| Kapitel: | 3. Intakte Umwelt – Gesicherte Lebensgrundlagen | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Georg Sprung (KV Landau) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme | 
| Eingereicht: | 29.10.2020, 22:27 | 
LTWP-3-312-3: 3. Intakte Umwelt – Gesicherte Lebensgrundlagen
Verfahrensvorschlag: Text
          
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bewirtschaftete Fläche deutlich weiter ausweiten. Unser Ziel lautet: Bis zum Jahr 2030 sollen 30 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Formen klimafreundlicher Landwirtschaft, regenerative Landwirtschaft (ReLaWi) und Agroforst stehen wir GRÜNE unterstützend gegenüber.
Dabei werden wir auch innovative Modellprojekte und Formen der Landwirtschaft wie regenerative Landwirtschaft (ReLaWi), Agroforst und Permakultur unterstützen.
Wir Menschen sind mit unserer Umwelt untrennbar verbunden. Wir ernähren uns von 
den Produkten der Natur, haben individuelle Vorlieben, was Wetter und Klima 
angeht, fahren in den Urlaub in die Berge, gehen Spazieren an Flüssen oder in 
den Wald und genießen Natur, um uns zu erholen. Natur ist ein Rückzugsort – für 
uns und für die zahlreichen Tiere, die sie bewohnen. Auch mit Tieren sind wir 
Menschen eng verbunden. Wir erfreuen uns an ihnen, bauen emotionale Beziehungen 
auf, leben mit und von ihnen. Wo auf der einen Seite eine enge Bindung besteht, 
darf auf der anderen die Verantwortung nicht enden: Was wir lieben, wollen wir 
schützen.
Natur- und Umweltschutz sind uns GRÜNEN eine Herzensangelegenheit. Deswegen 
setzen wir uns für einen flächendeckenden Biotopverbund und die Ausweitung der 
bestehenden Naturschutzgebiete ein. Wir wollen das ökologische Gleichgewicht 
bewahren und dem Artensterben entgegenwirken. Auch die Stadt soll als Lebensraum 
grüner werden: Vorgärten oder Fassaden bieten dazu bisher ungenutzte 
Möglichkeiten. Zum Erhalt der Arten benötigen wir einen durchdachten 
Gewässerschutz in unserem wasserreichen Bundesland.
Um unseren Lebensraum weniger zu belasten, entwickeln wir tragfähige Konzepte 
der Müllvermeidung, von der ressourcenschonenden Produktion bis zur 
fortschrittlichen regionalen Recyclinginfrastruktur.
Den Wald, wie wir ihn kennen, wird es nicht mehr lange geben. Um unsere 
Landschaft zu bewahren, müssen wir nun den Umbau unserer Wälder angehen. Das 
Ziel ist ein klimaangepasster, naturnaher Mischwald mit ausgewiesenen 
Wildnisflächen als Hort der Biodiversität.
Natur- und Umweltschutz gelingt mit dem grundlegenden Umbau der Landwirtschaft 
nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit, mit sinnvollen Anreizen für die 
Landwirt*innen und transparenten Orientierungshilfen für Verbraucher*innen. In 
Einrichtungen, wie zum Beispiel Kita, Schule und betreuten Wohnformen setzen wir 
auf gesunde Lebensmittel.
Wir wollen einen ethisch verantwortungsvollen Umgang mit Tieren in allen 
Bereichen: Wir setzen uns für eine tiergerechte und flächengebundene 
Nutztierhaltung ein und dafür, dass Tierversuche durch die Weiterentwicklung von 
alternativen Methoden überflüssig werden.
Natur und Umwelt schützen
Während der Klimakrise mit ihren Hitze- und Dürrephasen wird deutlich, dass auch 
wir Rheinland-Pfälzer*innen in besonderen Maßen von einem funktionierenden 
globalen Ökosystem mit vielfältigen Pflanzen- und Tierarten abhängig sind. Ein 
intaktes Ökosystem bietet Schutz vor Krankheiten und Schädlingen. Es stellt 
zahlreiche überlebenswichtige Leistungen zur Verfügung wie zum Beispiel die 
Bestäubung von Obst und Gemüse durch Insekten.
Doch das ökologische Gleichgewicht ist aus dem Lot geraten. Bislang 
unerschlossene Naturparadiese werden weltweit massiv bedrängt, Lebensräume 
vernichtet, die Bewirtschaftung zunehmend intensiviert und auf diese Weise 
zahlreiche Tier- sowie Pflanzenarten gefährdet. Auch die Roten Listen in 
Deutschland und in Rheinland-Pfalz zeigen: Rund ein Drittel der bekannten 72.000 
Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sind in ihrem Bestand bedroht. Darunter befinden 
sich viele typische Arten unserer Äcker, Wiesen und Dörfer, wie zum Beispiel die 
Feldlerche oder der Haussperling. Das schleichende Sterben hat längst 
eingesetzt, auch bei uns in Rheinland-Pfalz.
Artensterben stoppen
Wir wollen blühende Wiesen, Gärten und Äcker für summende Vielfalt im ganzen 
Land. Die erfolgreichen Programmedes Natur- und Gewässerschutzes Aktion Grün und 
Aktion Blau Plus wollen wir ausweiten zu einem flächendeckenden Biotopverbund. 
Der Westwall wird als „Grünes Band im Westen“ mit der Stiftung Westwall zum 
Biotopverbund-System weiterentwickelt – verbunden mit einem Konzept zur 
politischen Bildung und als Mahnmal gegen Nazis und Krieg. Wir möchten 
flächendeckend Kommunen zur Aktion-Grün-Kommune machen. Gemeinsam mit den vielen 
ehren- und hauptamtlichen Insektenretter*innen werden wir sogenannte Eh-Da-
Flächen, alsovorhandene Weg- und Ackerränder, Verkehrsinseln und 
Entwässerungsgräben in blühende Lebensräume für Biene und Co. verwandeln. 
Gehölz- und Grünstreifen entlang von Straßen und Wegen wollen wir naturnah 
gestalten. Unsere vielfältigen Artenschutzprojekte für gefährdete Leitarten wie 
Kiebitz, Braunkehlchen, Segelfalter und Feldhamster fördern wir nicht nur 
weiter, sondern sorgen auch dafür, dass sie langfristig weiterentwickelt werden. 
Schutzgebiete und wertvolle Biotope wie Streuobstwiesen und Gewässerränder 
vernetzen wir gemeinsam mit allen Akteur*innen quer durch unsere vielfältige 
Kulturlandschaft.
Die konsequente Weiterentwicklung der Natura 2000-Schutzgebiete wie Pfälzerwald 
oder Soonwald werden wir als Beitrag zur nationalen und europäischen 
Biodiversitätsstrategie vorantreiben. Auch unsere zahlreichen Naturschutzgebiete 
werden wir weiter aufwerten, indem wir eine flächendeckende, ökologische 
Landbewirtschaftung in diesen Gebieten anstreben und unterstützen. Gemeinsam mit 
allen Akteur*innen werden wir den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, das 
Biosphärenreservat Pfälzerwald und unsere Naturparks im Land stärken. Die 
Naturparks sollen dabei unter einem gemeinsamen Dach stärker sichtbar und bei 
der Regionalentwicklung, dem Klimaschutz, der regionalen Erzeugung und dem 
schonenden Tourismus stärker eingebunden werden.
Naturschutzmaßnahmen sind dann besonders wirkungsvoll, wenn sie gut vernetzt 
werden. Deswegen wollen wir die öffentliche Steuerung stärken, weitere 
Naturschutzprojekte planen und umsetzen, die Landwirtschaft enger miteinbeziehen 
sowie mit Hilfe eines Monitorings die Erfolge besser nachvollziehen. Wir werden 
prüfen, inwieweit die bestehenden Verwaltungsstrukturen gestärkt oder neue 
Strukturen, beispielsweise in Form von biologischen Stationen, aufgebaut werden 
sollten.
Ebenso möchten wir den Wissenstransferzwischen der Umweltverwaltung und unseren 
hervorragenden Hochschulen weiter verbessern. Dank neuster Algorithmen und 
Künstlicher Intelligenz können viele Umweltprobleme effizient erkannt und 
bekämpft werden.
Lernen von Umwelt und Natur
Wir möchten unsere Umweltbildung ausbauen. Die vielseitigen Themen des Umwelt-, 
Klima- und Naturschutzes werden wir an noch mehr Kitas und Schulen spielerisch 
vermitteln. Besonders in den Bereichen Klimaschutz und Ernährung werden wir die 
erfolgreiche Arbeit der Stiftung Natur und Umwelt weiter fördern. Die gute 
Zusammenarbeit mit den Landfrauen in Projekten zu Wildkräuter und Streuobst soll 
auf das ganze Land ausgeweitet werden. Aber auch an weiterführenden Schulen, 
Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen brauchen wir verstärkt ökologische 
Lehrinhalte.
Oasen in unseren Städten
Wir möchten lebenswerte Innenstädte und Dorfkerne gestalten, indem wir die 
vorhandenen grünen und blauen Oasen aufwerten und um viele weitere naturnahe 
Begrünungen von Vorgärten, Fassaden und Dachflächen oder naturnahe Wasserflächen 
erweitern. Zusätzlich werden wir die Installation von Nisthilfen für unsere 
Vögel und Insekten an allen öffentlichen Gebäuden prüfen. So bieten wir 
vielfältigen Tieren und Pflanzen Lebensraum in unseren Dörfern und Städten.
Bei Neubauten wollen wir naturfeindliche Schottergärten untersagen und die 
Entsiegelung ungenutzter Parkplätze unterstützen. Wir möchten den Kühleffekt von 
innerörtlichen Gewässern und öffentlichen Brunnen besser nutzen und diese zu 
naturnahen Wohlfühlorten weiterentwickeln. In den neu geschaffenen Wasser- und 
Grünflächen werden neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen, die 
gleichzeitig die Innenstädte kühlen und das Stadtbild positiv verändern. Wir 
wollen unsere Städte und Dörfer zu Schwammstädten machen, damit sie 
Niederschläge besser zurückhalten für die Bewässerung von Stadt- und Dorfgrün. 
Deshalb wollen wir Kommunen bei der Erarbeitung von Entsiegelungskatastern 
unterstützen.
Künstliches Dauerlicht durch Straßenlaternen oder Gartenbeleuchtung kann 
Pflanzen und nachtaktive Insekten schädigen. Um sie vor dieser 
Lichtverschmutzung zu schützen, werden wir die Verwendung von Beleuchtung mit 
niedrigen Farbtemperaturen im Außenbereich unterstützen.Die Kommunen brauchen 
weiter finanzielle Hilfe, damit sie ihre Straßenbeleuchtung auf LED umstellen 
können.
Saubere Luft 
Für uns Menschen und die Umwelt ist saubere Luft überlebenswichtig. Garant für 
saubere Luft ist die Verkehrswende hin zu einer klimaneutralen Mobilität. Auch 
deshalb werden wir GRÜNE die Energie-, Verkehrs- und Wärmewende weiter 
voranbringen, um Luftschadstoffe, die durch die Industrie, den Straßenverkehr 
und den Betrieb von Gebäudeheizungen verursacht werden, zu reduzieren. Die 
Luftreinhaltestandards müssen bundesweit verbessert und kontrolliert werden, um 
die Einhaltung der EU-Luftqualitätsrichtlinie zu gewährleisten. Wir setzen uns 
für Maßnahmen ein, die zu einer Emissionsminderung beitragen, zum Beispiel 
bessere Rahmenbedingungen und die gezielte Förderung sauberer Antriebssysteme, 
Tempo-30-Zonen, effiziente Nahwärmenetze sowie modernste Filtertechnologien und 
die ökologische Aufwertung öffentlicher Grünflächen als städtische Lunge. 
Weiterhin behalten wir die Feinstaubbelastung (bzw. die Ultrafeinstaubbelastung) 
durch den Verkehr in unseren Städten und in der Nähe von Flughäfen im Blick.
Sauberes Wasser
Flüsse und Bäche durchziehen unser Land wie Lebensadern. Sie sind wertvolle 
Biotope, beliebte Erholungsgebiete und wichtige Wirtschaftsfaktoren.
Rheinland-Pfalz ist Spitzenreiter im Gewässerschutz. An diesen Erfolg wollen wir 
anknüpfen, indem wir die Aktion Blau Plus weiter ausbauen, Renaturierungen von 
Gewässern vorantreiben und den Schutz von Auen und Gewässerrändern stärken. Wir 
werden die EU-Wasser-Rahmen-Richtlinie mit Nachdruck umsetzen und damit alle 
unsere Gewässer bis 2027 in einen guten ökologischen Zustand bringen. Die 
Durchgängigkeit der Gewässer für die Tiere, die in ihnen leben, muss dabei 
deutlicher besser werden.
Wir stärken das Vorsorge- und Verursacherprinzip. In Kooperation mit allen 
Beteiligten betreiben wir auch aktiven Gewässerschutz, wie die bereits 
erfolgreich eingeführte Gewässerschutzberatung in der Landwirtschaft 
verdeutlicht. Wir werden die Landwirtschaft weiter dabei unterstützen, die 
Belastung unseres Grundwassers mit Nitrat zu reduzieren. Die Reinheit unserer 
Flüsse, Bäche und unseres Grundwassers wollen wir sichern, indem wir die 
bestehende Abwasserinfrastruktur modernisieren und damit Einträge von Schad- und 
Nährstoffen in unsere Umwelt verringern. Dort wo Grund- und Oberflächengewässer 
hohe Belastungen aufweisen, sollen Wasserunternehmen und Gewässerzweckverbände 
Vereinbarungen mit den Landwirt*innen im Rahmen des Projektes gewässerschonende 
Landwirtschaft abschließen.
Schutz vor Hochwasser und Starkregen
Wir werden die Hochwasservorsorge als Teil der Krisenprävention stärken und die 
Zusammenarbeit mit unseren Kommunen bei Vorsorgekonzepten ausweiten. Wir werden 
sie kombinieren mit neuen oder aktualisierten Klimaschutzkonzepten und 
flächendeckendem, digitalen Energie-Management, auch im Sinne der 
Kosteneinsparung. Insbesondere der von der Klimaerhitzung verursachte Starkregen 
macht es notwendig, dass die Kommunen Konzepte entwickeln und im Ernstfall 
schnell umsetzen können. Als Beitrag zum Schutz vor Erosion werden wir 
bodenschützende Landbewirtschaftung unterstützen, die Gewässerrandstreifen und 
Heckenstrukturen erhält.
Beim Hochwasserschutz setzen wir in erster Linie auf die Ausweitung natürlicher 
Überflutungsräume, zum Beispiel durch Deichrückverlagerungen. Auenwälder als 
natürliche Überschwemmungsgebiete wollen wir schützen und ausbauen. Künstliche 
Hochwasserrückhaltebecken (Polder oder Reserveräume für Extremhochwasser) 
unterstützen wir, wenn sie naturverträglich erstellt werden können. Den 
geplanten Polder Waldsee/Altrip/Neuhofen lehnen wir aufgrund der starken 
Eingriffe in schützenswerte Natur und dem ungeklärten Katastrophenschutz für die 
Bevölkerung weiter ab.
Müll vermeiden, Wiederverwenden und Reparieren
Für uns ist Nachhaltigkeit der Leitgedanke allen Handelns. Die Vermeidung von 
Abfall ist der effektivste Weg, um wertvolle Ressourcen und Energie in 
Rheinland-Pfalz zu schonen. Wie das gelingen kann, soll unter anderem in Schulen 
mit konkretenTipps und Tricks vermittelt werden. Wir werden die 
Ausschreibungskriterien in unserer öffentlichen Verwaltung so gestalten, dass 
klima- und ressourcenschonende Produkte und regionale Dienstleistungsangebote 
bevorzugt werden.
Wo Müllvermeidung nicht möglich ist, setzen wir auf Wiederverwendung und 
Reparatur. Durch eine ausgebaute Reparatur- und fortschrittliche 
Recyclinginfrastruktur erschließen wir bislang ungenutzte Potenziale und 
Ressourcen. Wir ermutigen alle Unternehmen, eventuelle Reparaturmaßnahmen mit 
frei zugänglichen Datenblättern, Schaltplänen und Informationen zu unterstützen.
Ein transparentes Mehrweg-System und gekennzeichnete, sortenreine 
Recyclingverpackungen sind Bestandteile einer zukunftsorientierten 
Kreislaufwirtschaft. Die Abfallwirtschaftspläne werden wir gemeinsam mit den 
Kommunen aktualisieren und flächendeckende Sortieranalysen an den einzelnen 
Verwertungsstandorten durchführen lassen. Auf dieser Grundlage werden wir die 
Recyclingquote von Kunststoffen und Verpackungen erhöhen und so die 
Plastikvermüllung in unseren Gewässern und Böden eindämmen.
Heute an den Wald von morgen denken
Unser Wald ist Lebensraum, Naherholungsgebiet und Wirtschaftsfaktor als 
Holzcluster mit rund 50.000 Mitarbeiter*innen. Ihm kommt in Rheinland-Pfalz eine 
zentrale Bedeutung zu. 42 Prozent der Landesfläche in unserem Bundesland sind 
von Wald bedeckt. Rheinland-Pfalz ist damit eines der waldreichsten 
Bundesländer. Doch unsere Wälder leiden massiv unter der anhaltenden Klimakrise. 
Dürre, Hitze und der Borkenkäfer bringen unsere stark geschwächten Wälder und 
damit die Forstbetriebe enorm in Bedrängnis.
Diese Krise ist umso gefährlicher, als unser Wald ein wichtiger Verbündeter im 
Kampf gegen die Klimakrise ist. In jedem Kubikmeter Holz sind rund 1000 
Kilogramm CO2 gespeichert. Der nachwachsende Rohstoff Holz ersetzt außerdem 
viele andere energieintensivere Rohstoffe, wie beispielsweise Zement als 
Baumaterial. Wir sind also in mehrfacher Hinsicht dafür verantwortlich, unsere 
Wälder für künftige Generationen zu erhalten und klimaresistent umzugestalten.
Nachhaltiger Waldumbau
Wir werden den nachhaltigen Waldumbau hin zu einem klimaangepassten, naturnahen 
Mischwald konsequent weiterverfolgen. Dazu stärken wir die Naturverjüngung in 
unseren Wäldern weiter, immer mit Blick auf das ökologische Gleichgewicht. Vor 
allem heimische, belastbare Baumarten wie Weißtannen oder Speierling werden den 
naturnahen Waldumbau ergänzen und die Artenvielfalt im Wald bereichern.
Wir verbinden Naturschutz, Tourismus und Waldnutzung mit einem sanften 
Naturtourismus und einer zielgerichteten Bildung in Umweltfragen wie im 
Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Dort werden beispielsweise Junior Ranger als 
Botschafter*innen der Natur ausgebildet und lernen innerhalb eines Jahres alles 
über die Pflanzen- und Tierwelt im Nationalpark.
Um die Herausforderungen der Waldwirtschaft zu meistern, brauchen wir 
insbesondere den Landesbetrieb Landesforsten. Unsere Forstleute tragen dazu bei, 
die ökologischen Systemleistungen des Waldes zu erhalten. Dabei wollen wir sie 
unterstützen. Auch die Vorreiterrolle des Landesbetriebs – beispielsweise beim 
Ausbau von Erneuerbaren Energien und beim Umstieg auf die Elektromobilität – 
wollen wir stärken und als Vorbild in die gesamte Landesverwaltung tragen.
Wir werden die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft ausbauen 
und gleichzeitig in der Forschung mit unseren Nachbarländern kooperieren. Das 
dort angesiedelte Klimakompetenzzentrum, das die Folgen der Klimaerhitzung 
erkundet, soll um Aufgaben des Klimaschutzes erweitert werden. Die Kooperation 
zwischen dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald und dem Umwelt-Campus Birkenfeld 
wollen wir stärken.
Naturschutz im Wald
Unser Ziel ist es, alle Wälder in Rheinland-Pfalz nach dem Forest-Stewardship-
Council (FSC) Siegel als besonders naturnah und nachhaltig zertifizieren zu 
lassen. Damit wir das schaffen, werden wir die kommunalen und privaten 
Forstbetriebe besonders unterstützen. Um darüber hinaus weitere Lebensräume für 
gefährdete Arten wie Luchs oder Wildkatze zu erschaffen, werden wir dafür 
werben, dass das Biotop-Altbaum-Totholz-Konzept in unseren kommunalen und 
privaten Wäldern flächendeckend umgesetzt wird. Wir möchten erreichen, dass 
circa fünf Prozent der landesweiten Waldflächen als Wildnisgebiete ausgewiesen 
werden.
Klimawald 2100
Die dramatische Klimaerhitzung verdeutlicht, wie nötig Klimaschutz ist und dass 
sich auch die bisherige Bewirtschaftungsweise des Waldes verändern muss. Wir 
etablieren deshalb den Klimawald 2100 –wissenschaftlich begleitet von der 
Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, dem Landesamt für Umwelt 
und unseren Hochschulen –, um Zukunftswälder zu erforschen und natur- und 
klimaangepasste Arten der Bewirtschaftung wissenschaftlich zu erproben.
Wir stärken das Bauen mit Holz und insbesondere die Nutzung von Laubholz, indem 
wir unser Holzcluster ausweiten. Die Umstellung darauf und auf innovative 
Methoden der Verarbeitung werden wir unterstützen – sowohl in den Sägereien als 
auch in der Produktion und im Handwerk. Der nachhaltige Rohstoff Holz soll 
zukünftig noch stärker eingesetzt und in öffentlichen Ausschreibungen bevorzugt 
werden, besonders bei langlebigen Produkten und Projekten wie beispielsweise dem 
seriellen Bauen oder beim Aufstocken von Gebäuden. Wir werden uns auf 
Bundesebene durch eine aus den Einnahmen der CO2-Bepreisung gespeiste 
Waldklimaprämie für eine nachhaltige Finanzierung der ökologischen Leistung des 
Waldes einsetzen und entsprechende Initiativen im Bund voranbringen.
Jagd: Ökologisches Gleichgewicht wahren
Auch die Jagd steht unter dem Eindruck der Klimakrise und muss sich ändern. 
Unser Ziel ist eine ökologische und waldfreundliche Jagd. Dazu müssen 
insbesondere die Reh- und Rotwildbestände an die ökologische Tragfähigkeit der 
bereits geschädigten Wälder angepasst werden. Es braucht hierzu obligatorische, 
wiederkehrende Vegetationsgutachten für Reviere, um die Vorgaben an die 
tatsächliche Situation anzupassen. Nur so kann naturnahe Waldbewirtschaftung 
durch Naturverjüngung erfolgen. Auch die hohen Schwarzwildbestände müssen in 
Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest und zum Schutz der Landwirtschaft 
nachhaltig angepasst werden. Dazu werden wir den Dialog mit den Jagd-, Wald-, 
Umwelt- und Tierschutzverbänden verstärken. Wir wollen ein Verbot bleihaltiger 
Munition, weil ihre Toxizität für Tier und Mensch nachgewiesen ist. Tiere müssen 
auch bei der Jagd schnell und ohne unnötiges Leid getötet werden. Wir setzen auf 
eine Aus- und Weiterbildung in der Jagd, die auch den Tierschutz im Blick hat.
Unser Wildfleisch ist eine exklusive Spezialität und muss auch entsprechend 
verarbeitet und vermarktet werden. Wir möchten den Zugang dieser Spezialität zum 
Markt über den Handel erleichtern und wollen Verarbeitungsbetriebe unterstützen, 
die heimisches Wildfleisch abnehmen.
Landwirtschaft & Weinbau von morgen
Weltweit nehmen fruchtbare Böden, Ackerflächen und die Wasserversorgung 
dramatisch ab. Die Auswirkungen der Klimakrise spüren wir alle und die 
Weltbevölkerung wächst. Damit wird die Frage nach einer verantwortungsvollen, 
nachhaltigen und fairen Erzeugung von Lebensmitteln immer wichtiger. Unsere 
Landwirtschaft spielt dabei eine besondere Rolle.
