine gute gesundheitliche Versorgung überall in Rheinland-Pfalz wollen wir 
regionale Gesundheitskonferenzen einführen und uns für genossenschaftliche 
Gemeinschaftspraxen einsetzen. Wir setzen auch im ländlichen Raum auf 
hochwertige Arbeits- und Fortbildungsplätze sowie auf vielfältige, regional 
angesiedelte Bildungsmöglichkeiten wie beispielsweise den sehr erfolgreichen 
Umweltcampus Birkenfeld.
Nachhaltige Landesplanung
Das Ziel, die Flächenneuversiegelung bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu 
begrenzen, wurde bundesweit deutlich verfehlt. Mit grüner Flächen- und 
Bodenpolitik möchten wir hier eingreifen und durch die Verbindung ökonomischer 
Ziele mit denen für eine nachhaltige, regional angepasste Entwicklung ein 
starkes Potenzial für eine nachhaltige regionale Wirtschaftsentwicklung 
entfalten. Dafür brauchen wir eine stärkere Ausrichtung von Landesplanung, 
Raumordnung und Regionalplanung auf regionale Wohnraumbedarfe sowie auf eine 
nachhaltige, ressourcenschonende Entwicklung.
Ökologischer Landesentwicklungsplan
Auf Landesebene werden wir uns für eine ökologische Weiterentwicklung des 
Landesentwicklungsplans IV einsetzen. Dazu gehört für uns die nachhaltige am 
Klimaschutzziel orientierte Anpassung der Kriterien zur Ausweisung von Flächen 
für die Erzeugung Erneuerbarer Energien. Dazu gehören ebenso die Aufwertung der 
Biotopvernetzung in der Verkehrs- und Siedlungsplanung sowie eine strenge 
Begrenzung der Neuversiegelung von Flächen. Viele verschiedene Nutzungsformen 
wie beispielsweise Landwirtschaft oder Straßenbau konkurrieren miteinander um 
die knappe Ressource Fläche. Unser langfristiges Ziel ist eine neutrale 
Flächenbilanz – das heißt, eine Fläche darf nur neu versiegelt werden, wenn eine 
andere entsiegelt wird. Für uns ist der Grundsatz: Innen- vor Außenentwicklung 
weiterhin die Leitlinie jeder Planung.
Vorrang für eine nachhaltige Dorf- und Stadtentwicklung
Bodenspekulationen, welche die Preise künstlich in die Höhe treiben, ohne einen 
gesellschaftlichen Mehrwert zu generieren, heizen die bestehende 
Flächenkonkurrenz an. Wir werden die Kommunen aktiv dabei unterstützen, diese 
Herausforderung zu bewältigen, indem wir uns für eine bundesgesetzliche Stärkung 
des Vorkaufsrechtes der Gemeinden einsetzen. Wir werden es den Kommunen 
ermöglichen, Konzeptvergaben Vorrang zu gewähren, sodass sie beispielsweise ein 
ökologisch-soziales Quartierskonzept gegenüber einer Höchstpreisvergabe 
bevorzugen können. Dies erleichtert die Umsetzung sozialer und ökologischer 
Kriterien in der Stadt- und Dorfentwicklung. Grundstücke in öffentlicher Hand 
sollen möglichst in öffentlicher Hand bleiben. Wir möchten, dass die Gemeinden – 
selbst wenn hochverschuldet – einen möglichen Flächentausch oder einen 
Erbpachtvertrag vor einer Veräußerung prüfen. Wir werden dabei gemeinwohl- und 
ökologisch orientierte Pächter*innen von öffentlichen Flächen bevorzugen.
Lebenswerte Städte und Dörfer
Unsere Städtebauförderung und Dorferneuerungsprogramme sind Investitionen in die 
Zukunft. Aufgrund der sich verschärfenden Klimakrise und des Artensterbens 
müssen wir diese Instrumente dringend an die Herausforderungen unserer Zeit 
anpassen. Wir werden die Städtebauförderung und Dorferneuerungsprogramme an 
ökologischen und klimaschützenden Kriterien ausrichten und die vorhandenen 
Potenziale im bestehenden Gebäudebestand nutzen. Die vielen Planungsebenen 
wollen wir besser verzahnen, damit sie sinnvoll ineinandergreifen und gemeinsame 
Wirkeffekte erzielen. So wollen wir, dass Klimaschutz-, Hochwasservorsorge- 
Grünflächen- und Quartierkonzepte ganzheitlich und umfassend in Flächennutzungs- 
und Bebauungsplänen integriert werden.
Hierfür werden wir für unsere Gemeinden und Städte nachhaltige 
Planungsinstrumente wie beispielsweise den Folgekostenrechner oder den RaumPlus 
Monitor weiterentwickeln und um Softwarelösungen zur Anpassung an die Folgen der 
Klimakrise erweitern.
Bauen für eine klimaneutrale Zukunft
Der Bausektor ist unbestritten ein wichtiger Wirtschaftszweig, in dem unzählige 
Menschen Arbeit finden. Doch leider werden viele Bautätigkeiten noch nicht an 
den Zielen nachhaltiger Entwicklung ausgerichtet. Für unser Klima und unsere 
Umwelt bedeutet das hohe Energiekosten und hoher CO2-Ausstoß bei der Herstellung 
von Baustoffen, Schadstoffe im Baumaterial, mangelnde Recyclingfähigkeit und 
teilweise kurze Lebensdauer der Materialien. Wir wollen deshalb das Bauen hin zu 
einer ganzheitlichen Betrachtung von Ökologie, Ökonomie und soziokultureller 
Qualität entwickeln.
Priorität für Klimaschutz und Ökologie
Die Landesbauordnung enthält zahlreiche Regelungen für die Sicherheit und den 
Schutz der Menschen in den Gebäuden. Sie enthält aber kaum Regelungen zum Schutz 
unseres Klimas und unserer Natur. Wir werden dies ändern, indem wir in der 
Landesbauordnung ökologische Kriterien etablieren, die eine naturnahe Begrünung 
von Flachdächern, geeigneten Fassaden und Vorgärten zur Pflicht machen. Leblose 
Schotter und Steinwüsten wollen wir abschaffen. Dafür setzen wir auf eine 
Beratung für pflegearme und naturfreundliche Gärten, die wir gemeinsam mit 
unseren Garten- und Landschaftsbauunternehmen planen und angehen möchten.
Wir werden mehr Stellplätze für Fahrräder schaffen, damit jede*r Bewohner*in 
eines Mehrfamilienhauses eine umweltschonende Alternative zum eigenen Auto vor 
der Tür hat. Die zukunftsfähige Elektromobilität werden wir bereits bei der 
Bauplanung beachten und entsprechende Leitungsinstallationen in den Garagen 
vorhalten.
Klimaangepasst und nachhaltig bauen
Wir werden in allen öffentlichen Ausschreibungen dafür sorgen, dass wichtige 
Aspekte wie Ökobilanz, Lebenszykluskosten und Recyclingfähigkeit verpflichtend 
beachtet werden müssen und weiterhin regionaltypische Baumaterialen, wie Holz, 
Schiefer oder Blocksandstein, zum Einsatz kommen können. Auch Ausschreibungen 
auf kommunaler Ebene sollen entsprechende Aspekte berücksichtigen. Mit einer 
landesweiten Holzbaustrategie werden wir das nachhaltige Bauen mit Holz 
weiterhin stärken und möglichst zertifizierte, regionale Holzprodukte in 
öffentlichen Baumaßnahmen bevorzugen.
Die Nachhaltigkeit soll verpflichtend für sämtliche Bautätigkeit in Rheinland-
Pfalz werden. Wir werden deshalb für alle öffentlichen Bauvorhaben im Land – 
seien es kommunale Verwaltungsgebäude, Schulbauten oder KiTas – das 
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen anwenden. Denkmalschutz, Energieerzeugung 
mit Erneuerbaren und Klimaschutz werden wir miteinander verbinden. Die Standards 
der baubiologischen Qualitätssicherung in der Bauabnahme sind in allen 
öffentlichen Bauvorhaben zu beachten. Um die Kriterien des nachhaltigen Bauens 
landesweit einzusetzen, wollen wir eine Förderung des Landes zur Erstellung von 
Ökobilanzen bei gewerblichen und privaten Neubaumaßnahmen prüfen. Bei Neubauten 
und Dachsanierungen werden wir eine Solarpflicht einführen.
Klimaschutz im Bestand stärken
Mit Blick auf die fortschreitende Klimakrise werden wir in den nächsten Jahren 
sehr viele Sanierungsprojekte angehen und möchten dabei den Denkmalschutz und 
den Klimaschutz miteinander verbinden. Wir setzen uns daher für eine kostenlose 
Erstberatung für energetische Sanierungen im Bestand ein. Wer sich für eine 
Sanierung und die Verwendung von ökologischen Baustoffen sowie für den Verzicht 
auf fossile Brennstoffe entschließt, soll dabei vom Land unterstützt werden. Die 
Sanierung und Weiterentwicklung von innovativen Quartierskonzepten, welche 
ökologische und soziale Kriterien berücksichtigen, werden wir weiterhin fördern. 
Um den vielen Anforderungen gerecht zu werden und eine effiziente und schnelle 
Planung zu garantieren, werden wir die personelle und konzeptionelle Stärkung 
der Bauverwaltungen im Land prüfen.
Sport verbindet
Sport fördert die Gesundheit und schafft Begegnung. Auf Sportplätzen oder in 
Sporthallen kommen Menschen aus allen sozialen Schichten zusammen. Sport 
verbindet unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Herkunft, Religion, 
Weltanschauung oder sexueller Orientierung. Für uns GRÜNE ist Sport mehr als 
Bewegung. Ob im Spitzen-, Vereins-, Breiten-, Schul- und Freizeitsport – 
Fairness und Gerechtigkeit stehen im Mittelpunkt. Wir GRÜNE wollen eine 
vielfältige Sportlandschaft im Vereins- und Breitensport in Rheinland-Pfalz 
fördern.
Uns GRÜNEN ist die Gleichheit und Unversehrtheit aller Menschen wichtig. Daher 
wollen wir Inklusionim Sport besonders fördern. Wir unterstützen Projekte gegen 
Rassismus, Homofeindlichkeit und Gewalt. Unser Augenmerk liegt bei der Förderung 
von Sportprojekten auf sozial benachteiligten Gruppen, denn weder der Geldbeutel 
noch der Aufenthaltsstatus darf Menschen den Zugang zum Sport verwehren. Weiter 
vorantreiben wollen wir die Vereinbarkeit von Sport und Klimaschutz durch eine 
kontinuierliche Förderung von klimafreundlichen Sportprojekten.
Sport hat eine Vorbildfunktion. Wir GRÜNE wollen den Kampf gegen Doping 
weiterführen und die Aufklärungsarbeit im Kinder- und Jugendsportbereich 
stärken. Die Verantwortung für einen fairen und sauberen Sportwettkampf liegt 
beim Sport selbst. Bei der Anti-Doping-Arbeit der Nationalen Anti-Doping Agentur 
(NADA) setzen wir auf die Eigenverantwortung des Sports, ohne die 
Steuerzahler*innen zu belasten.
eSport als eigene Sportart anerkennen 
In der Digitalisierung liegt die Zukunft. Nicht nur in der Forschung oder der 
öffentlichen Infrastruktur sorgt sie für ein fortschrittliches Miteinander. Auch 
im gesellschaftlichen Zusammenleben schafft sie neue Begegnungen. Ein gutes 
Beispiel ist der Sport. Schon längst passiert der sportliche Wettkampf nicht nur 
auf dem Sportfeld, sondern auch am Computer. Bislang ist eSport im deutschen 
Vereins- und Verbandwesen nicht anerkannt, sodass er weder von steuerrechtlichen 
Vergünstigungen noch staatlichen Förderungen profitiert. Wir GRÜNE unterstützen 
die Anerkennung von eSport als eigene Sportart.