Gemeinsam mit den Landwirt*innen wollen wir eine auf Vielfalt und regionalen 
Wirtschaftskreisläufen fußende moderne, bäuerliche Landwirtschaft stärker 
unterstützen. Diese soll ohne den Einsatz von Agro-Gentechnik, ohne Antibiotika-
Missbrauch und ohne den Einsatz von umwelt-, klima- und gesundheitsbelastenden 
Mitteln und Methoden auskommen. Sowohl Arbeitnehmer*innen wie auch 
landwirtschaftliche Unternehmen sollen ein faires Einkommen erhalten. Dafür 
müssen Lebensmittel faire Preise haben und dürfen nicht billiger verkauft 
werden, als deren Produktion die Landwirt*innen kostet.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Europäische Agrarpolitik (GAP), die nationale 
Agrarpolitik (GAK) und die Umsetzung auf Landesebene dazu neu ausgerichtet 
werden. Unser Ziel ist: öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen. Damit das 
Ziel von 30 Prozent ökologischen Land- und Weinbau umgesetzt werden kann, müssen 
die notwendigen finanziellen Mittel und Rahmenbedingungen wie Ausbildung und 
Beratung verbindlich bereitgestellt werden. Die Auszahlung der Mittel muss die 
ersten Hektare besser fördern, die Zahlungen sollen einer Kappung unterliegen 
und an die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gekoppelt werden. Dazu 
gehören für uns auch eine ambitionierte Weiterentwicklung der „guten 
landwirtschaftlichen Praxis“ als Mindeststandard in der Landwirtschaft und dass 
die „Vom Hof auf den Teller“-Strategie der EU, der Biodiversitäts- und 
Insektenschutz, Tierwohl- und Klimaschutzprogramme zügig verabschiedet und 
national umgesetzt werden.
Ökolandbau ausweiten
Wir haben erreicht, dass in den vergangenen zehn Jahren der Anteil an ökologisch 
bewirtschafteter Land- und Weinbaufläche auf 11 Prozent mehr als verdoppelt 
werden konnte. Immer mehr Menschen legen Wert auf biologisch erzeugte 
Lebensmittel und Produkte aus der Region. Denn die Verbraucher*innen wissen, 
Ökolandbau ist der richtige Weg. Er bewahrt die natürlichen Lebensgrundlagen, 
geht tiergerecht mit den Tieren um und bezahlt Landwirt*innen fair. Ökologische 
Land- und Weinwirtschaft schützen unsere Flüsse und Seen, Böden, das 
Grundwasser, Insekten und das Klima. Deshalb wollen wir die ökologisch 
bewirtschaftete Fläche deutlich weiter ausweiten. Unser Ziel lautet: Bis zum 
Jahr 2030 sollen 30 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Formen 
klimafreundlicher Landwirtschaft, regenerative Landwirtschaft (ReLaWi) und 
Agroforst stehen wir GRÜNE unterstützend gegenüber.
Dabei werden wir auch innovative Modellprojekte und Formen der Landwirtschaft wie regenerative Landwirtschaft (ReLaWi), Agroforst und Permakultur unterstützen.
Unser landesweiter Öko-Aktionsplan stärkt nachhaltige und regionale 
Wertschöpfungskreisläufe und stützt die Landwirtschaft Rheinland-Pfalz, damit 
sie ihre Produkte verarbeiten und vermarkten kann. Diesen Öko-Aktionsplan werden 
wir konsequent umsetzen und ausbauen und den Dialog mit Landwirtschaft, 
Gewerkschaften, Verbänden, Gesellschaft, Handel, Produzent*innen und 
Verbraucher*innen weiterführen. Auf dieser Grundlage engagieren wir uns für 
faire Handelsbeziehungen und werden die Strukturen für die Vermarktung und 
Verarbeitung von Bio- und regionalen Produkten deutlich verbessern.
Digitale Innovation für die Landwirtschaft
Von dem gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, der smarten Aussaat bis hin 
zu der Verknüpfung von Wetterdaten mit Informationen über die 
Bodenbeschaffenheit: Digitale Technologien in der Landwirtschaft können helfen, 
Ressourcen effizient einzusetzen. Dabei wird nicht nur die Umwelt geschont, 
Landwirt*innen können ihre Produktion auch optimieren und ihre Arbeit noch 
besser planen. Diese Technologien wollen wir für alle Landwirt*innen nutzbar 
machen.
Die GeoBox des Landes, die Landwirt*innen viele verschiedene Daten zur Verfügung 
stellt und die wir GRÜNE unterstützen, soll weiterentwickelt werden. Gemeinsam 
mit den überbetrieblichen Maschinenringen wollen wir die Digitalisierung auch in 
Zukunft so vorantreiben, dass alle Landwirt*innen profitieren.
Neben den digitalen Chancen wollen wir auch innovative Ansätze für eine 
zukunftsfähige Landwirtschaft nutzen. Dazu zählen Strategien wie eine 
standortoptimierte Sortenauswahl, die der Klimakrise nachhaltig begegnen. Dazu 
gehört für uns auch, die praxisorientierte Aus- und Weiterbildung von 
Landwirt*innen auszubauen. Ebenso sollen Forschungsanstalten digitale 
Technologie, innovative Ansätze sowie digitale Angebote für den Vertrieb 
regionaler Produkte für die Landwirtschaft erproben und praxistauglich 
ausgestalten können.
Wasser und Böden schützen
Ein nachhaltiger Humusaufbau fördert die Fruchtbarkeit des Bodens. Deshalb 
werden wir Maßnahmen und Projekte dazu fördern. Wir wollen die Landwirtschaft 
unterstützen, die Einträge von Nährstoffen ins Grundwasser und Gewässer zu 
reduzieren und gemeinsam mit ihr das Landesprogramm Gewässerschonende 
Landwirtschaft weiterentwickeln.
Denn das Ziel GRÜNER Agrarpolitik ist es, die schädlichen Pflanzenschutzmittel 
deutlich zu reduzieren. Dafür werden wir die Forschung und Entwicklung von 
umweltschonenden Verfahren an rheinland-pfälzischen Forschungs- und 
Lehreinrichtungen ankurbeln und ein Landesprogramm zur Reduktion starten.
Wir fordern von der Bundesregierung deutlich mehr Mittel, um auch Alternativen 
zu erforschen. Insbesondere der biologische Pflanzenschutz, aber auch die 
Tiergesundheit – unter Beachtung der wachsenden Probleme mit neuen 
Pflanzenschädlingen und Tierkrankheiten durch die Klimakrise – müssen besser 
untersucht werden. Auf Bundesebene werden wir uns für eine Pestizidabgabe 
einsetze, deren Erträge für die Erforschung der Wirkungen von Pestiziden auf 
Mensch und Umwelt und für Alternativen eingesetzt werden soll.
Regional ist erste Wahl
Unsere heimische, regionale Landwirtschaft, die vielen Hofläden, 
Erzeugergemeinschaften, die Bauernmärkte, aber auch die vielen Initiativen der 
Solidarischen Landwirtschaft sind ein wahrer Schatz. Eine regionale 
Landwirtschaft stärkt nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern schafft eine 
direkte Verbindung zwischen Landwirt*innen und Verbraucher*innen. Kurze 
Lieferwege machen die regionale Landwirtschaft klimafreundlich und schaffen 
Wertschöpfung vor Ort. Hersteller, regionale Handelsunternehmen und 
Verbraucher*innen profitieren davon, wenn in der Region produzierte Lebensmittel 
als solche gekennzeichnet sind.
Wir werden die strukturellen Bedingungen für den Ausbau dieser Landwirtschaft 
deutlich verbessern. Dabei ist uns wichtig, dass Verbraucher*innen regionale 
Produkte auf kurzem und einfachem Weg kaufen können. Deshalb wollen wir 
Vermarktungsorganisationen und Genossenschaften sowie Regionalmarken weiter bei 
ihrer Arbeit unterstützen. Eine Zusammenarbeit der regionalen Landwirtschaft mit 
dem lokalem Tourismus, beispielsweise durch kulinarische Angebote im Hotel- und 
Gaststättengewerbe, begrüßen wir als eine weitere Möglichkeit, regionale 
Lebensmittel bekannter zu machen, Absatzmärkte für die heimischen Landwirt*innen 
zu schaffen und gleichzeitig für die Region zu werben.
Weinbauland Rheinland-Pfalz
Weinbau, Straußwirtschaften und Weinfeste prägen unsere Landschaft, Kultur und 
Tourismus. Wir GRÜNE wollen diese Traditionen bewahren und den Weinbau bei 
seiner erfolgreichen Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit, Qualität und regionaler 
Wertschöpfung unterstützen. Immer mehr Winzer*innen stellen auf die biologische 
Bewirtschaftung ihrer Rebflächen um und schaffen damit Angebote, die den 
Verbraucher*innen Qualität bieten und neue Absatzmöglichkeiten eröffnen.
Den erfolgreichen Einsatz von Pheromonen zur Vermeidung von Insektiziden, 
modernste Landtechnik und den ökologischen Weinbau werden wir weiter fördern. 
Bei kulturträchtigen und ökologisch wertvollen Steil- und Steilstlagen werden 
wir moderne Methoden der Bearbeitung fördern wie beispielsweise den 
Drohneneinsatz sowie Artenschutzprojekte in der Landwirtschaft. Um den Einsatz 
von Pflanzenschutzmitteln auch im Weinbau zu reduzieren, muss die Forschung in 
der Züchtung vorangetrieben werden. Denn pilzresistente Sorten sparen 
Pflanzenschutzmittel und sind eine Antwort auf die Klimakrise.
Agrarverwaltung: Gut ausgebildet und gut beraten
Wir wollen junge Menschen für die Grünen Berufe begeistern. Dafür bedarf es 
einer effizienten und modernen staatlichen Landes-Agrarverwaltung. Diese muss 
eine gute wissenschaftliche Grundlage schaffen, um neutral Wissen an die Branche 
zu vermitteln, zu beraten und um Ausbildung auf höchstem Niveau in allen Fragen 
und Herausforderungen anbieten und begleiten zu können. Dazu zählen neben einer 
kompetenten Beratung, auch in ökonomischen Fragen, der Erhalt der biologischen 
Vielfalt, der Schutz des Wassers, des Bodens und des Klimas sowie das Tierwohl, 
die Digitalisierung, Hauswirtschaft und Ernährung. Wir werden den Dreiklang 
Forschung, Lehre und Beratung bei den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum 
(DLR) so stärken, dass die aktuelle Forschung direkt in die Lehre, Ausbildung 
und Beratung einfließt. Gemeinsam mit den Hochschulen im Land wollen wir 
Forschungsstandort Nummer Eins bei einer umwelt-, klima- und tiergerechten 
Landwirtschaft werden.
Für eine offene Lehre über den Anbau müssen die Methoden der ökologischen 
Landwirtschaft und des ökologischen Weinbaus in den Unterricht einfließen. Ziel 
ist es, dass jede*r Landwirt*in die jeweiligen Besonderheiten von ökologischer 
und konventioneller Wirtschaftsweise gleichermaßen kennt und die entsprechenden 
Kompetenzen erwirbt.
Grünland erhalten
Schäferinnen und Schäfer stehen finanziell mit dem Rücken an der Wand, obwohl 
sie aktiven Landschafts- und Naturschutz betreiben. Wir setzen uns weiterhin 
dafür ein, dass eine gekoppelte Weidetierprämie das Beweiden von Heiden und 
Wiesen wirtschaftlich auskömmlich macht. Artenreiches Grünland werden wir 
schützen und Maßnahmen zum Erhalt ausbauen. Gemeinsam mit den 
Weidetierhalter*innen werden wir die bestehenden Wolfsmanagement-Konzepte zum 
Herdenschutz weiterentwickeln.
Gutes Essen für Alle von Anfang an
Wie wir uns ernähren, wie unsere Lebensmittel produziert werden und wo sie 
angebaut werden: Das ist für immer mehr Menschen eine zentrale Frage. Ernährung 
ist mehr als nur das Essen auf dem Teller – es ist auch ein Stück Kultur, 
Gesundheit, eine soziale Frage und nicht zuletzt eine der Umwelt, des 
Tierschutzes und des Klimas. Unsere Ernährung wirkt im globalen Kontext. Wir 
stellen uns dieser Verantwortung.
In Rheinland-Pfalz isst man besser
Wir wollen den Anteil an ökologischer, regionaler und fair erzeugten 
Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung deutlich erhöhen und fordern weiter, 
dass die Lebensmittel-Ampel auf Bundesebene eingeführt wird.
Mit dem erfolgreichen Programm Rheinland-Pfalz is(s)t besser beraten wir 
Institutionen und Verbraucher*innen zum Thema Ernährung. Wir schaffen 
Bewusstsein für gesunde, regionale und ökologische Ernährung und unterstützen 
Kitas und Schulen ebenso wie Alten-/Pflege- und andere Betreuungseinrichtungen, 
dies im Alltag auch umzusetzen. Das Programm werden wir fortführen und die 
wichtige Arbeit der Verbraucherzentrale bei der Ernährungsberatung weiter 
unterstützen.
Mit einem Iss-besser-Kantinen-Programm werden wir schrittweise die Außer-Haus-
Verpflegung in unseren Universitäten, Krankenhäusern, Verwaltungen und 
Unternehmen auf saisonale, regionale und ökologisch produzierte Produkte 
umstellen. Wir setzen dabei auch auf die frische Zubereitung, vegetarische und 
vegane Alternativen, die Vermeidung von Essensabfällen und Verpackungsmüll.
Die Ergebnisse dieses Programms werden wir nutzen, um die Verpflegung in allen 
Kantinen im Land zu verbessern. Wir wollen die Standards der Deutschen 
Gesellschaft für Ernährung (DGE) in allen öffentlichen Einrichtungen vorbildhaft 
zur Bedingung machen.
Zu einer gesunden Ernährung gehört auch, dass man sich auf einwandfreie 
Lebensmittel verlassen kann. Gemeinsam mit den Kreisen ist es unser Ziel, 
Lebensmittelkontrollen in vollem Umfang zu leisten.
Gut informiert für gute Ernährung
Wenn es um unsere Ernährung geht, darf es kein Kleingedrucktes mehr geben. 
Verbraucher*innen sollen mithilfe eines verpflichtenden, einheitlichen und 
transparenten Kennzeichnungssystems auf einen Blick schon im Laden erkennen 
können, wie gesund oder ungesund ein Lebensmittelprodukt ist. Nachdem die 
Bundesregierung eine Kennzeichnung mit Ampelfarben nach dem Modell mehrerer 
europäischen Länder jahrelang blockiert hat, gibt es nun endlich grünes Licht 
für den Nutri-Score – allerdings nur auf freiwilliger Basis. Das bringt uns 
nicht wirklich weiter, wie bereits das von der Bundesregierung erzeugte Chaos um 
das freiwillige Tierwohllabel zeigte. Es droht ein Flickenteppich 
unterschiedlicher Kennzeichnungen und Standards, die Verbraucher*innen kaum alle 
durchschauen können.
Damit die Verbraucher*innen auch wirklich wissen, was in ihren Lebensmitteln 
ist, setzen wir uns für eine klare, verständliche Kennzeichnung von 
Lebensmitteln und eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung 
(Tierwohl-Label) ein. Wir werden die Bundesregierung im Bundesrat auch künftig 
dazu auffordern, ein einheitliches und verpflichtendes 
Nährwertkennzeichnungssystem auf wissenschaftlicher Basis einzuführen. Auch auf 
EU-Ebene werden wir weiter dafür kämpfen, dass die Ampel bei unserem Einkauf 
endlich Alltag wird.
Gesunde Ernährung beginnt vor Ort
Im ganzen Land engagieren sich viele Menschen in Initiativen gegen 
Lebensmittelverschwendung, beim Food-Sharing und Fair-teilen oder schaffen sich 
eine „Essbare Stadt“. Diese Initiativen verdienen Unterstützung. In Essbaren 
Städten engagieren sich Bürger*innen dafür, ihre Städte bunter, ökologischer und 
essbar zu machen, indem sie beispielsweise Grünflächen mit Tomaten und Fassaden 
mit Bohnen bepflanzen. Sie veranstalten Börsen, auf denen altes Saatgut 
getauscht wird oder bieten digitale Karten zum Entdecken der essbaren Stadt an. 
Solche wichtigen Impulse für unsere Städte werden wir zukünftig fördern. Den 
Beitritt von Kommunen zum Netzwerk deutscher Biostädte und die Bildung von 
Ernährungsräten, wie sie in vielen Städten bereits bestehen, unterstützen wir.
Eine digitale Plattform wird Hofläden, Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi), 
Unverpackt-Läden, Food-Sharing-Initiativen und andere nachhaltige Angebote 
bekannter machen.
Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, werden wir uns auf Bundesebene dafür 
einsetzen, dass Supermärkte ihre abgelaufenen, aber noch genießbaren 
Lebensmittel nicht wegwerfen dürfen, sondern sie an die weitergeben, die sie 
dringend brauchen.
Tierschutz
Es ist an der Zeit, das Verhältnis von Mensch und Tier neu zu denken. Wichtig 
ist neben der Erhaltung der Lebensräume und der Arten auch der Schutz der Tiere 
als Lebewesen um ihrer selbst willen.
Wir GRÜNE treten seit Jahrzehnten nachdrücklich und erfolgreich für den 
Tierschutz ein und engagieren uns in allen Bereichen für einen respektvollen und 
verantwortungsvollen Umgang. Unwürdige Behandlung und tierquälerische Haltung 
von Nutztieren lehnen wir ab und fordern bundesweit ein Verbot solcher 
Praktiken. Aussagefähige und praxistaugliche Herkunfts- und 
Haltungskennzeichnung (Tierwohl-Label) wie auch die Kennzeichnungspflicht für 
tierische Bestandteile in Lebensmitteln müssen den Verbraucher*innen die 
Möglichkeit geben, sich beim Einkauf für mehr Tierschutz entscheiden zu können. 
Unser Ziel ist das Ende der industriellen Massentierhaltung.
Nutztierhaltung
Trotz vieler Verbesserungen, die wir GRÜNE vorangetrieben haben, liegt noch viel 
Arbeit vor uns. Industrielle Massentierhaltung und Dumpingpreise, unfaire 
Handelsabkommen, Futtermittelimporte mit gentechnisch verändertem Soja, 
Güllebelastung und hoher Konsum tierischer Produkte haben negative Folgen für 
Tier, Mensch und Umwelt. Wir bezahlen das Billigfleisch mit schlechten 
Arbeitsbedingungen und Einkommen, erheblichem Tierleid, Nitratbelastung des 
Wassers, negativen Folgen für die notwendige Ernährung der Weltbevölkerung und 
erheblicher Schädigung des Klimas.
Den kostenintensiven Umbau der Nutztierhaltung wollen wir auf Bundesebene über 
eine Tierwohlabgabe finanzieren. Im Land werden wir die Beratung und 
Investitionsförderprogramme so ausrichten, dass die Gelder gezielt in Betriebe 
fließen, die sich auf den Weg hin zu einer tiergerechten und flächengebundenen 
Tierhaltung machen. Dafür wird es mit uns das Programm Partnerbetrieb Tierschutz 
geben. Um die Tiere am Ende ihres Lebens möglichst wenig zu belasten, 
unterstützen wir die hofnahe Schlachtung, zum Beispiel durch mobile 
Schlachtstätten. Wo Tiertransporte dennoch notwendig sind, dürfen sie nicht 
länger als vier Stunden dauern. Tierquälerische Transporte in Drittländer wollen 
wir bundes- und europaweit verbieten und die Kontrollen stärken.
Kein Einsatz von Reserve-Antibiotika
Der Einsatz von Reserveantibiotika in der Nutztierhaltung muss ein Ende haben, 
denn bestimmte Antibiotika müssen dem Menschen bei kritischen Infektionen auch 
weiterhin als letzte Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung stehen. Auch hier 
gilt: Eine flächengebundene, tiergerechte und möglichst ökologische Haltung ist 
der einzige Weg, um Krankheiten vorzubeugen und den Einsatz von Antibiotika zu 
reduzieren.
Tierschutz in der Gesellschaft
Wir möchten eine kindgerechte Tierschutzpädagogik im Unterricht etablieren und 
die Arbeit der Landeszentrale für Umweltaufklärung zu diesem Thema ausbauen. 
Dazu gehört auch das Wissen, dass Wildtiere nicht in den Zirkus gehören. Wir 
setzen uns bundesweit weiter dafür ein, dass Wildtiere im Zirkus und in 
Fahrgeschäften verboten werden. Ehrenamtliches Engagement im Tierschutz möchten 
wir weiter unterstützen.
Tierschutz in Forschung und Lehre
Die Nutzung von empfindungsfähigen Tieren in der wissenschaftlichen Forschung 
und Lehre stellt ein ethisches Dilemma dar, das wir mit modernen, alternativen 
Methoden überwinden möchten. Wir konnten einen weitgehenden Verzicht auf 
Tierversuche erreichen, sobald alternative Methoden vorhanden sind. Das Recht 
auf ein tierversuchsfreies Studium muss ebenfalls gewährleistet werden.
Unser Ziel ist, Tierversuche in Forschung und Lehre möglichst abzuschaffen. Um 
sie in der Ausbildung und Forschung konsequent durch Computermodelle, Lehrvideos 
und Dummys zu ersetzen, unterstützen wir die Entwicklung von tierversuchsfreien 
Methoden. Bisherige Fördermittel für die Tierversuchsforschung sollen künftig 
der Erkundung von alternativen Methoden dienen und auch mit Mitteln der 
Bundesforschung aufgestockt werden. Grundsätzlich fordern wir, dass Versuche der 
Kategorie „schwer“, mit denen erhebliches Tierleid verbunden ist, in Rheinland-
Pfalz nicht mehr genehmigt werden.
Text
          
          Von Zeile 311 bis 314:
bewirtschaftete Fläche deutlich weiter ausweiten. Unser Ziel lautet: Bis zum Jahr 2030 sollen 30 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Formen klimafreundlicher Landwirtschaft, regenerative Landwirtschaft (ReLaWi) und Agroforst stehen wir GRÜNE unterstützend gegenüber.
Dabei werden insbesondere auch Klima-, Böden-, Wasser- und Biodiversitäts-regenerierende Modellprojekte und Formen der Landwirtschaft wie regenerative Landwirtschaft (ReLaWi), Agroforst und Permakultur unterstützt/gefördert.
Wir Menschen sind mit unserer Umwelt untrennbar verbunden. Wir ernähren uns von 
den Produkten der Natur, haben individuelle Vorlieben, was Wetter und Klima 
angeht, fahren in den Urlaub in die Berge, gehen Spazieren an Flüssen oder in 
den Wald und genießen Natur, um uns zu erholen. Natur ist ein Rückzugsort – für 
uns und für die zahlreichen Tiere, die sie bewohnen. Auch mit Tieren sind wir 
Menschen eng verbunden. Wir erfreuen uns an ihnen, bauen emotionale Beziehungen 
auf, leben mit und von ihnen. Wo auf der einen Seite eine enge Bindung besteht, 
darf auf der anderen die Verantwortung nicht enden: Was wir lieben, wollen wir 
schützen.
Natur- und Umweltschutz sind uns GRÜNEN eine Herzensangelegenheit. Deswegen 
setzen wir uns für einen flächendeckenden Biotopverbund und die Ausweitung der 
bestehenden Naturschutzgebiete ein. Wir wollen das ökologische Gleichgewicht 
bewahren und dem Artensterben entgegenwirken. Auch die Stadt soll als Lebensraum 
grüner werden: Vorgärten oder Fassaden bieten dazu bisher ungenutzte 
Möglichkeiten. Zum Erhalt der Arten benötigen wir einen durchdachten 
Gewässerschutz in unserem wasserreichen Bundesland.
Um unseren Lebensraum weniger zu belasten, entwickeln wir tragfähige Konzepte 
der Müllvermeidung, von der ressourcenschonenden Produktion bis zur 
fortschrittlichen regionalen Recyclinginfrastruktur.
Den Wald, wie wir ihn kennen, wird es nicht mehr lange geben. Um unsere 
Landschaft zu bewahren, müssen wir nun den Umbau unserer Wälder angehen. Das 
Ziel ist ein klimaangepasster, naturnaher Mischwald mit ausgewiesenen 
Wildnisflächen als Hort der Biodiversität.