Nachhaltige Vorgaben für Events und Sportstätten
Die integrative Kraft vom Sport zeigt sich bei Großveranstaltungen. Diese 
stellen für das Land einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Der Erfolg solcher 
Veranstaltungen muss sich an sozialen und ökologischen Maßstäben messen lassen. 
Wir setzen darauf, dass die Vergabe und Organisation von Großveranstaltungen 
transparent verläuft und sich an nachhaltigen Zielen orientiert. Durch ein 
Mitspracherecht soll die Zivilgesellschaft beteiligt werden.
Zugang zu modernen Sportstätten fördern
Damit Sport überall in Rheinland-Pfalz möglich ist, setzen wir uns für den 
Erhalt und den Ausbau von Sportstätten im Land ein. Wir GRÜNE wollen 
Sportstätten bedarfsorientiert fördern, sie erhalten und sinnvoll nutzen. Dabei 
ist Kunstrasen auf Sportstätten ein Tabu. Mikroplastik gefährdet die Gesundheit 
von Menschen und ist schädlich für die Umwelt. Wir GRÜNE wollen Neu- und 
Umbaumaßnahmen bei Kunstrasenplätzen fördern, damit der Sportbetrieb sicher, 
umweltfreundlich und ohne lange Unterbrechung weiterläuft.
Jedes Kind sollte nach der Grundschule schwimmen können. Deswegen brauchen wir 
Seepferdchen für alle. Um das zu erreichen, wollen wir die maroden Schwimmbäder 
im Land im Rahmen eines Sonderförderprogramms sanieren.
Von Zeile 162 bis 164:
keine Lösung für das Problem der Altschulden gibt. Unser Ziel ist eine stabile finanzielle Lage der rheinland-pfälzischen Kommunen. Deshalb müssen Land und Bund ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kommunen wahrnehmen.Um eine Bedarfsgerechte Finanzierung der Kommunen zu gewährleisten, müssen auch die Landeszuweisungen weiter steigen.
Für uns GRÜNE steht Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen vor kurzfristigem 
Gewinnstreben, um auch morgen unseren Kindern noch eine lebenswerte Zukunft 
bieten zu können. Damit wir unsere Umgebung nachhaltig gestalten, müssen wir 
gerade beim Bauen und beim Planen von Flächen den Klimaschutz stärker mitdenken. 
Wir wollen Holz als Material bei Neubauten und der Modernisierung von Gebäuden 
besonders fördern.
Unser Staat muss leistungsfähig sein und bleiben. Zu einer lebenswerten Zukunft 
zählt für uns auch ein gewissenhafter Umgang mit Steuergeldern und eine solide 
Haushaltsplanung, die wichtigen Herausforderungen, beispielsweise der Bekämpfung 
der Klimakrise und der Corona-Pandemie, gerecht wird – ohne dabei nachkommenden 
Generationen eine untragbare Last aufzubürden.
Grüne Politik hat den Anspruch, dass alle Menschen gleichberechtigt am Leben in 
ihren Kommunen teilhaben können. Dazu gehört die digitale und politische 
Teilhabe genauso wie der Zugang zu Informationen und zu Mobilität. Wir werden 
die entsprechende Infrastruktur fördern, so unter anderem den digitalen Service 
in den Verwaltungen ausbauen. Damit alle eine lebenswerte Zukunft mitgestalten 
können.
Nachhaltiges Haushalten
In den vergangenen Jahren konnte Rheinland-Pfalz nicht nur den Landeshaushalt 
ausgleichen, sondern Schulden abbauen und Rücklagen bilden. Diese erfolgreiche, 
nachhaltige Haushaltspolitik ist das Ergebnis grüner Regierungsbeteiligung. Seit 
2011 stehen wir für eine solide Finanzpolitik und haben den Landeshaushalt 
aufgeräumt. Wir konnten verfassungsgemäß die Schuldenbremse einhalten. Doch auch 
in der Haushaltspolitik hat die Coronakrise tiefe Spuren hinterlassen.
Die öffentliche Hand ist gefragt, dort zu unterstützen, wo Hilfe notwendig ist. 
Das hat zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt. Wir haben auf Landesebene unser 
Möglichstes getan und den betroffenen Menschen, Kommunen, der Wirtschaft und dem 
gesellschaftlichen Leben finanziell unter die Arme gegriffen. Wir tun dies in 
einem angemessenen Rahmen, denn auch das Land hat weniger Einnahmen in bislang 
noch unbekanntem Ausmaß. Mit den vorgesehenen Hilfsprogrammen im Jahr 2020 
können wir die rheinland-pfälzische Volkswirtschaft stabilisieren. Diese 
außergewöhnlichen Ausgaben, die zur Bewältigung der Krise notwendig sind, sind 
nur aufgrund der soliden Haushaltsführung der letzten Jahre möglich.
An der Idee der Schuldenbremse, die in der Krise ausgesetzt wurde, halten wir 
fest. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass ein ausgeglichener Haushalt 
möglich ist. Die mühevolle Haushaltskonsolidierung der vergangenen Jahre ist für 
uns kein Selbstzweck: Es geht vielmehr um unsere Verantwortung gegenüber 
zukünftigen Generationen und die damit verbundene Verpflichtung, nicht über 
unsere Verhältnisse zu leben. Diese Verantwortung bedeutet aber auch: Wir dürfen 
uns nicht auf Kosten der kommenden Generation kaputtsparen. Investitionen in den 
Klimaschutz sind wichtig. Deshalb setzen wir GRÜNE uns für die Weiterentwicklung 
der Schuldenbremse ein, die im Rahmen der europäischen Stabilitätskriterien 
zusätzliche Investitionen des Bundes – insbesondere in den Klimaschutz – 
ermöglicht.
Für Rheinland-Pfalz soll in Zukunft verbindlich gelten: Keine klimaschädlichen 
Investitionen mit Landesmitteln. Die Bekämpfung der Klimakrise ist ein 
Querschnittsthema über alle Politikfelder. Auch in der Finanzpolitik müssen wir 
das Thema vorantreiben. Die neu beschlossene Anlagenrichtlinie für die 
Versorgungsrücklage des Landes legt fest: Aktienkäufe aus Landesgeldern für 
klimaschädlichen Investitionen in Kohle, Öl- und Gas sind ausgeschlossen. Für 
uns ist klar: Auf landes- und kommunaler Ebene müssen weitere Initiativen 
folgen. Wir brauchen eine gesetzlich verankerte Divestment-Strategie für 
Landesstiftungen, Landesbeteiligungen und ein Beratungssystem für unsere 
Kommunen.
Faire Steuerpolitik
Um finanziell sicher aufgestellt zu sein, braucht das Land in und nach der Krise 
verlässliche Einnahmen. Deshalb werden wir GRÜNE uns auf Bundesebene für ein 
gerechteres Steuersystem einsetzen, welches Steuern auf Kapital- und 
Gewinneinkommen und auf große Vermögen erhöht. Gleichzeitig lehnen wir zum 
jetzigen Zeitpunkt Steuersenkungen ab.
Die Einnahmen aus ökologisch lenkenden Instrumenten wie der CO2-Steuer müssen an 
die Bürger*innen zurückfließen, um Klima- und Umweltschutz und soziale 
Gerechtigkeit miteinander zu verbinden.
Steuerhinterziehung und -umgehung, Schwarzarbeit, Geldwäsche und Sozialbetrug 
werden wir konsequent bekämpfen. Deshalb unterstützen wir Initiativen des 
Bundes, der EU oder auf internationaler Ebene, die zu mehr Steuergerechtigkeit 
beitragen, Steuerschlupflöcher schließen und Steueroasen austrocknen.
Steuergerechtigkeit muss im Vollzug sichergestellt werden. Die rheinland-
pfälzische Steuerverwaltung sichert die Einnahmen des Landes und arbeitet 
erfolgreich gegen Steuerhinterziehung. Deshalb wollen wir die Stellen im 
Außendienst ausbauen, da sie mit ihrer Arbeit für Steuergerechtigkeit in 
Rheinland-Pfalz sorgen.
Landesbeteiligungen müssen transparent sein. Wir konnten in den letzten Jahren 
durchsetzen, dass sich das Land aus unnötigen Beteiligungen zurückgezogen hat, 
indem der Flughafen Hahn sowie der Nürburgring verkauft wurden. Die Kontrolle 
der Landesbeteiligungen durch das Parlament wollen wir verbessern.
Digitale, zukunftsfähige Verwaltung
Wir GRÜNE stehen für eine digitale, bürgernahe und transparenteVerwaltung. In 
einem Klick am Ziel: So soll der Behördengang der Zukunft aussehen. Der Service 
des digitalen Bürgeramtes muss über eine App abrufbar, datenschutzkonform und 
für alle Bürger*innen verständlich sein. Mit der Online-Wache der Polizei haben 
wir bereits einen solchen Service auf den Weg gebracht. Wer beispielsweise einen 
Diebstahl melden will, hat jetzt schon die Möglichkeit, das bequem digital zu 
erledigen.
Eine bürgerfreundliche Verwaltung ist eine aktiv kommunizierendeVerwaltung. 
Bürgerfreundlichkeit bedeutet, Informationen und Zugänge barrierefrei und in 
mehreren Sprachen sowie in verständlicher und einfacher Sprache anzubieten. Dazu 
gehören auch Informationsmaßnahmen zu speziellen Themen. Verwaltung muss immer 
offen für Anfragen und Anliegen von Bürger*innen sein. Unser Wunsch ist ein 
Ticketsystem bei dem jede Anfrage online über ein Ticket gestellt wird, das 
eindeutig zu zuordnen und nachzuverfolgen ist. So gelingt ein einfacher, 
verlässlicher und digitaler Austausch mit der Verwaltung.
Die Einführung der Elektronischen Akte (E-Akte) vereinfacht die Abläufe intern 
sowie zwischen der Verwaltung und den Bürger*innen. Gleichzeitig kommen wir dem 
Ziel der papierlosen Verwaltung näher. Die Digitalisierung in der Verwaltung 
muss auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein. Zukünftig sollen alle Landesbehörden 
und -ämter mit offenen WLAN-Hotspots ausgestattet werden. Diese können auch von 
Besucher*innen und Mitarbeiter*innen genutzt werden.
Politik einfach zugänglich machen
Politische Entscheidungen müssen transparent und nachvollziehbar sein. Deshalb 
möchten wir den Livestream der Landtagssitzungen auch auf die Ausschusssitzungen 
ausweiten. Transparenz und Nachvollziehbarkeit gelingt nur, wenn Informationen 
frei zugänglich sind. Ein großer grüner Erfolg für eine neue Kultur der 
Offenheit und Partizipation in den Verwaltungen ist deshalb die Umsetzung des 
Landestransparenzgesetzes. Wir wollen dieses weiterentwickeln, um die 
Veröffentlichungspflicht auch für Kommunen und Hochschulen geltend zu machen.