Natur- und Umweltschutz gelingt mit dem grundlegenden Umbau der Landwirtschaft 
nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit, mit sinnvollen Anreizen für die 
Landwirt*innen und transparenten Orientierungshilfen für Verbraucher*innen. In 
Einrichtungen, wie zum Beispiel Kita, Schule und betreuten Wohnformen setzen wir 
auf gesunde Lebensmittel.
Wir wollen einen ethisch verantwortungsvollen Umgang mit Tieren in allen 
Bereichen: Wir setzen uns für eine tiergerechte und flächengebundene 
Nutztierhaltung ein und dafür, dass Tierversuche durch die Weiterentwicklung von 
alternativen Methoden überflüssig werden.
Natur und Umwelt schützen
Während der Klimakrise mit ihren Hitze- und Dürrephasen wird deutlich, dass auch 
wir Rheinland-Pfälzer*innen in besonderen Maßen von einem funktionierenden 
globalen Ökosystem mit vielfältigen Pflanzen- und Tierarten abhängig sind. Ein 
intaktes Ökosystem bietet Schutz vor Krankheiten und Schädlingen. Es stellt 
zahlreiche überlebenswichtige Leistungen zur Verfügung wie zum Beispiel die 
Bestäubung von Obst und Gemüse durch Insekten.
Doch das ökologische Gleichgewicht ist aus dem Lot geraten. Bislang 
unerschlossene Naturparadiese werden weltweit massiv bedrängt, Lebensräume 
vernichtet, die Bewirtschaftung zunehmend intensiviert und auf diese Weise 
zahlreiche Tier- sowie Pflanzenarten gefährdet. Auch die Roten Listen in 
Deutschland und in Rheinland-Pfalz zeigen: Rund ein Drittel der bekannten 72.000 
Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sind in ihrem Bestand bedroht. Darunter befinden 
sich viele typische Arten unserer Äcker, Wiesen und Dörfer, wie zum Beispiel die 
Feldlerche oder der Haussperling. Das schleichende Sterben hat längst 
eingesetzt, auch bei uns in Rheinland-Pfalz.
Artensterben stoppen
Wir wollen blühende Wiesen, Gärten und Äcker für summende Vielfalt im ganzen 
Land. Die erfolgreichen Programmedes Natur- und Gewässerschutzes Aktion Grün und 
Aktion Blau Plus wollen wir ausweiten zu einem flächendeckenden Biotopverbund. 
Der Westwall wird als „Grünes Band im Westen“ mit der Stiftung Westwall zum 
Biotopverbund-System weiterentwickelt – verbunden mit einem Konzept zur 
politischen Bildung und als Mahnmal gegen Nazis und Krieg. Wir möchten 
flächendeckend Kommunen zur Aktion-Grün-Kommune machen. Gemeinsam mit den vielen 
ehren- und hauptamtlichen Insektenretter*innen werden wir sogenannte Eh-Da-
Flächen, alsovorhandene Weg- und Ackerränder, Verkehrsinseln und 
Entwässerungsgräben in blühende Lebensräume für Biene und Co. verwandeln. 
Gehölz- und Grünstreifen entlang von Straßen und Wegen wollen wir naturnah 
gestalten. Unsere vielfältigen Artenschutzprojekte für gefährdete Leitarten wie 
Kiebitz, Braunkehlchen, Segelfalter und Feldhamster fördern wir nicht nur 
weiter, sondern sorgen auch dafür, dass sie langfristig weiterentwickelt werden. 
Schutzgebiete und wertvolle Biotope wie Streuobstwiesen und Gewässerränder 
vernetzen wir gemeinsam mit allen Akteur*innen quer durch unsere vielfältige 
Kulturlandschaft.
Die konsequente Weiterentwicklung der Natura 2000-Schutzgebiete wie Pfälzerwald 
oder Soonwald werden wir als Beitrag zur nationalen und europäischen 
Biodiversitätsstrategie vorantreiben. Auch unsere zahlreichen Naturschutzgebiete 
werden wir weiter aufwerten, indem wir eine flächendeckende, ökologische 
Landbewirtschaftung in diesen Gebieten anstreben und unterstützen. Gemeinsam mit 
allen Akteur*innen werden wir den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, das 
Biosphärenreservat Pfälzerwald und unsere Naturparks im Land stärken. Die 
Naturparks sollen dabei unter einem gemeinsamen Dach stärker sichtbar und bei 
der Regionalentwicklung, dem Klimaschutz, der regionalen Erzeugung und dem 
schonenden Tourismus stärker eingebunden werden.
Naturschutzmaßnahmen sind dann besonders wirkungsvoll, wenn sie gut vernetzt 
werden. Deswegen wollen wir die öffentliche Steuerung stärken, weitere 
Naturschutzprojekte planen und umsetzen, die Landwirtschaft enger miteinbeziehen 
sowie mit Hilfe eines Monitorings die Erfolge besser nachvollziehen. Wir werden 
prüfen, inwieweit die bestehenden Verwaltungsstrukturen gestärkt oder neue 
Strukturen, beispielsweise in Form von biologischen Stationen, aufgebaut werden 
sollten.
Ebenso möchten wir den Wissenstransferzwischen der Umweltverwaltung und unseren 
hervorragenden Hochschulen weiter verbessern. Dank neuster Algorithmen und 
Künstlicher Intelligenz können viele Umweltprobleme effizient erkannt und 
bekämpft werden.
Lernen von Umwelt und Natur
Wir möchten unsere Umweltbildung ausbauen. Die vielseitigen Themen des Umwelt-, 
Klima- und Naturschutzes werden wir an noch mehr Kitas und Schulen spielerisch 
vermitteln. Besonders in den Bereichen Klimaschutz und Ernährung werden wir die 
erfolgreiche Arbeit der Stiftung Natur und Umwelt weiter fördern. Die gute 
Zusammenarbeit mit den Landfrauen in Projekten zu Wildkräuter und Streuobst soll 
auf das ganze Land ausgeweitet werden. Aber auch an weiterführenden Schulen, 
Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen brauchen wir verstärkt ökologische 
Lehrinhalte.
Oasen in unseren Städten
Wir möchten lebenswerte Innenstädte und Dorfkerne gestalten, indem wir die 
vorhandenen grünen und blauen Oasen aufwerten und um viele weitere naturnahe 
Begrünungen von Vorgärten, Fassaden und Dachflächen oder naturnahe Wasserflächen 
erweitern. Zusätzlich werden wir die Installation von Nisthilfen für unsere 
Vögel und Insekten an allen öffentlichen Gebäuden prüfen. So bieten wir 
vielfältigen Tieren und Pflanzen Lebensraum in unseren Dörfern und Städten.
Bei Neubauten wollen wir naturfeindliche Schottergärten untersagen und die 
Entsiegelung ungenutzter Parkplätze unterstützen. Wir möchten den Kühleffekt von 
innerörtlichen Gewässern und öffentlichen Brunnen besser nutzen und diese zu 
naturnahen Wohlfühlorten weiterentwickeln. In den neu geschaffenen Wasser- und 
Grünflächen werden neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen, die 
gleichzeitig die Innenstädte kühlen und das Stadtbild positiv verändern. Wir 
wollen unsere Städte und Dörfer zu Schwammstädten machen, damit sie 
Niederschläge besser zurückhalten für die Bewässerung von Stadt- und Dorfgrün. 
Deshalb wollen wir Kommunen bei der Erarbeitung von Entsiegelungskatastern 
unterstützen.
Künstliches Dauerlicht durch Straßenlaternen oder Gartenbeleuchtung kann 
Pflanzen und nachtaktive Insekten schädigen. Um sie vor dieser 
Lichtverschmutzung zu schützen, werden wir die Verwendung von Beleuchtung mit 
niedrigen Farbtemperaturen im Außenbereich unterstützen.Die Kommunen brauchen 
weiter finanzielle Hilfe, damit sie ihre Straßenbeleuchtung auf LED umstellen 
können.
Saubere Luft 
Für uns Menschen und die Umwelt ist saubere Luft überlebenswichtig. Garant für 
saubere Luft ist die Verkehrswende hin zu einer klimaneutralen Mobilität. Auch 
deshalb werden wir GRÜNE die Energie-, Verkehrs- und Wärmewende weiter 
voranbringen, um Luftschadstoffe, die durch die Industrie, den Straßenverkehr 
und den Betrieb von Gebäudeheizungen verursacht werden, zu reduzieren. Die 
Luftreinhaltestandards müssen bundesweit verbessert und kontrolliert werden, um 
die Einhaltung der EU-Luftqualitätsrichtlinie zu gewährleisten. Wir setzen uns 
für Maßnahmen ein, die zu einer Emissionsminderung beitragen, zum Beispiel 
bessere Rahmenbedingungen und die gezielte Förderung sauberer Antriebssysteme, 
Tempo-30-Zonen, effiziente Nahwärmenetze sowie modernste Filtertechnologien und 
die ökologische Aufwertung öffentlicher Grünflächen als städtische Lunge. 
Weiterhin behalten wir die Feinstaubbelastung (bzw. die Ultrafeinstaubbelastung) 
durch den Verkehr in unseren Städten und in der Nähe von Flughäfen im Blick.
Sauberes Wasser
Flüsse und Bäche durchziehen unser Land wie Lebensadern. Sie sind wertvolle 
Biotope, beliebte Erholungsgebiete und wichtige Wirtschaftsfaktoren.
Rheinland-Pfalz ist Spitzenreiter im Gewässerschutz. An diesen Erfolg wollen wir 
anknüpfen, indem wir die Aktion Blau Plus weiter ausbauen, Renaturierungen von 
Gewässern vorantreiben und den Schutz von Auen und Gewässerrändern stärken. Wir 
werden die EU-Wasser-Rahmen-Richtlinie mit Nachdruck umsetzen und damit alle 
unsere Gewässer bis 2027 in einen guten ökologischen Zustand bringen. Die 
Durchgängigkeit der Gewässer für die Tiere, die in ihnen leben, muss dabei 
deutlicher besser werden.
Wir stärken das Vorsorge- und Verursacherprinzip. In Kooperation mit allen 
Beteiligten betreiben wir auch aktiven Gewässerschutz, wie die bereits 
erfolgreich eingeführte Gewässerschutzberatung in der Landwirtschaft 
verdeutlicht. Wir werden die Landwirtschaft weiter dabei unterstützen, die 
Belastung unseres Grundwassers mit Nitrat zu reduzieren. Die Reinheit unserer 
Flüsse, Bäche und unseres Grundwassers wollen wir sichern, indem wir die 
bestehende Abwasserinfrastruktur modernisieren und damit Einträge von Schad- und 
Nährstoffen in unsere Umwelt verringern. Dort wo Grund- und Oberflächengewässer 
hohe Belastungen aufweisen, sollen Wasserunternehmen und Gewässerzweckverbände 
Vereinbarungen mit den Landwirt*innen im Rahmen des Projektes gewässerschonende 
Landwirtschaft abschließen.
Schutz vor Hochwasser und Starkregen
Wir werden die Hochwasservorsorge als Teil der Krisenprävention stärken und die 
Zusammenarbeit mit unseren Kommunen bei Vorsorgekonzepten ausweiten. Wir werden 
sie kombinieren mit neuen oder aktualisierten Klimaschutzkonzepten und 
flächendeckendem, digitalen Energie-Management, auch im Sinne der 
Kosteneinsparung. Insbesondere der von der Klimaerhitzung verursachte Starkregen 
macht es notwendig, dass die Kommunen Konzepte entwickeln und im Ernstfall 
schnell umsetzen können. Als Beitrag zum Schutz vor Erosion werden wir 
bodenschützende Landbewirtschaftung unterstützen, die Gewässerrandstreifen und 
Heckenstrukturen erhält.
Beim Hochwasserschutz setzen wir in erster Linie auf die Ausweitung natürlicher 
Überflutungsräume, zum Beispiel durch Deichrückverlagerungen. Auenwälder als 
natürliche Überschwemmungsgebiete wollen wir schützen und ausbauen. Künstliche 
Hochwasserrückhaltebecken (Polder oder Reserveräume für Extremhochwasser) 
unterstützen wir, wenn sie naturverträglich erstellt werden können. Den 
geplanten Polder Waldsee/Altrip/Neuhofen lehnen wir aufgrund der starken 
Eingriffe in schützenswerte Natur und dem ungeklärten Katastrophenschutz für die 
Bevölkerung weiter ab.
Müll vermeiden, Wiederverwenden und Reparieren
Für uns ist Nachhaltigkeit der Leitgedanke allen Handelns. Die Vermeidung von 
Abfall ist der effektivste Weg, um wertvolle Ressourcen und Energie in 
Rheinland-Pfalz zu schonen. Wie das gelingen kann, soll unter anderem in Schulen 
mit konkretenTipps und Tricks vermittelt werden. Wir werden die 
Ausschreibungskriterien in unserer öffentlichen Verwaltung so gestalten, dass 
klima- und ressourcenschonende Produkte und regionale Dienstleistungsangebote 
bevorzugt werden.
Wo Müllvermeidung nicht möglich ist, setzen wir auf Wiederverwendung und 
Reparatur. Durch eine ausgebaute Reparatur- und fortschrittliche 
Recyclinginfrastruktur erschließen wir bislang ungenutzte Potenziale und 
Ressourcen. Wir ermutigen alle Unternehmen, eventuelle Reparaturmaßnahmen mit 
frei zugänglichen Datenblättern, Schaltplänen und Informationen zu unterstützen.
Ein transparentes Mehrweg-System und gekennzeichnete, sortenreine 
Recyclingverpackungen sind Bestandteile einer zukunftsorientierten 
Kreislaufwirtschaft. Die Abfallwirtschaftspläne werden wir gemeinsam mit den 
Kommunen aktualisieren und flächendeckende Sortieranalysen an den einzelnen 
Verwertungsstandorten durchführen lassen. Auf dieser Grundlage werden wir die 
Recyclingquote von Kunststoffen und Verpackungen erhöhen und so die 
Plastikvermüllung in unseren Gewässern und Böden eindämmen.
Heute an den Wald von morgen denken
Unser Wald ist Lebensraum, Naherholungsgebiet und Wirtschaftsfaktor als 
Holzcluster mit rund 50.000 Mitarbeiter*innen. Ihm kommt in Rheinland-Pfalz eine 
zentrale Bedeutung zu. 42 Prozent der Landesfläche in unserem Bundesland sind 
von Wald bedeckt. Rheinland-Pfalz ist damit eines der waldreichsten 
Bundesländer. Doch unsere Wälder leiden massiv unter der anhaltenden Klimakrise. 
Dürre, Hitze und der Borkenkäfer bringen unsere stark geschwächten Wälder und 
damit die Forstbetriebe enorm in Bedrängnis.
Diese Krise ist umso gefährlicher, als unser Wald ein wichtiger Verbündeter im 
Kampf gegen die Klimakrise ist. In jedem Kubikmeter Holz sind rund 1000 
Kilogramm CO2 gespeichert. Der nachwachsende Rohstoff Holz ersetzt außerdem 
viele andere energieintensivere Rohstoffe, wie beispielsweise Zement als 
Baumaterial. Wir sind also in mehrfacher Hinsicht dafür verantwortlich, unsere 
Wälder für künftige Generationen zu erhalten und klimaresistent umzugestalten.
Nachhaltiger Waldumbau
Wir werden den nachhaltigen Waldumbau hin zu einem klimaangepassten, naturnahen 
Mischwald konsequent weiterverfolgen. Dazu stärken wir die Naturverjüngung in 
unseren Wäldern weiter, immer mit Blick auf das ökologische Gleichgewicht. Vor 
allem heimische, belastbare Baumarten wie Weißtannen oder Speierling werden den 
naturnahen Waldumbau ergänzen und die Artenvielfalt im Wald bereichern.
Wir verbinden Naturschutz, Tourismus und Waldnutzung mit einem sanften 
Naturtourismus und einer zielgerichteten Bildung in Umweltfragen wie im 
Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Dort werden beispielsweise Junior Ranger als 
Botschafter*innen der Natur ausgebildet und lernen innerhalb eines Jahres alles 
über die Pflanzen- und Tierwelt im Nationalpark.
Um die Herausforderungen der Waldwirtschaft zu meistern, brauchen wir 
insbesondere den Landesbetrieb Landesforsten. Unsere Forstleute tragen dazu bei, 
die ökologischen Systemleistungen des Waldes zu erhalten. Dabei wollen wir sie 
unterstützen. Auch die Vorreiterrolle des Landesbetriebs – beispielsweise beim 
Ausbau von Erneuerbaren Energien und beim Umstieg auf die Elektromobilität – 
wollen wir stärken und als Vorbild in die gesamte Landesverwaltung tragen.
Wir werden die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft ausbauen 
und gleichzeitig in der Forschung mit unseren Nachbarländern kooperieren. Das 
dort angesiedelte Klimakompetenzzentrum, das die Folgen der Klimaerhitzung 
erkundet, soll um Aufgaben des Klimaschutzes erweitert werden. Die Kooperation 
zwischen dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald und dem Umwelt-Campus Birkenfeld 
wollen wir stärken.
Naturschutz im Wald
Unser Ziel ist es, alle Wälder in Rheinland-Pfalz nach dem Forest-Stewardship-
Council (FSC) Siegel als besonders naturnah und nachhaltig zertifizieren zu 
lassen. Damit wir das schaffen, werden wir die kommunalen und privaten 
Forstbetriebe besonders unterstützen. Um darüber hinaus weitere Lebensräume für 
gefährdete Arten wie Luchs oder Wildkatze zu erschaffen, werden wir dafür 
werben, dass das Biotop-Altbaum-Totholz-Konzept in unseren kommunalen und 
privaten Wäldern flächendeckend umgesetzt wird. Wir möchten erreichen, dass 
circa fünf Prozent der landesweiten Waldflächen als Wildnisgebiete ausgewiesen 
werden.
Klimawald 2100
Die dramatische Klimaerhitzung verdeutlicht, wie nötig Klimaschutz ist und dass 
sich auch die bisherige Bewirtschaftungsweise des Waldes verändern muss. Wir 
etablieren deshalb den Klimawald 2100 –wissenschaftlich begleitet von der 
Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, dem Landesamt für Umwelt 
und unseren Hochschulen –, um Zukunftswälder zu erforschen und natur- und 
klimaangepasste Arten der Bewirtschaftung wissenschaftlich zu erproben.
Wir stärken das Bauen mit Holz und insbesondere die Nutzung von Laubholz, indem 
wir unser Holzcluster ausweiten. Die Umstellung darauf und auf innovative 
Methoden der Verarbeitung werden wir unterstützen – sowohl in den Sägereien als 
auch in der Produktion und im Handwerk. Der nachhaltige Rohstoff Holz soll 
zukünftig noch stärker eingesetzt und in öffentlichen Ausschreibungen bevorzugt 
werden, besonders bei langlebigen Produkten und Projekten wie beispielsweise dem 
seriellen Bauen oder beim Aufstocken von Gebäuden. Wir werden uns auf 
Bundesebene durch eine aus den Einnahmen der CO2-Bepreisung gespeiste 
Waldklimaprämie für eine nachhaltige Finanzierung der ökologischen Leistung des 
Waldes einsetzen und entsprechende Initiativen im Bund voranbringen.
Jagd: Ökologisches Gleichgewicht wahren
Auch die Jagd steht unter dem Eindruck der Klimakrise und muss sich ändern. 
Unser Ziel ist eine ökologische und waldfreundliche Jagd. Dazu müssen 
insbesondere die Reh- und Rotwildbestände an die ökologische Tragfähigkeit der 
bereits geschädigten Wälder angepasst werden. Es braucht hierzu obligatorische, 
wiederkehrende Vegetationsgutachten für Reviere, um die Vorgaben an die 
tatsächliche Situation anzupassen. Nur so kann naturnahe Waldbewirtschaftung 
durch Naturverjüngung erfolgen. Auch die hohen Schwarzwildbestände müssen in 
Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest und zum Schutz der Landwirtschaft 
nachhaltig angepasst werden. Dazu werden wir den Dialog mit den Jagd-, Wald-, 
Umwelt- und Tierschutzverbänden verstärken. Wir wollen ein Verbot bleihaltiger 
Munition, weil ihre Toxizität für Tier und Mensch nachgewiesen ist. Tiere müssen 
auch bei der Jagd schnell und ohne unnötiges Leid getötet werden. Wir setzen auf 
eine Aus- und Weiterbildung in der Jagd, die auch den Tierschutz im Blick hat.
Unser Wildfleisch ist eine exklusive Spezialität und muss auch entsprechend 
verarbeitet und vermarktet werden. Wir möchten den Zugang dieser Spezialität zum 
Markt über den Handel erleichtern und wollen Verarbeitungsbetriebe unterstützen, 
die heimisches Wildfleisch abnehmen.
Landwirtschaft & Weinbau von morgen
Weltweit nehmen fruchtbare Böden, Ackerflächen und die Wasserversorgung 
dramatisch ab. Die Auswirkungen der Klimakrise spüren wir alle und die 
Weltbevölkerung wächst. Damit wird die Frage nach einer verantwortungsvollen, 
nachhaltigen und fairen Erzeugung von Lebensmitteln immer wichtiger. Unsere 
Landwirtschaft spielt dabei eine besondere Rolle.
Gemeinsam mit den Landwirt*innen wollen wir eine auf Vielfalt und regionalen 
Wirtschaftskreisläufen fußende moderne, bäuerliche Landwirtschaft stärker 
unterstützen. Diese soll ohne den Einsatz von Agro-Gentechnik, ohne Antibiotika-
Missbrauch und ohne den Einsatz von umwelt-, klima- und gesundheitsbelastenden 
Mitteln und Methoden auskommen. Sowohl Arbeitnehmer*innen wie auch 
landwirtschaftliche Unternehmen sollen ein faires Einkommen erhalten. Dafür 
müssen Lebensmittel faire Preise haben und dürfen nicht billiger verkauft 
werden, als deren Produktion die Landwirt*innen kostet.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Europäische Agrarpolitik (GAP), die nationale 
Agrarpolitik (GAK) und die Umsetzung auf Landesebene dazu neu ausgerichtet 
werden. Unser Ziel ist: öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen. Damit das 
Ziel von 30 Prozent ökologischen Land- und Weinbau umgesetzt werden kann, müssen 
die notwendigen finanziellen Mittel und Rahmenbedingungen wie Ausbildung und 
Beratung verbindlich bereitgestellt werden. Die Auszahlung der Mittel muss die 
ersten Hektare besser fördern, die Zahlungen sollen einer Kappung unterliegen 
und an die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gekoppelt werden. Dazu 
gehören für uns auch eine ambitionierte Weiterentwicklung der „guten 
landwirtschaftlichen Praxis“ als Mindeststandard in der Landwirtschaft und dass 
die „Vom Hof auf den Teller“-Strategie der EU, der Biodiversitäts- und 
Insektenschutz, Tierwohl- und Klimaschutzprogramme zügig verabschiedet und 
national umgesetzt werden.
Ökolandbau ausweiten
Wir haben erreicht, dass in den vergangenen zehn Jahren der Anteil an ökologisch 
bewirtschafteter Land- und Weinbaufläche auf 11 Prozent mehr als verdoppelt 
werden konnte. Immer mehr Menschen legen Wert auf biologisch erzeugte 
Lebensmittel und Produkte aus der Region. Denn die Verbraucher*innen wissen, 
Ökolandbau ist der richtige Weg. Er bewahrt die natürlichen Lebensgrundlagen, 
geht tiergerecht mit den Tieren um und bezahlt Landwirt*innen fair. Ökologische 
Land- und Weinwirtschaft schützen unsere Flüsse und Seen, Böden, das 
Grundwasser, Insekten und das Klima. Deshalb wollen wir die ökologisch 
bewirtschaftete Fläche deutlich weiter ausweiten. Unser Ziel lautet: Bis zum 
Jahr 2030 sollen 30 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Formen 
klimafreundlicher Landwirtschaft, regenerative Landwirtschaft (ReLaWi) und 
Agroforst stehen wir GRÜNE unterstützend gegenüber.
Dabei werden insbesondere auch Klima-, Böden-, Wasser- und Biodiversitäts-regenerierende Modellprojekte und Formen der Landwirtschaft wie regenerative Landwirtschaft (ReLaWi), Agroforst und Permakultur unterstützt/gefördert.
Unser landesweiter Öko-Aktionsplan stärkt nachhaltige und regionale 
Wertschöpfungskreisläufe und stützt die Landwirtschaft Rheinland-Pfalz, damit 
sie ihre Produkte verarbeiten und vermarkten kann. Diesen Öko-Aktionsplan werden 
wir konsequent umsetzen und ausbauen und den Dialog mit Landwirtschaft, 
Gewerkschaften, Verbänden, Gesellschaft, Handel, Produzent*innen und 
Verbraucher*innen weiterführen. Auf dieser Grundlage engagieren wir uns für 
faire Handelsbeziehungen und werden die Strukturen für die Vermarktung und 
Verarbeitung von Bio- und regionalen Produkten deutlich verbessern.
Digitale Innovation für die Landwirtschaft
Von dem gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, der smarten Aussaat bis hin 
zu der Verknüpfung von Wetterdaten mit Informationen über die 
Bodenbeschaffenheit: Digitale Technologien in der Landwirtschaft können helfen, 
Ressourcen effizient einzusetzen. Dabei wird nicht nur die Umwelt geschont, 
Landwirt*innen können ihre Produktion auch optimieren und ihre Arbeit noch 
besser planen. Diese Technologien wollen wir für alle Landwirt*innen nutzbar 
machen.
Die GeoBox des Landes, die Landwirt*innen viele verschiedene Daten zur Verfügung 
stellt und die wir GRÜNE unterstützen, soll weiterentwickelt werden. Gemeinsam 
mit den überbetrieblichen Maschinenringen wollen wir die Digitalisierung auch in 
Zukunft so vorantreiben, dass alle Landwirt*innen profitieren.
Neben den digitalen Chancen wollen wir auch innovative Ansätze für eine 
zukunftsfähige Landwirtschaft nutzen. Dazu zählen Strategien wie eine 
standortoptimierte Sortenauswahl, die der Klimakrise nachhaltig begegnen. Dazu 
gehört für uns auch, die praxisorientierte Aus- und Weiterbildung von 
Landwirt*innen auszubauen. Ebenso sollen Forschungsanstalten digitale 
Technologie, innovative Ansätze sowie digitale Angebote für den Vertrieb 
regionaler Produkte für die Landwirtschaft erproben und praxistauglich 
ausgestalten können.
Wasser und Böden schützen
Ein nachhaltiger Humusaufbau fördert die Fruchtbarkeit des Bodens. Deshalb 
werden wir Maßnahmen und Projekte dazu fördern. Wir wollen die Landwirtschaft 
unterstützen, die Einträge von Nährstoffen ins Grundwasser und Gewässer zu 
reduzieren und gemeinsam mit ihr das Landesprogramm Gewässerschonende 
Landwirtschaft weiterentwickeln.
Denn das Ziel GRÜNER Agrarpolitik ist es, die schädlichen Pflanzenschutzmittel 
deutlich zu reduzieren. Dafür werden wir die Forschung und Entwicklung von 
umweltschonenden Verfahren an rheinland-pfälzischen Forschungs- und 
Lehreinrichtungen ankurbeln und ein Landesprogramm zur Reduktion starten.
Wir fordern von der Bundesregierung deutlich mehr Mittel, um auch Alternativen 
zu erforschen. Insbesondere der biologische Pflanzenschutz, aber auch die 
Tiergesundheit – unter Beachtung der wachsenden Probleme mit neuen 
Pflanzenschädlingen und Tierkrankheiten durch die Klimakrise – müssen besser 
untersucht werden. Auf Bundesebene werden wir uns für eine Pestizidabgabe 
einsetze, deren Erträge für die Erforschung der Wirkungen von Pestiziden auf 
Mensch und Umwelt und für Alternativen eingesetzt werden soll.
Regional ist erste Wahl
Unsere heimische, regionale Landwirtschaft, die vielen Hofläden, 
Erzeugergemeinschaften, die Bauernmärkte, aber auch die vielen Initiativen der 
Solidarischen Landwirtschaft sind ein wahrer Schatz. Eine regionale 
Landwirtschaft stärkt nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern schafft eine 
direkte Verbindung zwischen Landwirt*innen und Verbraucher*innen. Kurze 
Lieferwege machen die regionale Landwirtschaft klimafreundlich und schaffen 
Wertschöpfung vor Ort. Hersteller, regionale Handelsunternehmen und 
Verbraucher*innen profitieren davon, wenn in der Region produzierte Lebensmittel 
als solche gekennzeichnet sind.
Wir werden die strukturellen Bedingungen für den Ausbau dieser Landwirtschaft 
deutlich verbessern. Dabei ist uns wichtig, dass Verbraucher*innen regionale 
Produkte auf kurzem und einfachem Weg kaufen können. Deshalb wollen wir 
Vermarktungsorganisationen und Genossenschaften sowie Regionalmarken weiter bei 
ihrer Arbeit unterstützen. Eine Zusammenarbeit der regionalen Landwirtschaft mit 
dem lokalem Tourismus, beispielsweise durch kulinarische Angebote im Hotel- und 
Gaststättengewerbe, begrüßen wir als eine weitere Möglichkeit, regionale 
Lebensmittel bekannter zu machen, Absatzmärkte für die heimischen Landwirt*innen 
zu schaffen und gleichzeitig für die Region zu werben.
Weinbauland Rheinland-Pfalz
Weinbau, Straußwirtschaften und Weinfeste prägen unsere Landschaft, Kultur und 
Tourismus. Wir GRÜNE wollen diese Traditionen bewahren und den Weinbau bei 
seiner erfolgreichen Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit, Qualität und regionaler 
Wertschöpfung unterstützen. Immer mehr Winzer*innen stellen auf die biologische 
Bewirtschaftung ihrer Rebflächen um und schaffen damit Angebote, die den 
Verbraucher*innen Qualität bieten und neue Absatzmöglichkeiten eröffnen.
Den erfolgreichen Einsatz von Pheromonen zur Vermeidung von Insektiziden, 
modernste Landtechnik und den ökologischen Weinbau werden wir weiter fördern. 
Bei kulturträchtigen und ökologisch wertvollen Steil- und Steilstlagen werden 
wir moderne Methoden der Bearbeitung fördern wie beispielsweise den 
Drohneneinsatz sowie Artenschutzprojekte in der Landwirtschaft. Um den Einsatz 
von Pflanzenschutzmitteln auch im Weinbau zu reduzieren, muss die Forschung in 
der Züchtung vorangetrieben werden. Denn pilzresistente Sorten sparen 
Pflanzenschutzmittel und sind eine Antwort auf die Klimakrise.
Agrarverwaltung: Gut ausgebildet und gut beraten
Wir wollen junge Menschen für die Grünen Berufe begeistern. Dafür bedarf es 
einer effizienten und modernen staatlichen Landes-Agrarverwaltung. Diese muss 
eine gute wissenschaftliche Grundlage schaffen, um neutral Wissen an die Branche 
zu vermitteln, zu beraten und um Ausbildung auf höchstem Niveau in allen Fragen 
und Herausforderungen anbieten und begleiten zu können. Dazu zählen neben einer 
kompetenten Beratung, auch in ökonomischen Fragen, der Erhalt der biologischen 
Vielfalt, der Schutz des Wassers, des Bodens und des Klimas sowie das Tierwohl, 
die Digitalisierung, Hauswirtschaft und Ernährung. Wir werden den Dreiklang 
Forschung, Lehre und Beratung bei den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum 
(DLR) so stärken, dass die aktuelle Forschung direkt in die Lehre, Ausbildung 
und Beratung einfließt. Gemeinsam mit den Hochschulen im Land wollen wir 
Forschungsstandort Nummer Eins bei einer umwelt-, klima- und tiergerechten 
Landwirtschaft werden.
Für eine offene Lehre über den Anbau müssen die Methoden der ökologischen 
Landwirtschaft und des ökologischen Weinbaus in den Unterricht einfließen. Ziel 
ist es, dass jede*r Landwirt*in die jeweiligen Besonderheiten von ökologischer 
und konventioneller Wirtschaftsweise gleichermaßen kennt und die entsprechenden 
Kompetenzen erwirbt.
Grünland erhalten
Schäferinnen und Schäfer stehen finanziell mit dem Rücken an der Wand, obwohl 
sie aktiven Landschafts- und Naturschutz betreiben. Wir setzen uns weiterhin 
dafür ein, dass eine gekoppelte Weidetierprämie das Beweiden von Heiden und 
Wiesen wirtschaftlich auskömmlich macht. Artenreiches Grünland werden wir 
schützen und Maßnahmen zum Erhalt ausbauen. Gemeinsam mit den 
Weidetierhalter*innen werden wir die bestehenden Wolfsmanagement-Konzepte zum 
Herdenschutz weiterentwickeln.
Gutes Essen für Alle von Anfang an
Wie wir uns ernähren, wie unsere Lebensmittel produziert werden und wo sie 
angebaut werden: Das ist für immer mehr Menschen eine zentrale Frage. Ernährung 
ist mehr als nur das Essen auf dem Teller – es ist auch ein Stück Kultur, 
Gesundheit, eine soziale Frage und nicht zuletzt eine der Umwelt, des 
Tierschutzes und des Klimas. Unsere Ernährung wirkt im globalen Kontext. Wir 
stellen uns dieser Verantwortung.
In Rheinland-Pfalz isst man besser
Wir wollen den Anteil an ökologischer, regionaler und fair erzeugten 
Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung deutlich erhöhen und fordern weiter, 
dass die Lebensmittel-Ampel auf Bundesebene eingeführt wird.
Mit dem erfolgreichen Programm Rheinland-Pfalz is(s)t besser beraten wir 
Institutionen und Verbraucher*innen zum Thema Ernährung. Wir schaffen 
Bewusstsein für gesunde, regionale und ökologische Ernährung und unterstützen 
Kitas und Schulen ebenso wie Alten-/Pflege- und andere Betreuungseinrichtungen, 
dies im Alltag auch umzusetzen. Das Programm werden wir fortführen und die 
wichtige Arbeit der Verbraucherzentrale bei der Ernährungsberatung weiter 
unterstützen.
Mit einem Iss-besser-Kantinen-Programm werden wir schrittweise die Außer-Haus-
Verpflegung in unseren Universitäten, Krankenhäusern, Verwaltungen und 
Unternehmen auf saisonale, regionale und ökologisch produzierte Produkte 
umstellen. Wir setzen dabei auch auf die frische Zubereitung, vegetarische und 
vegane Alternativen, die Vermeidung von Essensabfällen und Verpackungsmüll.
Die Ergebnisse dieses Programms werden wir nutzen, um die Verpflegung in allen 
Kantinen im Land zu verbessern. Wir wollen die Standards der Deutschen 
Gesellschaft für Ernährung (DGE) in allen öffentlichen Einrichtungen vorbildhaft 
zur Bedingung machen.
Zu einer gesunden Ernährung gehört auch, dass man sich auf einwandfreie 
Lebensmittel verlassen kann. Gemeinsam mit den Kreisen ist es unser Ziel, 
Lebensmittelkontrollen in vollem Umfang zu leisten.
Gut informiert für gute Ernährung
Wenn es um unsere Ernährung geht, darf es kein Kleingedrucktes mehr geben. 
Verbraucher*innen sollen mithilfe eines verpflichtenden, einheitlichen und 
transparenten Kennzeichnungssystems auf einen Blick schon im Laden erkennen 
können, wie gesund oder ungesund ein Lebensmittelprodukt ist. Nachdem die 
Bundesregierung eine Kennzeichnung mit Ampelfarben nach dem Modell mehrerer 
europäischen Länder jahrelang blockiert hat, gibt es nun endlich grünes Licht 
für den Nutri-Score – allerdings nur auf freiwilliger Basis. Das bringt uns 
nicht wirklich weiter, wie bereits das von der Bundesregierung erzeugte Chaos um 
das freiwillige Tierwohllabel zeigte. Es droht ein Flickenteppich 
unterschiedlicher Kennzeichnungen und Standards, die Verbraucher*innen kaum alle 
durchschauen können.
Damit die Verbraucher*innen auch wirklich wissen, was in ihren Lebensmitteln 
ist, setzen wir uns für eine klare, verständliche Kennzeichnung von 
Lebensmitteln und eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung 
(Tierwohl-Label) ein. Wir werden die Bundesregierung im Bundesrat auch künftig 
dazu auffordern, ein einheitliches und verpflichtendes 
Nährwertkennzeichnungssystem auf wissenschaftlicher Basis einzuführen. Auch auf 
EU-Ebene werden wir weiter dafür kämpfen, dass die Ampel bei unserem Einkauf 
endlich Alltag wird.
Gesunde Ernährung beginnt vor Ort
Im ganzen Land engagieren sich viele Menschen in Initiativen gegen 
Lebensmittelverschwendung, beim Food-Sharing und Fair-teilen oder schaffen sich 
eine „Essbare Stadt“. Diese Initiativen verdienen Unterstützung. In Essbaren 
Städten engagieren sich Bürger*innen dafür, ihre Städte bunter, ökologischer und 
essbar zu machen, indem sie beispielsweise Grünflächen mit Tomaten und Fassaden 
mit Bohnen bepflanzen. Sie veranstalten Börsen, auf denen altes Saatgut 
getauscht wird oder bieten digitale Karten zum Entdecken der essbaren Stadt an. 
Solche wichtigen Impulse für unsere Städte werden wir zukünftig fördern. Den 
Beitritt von Kommunen zum Netzwerk deutscher Biostädte und die Bildung von 
Ernährungsräten, wie sie in vielen Städten bereits bestehen, unterstützen wir.
Eine digitale Plattform wird Hofläden, Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi), 
Unverpackt-Läden, Food-Sharing-Initiativen und andere nachhaltige Angebote 
bekannter machen.
Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, werden wir uns auf Bundesebene dafür 
einsetzen, dass Supermärkte ihre abgelaufenen, aber noch genießbaren 
Lebensmittel nicht wegwerfen dürfen, sondern sie an die weitergeben, die sie 
dringend brauchen.
Tierschutz
Es ist an der Zeit, das Verhältnis von Mensch und Tier neu zu denken. Wichtig 
ist neben der Erhaltung der Lebensräume und der Arten auch der Schutz der Tiere 
als Lebewesen um ihrer selbst willen.
Wir GRÜNE treten seit Jahrzehnten nachdrücklich und erfolgreich für den 
Tierschutz ein und engagieren uns in allen Bereichen für einen respektvollen und 
verantwortungsvollen Umgang. Unwürdige Behandlung und tierquälerische Haltung 
von Nutztieren lehnen wir ab und fordern bundesweit ein Verbot solcher 
Praktiken. Aussagefähige und praxistaugliche Herkunfts- und 
Haltungskennzeichnung (Tierwohl-Label) wie auch die Kennzeichnungspflicht für 
tierische Bestandteile in Lebensmitteln müssen den Verbraucher*innen die 
Möglichkeit geben, sich beim Einkauf für mehr Tierschutz entscheiden zu können. 
Unser Ziel ist das Ende der industriellen Massentierhaltung.
Nutztierhaltung
Trotz vieler Verbesserungen, die wir GRÜNE vorangetrieben haben, liegt noch viel 
Arbeit vor uns. Industrielle Massentierhaltung und Dumpingpreise, unfaire 
Handelsabkommen, Futtermittelimporte mit gentechnisch verändertem Soja, 
Güllebelastung und hoher Konsum tierischer Produkte haben negative Folgen für 
Tier, Mensch und Umwelt. Wir bezahlen das Billigfleisch mit schlechten 
Arbeitsbedingungen und Einkommen, erheblichem Tierleid, Nitratbelastung des 
Wassers, negativen Folgen für die notwendige Ernährung der Weltbevölkerung und 
erheblicher Schädigung des Klimas.
Den kostenintensiven Umbau der Nutztierhaltung wollen wir auf Bundesebene über 
eine Tierwohlabgabe finanzieren. Im Land werden wir die Beratung und 
Investitionsförderprogramme so ausrichten, dass die Gelder gezielt in Betriebe 
fließen, die sich auf den Weg hin zu einer tiergerechten und flächengebundenen 
Tierhaltung machen. Dafür wird es mit uns das Programm Partnerbetrieb Tierschutz 
geben. Um die Tiere am Ende ihres Lebens möglichst wenig zu belasten, 
unterstützen wir die hofnahe Schlachtung, zum Beispiel durch mobile 
Schlachtstätten. Wo Tiertransporte dennoch notwendig sind, dürfen sie nicht 
länger als vier Stunden dauern. Tierquälerische Transporte in Drittländer wollen 
wir bundes- und europaweit verbieten und die Kontrollen stärken.
Kein Einsatz von Reserve-Antibiotika
Der Einsatz von Reserveantibiotika in der Nutztierhaltung muss ein Ende haben, 
denn bestimmte Antibiotika müssen dem Menschen bei kritischen Infektionen auch 
weiterhin als letzte Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung stehen. Auch hier 
gilt: Eine flächengebundene, tiergerechte und möglichst ökologische Haltung ist 
der einzige Weg, um Krankheiten vorzubeugen und den Einsatz von Antibiotika zu 
reduzieren.
Tierschutz in der Gesellschaft
Wir möchten eine kindgerechte Tierschutzpädagogik im Unterricht etablieren und 
die Arbeit der Landeszentrale für Umweltaufklärung zu diesem Thema ausbauen. 
Dazu gehört auch das Wissen, dass Wildtiere nicht in den Zirkus gehören. Wir 
setzen uns bundesweit weiter dafür ein, dass Wildtiere im Zirkus und in 
Fahrgeschäften verboten werden. Ehrenamtliches Engagement im Tierschutz möchten 
wir weiter unterstützen.
Tierschutz in Forschung und Lehre
Die Nutzung von empfindungsfähigen Tieren in der wissenschaftlichen Forschung 
und Lehre stellt ein ethisches Dilemma dar, das wir mit modernen, alternativen 
Methoden überwinden möchten. Wir konnten einen weitgehenden Verzicht auf 
Tierversuche erreichen, sobald alternative Methoden vorhanden sind. Das Recht 
auf ein tierversuchsfreies Studium muss ebenfalls gewährleistet werden.
Unser Ziel ist, Tierversuche in Forschung und Lehre möglichst abzuschaffen. Um 
sie in der Ausbildung und Forschung konsequent durch Computermodelle, Lehrvideos 
und Dummys zu ersetzen, unterstützen wir die Entwicklung von tierversuchsfreien 
Methoden. Bisherige Fördermittel für die Tierversuchsforschung sollen künftig 
der Erkundung von alternativen Methoden dienen und auch mit Mitteln der 
Bundesforschung aufgestockt werden. Grundsätzlich fordern wir, dass Versuche der 
Kategorie „schwer“, mit denen erhebliches Tierleid verbunden ist, in Rheinland-
Pfalz nicht mehr genehmigt werden.
Von Zeile 311 bis 314:
bewirtschaftete Fläche deutlich weiter ausweiten. Unser Ziel lautet: Bis zum Jahr 2030 sollen 30 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Formen klimafreundlicher Landwirtschaft, regenerative Landwirtschaft (ReLaWi) und Agroforst stehen wir GRÜNE unterstützend gegenüber.
Dabei werden wir auch innovative Modellprojekte und Formen der Landwirtschaft wie regenerative Landwirtschaft (ReLaWi), Agroforst und Permakultur unterstützen.
Wir Menschen sind mit unserer Umwelt untrennbar verbunden. Wir ernähren uns von 
den Produkten der Natur, haben individuelle Vorlieben, was Wetter und Klima 
angeht, fahren in den Urlaub in die Berge, gehen Spazieren an Flüssen oder in 
den Wald und genießen Natur, um uns zu erholen. Natur ist ein Rückzugsort – für 
uns und für die zahlreichen Tiere, die sie bewohnen. Auch mit Tieren sind wir 
Menschen eng verbunden. Wir erfreuen uns an ihnen, bauen emotionale Beziehungen 
auf, leben mit und von ihnen. Wo auf der einen Seite eine enge Bindung besteht, 
darf auf der anderen die Verantwortung nicht enden: Was wir lieben, wollen wir 
schützen.
Natur- und Umweltschutz sind uns GRÜNEN eine Herzensangelegenheit. Deswegen 
setzen wir uns für einen flächendeckenden Biotopverbund und die Ausweitung der 
bestehenden Naturschutzgebiete ein. Wir wollen das ökologische Gleichgewicht 
bewahren und dem Artensterben entgegenwirken. Auch die Stadt soll als Lebensraum 
grüner werden: Vorgärten oder Fassaden bieten dazu bisher ungenutzte 
Möglichkeiten. Zum Erhalt der Arten benötigen wir einen durchdachten 
Gewässerschutz in unserem wasserreichen Bundesland.
Um unseren Lebensraum weniger zu belasten, entwickeln wir tragfähige Konzepte 
der Müllvermeidung, von der ressourcenschonenden Produktion bis zur 
fortschrittlichen regionalen Recyclinginfrastruktur.
Den Wald, wie wir ihn kennen, wird es nicht mehr lange geben. Um unsere 
Landschaft zu bewahren, müssen wir nun den Umbau unserer Wälder angehen. Das 
Ziel ist ein klimaangepasster, naturnaher Mischwald mit ausgewiesenen 
Wildnisflächen als Hort der Biodiversität.
Natur- und Umweltschutz gelingt mit dem grundlegenden Umbau der Landwirtschaft 
nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit, mit sinnvollen Anreizen für die 
Landwirt*innen und transparenten Orientierungshilfen für Verbraucher*innen. In 
Einrichtungen, wie zum Beispiel Kita, Schule und betreuten Wohnformen setzen wir 
auf gesunde Lebensmittel.
Wir wollen einen ethisch verantwortungsvollen Umgang mit Tieren in allen 
Bereichen: Wir setzen uns für eine tiergerechte und flächengebundene 
Nutztierhaltung ein und dafür, dass Tierversuche durch die Weiterentwicklung von 
alternativen Methoden überflüssig werden.
Natur und Umwelt schützen
Während der Klimakrise mit ihren Hitze- und Dürrephasen wird deutlich, dass auch 
wir Rheinland-Pfälzer*innen in besonderen Maßen von einem funktionierenden 
globalen Ökosystem mit vielfältigen Pflanzen- und Tierarten abhängig sind. Ein 
intaktes Ökosystem bietet Schutz vor Krankheiten und Schädlingen. Es stellt 
zahlreiche überlebenswichtige Leistungen zur Verfügung wie zum Beispiel die 
Bestäubung von Obst und Gemüse durch Insekten.
Doch das ökologische Gleichgewicht ist aus dem Lot geraten. Bislang 
unerschlossene Naturparadiese werden weltweit massiv bedrängt, Lebensräume 
vernichtet, die Bewirtschaftung zunehmend intensiviert und auf diese Weise 
zahlreiche Tier- sowie Pflanzenarten gefährdet. Auch die Roten Listen in 
Deutschland und in Rheinland-Pfalz zeigen: Rund ein Drittel der bekannten 72.000 
Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sind in ihrem Bestand bedroht. Darunter befinden 
sich viele typische Arten unserer Äcker, Wiesen und Dörfer, wie zum Beispiel die 
Feldlerche oder der Haussperling. Das schleichende Sterben hat längst 
eingesetzt, auch bei uns in Rheinland-Pfalz.
Artensterben stoppen
Wir wollen blühende Wiesen, Gärten und Äcker für summende Vielfalt im ganzen 
Land. Die erfolgreichen Programmedes Natur- und Gewässerschutzes Aktion Grün und 
Aktion Blau Plus wollen wir ausweiten zu einem flächendeckenden Biotopverbund. 
Der Westwall wird als „Grünes Band im Westen“ mit der Stiftung Westwall zum 
Biotopverbund-System weiterentwickelt – verbunden mit einem Konzept zur 
politischen Bildung und als Mahnmal gegen Nazis und Krieg. Wir möchten 
flächendeckend Kommunen zur Aktion-Grün-Kommune machen. Gemeinsam mit den vielen 
ehren- und hauptamtlichen Insektenretter*innen werden wir sogenannte Eh-Da-
Flächen, alsovorhandene Weg- und Ackerränder, Verkehrsinseln und 
Entwässerungsgräben in blühende Lebensräume für Biene und Co. verwandeln. 