Öffentliche Daten sollen über das Open-Government-Data-Portal Rheinland-Pfalz 
einfach abrufbar sein. Die Plattform muss sich sprachlich und inhaltlich 
deutlich mehr durch Bürgernähe auszeichnen und einen barrierefreien digitalen 
Zugang zu Informationen erlauben, kommunal- und landespolitisch.
Korruptionsprävention
Korruptionsbekämpfung muss auf allen staatlichen Ebenen verfolgt werden. Dafür 
brauchen wir verbindliche Regeln. Deshalb wollen wir das bestehende 
Lobbyregister ausweiten und eine Karenzzeit von drei Jahren für Mitglieder der 
Landesregierung sowie Spitzenbeamt*innen einführen. Wir wollen zudem den Schutz 
von Hinweisgeber*innen gewährleisten. Ein anonymisiertes Hinweisgebersystem kann 
dabei helfen, dass Korruptionsfälle in Landes- und kommunalen Behörden gemeldet 
werden. Die bestehende Einrichtung der Vertrauensanwält*innen als wichtige 
unabhängige Anlaufstellen muss bekannter gemacht werden.
Gute Arbeit im Landesdienst
Unsere Landesbeamt*innen leisten hervorragende Arbeit. Ihnen gelten unser Dank 
und unsere Wertschätzung. Ausgedrückt haben wir das in den vergangenen Jahren 
über eine Steigerung der Beamtensoldung. Das Land als Arbeitgeberin ist überdies 
auch für das Wohlergehen am Arbeitsplatz zuständig. Wir wollen die 
Arbeitsbedingungen der Landesbeamt*innen modernisieren und verbessern. Dazu 
zählt für uns ein umfassendes Gesundheitsmanagement, ein flexibles Modell für 
Altersteilzeit, eine einfachere Möglichkeit des Wechsels aus und in das 
Beamtenverhältnis sowie die Einführung von Lebensarbeitszeitkonten.
Lebenslanges Lernen wollen wir unseren Beschäftigten ermöglichen. Wir 
unterstützen das bestehende breite Angebot des Landes an 
Fortbildungsmöglichkeiten und sehen aktuell einen besonders hohen Bedarf für 
Qualifizierungsmaßnahmen im digitalen Bereich. Die Coronakrise führte zu einem 
riesigen Digitalisierungsschub in unserer Landesverwaltung. Bei diesem Prozess 
wollen wir alle Landesbediensteten mitnehmen.
Zukunftsfähige Kommunen
Politik wird in unseren Kommunen greifbar. In unseren Städten, Gemeinden und 
Kreisen wird unsere grüne klimafreundliche und sozial gerechte Idee konkret, 
wenn es zum Beispiel um die Frage geht, ob ein Gewerbegebiet auf der grünen 
Wiese geplant oder die Jugendarbeit ausgebaut wird. Für diese Entscheidungen 
sind das Recht auf kommunale Selbstverwaltung und eine bedarfsgerechte 
Finanzausstattung essenziell.
Kommunale Ratsentscheidungen müssen für Bürger*innen nachvollziehbarer werden, 
beispielsweise durch Livestreaming oder informativere Protokolle der 
Ratssitzungen. Mehr Transparenz in der Kommunalverwaltung heißt für uns aber 
auch, dass Bürger*innen wissen müssen, welche Nebentätigkeiten von 
Bürgermeister*innen und Landrät*innen ausgeübt werden und wie viel Geld sie 
dafür bekommen. Dazu brauchen wir eine verbindliche gesetzliche Regelung im 
Umgang mit und zur Veröffentlichung von Nebeneinkünften.
Vereinbarkeit von Familie und Beteiligung schaffen
Wir GRÜNE wollen die Arbeit in kommunalen Gremien familienfreundlicher gestalten 
und die Jugendbeteiligung verpflichtend verankern. Dafür benötigen wir 
Unterstützungsangebote für die Ausübung des Mandats für Menschen mit zu 
betreuenden Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Ihnen sollen 
Aufwendungen für die Betreuung erstattet werden.
Kommunalfinanzen verbessern
Wir wollen lebenswerte und handlungsfähige Kommunen. Deshalb müssen sie über 
eine ausreichende Finanzausstattung verfügen. Aufgrund der Coronakrise ist die 
finanzielle Lage der Kommunen nach einer positiven Entwicklung in den 
vergangenen Jahren massiv ins Wanken geraten. Bund und Land haben Hilfsprogramme 
aufgebaut, um die Einnahmeverluste der Kommunen abzufedern. Wir GRÜNE haben die 
Hilfsprogramme des Bundes unterstützt, aber auch kritisiert, dass es noch immer 
keine Lösung für das Problem der Altschulden gibt. Unser Ziel ist eine stabile 
finanzielle Lage der rheinland-pfälzischen Kommunen. Deshalb müssen Land und Um eine Bedarfsgerechte Finanzierung der Kommunen zu gewährleisten, müssen auch die Landeszuweisungen weiter steigen.
Bund ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kommunen wahrnehmen.
Der Kommunale Finanzausgleich (KFA) muss weiterhin konjunkturabhängig anwachsen. 
Die Reform des KFA im Jahr 2018, bei der vor allem die hochverschuldeten Städte 
bedacht wurden, zeigte positive Wirkung. Vor der Coronakrise konnten zahlreiche 
Kommunen in Rheinland-Pfalz ihren Haushalt ausgleichen und mithilfe des 
Kommunalen Entschuldungsfonds Schulden abbauen. Auf Landesebene wollen wir diese 
gesetzlichen Stellschrauben im Blick behalten, damit nach der Coronakrise die 
positive Entwicklung fortgeschrieben wird.
Auf Bundesebene fordern wir die Einhaltung des Konnexitätsprinzips und eine 
dynamische und dauerhafte Beteiligung des Bundes in der Sozialgesetzgebung. Die 
bisher geleisteten Pauschalen (Integration, Eingliederungshilfe etc.) sind nicht 
ausreichend und bilden die Kosten nicht ab.