Gehölz- und Grünstreifen entlang von Straßen und Wegen wollen wir naturnah 
gestalten. Unsere vielfältigen Artenschutzprojekte für gefährdete Leitarten wie 
Kiebitz, Braunkehlchen, Segelfalter und Feldhamster fördern wir nicht nur 
weiter, sondern sorgen auch dafür, dass sie langfristig weiterentwickelt werden. 
Schutzgebiete und wertvolle Biotope wie Streuobstwiesen und Gewässerränder 
vernetzen wir gemeinsam mit allen Akteur*innen quer durch unsere vielfältige 
Kulturlandschaft.
Die konsequente Weiterentwicklung der Natura 2000-Schutzgebiete wie Pfälzerwald 
oder Soonwald werden wir als Beitrag zur nationalen und europäischen 
Biodiversitätsstrategie vorantreiben. Auch unsere zahlreichen Naturschutzgebiete 
werden wir weiter aufwerten, indem wir eine flächendeckende, ökologische 
Landbewirtschaftung in diesen Gebieten anstreben und unterstützen. Gemeinsam mit 
allen Akteur*innen werden wir den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, das 
Biosphärenreservat Pfälzerwald und unsere Naturparks im Land stärken. Die 
Naturparks sollen dabei unter einem gemeinsamen Dach stärker sichtbar und bei 
der Regionalentwicklung, dem Klimaschutz, der regionalen Erzeugung und dem 
schonenden Tourismus stärker eingebunden werden.
Naturschutzmaßnahmen sind dann besonders wirkungsvoll, wenn sie gut vernetzt 
werden. Deswegen wollen wir die öffentliche Steuerung stärken, weitere 
Naturschutzprojekte planen und umsetzen, die Landwirtschaft enger miteinbeziehen 
sowie mit Hilfe eines Monitorings die Erfolge besser nachvollziehen. Wir werden 
prüfen, inwieweit die bestehenden Verwaltungsstrukturen gestärkt oder neue 
Strukturen, beispielsweise in Form von biologischen Stationen, aufgebaut werden 
sollten.
Ebenso möchten wir den Wissenstransferzwischen der Umweltverwaltung und unseren 
hervorragenden Hochschulen weiter verbessern. Dank neuster Algorithmen und 
Künstlicher Intelligenz können viele Umweltprobleme effizient erkannt und 
bekämpft werden.
Lernen von Umwelt und Natur
Wir möchten unsere Umweltbildung ausbauen. Die vielseitigen Themen des Umwelt-, 
Klima- und Naturschutzes werden wir an noch mehr Kitas und Schulen spielerisch 
vermitteln. Besonders in den Bereichen Klimaschutz und Ernährung werden wir die 
erfolgreiche Arbeit der Stiftung Natur und Umwelt weiter fördern. Die gute 
Zusammenarbeit mit den Landfrauen in Projekten zu Wildkräuter und Streuobst soll 
auf das ganze Land ausgeweitet werden. Aber auch an weiterführenden Schulen, 
Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen brauchen wir verstärkt ökologische 
Lehrinhalte.
Oasen in unseren Städten
Wir möchten lebenswerte Innenstädte und Dorfkerne gestalten, indem wir die 
vorhandenen grünen und blauen Oasen aufwerten und um viele weitere naturnahe 
Begrünungen von Vorgärten, Fassaden und Dachflächen oder naturnahe Wasserflächen 
erweitern. Zusätzlich werden wir die Installation von Nisthilfen für unsere 
Vögel und Insekten an allen öffentlichen Gebäuden prüfen. So bieten wir 
vielfältigen Tieren und Pflanzen Lebensraum in unseren Dörfern und Städten.
Bei Neubauten wollen wir naturfeindliche Schottergärten untersagen und die 
Entsiegelung ungenutzter Parkplätze unterstützen. Wir möchten den Kühleffekt von 
innerörtlichen Gewässern und öffentlichen Brunnen besser nutzen und diese zu 
naturnahen Wohlfühlorten weiterentwickeln. In den neu geschaffenen Wasser- und 
Grünflächen werden neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen, die 
gleichzeitig die Innenstädte kühlen und das Stadtbild positiv verändern. Wir 
wollen unsere Städte und Dörfer zu Schwammstädten machen, damit sie 
Niederschläge besser zurückhalten für die Bewässerung von Stadt- und Dorfgrün. 
Deshalb wollen wir Kommunen bei der Erarbeitung von Entsiegelungskatastern 
unterstützen.
Künstliches Dauerlicht durch Straßenlaternen oder Gartenbeleuchtung kann 
Pflanzen und nachtaktive Insekten schädigen. Um sie vor dieser 
Lichtverschmutzung zu schützen, werden wir die Verwendung von Beleuchtung mit 
niedrigen Farbtemperaturen im Außenbereich unterstützen.Die Kommunen brauchen 
weiter finanzielle Hilfe, damit sie ihre Straßenbeleuchtung auf LED umstellen 
können.
Saubere Luft
Für uns Menschen und die Umwelt ist saubere Luft überlebenswichtig. Garant für 
saubere Luft ist die Verkehrswende hin zu einer klimaneutralen Mobilität. Auch 
deshalb werden wir GRÜNE die Energie-, Verkehrs- und Wärmewende weiter 
voranbringen, um Luftschadstoffe, die durch die Industrie, den Straßenverkehr 
und den Betrieb von Gebäudeheizungen verursacht werden, zu reduzieren. Die 
Luftreinhaltestandards müssen bundesweit verbessert und kontrolliert werden, um 
die Einhaltung der EU-Luftqualitätsrichtlinie zu gewährleisten. Wir setzen uns 
für Maßnahmen ein, die zu einer Emissionsminderung beitragen, zum Beispiel 
bessere Rahmenbedingungen und die gezielte Förderung sauberer Antriebssysteme, 
Tempo-30-Zonen, effiziente Nahwärmenetze sowie modernste Filtertechnologien und 
die ökologische Aufwertung öffentlicher Grünflächen als städtische Lunge. 
Weiterhin behalten wir die Feinstaubbelastung (bzw. die Ultrafeinstaubbelastung) 
durch den Verkehr in unseren Städten und in der Nähe von Flughäfen im Blick.
Sauberes Wasser
Flüsse und Bäche durchziehen unser Land wie Lebensadern. Sie sind wertvolle 
Biotope, beliebte Erholungsgebiete und wichtige Wirtschaftsfaktoren.
Rheinland-Pfalz ist Spitzenreiter im Gewässerschutz. An diesen Erfolg wollen wir 
anknüpfen, indem wir die Aktion Blau Plus weiter ausbauen, Renaturierungen von 
Gewässern vorantreiben und den Schutz von Auen und Gewässerrändern stärken. Wir 
werden die EU-Wasser-Rahmen-Richtlinie mit Nachdruck umsetzen und damit alle 
unsere Gewässer bis 2027 in einen guten ökologischen Zustand bringen. Die 
Durchgängigkeit der Gewässer für die Tiere, die in ihnen leben, muss dabei 
deutlicher besser werden.
Wir stärken das Vorsorge- und Verursacherprinzip. In Kooperation mit allen 
Beteiligten betreiben wir auch aktiven Gewässerschutz, wie die bereits 
erfolgreich eingeführte Gewässerschutzberatung in der Landwirtschaft 
verdeutlicht. Wir werden die Landwirtschaft weiter dabei unterstützen, die 
Belastung unseres Grundwassers mit Nitrat zu reduzieren. Die Reinheit unserer 
Flüsse, Bäche und unseres Grundwassers wollen wir sichern, indem wir die 
bestehende Abwasserinfrastruktur modernisieren und damit Einträge von Schad- und 
Nährstoffen in unsere Umwelt verringern. Dort wo Grund- und Oberflächengewässer 
hohe Belastungen aufweisen, sollen Wasserunternehmen und Gewässerzweckverbände 
Vereinbarungen mit den Landwirt*innen im Rahmen des Projektes gewässerschonende 
Landwirtschaft abschließen.
Schutz vor Hochwasser und Starkregen
Wir werden die Hochwasservorsorge als Teil der Krisenprävention stärken und die 
Zusammenarbeit mit unseren Kommunen bei Vorsorgekonzepten ausweiten. Wir werden 
sie kombinieren mit neuen oder aktualisierten Klimaschutzkonzepten und 
flächendeckendem, digitalen Energie-Management, auch im Sinne der 
Kosteneinsparung. Insbesondere der von der Klimaerhitzung verursachte Starkregen 
macht es notwendig, dass die Kommunen Konzepte entwickeln und im Ernstfall 
schnell umsetzen können. Als Beitrag zum Schutz vor Erosion werden wir 
bodenschützende Landbewirtschaftung unterstützen, die Gewässerrandstreifen und 
Heckenstrukturen erhält.
Beim Hochwasserschutz setzen wir in erster Linie auf die Ausweitung natürlicher 
Überflutungsräume, zum Beispiel durch Deichrückverlagerungen. Auenwälder als 
natürliche Überschwemmungsgebiete wollen wir schützen und ausbauen. Künstliche 
Hochwasserrückhaltebecken (Polder oder Reserveräume für Extremhochwasser) 
unterstützen wir, wenn sie naturverträglich erstellt werden können. Den 
geplanten Polder Waldsee/Altrip/Neuhofen lehnen wir aufgrund der starken 
Eingriffe in schützenswerte Natur und dem ungeklärten Katastrophenschutz für die 
Bevölkerung weiter ab.
Müll vermeiden, Wiederverwenden und Reparieren
Für uns ist Nachhaltigkeit der Leitgedanke allen Handelns. Die Vermeidung von 
Abfall ist der effektivste Weg, um wertvolle Ressourcen und Energie in 
Rheinland-Pfalz zu schonen. Wie das gelingen kann, soll unter anderem in Schulen 
mit konkretenTipps und Tricks vermittelt werden. Wir werden die 
Ausschreibungskriterien in unserer öffentlichen Verwaltung so gestalten, dass 
klima- und ressourcenschonende Produkte und regionale Dienstleistungsangebote 
bevorzugt werden.
Wo Müllvermeidung nicht möglich ist, setzen wir auf Wiederverwendung und 
Reparatur. Durch eine ausgebaute Reparatur- und fortschrittliche 
Recyclinginfrastruktur erschließen wir bislang ungenutzte Potenziale und 
Ressourcen. Wir ermutigen alle Unternehmen, eventuelle Reparaturmaßnahmen mit 
frei zugänglichen Datenblättern, Schaltplänen und Informationen zu unterstützen.
Ein transparentes Mehrweg-System und gekennzeichnete, sortenreine 
Recyclingverpackungen sind Bestandteile einer zukunftsorientierten 
Kreislaufwirtschaft. Die Abfallwirtschaftspläne werden wir gemeinsam mit den 
Kommunen aktualisieren und flächendeckende Sortieranalysen an den einzelnen 
Verwertungsstandorten durchführen lassen. Auf dieser Grundlage werden wir die 
Recyclingquote von Kunststoffen und Verpackungen erhöhen und so die 
Plastikvermüllung in unseren Gewässern und Böden eindämmen.
Heute an den Wald von morgen denken
Unser Wald ist Lebensraum, Naherholungsgebiet und Wirtschaftsfaktor als 
Holzcluster mit rund 50.000 Mitarbeiter*innen. Ihm kommt in Rheinland-Pfalz eine 
zentrale Bedeutung zu. 42 Prozent der Landesfläche in unserem Bundesland sind 
von Wald bedeckt. Rheinland-Pfalz ist damit eines der waldreichsten 
Bundesländer. Doch unsere Wälder leiden massiv unter der anhaltenden Klimakrise. 
Dürre, Hitze und der Borkenkäfer bringen unsere stark geschwächten Wälder und 
damit die Forstbetriebe enorm in Bedrängnis.
Diese Krise ist umso gefährlicher, als unser Wald ein wichtiger Verbündeter im 
Kampf gegen die Klimakrise ist. In jedem Kubikmeter Holz sind rund 1000 
Kilogramm CO2 gespeichert. Der nachwachsende Rohstoff Holz ersetzt außerdem 
viele andere energieintensivere Rohstoffe, wie beispielsweise Zement als 
Baumaterial. Wir sind also in mehrfacher Hinsicht dafür verantwortlich, unsere 
Wälder für künftige Generationen zu erhalten und klimaresistent umzugestalten.
Nachhaltiger Waldumbau
Wir werden den nachhaltigen Waldumbau hin zu einem klimaangepassten, naturnahen 
Mischwald konsequent weiterverfolgen. Dazu stärken wir die Naturverjüngung in 
unseren Wäldern weiter, immer mit Blick auf das ökologische Gleichgewicht. Vor 
allem heimische, belastbare Baumarten wie Weißtannen oder Speierling werden den 
naturnahen Waldumbau ergänzen und die Artenvielfalt im Wald bereichern.
Wir verbinden Naturschutz, Tourismus und Waldnutzung mit einem sanften 
Naturtourismus und einer zielgerichteten Bildung in Umweltfragen wie im 
Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Dort werden beispielsweise Junior Ranger als 
Botschafter*innen der Natur ausgebildet und lernen innerhalb eines Jahres alles 
über die Pflanzen- und Tierwelt im Nationalpark.
Um die Herausforderungen der Waldwirtschaft zu meistern, brauchen wir 
insbesondere den Landesbetrieb Landesforsten. Unsere Forstleute tragen dazu bei, 
die ökologischen Systemleistungen des Waldes zu erhalten. Dabei wollen wir sie 
unterstützen. Auch die Vorreiterrolle des Landesbetriebs – beispielsweise beim 
Ausbau von Erneuerbaren Energien und beim Umstieg auf die Elektromobilität – 
wollen wir stärken und als Vorbild in die gesamte Landesverwaltung tragen.
Wir werden die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft ausbauen 
und gleichzeitig in der Forschung mit unseren Nachbarländern kooperieren. Das 
dort angesiedelte Klimakompetenzzentrum, das die Folgen der Klimaerhitzung 
erkundet, soll um Aufgaben des Klimaschutzes erweitert werden. Die Kooperation 
zwischen dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald und dem Umwelt-Campus Birkenfeld 
wollen wir stärken.
Naturschutz im Wald
Unser Ziel ist es, alle Wälder in Rheinland-Pfalz nach dem Forest-Stewardship-
Council (FSC) Siegel als besonders naturnah und nachhaltig zertifizieren zu 
lassen. Damit wir das schaffen, werden wir die kommunalen und privaten 
Forstbetriebe besonders unterstützen. Um darüber hinaus weitere Lebensräume für 
gefährdete Arten wie Luchs oder Wildkatze zu erschaffen, werden wir dafür 
werben, dass das Biotop-Altbaum-Totholz-Konzept in unseren kommunalen und 
privaten Wäldern flächendeckend umgesetzt wird. Wir möchten erreichen, dass 
circa fünf Prozent der landesweiten Waldflächen als Wildnisgebiete ausgewiesen 
werden.
Klimawald 2100
Die dramatische Klimaerhitzung verdeutlicht, wie nötig Klimaschutz ist und dass 
sich auch die bisherige Bewirtschaftungsweise des Waldes verändern muss. Wir 
etablieren deshalb den Klimawald 2100 –wissenschaftlich begleitet von der 
Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, dem Landesamt für Umwelt 
und unseren Hochschulen –, um Zukunftswälder zu erforschen und natur- und 
klimaangepasste Arten der Bewirtschaftung wissenschaftlich zu erproben.
Wir stärken das Bauen mit Holz und insbesondere die Nutzung von Laubholz, indem 
wir unser Holzcluster ausweiten. Die Umstellung darauf und auf innovative 
Methoden der Verarbeitung werden wir unterstützen – sowohl in den Sägereien als 
auch in der Produktion und im Handwerk. Der nachhaltige Rohstoff Holz soll 
zukünftig noch stärker eingesetzt und in öffentlichen Ausschreibungen bevorzugt 
werden, besonders bei langlebigen Produkten und Projekten wie beispielsweise dem 
seriellen Bauen oder beim Aufstocken von Gebäuden. Wir werden uns auf 
Bundesebene durch eine aus den Einnahmen der CO2-Bepreisung gespeiste 
Waldklimaprämie für eine nachhaltige Finanzierung der ökologischen Leistung des 
Waldes einsetzen und entsprechende Initiativen im Bund voranbringen.
Jagd: Ökologisches Gleichgewicht wahren
Auch die Jagd steht unter dem Eindruck der Klimakrise und muss sich ändern. 
Unser Ziel ist eine ökologische und waldfreundliche Jagd. Dazu müssen 
insbesondere die Reh- und Rotwildbestände an die ökologische Tragfähigkeit der 
bereits geschädigten Wälder angepasst werden. Es braucht hierzu obligatorische, 
wiederkehrende Vegetationsgutachten für Reviere, um die Vorgaben an die 
tatsächliche Situation anzupassen. Nur so kann naturnahe Waldbewirtschaftung 
durch Naturverjüngung erfolgen. Auch die hohen Schwarzwildbestände müssen in 
Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest und zum Schutz der Landwirtschaft 
nachhaltig angepasst werden. Dazu werden wir den Dialog mit den Jagd-, Wald-, 
Umwelt- und Tierschutzverbänden verstärken. Wir wollen ein Verbot bleihaltiger 
Munition, weil ihre Toxizität für Tier und Mensch nachgewiesen ist. Tiere müssen 
auch bei der Jagd schnell und ohne unnötiges Leid getötet werden. Wir setzen auf 
eine Aus- und Weiterbildung in der Jagd, die auch den Tierschutz im Blick hat.
Unser Wildfleisch ist eine exklusive Spezialität und muss auch entsprechend 
verarbeitet und vermarktet werden. Wir möchten den Zugang dieser Spezialität zum 
Markt über den Handel erleichtern und wollen Verarbeitungsbetriebe unterstützen, 
die heimisches Wildfleisch abnehmen.
Landwirtschaft & Weinbau von morgen
Weltweit nehmen fruchtbare Böden, Ackerflächen und die Wasserversorgung 
dramatisch ab. Die Auswirkungen der Klimakrise spüren wir alle und die 
Weltbevölkerung wächst. Damit wird die Frage nach einer verantwortungsvollen, 
nachhaltigen und fairen Erzeugung von Lebensmitteln immer wichtiger. Unsere 
Landwirtschaft spielt dabei eine besondere Rolle.
Gemeinsam mit den Landwirt*innen wollen wir eine auf Vielfalt und regionalen 
Wirtschaftskreisläufen fußende moderne, bäuerliche Landwirtschaft stärker 
unterstützen. Diese soll ohne den Einsatz von Agro-Gentechnik, ohne Antibiotika-
Missbrauch und ohne den Einsatz von umwelt-, klima- und gesundheitsbelastenden 
Mitteln und Methoden auskommen. Sowohl Arbeitnehmer*innen wie auch 
landwirtschaftliche Unternehmen sollen ein faires Einkommen erhalten. Dafür 
müssen Lebensmittel faire Preise haben und dürfen nicht billiger verkauft 
werden, als deren Produktion die Landwirt*innen kostet.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Europäische Agrarpolitik (GAP), die nationale 
Agrarpolitik (GAK) und die Umsetzung auf Landesebene dazu neu ausgerichtet 
werden. Unser Ziel ist: öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen. Damit das 
Ziel von 30 Prozent ökologischen Land- und Weinbau umgesetzt werden kann, müssen 
die notwendigen finanziellen Mittel und Rahmenbedingungen wie Ausbildung und 
Beratung verbindlich bereitgestellt werden. Die Auszahlung der Mittel muss die 
ersten Hektare besser fördern, die Zahlungen sollen einer Kappung unterliegen 
und an die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gekoppelt werden. Dazu 
gehören für uns auch eine ambitionierte Weiterentwicklung der „guten 
landwirtschaftlichen Praxis“ als Mindeststandard in der Landwirtschaft und dass 
die „Vom Hof auf den Teller“-Strategie der EU, der Biodiversitäts- und 
Insektenschutz, Tierwohl- und Klimaschutzprogramme zügig verabschiedet und 
national umgesetzt werden.
Ökolandbau ausweiten
Wir haben erreicht, dass in den vergangenen zehn Jahren der Anteil an ökologisch 
bewirtschafteter Land- und Weinbaufläche auf 11 Prozent mehr als verdoppelt 
werden konnte. Immer mehr Menschen legen Wert auf biologisch erzeugte 
Lebensmittel und Produkte aus der Region. Denn die Verbraucher*innen wissen, 
Ökolandbau ist der richtige Weg. Er bewahrt die natürlichen Lebensgrundlagen, 
geht tiergerecht mit den Tieren um und bezahlt Landwirt*innen fair. Ökologische 
Land- und Weinwirtschaft schützen unsere Flüsse und Seen, Böden, das 
Grundwasser, Insekten und das Klima. Deshalb wollen wir die ökologisch 
bewirtschaftete Fläche deutlich weiter ausweiten. Unser Ziel lautet: Bis zum 
Jahr 2030 sollen 30 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Formen 
klimafreundlicher Landwirtschaft, regenerative Landwirtschaft (ReLaWi) und 
Agroforst stehen wir GRÜNE unterstützend gegenüber.
Dabei werden wir auch innovative Modellprojekte und Formen der Landwirtschaft wie regenerative Landwirtschaft (ReLaWi), Agroforst und Permakultur unterstützen.
Unser landesweiter Öko-Aktionsplan stärkt nachhaltige und regionale 
Wertschöpfungskreisläufe und stützt die Landwirtschaft Rheinland-Pfalz, damit 
sie ihre Produkte verarbeiten und vermarkten kann. Diesen Öko-Aktionsplan werden 
wir konsequent umsetzen und ausbauen und den Dialog mit Landwirtschaft, 
Gewerkschaften, Verbänden, Gesellschaft, Handel, Produzent*innen und 
Verbraucher*innen weiterführen. Auf dieser Grundlage engagieren wir uns für 
faire Handelsbeziehungen und werden die Strukturen für die Vermarktung und 
Verarbeitung von Bio- und regionalen Produkten deutlich verbessern.
Digitale Innovation für die Landwirtschaft
Von dem gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, der smarten Aussaat bis hin 
zu der Verknüpfung von Wetterdaten mit Informationen über die 
Bodenbeschaffenheit: Digitale Technologien in der Landwirtschaft können helfen, 
Ressourcen effizient einzusetzen. Dabei wird nicht nur die Umwelt geschont, 
Landwirt*innen können ihre Produktion auch optimieren und ihre Arbeit noch 
besser planen. Diese Technologien wollen wir für alle Landwirt*innen nutzbar 
machen.
Die GeoBox des Landes, die Landwirt*innen viele verschiedene Daten zur Verfügung 
stellt und die wir GRÜNE unterstützen, soll weiterentwickelt werden. Gemeinsam 
mit den überbetrieblichen Maschinenringen wollen wir die Digitalisierung auch in 
Zukunft so vorantreiben, dass alle Landwirt*innen profitieren.
Neben den digitalen Chancen wollen wir auch innovative Ansätze für eine 
zukunftsfähige Landwirtschaft nutzen. Dazu zählen Strategien wie eine 
standortoptimierte Sortenauswahl, die der Klimakrise nachhaltig begegnen. Dazu 
gehört für uns auch, die praxisorientierte Aus- und Weiterbildung von 
Landwirt*innen auszubauen. Ebenso sollen Forschungsanstalten digitale 
Technologie, innovative Ansätze sowie digitale Angebote für den Vertrieb 
regionaler Produkte für die Landwirtschaft erproben und praxistauglich 
ausgestalten können.
Wasser und Böden schützen
Ein nachhaltiger Humusaufbau fördert die Fruchtbarkeit des Bodens. Deshalb 
werden wir Maßnahmen und Projekte dazu fördern. Wir wollen die Landwirtschaft 
unterstützen, die Einträge von Nährstoffen ins Grundwasser und Gewässer zu 
reduzieren und gemeinsam mit ihr das Landesprogramm Gewässerschonende 
Landwirtschaft weiterentwickeln.
Denn das Ziel GRÜNER Agrarpolitik ist es, die schädlichen Pflanzenschutzmittel 
deutlich zu reduzieren. Dafür werden wir die Forschung und Entwicklung von 
umweltschonenden Verfahren an rheinland-pfälzischen Forschungs- und 
Lehreinrichtungen ankurbeln und ein Landesprogramm zur Reduktion starten.
Wir fordern von der Bundesregierung deutlich mehr Mittel, um auch Alternativen 
zu erforschen. Insbesondere der biologische Pflanzenschutz, aber auch die 
Tiergesundheit – unter Beachtung der wachsenden Probleme mit neuen 
Pflanzenschädlingen und Tierkrankheiten durch die Klimakrise – müssen besser 
untersucht werden. Auf Bundesebene werden wir uns für eine Pestizidabgabe 
einsetze, deren Erträge für die Erforschung der Wirkungen von Pestiziden auf 
Mensch und Umwelt und für Alternativen eingesetzt werden soll.
Regional ist erste Wahl
Unsere heimische, regionale Landwirtschaft, die vielen Hofläden, 
Erzeugergemeinschaften, die Bauernmärkte, aber auch die vielen Initiativen der 
Solidarischen Landwirtschaft sind ein wahrer Schatz. Eine regionale 
Landwirtschaft stärkt nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern schafft eine 
direkte Verbindung zwischen Landwirt*innen und Verbraucher*innen. Kurze 
Lieferwege machen die regionale Landwirtschaft klimafreundlich und schaffen 
Wertschöpfung vor Ort. Hersteller, regionale Handelsunternehmen und 
Verbraucher*innen profitieren davon, wenn in der Region produzierte Lebensmittel 
als solche gekennzeichnet sind.
Wir werden die strukturellen Bedingungen für den Ausbau dieser Landwirtschaft 
deutlich verbessern. Dabei ist uns wichtig, dass Verbraucher*innen regionale 
Produkte auf kurzem und einfachem Weg kaufen können. Deshalb wollen wir 
Vermarktungsorganisationen und Genossenschaften sowie Regionalmarken weiter bei 
ihrer Arbeit unterstützen. Eine Zusammenarbeit der regionalen Landwirtschaft mit 
dem lokalem Tourismus, beispielsweise durch kulinarische Angebote im Hotel- und 
Gaststättengewerbe, begrüßen wir als eine weitere Möglichkeit, regionale 
Lebensmittel bekannter zu machen, Absatzmärkte für die heimischen Landwirt*innen 
zu schaffen und gleichzeitig für die Region zu werben.
Weinbauland Rheinland-Pfalz
Weinbau, Straußwirtschaften und Weinfeste prägen unsere Landschaft, Kultur und 
Tourismus. Wir GRÜNE wollen diese Traditionen bewahren und den Weinbau bei 
seiner erfolgreichen Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit, Qualität und regionaler 
Wertschöpfung unterstützen. Immer mehr Winzer*innen stellen auf die biologische 
Bewirtschaftung ihrer Rebflächen um und schaffen damit Angebote, die den 
Verbraucher*innen Qualität bieten und neue Absatzmöglichkeiten eröffnen.
Den erfolgreichen Einsatz von Pheromonen zur Vermeidung von Insektiziden, 
modernste Landtechnik und den ökologischen Weinbau werden wir weiter fördern. 
Bei kulturträchtigen und ökologisch wertvollen Steil- und Steilstlagen werden 
wir moderne Methoden der Bearbeitung fördern wie beispielsweise den 
Drohneneinsatz sowie Artenschutzprojekte in der Landwirtschaft. Um den Einsatz 
von Pflanzenschutzmitteln auch im Weinbau zu reduzieren, muss die Forschung in 
der Züchtung vorangetrieben werden. Denn pilzresistente Sorten sparen 
Pflanzenschutzmittel und sind eine Antwort auf die Klimakrise.
Agrarverwaltung: Gut ausgebildet und gut beraten
Wir wollen junge Menschen für die Grünen Berufe begeistern. Dafür bedarf es 
einer effizienten und modernen staatlichen Landes-Agrarverwaltung. Diese muss 
eine gute wissenschaftliche Grundlage schaffen, um neutral Wissen an die Branche 
zu vermitteln, zu beraten und um Ausbildung auf höchstem Niveau in allen Fragen 
und Herausforderungen anbieten und begleiten zu können. Dazu zählen neben einer 
kompetenten Beratung, auch in ökonomischen Fragen, der Erhalt der biologischen 
Vielfalt, der Schutz des Wassers, des Bodens und des Klimas sowie das Tierwohl, 
die Digitalisierung, Hauswirtschaft und Ernährung. Wir werden den Dreiklang 
Forschung, Lehre und Beratung bei den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum 
(DLR) so stärken, dass die aktuelle Forschung direkt in die Lehre, Ausbildung 
und Beratung einfließt. Gemeinsam mit den Hochschulen im Land wollen wir 
Forschungsstandort Nummer Eins bei einer umwelt-, klima- und tiergerechten 
Landwirtschaft werden.
Für eine offene Lehre über den Anbau müssen die Methoden der ökologischen 
Landwirtschaft und des ökologischen Weinbaus in den Unterricht einfließen. Ziel 
ist es, dass jede*r Landwirt*in die jeweiligen Besonderheiten von ökologischer 
und konventioneller Wirtschaftsweise gleichermaßen kennt und die entsprechenden 
Kompetenzen erwirbt.
Grünland erhalten
Schäferinnen und Schäfer stehen finanziell mit dem Rücken an der Wand, obwohl 
sie aktiven Landschafts- und Naturschutz betreiben. Wir setzen uns weiterhin 
dafür ein, dass eine gekoppelte Weidetierprämie das Beweiden von Heiden und 
Wiesen wirtschaftlich auskömmlich macht. Artenreiches Grünland werden wir 
schützen und Maßnahmen zum Erhalt ausbauen. Gemeinsam mit den 
Weidetierhalter*innen werden wir die bestehenden Wolfsmanagement-Konzepte zum 
Herdenschutz weiterentwickeln.
Gutes Essen für Alle von Anfang an
Wie wir uns ernähren, wie unsere Lebensmittel produziert werden und wo sie 
angebaut werden: Das ist für immer mehr Menschen eine zentrale Frage. Ernährung 
ist mehr als nur das Essen auf dem Teller – es ist auch ein Stück Kultur, 
Gesundheit, eine soziale Frage und nicht zuletzt eine der Umwelt, des 
Tierschutzes und des Klimas. Unsere Ernährung wirkt im globalen Kontext. Wir 
stellen uns dieser Verantwortung.
In Rheinland-Pfalz isst man besser
Wir wollen den Anteil an ökologischer, regionaler und fair erzeugten 
Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung deutlich erhöhen und fordern weiter, 
dass die Lebensmittel-Ampel auf Bundesebene eingeführt wird.
Mit dem erfolgreichen Programm Rheinland-Pfalz is(s)t besser beraten wir 
Institutionen und Verbraucher*innen zum Thema Ernährung. Wir schaffen 
Bewusstsein für gesunde, regionale und ökologische Ernährung und unterstützen 
Kitas und Schulen ebenso wie Alten-/Pflege- und andere Betreuungseinrichtungen, 
dies im Alltag auch umzusetzen. Das Programm werden wir fortführen und die 
wichtige Arbeit der Verbraucherzentrale bei der Ernährungsberatung weiter 
unterstützen.
Mit einem Iss-besser-Kantinen-Programm werden wir schrittweise die Außer-Haus-
Verpflegung in unseren Universitäten, Krankenhäusern, Verwaltungen und 
Unternehmen auf saisonale, regionale und ökologisch produzierte Produkte 
umstellen. Wir setzen dabei auch auf die frische Zubereitung, vegetarische und 
vegane Alternativen, die Vermeidung von Essensabfällen und Verpackungsmüll.
Die Ergebnisse dieses Programms werden wir nutzen, um die Verpflegung in allen 
Kantinen im Land zu verbessern. Wir wollen die Standards der Deutschen 
Gesellschaft für Ernährung (DGE) in allen öffentlichen Einrichtungen vorbildhaft 
zur Bedingung machen.
Zu einer gesunden Ernährung gehört auch, dass man sich auf einwandfreie 
Lebensmittel verlassen kann. Gemeinsam mit den Kreisen ist es unser Ziel, 
Lebensmittelkontrollen in vollem Umfang zu leisten.
Gut informiert für gute Ernährung
Wenn es um unsere Ernährung geht, darf es kein Kleingedrucktes mehr geben. 
Verbraucher*innen sollen mithilfe eines verpflichtenden, einheitlichen und 
transparenten Kennzeichnungssystems auf einen Blick schon im Laden erkennen 
können, wie gesund oder ungesund ein Lebensmittelprodukt ist. Nachdem die 
Bundesregierung eine Kennzeichnung mit Ampelfarben nach dem Modell mehrerer 
europäischen Länder jahrelang blockiert hat, gibt es nun endlich grünes Licht 
für den Nutri-Score – allerdings nur auf freiwilliger Basis. Das bringt uns 
nicht wirklich weiter, wie bereits das von der Bundesregierung erzeugte Chaos um 
das freiwillige Tierwohllabel zeigte. Es droht ein Flickenteppich 
unterschiedlicher Kennzeichnungen und Standards, die Verbraucher*innen kaum alle 
durchschauen können.
Damit die Verbraucher*innen auch wirklich wissen, was in ihren Lebensmitteln 
ist, setzen wir uns für eine klare, verständliche Kennzeichnung von 
Lebensmitteln und eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung 
(Tierwohl-Label) ein. Wir werden die Bundesregierung im Bundesrat auch künftig 
dazu auffordern, ein einheitliches und verpflichtendes 
Nährwertkennzeichnungssystem auf wissenschaftlicher Basis einzuführen. Auch auf 
EU-Ebene werden wir weiter dafür kämpfen, dass die Ampel bei unserem Einkauf 
endlich Alltag wird.
Gesunde Ernährung beginnt vor Ort
Im ganzen Land engagieren sich viele Menschen in Initiativen gegen 
Lebensmittelverschwendung, beim Food-Sharing und Fair-teilen oder schaffen sich 
eine „Essbare Stadt“. Diese Initiativen verdienen Unterstützung. In Essbaren 
Städten engagieren sich Bürger*innen dafür, ihre Städte bunter, ökologischer und 
essbar zu machen, indem sie beispielsweise Grünflächen mit Tomaten und Fassaden 
mit Bohnen bepflanzen. Sie veranstalten Börsen, auf denen altes Saatgut 
getauscht wird oder bieten digitale Karten zum Entdecken der essbaren Stadt an. 
Solche wichtigen Impulse für unsere Städte werden wir zukünftig fördern. Den 
Beitritt von Kommunen zum Netzwerk deutscher Biostädte und die Bildung von 
Ernährungsräten, wie sie in vielen Städten bereits bestehen, unterstützen wir.
Eine digitale Plattform wird Hofläden, Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi), 
Unverpackt-Läden, Food-Sharing-Initiativen und andere nachhaltige Angebote 
bekannter machen.
Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, werden wir uns auf Bundesebene dafür 
einsetzen, dass Supermärkte ihre abgelaufenen, aber noch genießbaren 
Lebensmittel nicht wegwerfen dürfen, sondern sie an die weitergeben, die sie 
dringend brauchen.
Tierschutz
Es ist an der Zeit, das Verhältnis von Mensch und Tier neu zu denken. Wichtig 
ist neben der Erhaltung der Lebensräume und der Arten auch der Schutz der Tiere 
als Lebewesen um ihrer selbst willen.
Wir GRÜNE treten seit Jahrzehnten nachdrücklich und erfolgreich für den 
Tierschutz ein und engagieren uns in allen Bereichen für einen respektvollen und 
verantwortungsvollen Umgang. Unwürdige Behandlung und tierquälerische Haltung 
von Nutztieren lehnen wir ab und fordern bundesweit ein Verbot solcher 
Praktiken. Aussagefähige und praxistaugliche Herkunfts- und 
Haltungskennzeichnung (Tierwohl-Label) wie auch die Kennzeichnungspflicht für 
tierische Bestandteile in Lebensmitteln müssen den Verbraucher*innen die 
Möglichkeit geben, sich beim Einkauf für mehr Tierschutz entscheiden zu können. 
Unser Ziel ist das Ende der industriellen Massentierhaltung.
Nutztierhaltung
Trotz vieler Verbesserungen, die wir GRÜNE vorangetrieben haben, liegt noch viel 
Arbeit vor uns. Industrielle Massentierhaltung und Dumpingpreise, unfaire 
Handelsabkommen, Futtermittelimporte mit gentechnisch verändertem Soja, 
Güllebelastung und hoher Konsum tierischer Produkte haben negative Folgen für 
Tier, Mensch und Umwelt. Wir bezahlen das Billigfleisch mit schlechten 
Arbeitsbedingungen und Einkommen, erheblichem Tierleid, Nitratbelastung des 
Wassers, negativen Folgen für die notwendige Ernährung der Weltbevölkerung und 
erheblicher Schädigung des Klimas.
Den kostenintensiven Umbau der Nutztierhaltung wollen wir auf Bundesebene über 
eine Tierwohlabgabe finanzieren. Im Land werden wir die Beratung und 
Investitionsförderprogramme so ausrichten, dass die Gelder gezielt in Betriebe 
fließen, die sich auf den Weg hin zu einer tiergerechten und flächengebundenen 
Tierhaltung machen. Dafür wird es mit uns das Programm Partnerbetrieb Tierschutz 
geben. Um die Tiere am Ende ihres Lebens möglichst wenig zu belasten, 
unterstützen wir die hofnahe Schlachtung, zum Beispiel durch mobile 
Schlachtstätten. Wo Tiertransporte dennoch notwendig sind, dürfen sie nicht 
länger als vier Stunden dauern. Tierquälerische Transporte in Drittländer wollen 
wir bundes- und europaweit verbieten und die Kontrollen stärken.
Kein Einsatz von Reserve-Antibiotika
Der Einsatz von Reserveantibiotika in der Nutztierhaltung muss ein Ende haben, 
denn bestimmte Antibiotika müssen dem Menschen bei kritischen Infektionen auch 
weiterhin als letzte Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung stehen. Auch hier 
gilt: Eine flächengebundene, tiergerechte und möglichst ökologische Haltung ist 
der einzige Weg, um Krankheiten vorzubeugen und den Einsatz von Antibiotika zu 
reduzieren.
Tierschutz in der Gesellschaft
Wir möchten eine kindgerechte Tierschutzpädagogik im Unterricht etablieren und 
die Arbeit der Landeszentrale für Umweltaufklärung zu diesem Thema ausbauen. 
Dazu gehört auch das Wissen, dass Wildtiere nicht in den Zirkus gehören. Wir 
setzen uns bundesweit weiter dafür ein, dass Wildtiere im Zirkus und in 
Fahrgeschäften verboten werden. Ehrenamtliches Engagement im Tierschutz möchten 
wir weiter unterstützen.
Tierschutz in Forschung und Lehre
Die Nutzung von empfindungsfähigen Tieren in der wissenschaftlichen Forschung 
und Lehre stellt ein ethisches Dilemma dar, das wir mit modernen, alternativen 
Methoden überwinden möchten. Wir konnten einen weitgehenden Verzicht auf 
Tierversuche erreichen, sobald alternative Methoden vorhanden sind. Das Recht 
auf ein tierversuchsfreies Studium muss ebenfalls gewährleistet werden.
Unser Ziel ist, Tierversuche in Forschung und Lehre möglichst abzuschaffen. Um 
sie in der Ausbildung und Forschung konsequent durch Computermodelle, Lehrvideos 
und Dummys zu ersetzen, unterstützen wir die Entwicklung von tierversuchsfreien 
Methoden. Bisherige Fördermittel für die Tierversuchsforschung sollen künftig 
der Erkundung von alternativen Methoden dienen und auch mit Mitteln der 
Bundesforschung aufgestockt werden. Grundsätzlich fordern wir, dass Versuche der 
Kategorie „schwer“, mit denen erhebliches Tierleid verbunden ist, in Rheinland-
Pfalz nicht mehr genehmigt werden.
Text
          
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bewirtschaftete Fläche deutlich weiter ausweiten. Unser Ziel lautet: Bis zum Jahr 2030 sollen 30 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Formen klimafreundlicher Landwirtschaft, regenerative Landwirtschaft (ReLaWi) und Agroforst stehen wir GRÜNE unterstützend gegenüber.
Dabei werden insbesondere auch Klima-, Böden-, Wasser- und Biodiversitäts-regenerierende Modellprojekte und Formen der Landwirtschaft wie regenerative Landwirtschaft (ReLaWi), Agroforst und Permakultur unterstützt/gefördert.
Wir Menschen sind mit unserer Umwelt untrennbar verbunden. Wir ernähren uns von 
den Produkten der Natur, haben individuelle Vorlieben, was Wetter und Klima 
angeht, fahren in den Urlaub in die Berge, gehen Spazieren an Flüssen oder in 
den Wald und genießen Natur, um uns zu erholen. Natur ist ein Rückzugsort – für 
uns und für die zahlreichen Tiere, die sie bewohnen. Auch mit Tieren sind wir 
Menschen eng verbunden. Wir erfreuen uns an ihnen, bauen emotionale Beziehungen 
auf, leben mit und von ihnen. Wo auf der einen Seite eine enge Bindung besteht, 
darf auf der anderen die Verantwortung nicht enden: Was wir lieben, wollen wir 
schützen.
Natur- und Umweltschutz sind uns GRÜNEN eine Herzensangelegenheit. Deswegen 
setzen wir uns für einen flächendeckenden Biotopverbund und die Ausweitung der 
bestehenden Naturschutzgebiete ein. Wir wollen das ökologische Gleichgewicht 
bewahren und dem Artensterben entgegenwirken. Auch die Stadt soll als Lebensraum 
grüner werden: Vorgärten oder Fassaden bieten dazu bisher ungenutzte 
Möglichkeiten. Zum Erhalt der Arten benötigen wir einen durchdachten 
Gewässerschutz in unserem wasserreichen Bundesland.
Um unseren Lebensraum weniger zu belasten, entwickeln wir tragfähige Konzepte 
der Müllvermeidung, von der ressourcenschonenden Produktion bis zur 
fortschrittlichen regionalen Recyclinginfrastruktur.
Den Wald, wie wir ihn kennen, wird es nicht mehr lange geben. Um unsere 
Landschaft zu bewahren, müssen wir nun den Umbau unserer Wälder angehen. Das 
Ziel ist ein klimaangepasster, naturnaher Mischwald mit ausgewiesenen 
Wildnisflächen als Hort der Biodiversität.
Natur- und Umweltschutz gelingt mit dem grundlegenden Umbau der Landwirtschaft 
nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit, mit sinnvollen Anreizen für die 
Landwirt*innen und transparenten Orientierungshilfen für Verbraucher*innen. In 
Einrichtungen, wie zum Beispiel Kita, Schule und betreuten Wohnformen setzen wir 
auf gesunde Lebensmittel.
Wir wollen einen ethisch verantwortungsvollen Umgang mit Tieren in allen 
Bereichen: Wir setzen uns für eine tiergerechte und flächengebundene 
Nutztierhaltung ein und dafür, dass Tierversuche durch die Weiterentwicklung von 
alternativen Methoden überflüssig werden.
Natur und Umwelt schützen
Während der Klimakrise mit ihren Hitze- und Dürrephasen wird deutlich, dass auch 
wir Rheinland-Pfälzer*innen in besonderen Maßen von einem funktionierenden 
globalen Ökosystem mit vielfältigen Pflanzen- und Tierarten abhängig sind. Ein 
intaktes Ökosystem bietet Schutz vor Krankheiten und Schädlingen. Es stellt 
zahlreiche überlebenswichtige Leistungen zur Verfügung wie zum Beispiel die 
Bestäubung von Obst und Gemüse durch Insekten.
Doch das ökologische Gleichgewicht ist aus dem Lot geraten. Bislang 
unerschlossene Naturparadiese werden weltweit massiv bedrängt, Lebensräume 
vernichtet, die Bewirtschaftung zunehmend intensiviert und auf diese Weise 
zahlreiche Tier- sowie Pflanzenarten gefährdet. Auch die Roten Listen in 
Deutschland und in Rheinland-Pfalz zeigen: Rund ein Drittel der bekannten 72.000 
Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sind in ihrem Bestand bedroht. Darunter befinden 
sich viele typische Arten unserer Äcker, Wiesen und Dörfer, wie zum Beispiel die 
Feldlerche oder der Haussperling. Das schleichende Sterben hat längst 
eingesetzt, auch bei uns in Rheinland-Pfalz.
Artensterben stoppen
Wir wollen blühende Wiesen, Gärten und Äcker für summende Vielfalt im ganzen 
Land. Die erfolgreichen Programmedes Natur- und Gewässerschutzes Aktion Grün und 
Aktion Blau Plus wollen wir ausweiten zu einem flächendeckenden Biotopverbund. 
Der Westwall wird als „Grünes Band im Westen“ mit der Stiftung Westwall zum 
Biotopverbund-System weiterentwickelt – verbunden mit einem Konzept zur 
politischen Bildung und als Mahnmal gegen Nazis und Krieg. Wir möchten 
flächendeckend Kommunen zur Aktion-Grün-Kommune machen. Gemeinsam mit den vielen 
ehren- und hauptamtlichen Insektenretter*innen werden wir sogenannte Eh-Da-
Flächen, alsovorhandene Weg- und Ackerränder, Verkehrsinseln und 
Entwässerungsgräben in blühende Lebensräume für Biene und Co. verwandeln. 
Gehölz- und Grünstreifen entlang von Straßen und Wegen wollen wir naturnah 
gestalten. Unsere vielfältigen Artenschutzprojekte für gefährdete Leitarten wie 
Kiebitz, Braunkehlchen, Segelfalter und Feldhamster fördern wir nicht nur 
weiter, sondern sorgen auch dafür, dass sie langfristig weiterentwickelt werden. 
Schutzgebiete und wertvolle Biotope wie Streuobstwiesen und Gewässerränder 
vernetzen wir gemeinsam mit allen Akteur*innen quer durch unsere vielfältige 
Kulturlandschaft.
Die konsequente Weiterentwicklung der Natura 2000-Schutzgebiete wie Pfälzerwald 
oder Soonwald werden wir als Beitrag zur nationalen und europäischen 
Biodiversitätsstrategie vorantreiben. Auch unsere zahlreichen Naturschutzgebiete 
werden wir weiter aufwerten, indem wir eine flächendeckende, ökologische 
Landbewirtschaftung in diesen Gebieten anstreben und unterstützen. Gemeinsam mit 
allen Akteur*innen werden wir den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, das 
Biosphärenreservat Pfälzerwald und unsere Naturparks im Land stärken. Die 
Naturparks sollen dabei unter einem gemeinsamen Dach stärker sichtbar und bei 
der Regionalentwicklung, dem Klimaschutz, der regionalen Erzeugung und dem 
schonenden Tourismus stärker eingebunden werden.
Naturschutzmaßnahmen sind dann besonders wirkungsvoll, wenn sie gut vernetzt 
werden. Deswegen wollen wir die öffentliche Steuerung stärken, weitere 
Naturschutzprojekte planen und umsetzen, die Landwirtschaft enger miteinbeziehen 
sowie mit Hilfe eines Monitorings die Erfolge besser nachvollziehen. Wir werden 
prüfen, inwieweit die bestehenden Verwaltungsstrukturen gestärkt oder neue 
Strukturen, beispielsweise in Form von biologischen Stationen, aufgebaut werden 
sollten.
Ebenso möchten wir den Wissenstransferzwischen der Umweltverwaltung und unseren 
hervorragenden Hochschulen weiter verbessern. Dank neuster Algorithmen und 
Künstlicher Intelligenz können viele Umweltprobleme effizient erkannt und 
bekämpft werden.
Lernen von Umwelt und Natur
Wir möchten unsere Umweltbildung ausbauen. Die vielseitigen Themen des Umwelt-, 
Klima- und Naturschutzes werden wir an noch mehr Kitas und Schulen spielerisch 
vermitteln. Besonders in den Bereichen Klimaschutz und Ernährung werden wir die 
erfolgreiche Arbeit der Stiftung Natur und Umwelt weiter fördern. Die gute 
Zusammenarbeit mit den Landfrauen in Projekten zu Wildkräuter und Streuobst soll 
auf das ganze Land ausgeweitet werden. Aber auch an weiterführenden Schulen, 
Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen brauchen wir verstärkt ökologische 
Lehrinhalte.