Wir setzen uns weiterhin für einen Schuldenschnitt für hoch verschuldete 
Kommunen ein. Ein Altschuldenfonds, der jeweils zur Hälfte vom Bund und den 
Ländern getragen wird, kann eine Lösung sein. Als Land sind wir bereit, unseren 
Teil zur Lösung beizutragen.
Auch auf kommunaler Ebene fordern wir Haushaltsdisziplin. Die Zeiten für 
prestigeträchtige Infrastrukturprojekte sind vorbei. Kommunen müssen ihre 
Einnahmeseite in den Blick nehmen und nach der Krise ihre Realsteuerhebesätze am 
bundesweiten Durchschnitt orientieren. Die Kommunalaufsicht hat bei der 
Einhaltung der Haushaltsdisziplin eine tragende Rolle. Die Prüfung muss 
transparent, regelkonform, einheitlich und nachvollziehbar auch für kommunale 
Räte sein. Wir streben daher eine Reform der Kommunalaufsicht an.
Kommunale Verwaltung ökologisch und serviceorientiert
Kommunale Förderprogramme verbessern das Leben in unseren Kommunen. Deshalb 
müssen die Vorgaben der Programme am Klimaschutz und der Lebensqualität der 
Menschen orientiert sein. Damit die Mittel auch vor Ort ankommen, wollen wir 
Förderlotsen und ein Beratungsangebot auf Landesebene.
Wir werden die begonnene Kommunal- und Verwaltungsreform (KVR) weiter umsetzen. 
Das Leitbild unserer Politik für starke Kommunen ist die Absicherung und 
Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung. Die Rahmenbedingungen für kommunale 
Strukturen wandeln sich durch den Bevölkerungsrückgang in einigen Landesteilen, 
die Lage der kommunalen Finanzen durch Fortschritte im Bereich der 
Digitalisierung. Uns GRÜNEN geht es bei einer Reform nicht zentral um 
Kosteneinsparungen, sondern um die Qualität der Verwaltung und den Service für 
die Menschen vor Ort. Aus bisherigen Erfahrungen und Erkenntnissen wissen wir: 
Die Verwaltungsqualität ist in größeren Verwaltungseinheiten deutlich besser.
Lediglich auf interkommunale Zusammenarbeit zu setzen, kann keine Gebietsreform 
ersetzen. Für uns ist klar: Wo immer interkommunale Zusammenarbeit sinnvoll ist, 
wie im Bereich des Nahverkehrs, der Digitalisierung oder im Kulturbereich, soll 
diese ausgebaut werden.
Ländliche Räume stärken
Alle Menschen müssen gleichwertig am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. 
Dazu zählt, dass jede*r sich einfach fortbewegen kann – egal, ob in der Stadt 
oder auf dem Land. Mit unserem Konzept einer Mobilitätswende sorgen wir dafür, 
dass im ländlichen Raum mit einer Mobilitätsgarantie jede*r mit dem Nahverkehr 
von A nach B kommt. Dabei setzen wir auf eine bessere Anbindung an überregionale 
Bus- und Bahnlinien. Aber auch Alternativkonzepte wie E-Dorfautos und On-Demand-
Shuttleverkehr unterstützen das Angebot. Wir wollen Mobilfunk und Glasfaser an 
jeder Milchkanne in Rheinland-Pfalz und setzen daher auf eine GRÜNE 
Digitalisierungsoffensive – auch und gerade für den ländlichen Raum.
Um den ländlichen Raum weiter zu stärken, wollen wir Dorfbüros schaffen. Um 
leerstehende Ortskerne wiederzubeleben, wollen wir Projekte vor Ort wie 
Dorfläden oder Gemeinschaftskneipen mit ehrenamtlichem Personal fördern. Für 
eine gute gesundheitliche Versorgung überall in Rheinland-Pfalz wollen wir 
regionale Gesundheitskonferenzen einführen und uns für genossenschaftliche 
Gemeinschaftspraxen einsetzen. Wir setzen auch im ländlichen Raum auf 
hochwertige Arbeits- und Fortbildungsplätze sowie auf vielfältige, regional 
angesiedelte Bildungsmöglichkeiten wie beispielsweise den sehr erfolgreichen 
Umweltcampus Birkenfeld.
Nachhaltige Landesplanung
Das Ziel, die Flächenneuversiegelung bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu 
begrenzen, wurde bundesweit deutlich verfehlt. Mit grüner Flächen- und 
Bodenpolitik möchten wir hier eingreifen und durch die Verbindung ökonomischer 
Ziele mit denen für eine nachhaltige, regional angepasste Entwicklung ein 
starkes Potenzial für eine nachhaltige regionale Wirtschaftsentwicklung 
entfalten. Dafür brauchen wir eine stärkere Ausrichtung von Landesplanung, 
Raumordnung und Regionalplanung auf regionale Wohnraumbedarfe sowie auf eine 
nachhaltige, ressourcenschonende Entwicklung.
Ökologischer Landesentwicklungsplan
Auf Landesebene werden wir uns für eine ökologische Weiterentwicklung des 
Landesentwicklungsplans IV einsetzen. Dazu gehört für uns die nachhaltige am 
Klimaschutzziel orientierte Anpassung der Kriterien zur Ausweisung von Flächen 
für die Erzeugung Erneuerbarer Energien. Dazu gehören ebenso die Aufwertung der 
Biotopvernetzung in der Verkehrs- und Siedlungsplanung sowie eine strenge 
Begrenzung der Neuversiegelung von Flächen. Viele verschiedene Nutzungsformen 
wie beispielsweise Landwirtschaft oder Straßenbau konkurrieren miteinander um 
die knappe Ressource Fläche. Unser langfristiges Ziel ist eine neutrale 
Flächenbilanz – das heißt, eine Fläche darf nur neu versiegelt werden, wenn eine 
andere entsiegelt wird. Für uns ist der Grundsatz: Innen- vor Außenentwicklung 
weiterhin die Leitlinie jeder Planung.