Oasen in unseren Städten
Wir möchten lebenswerte Innenstädte und Dorfkerne gestalten, indem wir die 
vorhandenen grünen und blauen Oasen aufwerten und um viele weitere naturnahe 
Begrünungen von Vorgärten, Fassaden und Dachflächen oder naturnahe Wasserflächen 
erweitern. Zusätzlich werden wir die Installation von Nisthilfen für unsere 
Vögel und Insekten an allen öffentlichen Gebäuden prüfen. So bieten wir 
vielfältigen Tieren und Pflanzen Lebensraum in unseren Dörfern und Städten.
Bei Neubauten wollen wir naturfeindliche Schottergärten untersagen und die 
Entsiegelung ungenutzter Parkplätze unterstützen. Wir möchten den Kühleffekt von 
innerörtlichen Gewässern und öffentlichen Brunnen besser nutzen und diese zu 
naturnahen Wohlfühlorten weiterentwickeln. In den neu geschaffenen Wasser- und 
Grünflächen werden neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen, die 
gleichzeitig die Innenstädte kühlen und das Stadtbild positiv verändern. Wir 
wollen unsere Städte und Dörfer zu Schwammstädten machen, damit sie 
Niederschläge besser zurückhalten für die Bewässerung von Stadt- und Dorfgrün. 
Deshalb wollen wir Kommunen bei der Erarbeitung von Entsiegelungskatastern 
unterstützen.
Künstliches Dauerlicht durch Straßenlaternen oder Gartenbeleuchtung kann 
Pflanzen und nachtaktive Insekten schädigen. Um sie vor dieser 
Lichtverschmutzung zu schützen, werden wir die Verwendung von Beleuchtung mit 
niedrigen Farbtemperaturen im Außenbereich unterstützen.Die Kommunen brauchen 
weiter finanzielle Hilfe, damit sie ihre Straßenbeleuchtung auf LED umstellen 
können.
Saubere Luft 
Für uns Menschen und die Umwelt ist saubere Luft überlebenswichtig. Garant für 
saubere Luft ist die Verkehrswende hin zu einer klimaneutralen Mobilität. Auch 
deshalb werden wir GRÜNE die Energie-, Verkehrs- und Wärmewende weiter 
voranbringen, um Luftschadstoffe, die durch die Industrie, den Straßenverkehr 
und den Betrieb von Gebäudeheizungen verursacht werden, zu reduzieren. Die 
Luftreinhaltestandards müssen bundesweit verbessert und kontrolliert werden, um 
die Einhaltung der EU-Luftqualitätsrichtlinie zu gewährleisten. Wir setzen uns 
für Maßnahmen ein, die zu einer Emissionsminderung beitragen, zum Beispiel 
bessere Rahmenbedingungen und die gezielte Förderung sauberer Antriebssysteme, 
Tempo-30-Zonen, effiziente Nahwärmenetze sowie modernste Filtertechnologien und 
die ökologische Aufwertung öffentlicher Grünflächen als städtische Lunge. 
Weiterhin behalten wir die Feinstaubbelastung (bzw. die Ultrafeinstaubbelastung) 
durch den Verkehr in unseren Städten und in der Nähe von Flughäfen im Blick.
Sauberes Wasser
Flüsse und Bäche durchziehen unser Land wie Lebensadern. Sie sind wertvolle 
Biotope, beliebte Erholungsgebiete und wichtige Wirtschaftsfaktoren.
Rheinland-Pfalz ist Spitzenreiter im Gewässerschutz. An diesen Erfolg wollen wir 
anknüpfen, indem wir die Aktion Blau Plus weiter ausbauen, Renaturierungen von 
Gewässern vorantreiben und den Schutz von Auen und Gewässerrändern stärken. Wir 
werden die EU-Wasser-Rahmen-Richtlinie mit Nachdruck umsetzen und damit alle 
unsere Gewässer bis 2027 in einen guten ökologischen Zustand bringen. Die 
Durchgängigkeit der Gewässer für die Tiere, die in ihnen leben, muss dabei 
deutlicher besser werden.
Wir stärken das Vorsorge- und Verursacherprinzip. In Kooperation mit allen 
Beteiligten betreiben wir auch aktiven Gewässerschutz, wie die bereits 
erfolgreich eingeführte Gewässerschutzberatung in der Landwirtschaft 
verdeutlicht. Wir werden die Landwirtschaft weiter dabei unterstützen, die 
Belastung unseres Grundwassers mit Nitrat zu reduzieren. Die Reinheit unserer 
Flüsse, Bäche und unseres Grundwassers wollen wir sichern, indem wir die 
bestehende Abwasserinfrastruktur modernisieren und damit Einträge von Schad- und 
Nährstoffen in unsere Umwelt verringern. Dort wo Grund- und Oberflächengewässer 
hohe Belastungen aufweisen, sollen Wasserunternehmen und Gewässerzweckverbände 
Vereinbarungen mit den Landwirt*innen im Rahmen des Projektes gewässerschonende 
Landwirtschaft abschließen.
Schutz vor Hochwasser und Starkregen
Wir werden die Hochwasservorsorge als Teil der Krisenprävention stärken und die 
Zusammenarbeit mit unseren Kommunen bei Vorsorgekonzepten ausweiten. Wir werden 
sie kombinieren mit neuen oder aktualisierten Klimaschutzkonzepten und 
flächendeckendem, digitalen Energie-Management, auch im Sinne der 
Kosteneinsparung. Insbesondere der von der Klimaerhitzung verursachte Starkregen 
macht es notwendig, dass die Kommunen Konzepte entwickeln und im Ernstfall 
schnell umsetzen können. Als Beitrag zum Schutz vor Erosion werden wir 
bodenschützende Landbewirtschaftung unterstützen, die Gewässerrandstreifen und 
Heckenstrukturen erhält.
Beim Hochwasserschutz setzen wir in erster Linie auf die Ausweitung natürlicher 
Überflutungsräume, zum Beispiel durch Deichrückverlagerungen. Auenwälder als 
natürliche Überschwemmungsgebiete wollen wir schützen und ausbauen. Künstliche 
Hochwasserrückhaltebecken (Polder oder Reserveräume für Extremhochwasser) 
unterstützen wir, wenn sie naturverträglich erstellt werden können. Den 
geplanten Polder Waldsee/Altrip/Neuhofen lehnen wir aufgrund der starken 
Eingriffe in schützenswerte Natur und dem ungeklärten Katastrophenschutz für die 
Bevölkerung weiter ab.
Müll vermeiden, Wiederverwenden und Reparieren
Für uns ist Nachhaltigkeit der Leitgedanke allen Handelns. Die Vermeidung von 
Abfall ist der effektivste Weg, um wertvolle Ressourcen und Energie in 
Rheinland-Pfalz zu schonen. Wie das gelingen kann, soll unter anderem in Schulen 
mit konkretenTipps und Tricks vermittelt werden. Wir werden die 
Ausschreibungskriterien in unserer öffentlichen Verwaltung so gestalten, dass 
klima- und ressourcenschonende Produkte und regionale Dienstleistungsangebote 
bevorzugt werden.
Wo Müllvermeidung nicht möglich ist, setzen wir auf Wiederverwendung und 
Reparatur. Durch eine ausgebaute Reparatur- und fortschrittliche 
Recyclinginfrastruktur erschließen wir bislang ungenutzte Potenziale und 
Ressourcen. Wir ermutigen alle Unternehmen, eventuelle Reparaturmaßnahmen mit 
frei zugänglichen Datenblättern, Schaltplänen und Informationen zu unterstützen.
Ein transparentes Mehrweg-System und gekennzeichnete, sortenreine 
Recyclingverpackungen sind Bestandteile einer zukunftsorientierten 
Kreislaufwirtschaft. Die Abfallwirtschaftspläne werden wir gemeinsam mit den 
Kommunen aktualisieren und flächendeckende Sortieranalysen an den einzelnen 
Verwertungsstandorten durchführen lassen. Auf dieser Grundlage werden wir die 
Recyclingquote von Kunststoffen und Verpackungen erhöhen und so die 
Plastikvermüllung in unseren Gewässern und Böden eindämmen.
Heute an den Wald von morgen denken
Unser Wald ist Lebensraum, Naherholungsgebiet und Wirtschaftsfaktor als 
Holzcluster mit rund 50.000 Mitarbeiter*innen. Ihm kommt in Rheinland-Pfalz eine 
zentrale Bedeutung zu. 42 Prozent der Landesfläche in unserem Bundesland sind 
von Wald bedeckt. Rheinland-Pfalz ist damit eines der waldreichsten 
Bundesländer. Doch unsere Wälder leiden massiv unter der anhaltenden Klimakrise. 
Dürre, Hitze und der Borkenkäfer bringen unsere stark geschwächten Wälder und 
damit die Forstbetriebe enorm in Bedrängnis.
Diese Krise ist umso gefährlicher, als unser Wald ein wichtiger Verbündeter im 
Kampf gegen die Klimakrise ist. In jedem Kubikmeter Holz sind rund 1000 
Kilogramm CO2 gespeichert. Der nachwachsende Rohstoff Holz ersetzt außerdem 
viele andere energieintensivere Rohstoffe, wie beispielsweise Zement als 
Baumaterial. Wir sind also in mehrfacher Hinsicht dafür verantwortlich, unsere 
Wälder für künftige Generationen zu erhalten und klimaresistent umzugestalten.
Nachhaltiger Waldumbau
Wir werden den nachhaltigen Waldumbau hin zu einem klimaangepassten, naturnahen 
Mischwald konsequent weiterverfolgen. Dazu stärken wir die Naturverjüngung in 
unseren Wäldern weiter, immer mit Blick auf das ökologische Gleichgewicht. Vor 
allem heimische, belastbare Baumarten wie Weißtannen oder Speierling werden den 
naturnahen Waldumbau ergänzen und die Artenvielfalt im Wald bereichern.
Wir verbinden Naturschutz, Tourismus und Waldnutzung mit einem sanften 
Naturtourismus und einer zielgerichteten Bildung in Umweltfragen wie im 
Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Dort werden beispielsweise Junior Ranger als 
Botschafter*innen der Natur ausgebildet und lernen innerhalb eines Jahres alles 
über die Pflanzen- und Tierwelt im Nationalpark.
Um die Herausforderungen der Waldwirtschaft zu meistern, brauchen wir 
insbesondere den Landesbetrieb Landesforsten. Unsere Forstleute tragen dazu bei, 
die ökologischen Systemleistungen des Waldes zu erhalten. Dabei wollen wir sie 
unterstützen. Auch die Vorreiterrolle des Landesbetriebs – beispielsweise beim 
Ausbau von Erneuerbaren Energien und beim Umstieg auf die Elektromobilität – 
wollen wir stärken und als Vorbild in die gesamte Landesverwaltung tragen.
Wir werden die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft ausbauen 
und gleichzeitig in der Forschung mit unseren Nachbarländern kooperieren. Das 
dort angesiedelte Klimakompetenzzentrum, das die Folgen der Klimaerhitzung 
erkundet, soll um Aufgaben des Klimaschutzes erweitert werden. Die Kooperation 
zwischen dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald und dem Umwelt-Campus Birkenfeld 
wollen wir stärken.
Naturschutz im Wald
Unser Ziel ist es, alle Wälder in Rheinland-Pfalz nach dem Forest-Stewardship-
Council (FSC) Siegel als besonders naturnah und nachhaltig zertifizieren zu 
lassen. Damit wir das schaffen, werden wir die kommunalen und privaten 
Forstbetriebe besonders unterstützen. Um darüber hinaus weitere Lebensräume für 
gefährdete Arten wie Luchs oder Wildkatze zu erschaffen, werden wir dafür 
werben, dass das Biotop-Altbaum-Totholz-Konzept in unseren kommunalen und 
privaten Wäldern flächendeckend umgesetzt wird. Wir möchten erreichen, dass 
circa fünf Prozent der landesweiten Waldflächen als Wildnisgebiete ausgewiesen 
werden.
Klimawald 2100
Die dramatische Klimaerhitzung verdeutlicht, wie nötig Klimaschutz ist und dass 
sich auch die bisherige Bewirtschaftungsweise des Waldes verändern muss. Wir 
etablieren deshalb den Klimawald 2100 –wissenschaftlich begleitet von der 
Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, dem Landesamt für Umwelt 
und unseren Hochschulen –, um Zukunftswälder zu erforschen und natur- und 
klimaangepasste Arten der Bewirtschaftung wissenschaftlich zu erproben.
Wir stärken das Bauen mit Holz und insbesondere die Nutzung von Laubholz, indem 
wir unser Holzcluster ausweiten. Die Umstellung darauf und auf innovative 
Methoden der Verarbeitung werden wir unterstützen – sowohl in den Sägereien als 
auch in der Produktion und im Handwerk. Der nachhaltige Rohstoff Holz soll 
zukünftig noch stärker eingesetzt und in öffentlichen Ausschreibungen bevorzugt 
werden, besonders bei langlebigen Produkten und Projekten wie beispielsweise dem 
seriellen Bauen oder beim Aufstocken von Gebäuden. Wir werden uns auf 
Bundesebene durch eine aus den Einnahmen der CO2-Bepreisung gespeiste 
Waldklimaprämie für eine nachhaltige Finanzierung der ökologischen Leistung des 
Waldes einsetzen und entsprechende Initiativen im Bund voranbringen.
Jagd: Ökologisches Gleichgewicht wahren
Auch die Jagd steht unter dem Eindruck der Klimakrise und muss sich ändern. 
Unser Ziel ist eine ökologische und waldfreundliche Jagd. Dazu müssen 
insbesondere die Reh- und Rotwildbestände an die ökologische Tragfähigkeit der 
bereits geschädigten Wälder angepasst werden. Es braucht hierzu obligatorische, 
wiederkehrende Vegetationsgutachten für Reviere, um die Vorgaben an die 
tatsächliche Situation anzupassen. Nur so kann naturnahe Waldbewirtschaftung 
durch Naturverjüngung erfolgen. Auch die hohen Schwarzwildbestände müssen in 
Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest und zum Schutz der Landwirtschaft 
nachhaltig angepasst werden. Dazu werden wir den Dialog mit den Jagd-, Wald-, 
Umwelt- und Tierschutzverbänden verstärken. Wir wollen ein Verbot bleihaltiger 
Munition, weil ihre Toxizität für Tier und Mensch nachgewiesen ist. Tiere müssen 
auch bei der Jagd schnell und ohne unnötiges Leid getötet werden. Wir setzen auf 
eine Aus- und Weiterbildung in der Jagd, die auch den Tierschutz im Blick hat.
Unser Wildfleisch ist eine exklusive Spezialität und muss auch entsprechend 
verarbeitet und vermarktet werden. Wir möchten den Zugang dieser Spezialität zum 
Markt über den Handel erleichtern und wollen Verarbeitungsbetriebe unterstützen, 
die heimisches Wildfleisch abnehmen.
Landwirtschaft & Weinbau von morgen
Weltweit nehmen fruchtbare Böden, Ackerflächen und die Wasserversorgung 
dramatisch ab. Die Auswirkungen der Klimakrise spüren wir alle und die 
Weltbevölkerung wächst. Damit wird die Frage nach einer verantwortungsvollen, 
nachhaltigen und fairen Erzeugung von Lebensmitteln immer wichtiger. Unsere 
Landwirtschaft spielt dabei eine besondere Rolle.
Gemeinsam mit den Landwirt*innen wollen wir eine auf Vielfalt und regionalen 
Wirtschaftskreisläufen fußende moderne, bäuerliche Landwirtschaft stärker 
unterstützen. Diese soll ohne den Einsatz von Agro-Gentechnik, ohne Antibiotika-
Missbrauch und ohne den Einsatz von umwelt-, klima- und gesundheitsbelastenden 
Mitteln und Methoden auskommen. Sowohl Arbeitnehmer*innen wie auch 
landwirtschaftliche Unternehmen sollen ein faires Einkommen erhalten. Dafür 
müssen Lebensmittel faire Preise haben und dürfen nicht billiger verkauft 
werden, als deren Produktion die Landwirt*innen kostet.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Europäische Agrarpolitik (GAP), die nationale 
Agrarpolitik (GAK) und die Umsetzung auf Landesebene dazu neu ausgerichtet 
werden. Unser Ziel ist: öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen. Damit das 
Ziel von 30 Prozent ökologischen Land- und Weinbau umgesetzt werden kann, müssen 
die notwendigen finanziellen Mittel und Rahmenbedingungen wie Ausbildung und 
Beratung verbindlich bereitgestellt werden. Die Auszahlung der Mittel muss die 
ersten Hektare besser fördern, die Zahlungen sollen einer Kappung unterliegen 
und an die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gekoppelt werden. Dazu 
gehören für uns auch eine ambitionierte Weiterentwicklung der „guten 
landwirtschaftlichen Praxis“ als Mindeststandard in der Landwirtschaft und dass 
die „Vom Hof auf den Teller“-Strategie der EU, der Biodiversitäts- und 
Insektenschutz, Tierwohl- und Klimaschutzprogramme zügig verabschiedet und 
national umgesetzt werden.
Ökolandbau ausweiten
Wir haben erreicht, dass in den vergangenen zehn Jahren der Anteil an ökologisch 
bewirtschafteter Land- und Weinbaufläche auf 11 Prozent mehr als verdoppelt 
werden konnte. Immer mehr Menschen legen Wert auf biologisch erzeugte 
Lebensmittel und Produkte aus der Region. Denn die Verbraucher*innen wissen, 
Ökolandbau ist der richtige Weg. Er bewahrt die natürlichen Lebensgrundlagen, 
geht tiergerecht mit den Tieren um und bezahlt Landwirt*innen fair. Ökologische 
Land- und Weinwirtschaft schützen unsere Flüsse und Seen, Böden, das 
Grundwasser, Insekten und das Klima. Deshalb wollen wir die ökologisch 
bewirtschaftete Fläche deutlich weiter ausweiten. Unser Ziel lautet: Bis zum 
Jahr 2030 sollen 30 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Formen 
klimafreundlicher Landwirtschaft, regenerative Landwirtschaft (ReLaWi) und 
Agroforst stehen wir GRÜNE unterstützend gegenüber.
Dabei werden insbesondere auch Klima-, Böden-, Wasser- und Biodiversitäts-regenerierende Modellprojekte und Formen der Landwirtschaft wie regenerative Landwirtschaft (ReLaWi), Agroforst und Permakultur unterstützt/gefördert.
Unser landesweiter Öko-Aktionsplan stärkt nachhaltige und regionale 
Wertschöpfungskreisläufe und stützt die Landwirtschaft Rheinland-Pfalz, damit 
sie ihre Produkte verarbeiten und vermarkten kann. Diesen Öko-Aktionsplan werden 
wir konsequent umsetzen und ausbauen und den Dialog mit Landwirtschaft, 
Gewerkschaften, Verbänden, Gesellschaft, Handel, Produzent*innen und 
Verbraucher*innen weiterführen. Auf dieser Grundlage engagieren wir uns für 
faire Handelsbeziehungen und werden die Strukturen für die Vermarktung und 
Verarbeitung von Bio- und regionalen Produkten deutlich verbessern.
Digitale Innovation für die Landwirtschaft
Von dem gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, der smarten Aussaat bis hin 
zu der Verknüpfung von Wetterdaten mit Informationen über die 
Bodenbeschaffenheit: Digitale Technologien in der Landwirtschaft können helfen, 
Ressourcen effizient einzusetzen. Dabei wird nicht nur die Umwelt geschont, 
Landwirt*innen können ihre Produktion auch optimieren und ihre Arbeit noch 
besser planen. Diese Technologien wollen wir für alle Landwirt*innen nutzbar 
machen.
Die GeoBox des Landes, die Landwirt*innen viele verschiedene Daten zur Verfügung 
stellt und die wir GRÜNE unterstützen, soll weiterentwickelt werden. Gemeinsam 
mit den überbetrieblichen Maschinenringen wollen wir die Digitalisierung auch in 
Zukunft so vorantreiben, dass alle Landwirt*innen profitieren.
Neben den digitalen Chancen wollen wir auch innovative Ansätze für eine 
zukunftsfähige Landwirtschaft nutzen. Dazu zählen Strategien wie eine 
standortoptimierte Sortenauswahl, die der Klimakrise nachhaltig begegnen. Dazu 
gehört für uns auch, die praxisorientierte Aus- und Weiterbildung von 
Landwirt*innen auszubauen. Ebenso sollen Forschungsanstalten digitale 
Technologie, innovative Ansätze sowie digitale Angebote für den Vertrieb 
regionaler Produkte für die Landwirtschaft erproben und praxistauglich 
ausgestalten können.
Wasser und Böden schützen
Ein nachhaltiger Humusaufbau fördert die Fruchtbarkeit des Bodens. Deshalb 
werden wir Maßnahmen und Projekte dazu fördern. Wir wollen die Landwirtschaft 
unterstützen, die Einträge von Nährstoffen ins Grundwasser und Gewässer zu 
reduzieren und gemeinsam mit ihr das Landesprogramm Gewässerschonende 
Landwirtschaft weiterentwickeln.
Denn das Ziel GRÜNER Agrarpolitik ist es, die schädlichen Pflanzenschutzmittel 
deutlich zu reduzieren. Dafür werden wir die Forschung und Entwicklung von 
umweltschonenden Verfahren an rheinland-pfälzischen Forschungs- und 
Lehreinrichtungen ankurbeln und ein Landesprogramm zur Reduktion starten.
Wir fordern von der Bundesregierung deutlich mehr Mittel, um auch Alternativen 
zu erforschen. Insbesondere der biologische Pflanzenschutz, aber auch die 
Tiergesundheit – unter Beachtung der wachsenden Probleme mit neuen 
Pflanzenschädlingen und Tierkrankheiten durch die Klimakrise – müssen besser 
untersucht werden. Auf Bundesebene werden wir uns für eine Pestizidabgabe 
einsetze, deren Erträge für die Erforschung der Wirkungen von Pestiziden auf 
Mensch und Umwelt und für Alternativen eingesetzt werden soll.
Regional ist erste Wahl
Unsere heimische, regionale Landwirtschaft, die vielen Hofläden, 
Erzeugergemeinschaften, die Bauernmärkte, aber auch die vielen Initiativen der 
Solidarischen Landwirtschaft sind ein wahrer Schatz. Eine regionale 
Landwirtschaft stärkt nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern schafft eine 
direkte Verbindung zwischen Landwirt*innen und Verbraucher*innen. Kurze 
Lieferwege machen die regionale Landwirtschaft klimafreundlich und schaffen 
Wertschöpfung vor Ort. Hersteller, regionale Handelsunternehmen und 
Verbraucher*innen profitieren davon, wenn in der Region produzierte Lebensmittel 
als solche gekennzeichnet sind.
Wir werden die strukturellen Bedingungen für den Ausbau dieser Landwirtschaft 
deutlich verbessern. Dabei ist uns wichtig, dass Verbraucher*innen regionale 
Produkte auf kurzem und einfachem Weg kaufen können. Deshalb wollen wir 
Vermarktungsorganisationen und Genossenschaften sowie Regionalmarken weiter bei 
ihrer Arbeit unterstützen. Eine Zusammenarbeit der regionalen Landwirtschaft mit 
dem lokalem Tourismus, beispielsweise durch kulinarische Angebote im Hotel- und 
Gaststättengewerbe, begrüßen wir als eine weitere Möglichkeit, regionale 
Lebensmittel bekannter zu machen, Absatzmärkte für die heimischen Landwirt*innen 
zu schaffen und gleichzeitig für die Region zu werben.
Weinbauland Rheinland-Pfalz
Weinbau, Straußwirtschaften und Weinfeste prägen unsere Landschaft, Kultur und 
Tourismus. Wir GRÜNE wollen diese Traditionen bewahren und den Weinbau bei 
seiner erfolgreichen Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit, Qualität und regionaler 
Wertschöpfung unterstützen. Immer mehr Winzer*innen stellen auf die biologische 
Bewirtschaftung ihrer Rebflächen um und schaffen damit Angebote, die den 
Verbraucher*innen Qualität bieten und neue Absatzmöglichkeiten eröffnen.