Vorrang für eine nachhaltige Dorf- und Stadtentwicklung
Bodenspekulationen, welche die Preise künstlich in die Höhe treiben, ohne einen 
gesellschaftlichen Mehrwert zu generieren, heizen die bestehende 
Flächenkonkurrenz an. Wir werden die Kommunen aktiv dabei unterstützen, diese 
Herausforderung zu bewältigen, indem wir uns für eine bundesgesetzliche Stärkung 
des Vorkaufsrechtes der Gemeinden einsetzen. Wir werden es den Kommunen 
ermöglichen, Konzeptvergaben Vorrang zu gewähren, sodass sie beispielsweise ein 
ökologisch-soziales Quartierskonzept gegenüber einer Höchstpreisvergabe 
bevorzugen können. Dies erleichtert die Umsetzung sozialer und ökologischer 
Kriterien in der Stadt- und Dorfentwicklung. Grundstücke in öffentlicher Hand 
sollen möglichst in öffentlicher Hand bleiben. Wir möchten, dass die Gemeinden – 
selbst wenn hochverschuldet – einen möglichen Flächentausch oder einen 
Erbpachtvertrag vor einer Veräußerung prüfen. Wir werden dabei gemeinwohl- und 
ökologisch orientierte Pächter*innen von öffentlichen Flächen bevorzugen.
Lebenswerte Städte und Dörfer
Unsere Städtebauförderung und Dorferneuerungsprogramme sind Investitionen in die 
Zukunft. Aufgrund der sich verschärfenden Klimakrise und des Artensterbens 
müssen wir diese Instrumente dringend an die Herausforderungen unserer Zeit 
anpassen. Wir werden die Städtebauförderung und Dorferneuerungsprogramme an 
ökologischen und klimaschützenden Kriterien ausrichten und die vorhandenen 
Potenziale im bestehenden Gebäudebestand nutzen. Die vielen Planungsebenen 
wollen wir besser verzahnen, damit sie sinnvoll ineinandergreifen und gemeinsame 
Wirkeffekte erzielen. So wollen wir, dass Klimaschutz-, Hochwasservorsorge- 
Grünflächen- und Quartierkonzepte ganzheitlich und umfassend in Flächennutzungs- 
und Bebauungsplänen integriert werden.
Hierfür werden wir für unsere Gemeinden und Städte nachhaltige 
Planungsinstrumente wie beispielsweise den Folgekostenrechner oder den RaumPlus 
Monitor weiterentwickeln und um Softwarelösungen zur Anpassung an die Folgen der 
Klimakrise erweitern.
Bauen für eine klimaneutrale Zukunft
Der Bausektor ist unbestritten ein wichtiger Wirtschaftszweig, in dem unzählige 
Menschen Arbeit finden. Doch leider werden viele Bautätigkeiten noch nicht an 
den Zielen nachhaltiger Entwicklung ausgerichtet. Für unser Klima und unsere 
Umwelt bedeutet das hohe Energiekosten und hoher CO2-Ausstoß bei der Herstellung 
von Baustoffen, Schadstoffe im Baumaterial, mangelnde Recyclingfähigkeit und 
teilweise kurze Lebensdauer der Materialien. Wir wollen deshalb das Bauen hin zu 
einer ganzheitlichen Betrachtung von Ökologie, Ökonomie und soziokultureller 
Qualität entwickeln.
Priorität für Klimaschutz und Ökologie
Die Landesbauordnung enthält zahlreiche Regelungen für die Sicherheit und den 
Schutz der Menschen in den Gebäuden. Sie enthält aber kaum Regelungen zum Schutz 
unseres Klimas und unserer Natur. Wir werden dies ändern, indem wir in der 
Landesbauordnung ökologische Kriterien etablieren, die eine naturnahe Begrünung 
von Flachdächern, geeigneten Fassaden und Vorgärten zur Pflicht machen. Leblose 
Schotter und Steinwüsten wollen wir abschaffen. Dafür setzen wir auf eine 
Beratung für pflegearme und naturfreundliche Gärten, die wir gemeinsam mit 
unseren Garten- und Landschaftsbauunternehmen planen und angehen möchten.
Wir werden mehr Stellplätze für Fahrräder schaffen, damit jede*r Bewohner*in 
eines Mehrfamilienhauses eine umweltschonende Alternative zum eigenen Auto vor 
der Tür hat. Die zukunftsfähige Elektromobilität werden wir bereits bei der 
Bauplanung beachten und entsprechende Leitungsinstallationen in den Garagen 
vorhalten.
Klimaangepasst und nachhaltig bauen
Wir werden in allen öffentlichen Ausschreibungen dafür sorgen, dass wichtige 
Aspekte wie Ökobilanz, Lebenszykluskosten und Recyclingfähigkeit verpflichtend 
beachtet werden müssen und weiterhin regionaltypische Baumaterialen, wie Holz, 
Schiefer oder Blocksandstein, zum Einsatz kommen können. Auch Ausschreibungen 
auf kommunaler Ebene sollen entsprechende Aspekte berücksichtigen. Mit einer 
landesweiten Holzbaustrategie werden wir das nachhaltige Bauen mit Holz 
weiterhin stärken und möglichst zertifizierte, regionale Holzprodukte in 
öffentlichen Baumaßnahmen bevorzugen.
Die Nachhaltigkeit soll verpflichtend für sämtliche Bautätigkeit in Rheinland-
Pfalz werden. Wir werden deshalb für alle öffentlichen Bauvorhaben im Land – 
seien es kommunale Verwaltungsgebäude, Schulbauten oder KiTas – das 
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen anwenden. Denkmalschutz, Energieerzeugung 
mit Erneuerbaren und Klimaschutz werden wir miteinander verbinden. Die Standards 
der baubiologischen Qualitätssicherung in der Bauabnahme sind in allen 
öffentlichen Bauvorhaben zu beachten. Um die Kriterien des nachhaltigen Bauens 
landesweit einzusetzen, wollen wir eine Förderung des Landes zur Erstellung von 
Ökobilanzen bei gewerblichen und privaten Neubaumaßnahmen prüfen. Bei Neubauten 
und Dachsanierungen werden wir eine Solarpflicht einführen.
Klimaschutz im Bestand stärken
Mit Blick auf die fortschreitende Klimakrise werden wir in den nächsten Jahren 
sehr viele Sanierungsprojekte angehen und möchten dabei den Denkmalschutz und 
den Klimaschutz miteinander verbinden. Wir setzen uns daher für eine kostenlose 
Erstberatung für energetische Sanierungen im Bestand ein. Wer sich für eine 
Sanierung und die Verwendung von ökologischen Baustoffen sowie für den Verzicht 
auf fossile Brennstoffe entschließt, soll dabei vom Land unterstützt werden. Die 
Sanierung und Weiterentwicklung von innovativen Quartierskonzepten, welche 
ökologische und soziale Kriterien berücksichtigen, werden wir weiterhin fördern. 
Um den vielen Anforderungen gerecht zu werden und eine effiziente und schnelle 
Planung zu garantieren, werden wir die personelle und konzeptionelle Stärkung 
der Bauverwaltungen im Land prüfen.
Sport verbindet
Sport fördert die Gesundheit und schafft Begegnung. Auf Sportplätzen oder in 
Sporthallen kommen Menschen aus allen sozialen Schichten zusammen. Sport 
verbindet unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Herkunft, Religion, 
Weltanschauung oder sexueller Orientierung. Für uns GRÜNE ist Sport mehr als 
Bewegung. Ob im Spitzen-, Vereins-, Breiten-, Schul- und Freizeitsport – 
Fairness und Gerechtigkeit stehen im Mittelpunkt. Wir GRÜNE wollen eine 
vielfältige Sportlandschaft im Vereins- und Breitensport in Rheinland-Pfalz 
fördern.
Uns GRÜNEN ist die Gleichheit und Unversehrtheit aller Menschen wichtig. Daher 
wollen wir Inklusionim Sport besonders fördern. Wir unterstützen Projekte gegen 
Rassismus, Homofeindlichkeit und Gewalt. Unser Augenmerk liegt bei der Förderung 
von Sportprojekten auf sozial benachteiligten Gruppen, denn weder der Geldbeutel 
noch der Aufenthaltsstatus darf Menschen den Zugang zum Sport verwehren. Weiter 
vorantreiben wollen wir die Vereinbarkeit von Sport und Klimaschutz durch eine 
kontinuierliche Förderung von klimafreundlichen Sportprojekten.
Sport hat eine Vorbildfunktion. Wir GRÜNE wollen den Kampf gegen Doping 
weiterführen und die Aufklärungsarbeit im Kinder- und Jugendsportbereich 
stärken. Die Verantwortung für einen fairen und sauberen Sportwettkampf liegt 
beim Sport selbst. Bei der Anti-Doping-Arbeit der Nationalen Anti-Doping Agentur 
(NADA) setzen wir auf die Eigenverantwortung des Sports, ohne die 
Steuerzahler*innen zu belasten.
eSport als eigene Sportart anerkennen
In der Digitalisierung liegt die Zukunft. Nicht nur in der Forschung oder der 
öffentlichen Infrastruktur sorgt sie für ein fortschrittliches Miteinander. Auch 
im gesellschaftlichen Zusammenleben schafft sie neue Begegnungen. Ein gutes 
Beispiel ist der Sport. Schon längst passiert der sportliche Wettkampf nicht nur 
auf dem Sportfeld, sondern auch am Computer. Bislang ist eSport im deutschen 
Vereins- und Verbandwesen nicht anerkannt, sodass er weder von steuerrechtlichen 
Vergünstigungen noch staatlichen Förderungen profitiert. Wir GRÜNE unterstützen 
die Anerkennung von eSport als eigene Sportart.
Nachhaltige Vorgaben für Events und Sportstätten
Die integrative Kraft vom Sport zeigt sich bei Großveranstaltungen. Diese 
stellen für das Land einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Der Erfolg solcher 
Veranstaltungen muss sich an sozialen und ökologischen Maßstäben messen lassen. 
Wir setzen darauf, dass die Vergabe und Organisation von Großveranstaltungen 
transparent verläuft und sich an nachhaltigen Zielen orientiert. Durch ein 
Mitspracherecht soll die Zivilgesellschaft beteiligt werden.
Zugang zu modernen Sportstätten fördern
Damit Sport überall in Rheinland-Pfalz möglich ist, setzen wir uns für den 
Erhalt und den Ausbau von Sportstätten im Land ein. Wir GRÜNE wollen 
Sportstätten bedarfsorientiert fördern, sie erhalten und sinnvoll nutzen. Dabei 
ist Kunstrasen auf Sportstätten ein Tabu. Mikroplastik gefährdet die Gesundheit 
von Menschen und ist schädlich für die Umwelt. Wir GRÜNE wollen Neu- und 
Umbaumaßnahmen bei Kunstrasenplätzen fördern, damit der Sportbetrieb sicher, 
umweltfreundlich und ohne lange Unterbrechung weiterläuft.
Jedes Kind sollte nach der Grundschule schwimmen können. Deswegen brauchen wir 
Seepferdchen für alle. Um das zu erreichen, wollen wir die maroden Schwimmbäder 
im Land im Rahmen eines Sonderförderprogramms sanieren.
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