Den erfolgreichen Einsatz von Pheromonen zur Vermeidung von Insektiziden, 
modernste Landtechnik und den ökologischen Weinbau werden wir weiter fördern. 
Bei kulturträchtigen und ökologisch wertvollen Steil- und Steilstlagen werden 
wir moderne Methoden der Bearbeitung fördern wie beispielsweise den 
Drohneneinsatz sowie Artenschutzprojekte in der Landwirtschaft. Um den Einsatz 
von Pflanzenschutzmitteln auch im Weinbau zu reduzieren, muss die Forschung in 
der Züchtung vorangetrieben werden. Denn pilzresistente Sorten sparen 
Pflanzenschutzmittel und sind eine Antwort auf die Klimakrise.
Agrarverwaltung: Gut ausgebildet und gut beraten
Wir wollen junge Menschen für die Grünen Berufe begeistern. Dafür bedarf es 
einer effizienten und modernen staatlichen Landes-Agrarverwaltung. Diese muss 
eine gute wissenschaftliche Grundlage schaffen, um neutral Wissen an die Branche 
zu vermitteln, zu beraten und um Ausbildung auf höchstem Niveau in allen Fragen 
und Herausforderungen anbieten und begleiten zu können. Dazu zählen neben einer 
kompetenten Beratung, auch in ökonomischen Fragen, der Erhalt der biologischen 
Vielfalt, der Schutz des Wassers, des Bodens und des Klimas sowie das Tierwohl, 
die Digitalisierung, Hauswirtschaft und Ernährung. Wir werden den Dreiklang 
Forschung, Lehre und Beratung bei den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum 
(DLR) so stärken, dass die aktuelle Forschung direkt in die Lehre, Ausbildung 
und Beratung einfließt. Gemeinsam mit den Hochschulen im Land wollen wir 
Forschungsstandort Nummer Eins bei einer umwelt-, klima- und tiergerechten 
Landwirtschaft werden.
Für eine offene Lehre über den Anbau müssen die Methoden der ökologischen 
Landwirtschaft und des ökologischen Weinbaus in den Unterricht einfließen. Ziel 
ist es, dass jede*r Landwirt*in die jeweiligen Besonderheiten von ökologischer 
und konventioneller Wirtschaftsweise gleichermaßen kennt und die entsprechenden 
Kompetenzen erwirbt.
Grünland erhalten
Schäferinnen und Schäfer stehen finanziell mit dem Rücken an der Wand, obwohl 
sie aktiven Landschafts- und Naturschutz betreiben. Wir setzen uns weiterhin 
dafür ein, dass eine gekoppelte Weidetierprämie das Beweiden von Heiden und 
Wiesen wirtschaftlich auskömmlich macht. Artenreiches Grünland werden wir 
schützen und Maßnahmen zum Erhalt ausbauen. Gemeinsam mit den 
Weidetierhalter*innen werden wir die bestehenden Wolfsmanagement-Konzepte zum 
Herdenschutz weiterentwickeln.
Gutes Essen für Alle von Anfang an
Wie wir uns ernähren, wie unsere Lebensmittel produziert werden und wo sie 
angebaut werden: Das ist für immer mehr Menschen eine zentrale Frage. Ernährung 
ist mehr als nur das Essen auf dem Teller – es ist auch ein Stück Kultur, 
Gesundheit, eine soziale Frage und nicht zuletzt eine der Umwelt, des 
Tierschutzes und des Klimas. Unsere Ernährung wirkt im globalen Kontext. Wir 
stellen uns dieser Verantwortung.
In Rheinland-Pfalz isst man besser
Wir wollen den Anteil an ökologischer, regionaler und fair erzeugten 
Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung deutlich erhöhen und fordern weiter, 
dass die Lebensmittel-Ampel auf Bundesebene eingeführt wird.
Mit dem erfolgreichen Programm Rheinland-Pfalz is(s)t besser beraten wir 
Institutionen und Verbraucher*innen zum Thema Ernährung. Wir schaffen 
Bewusstsein für gesunde, regionale und ökologische Ernährung und unterstützen 
Kitas und Schulen ebenso wie Alten-/Pflege- und andere Betreuungseinrichtungen, 
dies im Alltag auch umzusetzen. Das Programm werden wir fortführen und die 
wichtige Arbeit der Verbraucherzentrale bei der Ernährungsberatung weiter 
unterstützen.
Mit einem Iss-besser-Kantinen-Programm werden wir schrittweise die Außer-Haus-
Verpflegung in unseren Universitäten, Krankenhäusern, Verwaltungen und 
Unternehmen auf saisonale, regionale und ökologisch produzierte Produkte 
umstellen. Wir setzen dabei auch auf die frische Zubereitung, vegetarische und 
vegane Alternativen, die Vermeidung von Essensabfällen und Verpackungsmüll.
Die Ergebnisse dieses Programms werden wir nutzen, um die Verpflegung in allen 
Kantinen im Land zu verbessern. Wir wollen die Standards der Deutschen 
Gesellschaft für Ernährung (DGE) in allen öffentlichen Einrichtungen vorbildhaft 
zur Bedingung machen.
Zu einer gesunden Ernährung gehört auch, dass man sich auf einwandfreie 
Lebensmittel verlassen kann. Gemeinsam mit den Kreisen ist es unser Ziel, 
Lebensmittelkontrollen in vollem Umfang zu leisten.
Gut informiert für gute Ernährung
Wenn es um unsere Ernährung geht, darf es kein Kleingedrucktes mehr geben. 
Verbraucher*innen sollen mithilfe eines verpflichtenden, einheitlichen und 
transparenten Kennzeichnungssystems auf einen Blick schon im Laden erkennen 
können, wie gesund oder ungesund ein Lebensmittelprodukt ist. Nachdem die 
Bundesregierung eine Kennzeichnung mit Ampelfarben nach dem Modell mehrerer 
europäischen Länder jahrelang blockiert hat, gibt es nun endlich grünes Licht 
für den Nutri-Score – allerdings nur auf freiwilliger Basis. Das bringt uns 
nicht wirklich weiter, wie bereits das von der Bundesregierung erzeugte Chaos um 
das freiwillige Tierwohllabel zeigte. Es droht ein Flickenteppich 
unterschiedlicher Kennzeichnungen und Standards, die Verbraucher*innen kaum alle 
durchschauen können.
Damit die Verbraucher*innen auch wirklich wissen, was in ihren Lebensmitteln 
ist, setzen wir uns für eine klare, verständliche Kennzeichnung von 
Lebensmitteln und eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung 
(Tierwohl-Label) ein. Wir werden die Bundesregierung im Bundesrat auch künftig 
dazu auffordern, ein einheitliches und verpflichtendes 
Nährwertkennzeichnungssystem auf wissenschaftlicher Basis einzuführen. Auch auf 
EU-Ebene werden wir weiter dafür kämpfen, dass die Ampel bei unserem Einkauf 
endlich Alltag wird.
Gesunde Ernährung beginnt vor Ort
Im ganzen Land engagieren sich viele Menschen in Initiativen gegen 
Lebensmittelverschwendung, beim Food-Sharing und Fair-teilen oder schaffen sich 
eine „Essbare Stadt“. Diese Initiativen verdienen Unterstützung. In Essbaren 
Städten engagieren sich Bürger*innen dafür, ihre Städte bunter, ökologischer und 
essbar zu machen, indem sie beispielsweise Grünflächen mit Tomaten und Fassaden 
mit Bohnen bepflanzen. Sie veranstalten Börsen, auf denen altes Saatgut 
getauscht wird oder bieten digitale Karten zum Entdecken der essbaren Stadt an. 
Solche wichtigen Impulse für unsere Städte werden wir zukünftig fördern. Den 
Beitritt von Kommunen zum Netzwerk deutscher Biostädte und die Bildung von 
Ernährungsräten, wie sie in vielen Städten bereits bestehen, unterstützen wir.
Eine digitale Plattform wird Hofläden, Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi), 
Unverpackt-Läden, Food-Sharing-Initiativen und andere nachhaltige Angebote 
bekannter machen.
Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, werden wir uns auf Bundesebene dafür 
einsetzen, dass Supermärkte ihre abgelaufenen, aber noch genießbaren 
Lebensmittel nicht wegwerfen dürfen, sondern sie an die weitergeben, die sie 
dringend brauchen.
Tierschutz
Es ist an der Zeit, das Verhältnis von Mensch und Tier neu zu denken. Wichtig 
ist neben der Erhaltung der Lebensräume und der Arten auch der Schutz der Tiere 
als Lebewesen um ihrer selbst willen.
Wir GRÜNE treten seit Jahrzehnten nachdrücklich und erfolgreich für den 
Tierschutz ein und engagieren uns in allen Bereichen für einen respektvollen und 
verantwortungsvollen Umgang. Unwürdige Behandlung und tierquälerische Haltung 
von Nutztieren lehnen wir ab und fordern bundesweit ein Verbot solcher 
Praktiken. Aussagefähige und praxistaugliche Herkunfts- und 
Haltungskennzeichnung (Tierwohl-Label) wie auch die Kennzeichnungspflicht für 
tierische Bestandteile in Lebensmitteln müssen den Verbraucher*innen die 
Möglichkeit geben, sich beim Einkauf für mehr Tierschutz entscheiden zu können. 
Unser Ziel ist das Ende der industriellen Massentierhaltung.
Nutztierhaltung
Trotz vieler Verbesserungen, die wir GRÜNE vorangetrieben haben, liegt noch viel 
Arbeit vor uns. Industrielle Massentierhaltung und Dumpingpreise, unfaire 
Handelsabkommen, Futtermittelimporte mit gentechnisch verändertem Soja, 
Güllebelastung und hoher Konsum tierischer Produkte haben negative Folgen für 
Tier, Mensch und Umwelt. Wir bezahlen das Billigfleisch mit schlechten 
Arbeitsbedingungen und Einkommen, erheblichem Tierleid, Nitratbelastung des 
Wassers, negativen Folgen für die notwendige Ernährung der Weltbevölkerung und 
erheblicher Schädigung des Klimas.
Den kostenintensiven Umbau der Nutztierhaltung wollen wir auf Bundesebene über 
eine Tierwohlabgabe finanzieren. Im Land werden wir die Beratung und 
Investitionsförderprogramme so ausrichten, dass die Gelder gezielt in Betriebe 
fließen, die sich auf den Weg hin zu einer tiergerechten und flächengebundenen 
Tierhaltung machen. Dafür wird es mit uns das Programm Partnerbetrieb Tierschutz 
geben. Um die Tiere am Ende ihres Lebens möglichst wenig zu belasten, 
unterstützen wir die hofnahe Schlachtung, zum Beispiel durch mobile 
Schlachtstätten. Wo Tiertransporte dennoch notwendig sind, dürfen sie nicht 
länger als vier Stunden dauern. Tierquälerische Transporte in Drittländer wollen 
wir bundes- und europaweit verbieten und die Kontrollen stärken.
Kein Einsatz von Reserve-Antibiotika
Der Einsatz von Reserveantibiotika in der Nutztierhaltung muss ein Ende haben, 
denn bestimmte Antibiotika müssen dem Menschen bei kritischen Infektionen auch 
weiterhin als letzte Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung stehen. Auch hier 
gilt: Eine flächengebundene, tiergerechte und möglichst ökologische Haltung ist 
der einzige Weg, um Krankheiten vorzubeugen und den Einsatz von Antibiotika zu 
reduzieren.
Tierschutz in der Gesellschaft
Wir möchten eine kindgerechte Tierschutzpädagogik im Unterricht etablieren und 
die Arbeit der Landeszentrale für Umweltaufklärung zu diesem Thema ausbauen. 
Dazu gehört auch das Wissen, dass Wildtiere nicht in den Zirkus gehören. Wir 
setzen uns bundesweit weiter dafür ein, dass Wildtiere im Zirkus und in 
Fahrgeschäften verboten werden. Ehrenamtliches Engagement im Tierschutz möchten 
wir weiter unterstützen.
Tierschutz in Forschung und Lehre
Die Nutzung von empfindungsfähigen Tieren in der wissenschaftlichen Forschung 
und Lehre stellt ein ethisches Dilemma dar, das wir mit modernen, alternativen 
Methoden überwinden möchten. Wir konnten einen weitgehenden Verzicht auf 
Tierversuche erreichen, sobald alternative Methoden vorhanden sind. Das Recht 
auf ein tierversuchsfreies Studium muss ebenfalls gewährleistet werden.
Unser Ziel ist, Tierversuche in Forschung und Lehre möglichst abzuschaffen. Um 
sie in der Ausbildung und Forschung konsequent durch Computermodelle, Lehrvideos 
und Dummys zu ersetzen, unterstützen wir die Entwicklung von tierversuchsfreien 
Methoden. Bisherige Fördermittel für die Tierversuchsforschung sollen künftig 
der Erkundung von alternativen Methoden dienen und auch mit Mitteln der 
Bundesforschung aufgestockt werden. Grundsätzlich fordern wir, dass Versuche der 
Kategorie „schwer“, mit denen erhebliches Tierleid verbunden ist, in Rheinland-
Pfalz nicht mehr genehmigt werden.
Von Zeile 311 bis 314:
bewirtschaftete Fläche deutlich weiter ausweiten. Unser Ziel lautet: Bis zum Jahr 2030 sollen 30 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Formen klimafreundlicher Landwirtschaft, regenerative Landwirtschaft (ReLaWi) und Agroforst stehen wir GRÜNE unterstützend gegenüber.
Dabei werden insbesondere auch Klima-, Böden-, Wasser- und Biodiversitäts-regenerierende Modellprojekte und Formen der Landwirtschaft wie regenerative Landwirtschaft (ReLaWi), Agroforst und Permakultur unterstützt/gefördert.
Wir Menschen sind mit unserer Umwelt untrennbar verbunden. Wir ernähren uns von 
den Produkten der Natur, haben individuelle Vorlieben, was Wetter und Klima 
angeht, fahren in den Urlaub in die Berge, gehen Spazieren an Flüssen oder in 
den Wald und genießen Natur, um uns zu erholen. Natur ist ein Rückzugsort – für 
uns und für die zahlreichen Tiere, die sie bewohnen. Auch mit Tieren sind wir 
Menschen eng verbunden. Wir erfreuen uns an ihnen, bauen emotionale Beziehungen 
auf, leben mit und von ihnen. Wo auf der einen Seite eine enge Bindung besteht, 
darf auf der anderen die Verantwortung nicht enden: Was wir lieben, wollen wir 
schützen.
Natur- und Umweltschutz sind uns GRÜNEN eine Herzensangelegenheit. Deswegen 
setzen wir uns für einen flächendeckenden Biotopverbund und die Ausweitung der 
bestehenden Naturschutzgebiete ein. Wir wollen das ökologische Gleichgewicht 
bewahren und dem Artensterben entgegenwirken. Auch die Stadt soll als Lebensraum 
grüner werden: Vorgärten oder Fassaden bieten dazu bisher ungenutzte 
Möglichkeiten. Zum Erhalt der Arten benötigen wir einen durchdachten 
Gewässerschutz in unserem wasserreichen Bundesland.
Um unseren Lebensraum weniger zu belasten, entwickeln wir tragfähige Konzepte 
der Müllvermeidung, von der ressourcenschonenden Produktion bis zur 
fortschrittlichen regionalen Recyclinginfrastruktur.
Den Wald, wie wir ihn kennen, wird es nicht mehr lange geben. Um unsere 
Landschaft zu bewahren, müssen wir nun den Umbau unserer Wälder angehen. Das 
Ziel ist ein klimaangepasster, naturnaher Mischwald mit ausgewiesenen 
Wildnisflächen als Hort der Biodiversität.
Natur- und Umweltschutz gelingt mit dem grundlegenden Umbau der Landwirtschaft 
nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit, mit sinnvollen Anreizen für die 
Landwirt*innen und transparenten Orientierungshilfen für Verbraucher*innen. In 
Einrichtungen, wie zum Beispiel Kita, Schule und betreuten Wohnformen setzen wir 
auf gesunde Lebensmittel.
Wir wollen einen ethisch verantwortungsvollen Umgang mit Tieren in allen 
Bereichen: Wir setzen uns für eine tiergerechte und flächengebundene 
Nutztierhaltung ein und dafür, dass Tierversuche durch die Weiterentwicklung von 
alternativen Methoden überflüssig werden.
Natur und Umwelt schützen
Während der Klimakrise mit ihren Hitze- und Dürrephasen wird deutlich, dass auch 
wir Rheinland-Pfälzer*innen in besonderen Maßen von einem funktionierenden 
globalen Ökosystem mit vielfältigen Pflanzen- und Tierarten abhängig sind. Ein 
intaktes Ökosystem bietet Schutz vor Krankheiten und Schädlingen. Es stellt 
zahlreiche überlebenswichtige Leistungen zur Verfügung wie zum Beispiel die 
Bestäubung von Obst und Gemüse durch Insekten.
Doch das ökologische Gleichgewicht ist aus dem Lot geraten. Bislang 
unerschlossene Naturparadiese werden weltweit massiv bedrängt, Lebensräume 
vernichtet, die Bewirtschaftung zunehmend intensiviert und auf diese Weise 
zahlreiche Tier- sowie Pflanzenarten gefährdet. Auch die Roten Listen in 
Deutschland und in Rheinland-Pfalz zeigen: Rund ein Drittel der bekannten 72.000 
Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sind in ihrem Bestand bedroht. Darunter befinden 
sich viele typische Arten unserer Äcker, Wiesen und Dörfer, wie zum Beispiel die 
Feldlerche oder der Haussperling. Das schleichende Sterben hat längst 
eingesetzt, auch bei uns in Rheinland-Pfalz.
Artensterben stoppen
Wir wollen blühende Wiesen, Gärten und Äcker für summende Vielfalt im ganzen 
Land. Die erfolgreichen Programmedes Natur- und Gewässerschutzes Aktion Grün und 
Aktion Blau Plus wollen wir ausweiten zu einem flächendeckenden Biotopverbund. 
Der Westwall wird als „Grünes Band im Westen“ mit der Stiftung Westwall zum 
Biotopverbund-System weiterentwickelt – verbunden mit einem Konzept zur 
politischen Bildung und als Mahnmal gegen Nazis und Krieg. Wir möchten 
flächendeckend Kommunen zur Aktion-Grün-Kommune machen. Gemeinsam mit den vielen 
ehren- und hauptamtlichen Insektenretter*innen werden wir sogenannte Eh-Da-
Flächen, alsovorhandene Weg- und Ackerränder, Verkehrsinseln und 
Entwässerungsgräben in blühende Lebensräume für Biene und Co. verwandeln. 
Gehölz- und Grünstreifen entlang von Straßen und Wegen wollen wir naturnah 
gestalten. Unsere vielfältigen Artenschutzprojekte für gefährdete Leitarten wie 
Kiebitz, Braunkehlchen, Segelfalter und Feldhamster fördern wir nicht nur 
weiter, sondern sorgen auch dafür, dass sie langfristig weiterentwickelt werden. 
Schutzgebiete und wertvolle Biotope wie Streuobstwiesen und Gewässerränder 
vernetzen wir gemeinsam mit allen Akteur*innen quer durch unsere vielfältige 
Kulturlandschaft.
Die konsequente Weiterentwicklung der Natura 2000-Schutzgebiete wie Pfälzerwald 
oder Soonwald werden wir als Beitrag zur nationalen und europäischen 
Biodiversitätsstrategie vorantreiben. Auch unsere zahlreichen Naturschutzgebiete 
werden wir weiter aufwerten, indem wir eine flächendeckende, ökologische 
Landbewirtschaftung in diesen Gebieten anstreben und unterstützen. Gemeinsam mit 
allen Akteur*innen werden wir den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, das 
Biosphärenreservat Pfälzerwald und unsere Naturparks im Land stärken. Die 
Naturparks sollen dabei unter einem gemeinsamen Dach stärker sichtbar und bei 
der Regionalentwicklung, dem Klimaschutz, der regionalen Erzeugung und dem 
schonenden Tourismus stärker eingebunden werden.
Naturschutzmaßnahmen sind dann besonders wirkungsvoll, wenn sie gut vernetzt 
werden. Deswegen wollen wir die öffentliche Steuerung stärken, weitere 
Naturschutzprojekte planen und umsetzen, die Landwirtschaft enger miteinbeziehen 
sowie mit Hilfe eines Monitorings die Erfolge besser nachvollziehen. Wir werden 
prüfen, inwieweit die bestehenden Verwaltungsstrukturen gestärkt oder neue 
Strukturen, beispielsweise in Form von biologischen Stationen, aufgebaut werden 
sollten.
Ebenso möchten wir den Wissenstransferzwischen der Umweltverwaltung und unseren 
hervorragenden Hochschulen weiter verbessern. Dank neuster Algorithmen und 
Künstlicher Intelligenz können viele Umweltprobleme effizient erkannt und 
bekämpft werden.
Lernen von Umwelt und Natur
Wir möchten unsere Umweltbildung ausbauen. Die vielseitigen Themen des Umwelt-, 
Klima- und Naturschutzes werden wir an noch mehr Kitas und Schulen spielerisch 
vermitteln. Besonders in den Bereichen Klimaschutz und Ernährung werden wir die 
erfolgreiche Arbeit der Stiftung Natur und Umwelt weiter fördern. Die gute 
Zusammenarbeit mit den Landfrauen in Projekten zu Wildkräuter und Streuobst soll 
auf das ganze Land ausgeweitet werden. Aber auch an weiterführenden Schulen, 
Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen brauchen wir verstärkt ökologische 
Lehrinhalte.
Oasen in unseren Städten
Wir möchten lebenswerte Innenstädte und Dorfkerne gestalten, indem wir die 
vorhandenen grünen und blauen Oasen aufwerten und um viele weitere naturnahe 
Begrünungen von Vorgärten, Fassaden und Dachflächen oder naturnahe Wasserflächen 
erweitern. Zusätzlich werden wir die Installation von Nisthilfen für unsere 
Vögel und Insekten an allen öffentlichen Gebäuden prüfen. So bieten wir 
vielfältigen Tieren und Pflanzen Lebensraum in unseren Dörfern und Städten.
Bei Neubauten wollen wir naturfeindliche Schottergärten untersagen und die 
Entsiegelung ungenutzter Parkplätze unterstützen. Wir möchten den Kühleffekt von 
innerörtlichen Gewässern und öffentlichen Brunnen besser nutzen und diese zu 
naturnahen Wohlfühlorten weiterentwickeln. In den neu geschaffenen Wasser- und 
Grünflächen werden neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen, die 
gleichzeitig die Innenstädte kühlen und das Stadtbild positiv verändern. Wir 
wollen unsere Städte und Dörfer zu Schwammstädten machen, damit sie 
Niederschläge besser zurückhalten für die Bewässerung von Stadt- und Dorfgrün. 
Deshalb wollen wir Kommunen bei der Erarbeitung von Entsiegelungskatastern 
unterstützen.
Künstliches Dauerlicht durch Straßenlaternen oder Gartenbeleuchtung kann 
Pflanzen und nachtaktive Insekten schädigen. Um sie vor dieser 
Lichtverschmutzung zu schützen, werden wir die Verwendung von Beleuchtung mit 
niedrigen Farbtemperaturen im Außenbereich unterstützen.Die Kommunen brauchen 
weiter finanzielle Hilfe, damit sie ihre Straßenbeleuchtung auf LED umstellen 
können.
Saubere Luft
Für uns Menschen und die Umwelt ist saubere Luft überlebenswichtig. Garant für 
saubere Luft ist die Verkehrswende hin zu einer klimaneutralen Mobilität. Auch 
deshalb werden wir GRÜNE die Energie-, Verkehrs- und Wärmewende weiter 
voranbringen, um Luftschadstoffe, die durch die Industrie, den Straßenverkehr 
und den Betrieb von Gebäudeheizungen verursacht werden, zu reduzieren. Die 
Luftreinhaltestandards müssen bundesweit verbessert und kontrolliert werden, um 
die Einhaltung der EU-Luftqualitätsrichtlinie zu gewährleisten. Wir setzen uns 
für Maßnahmen ein, die zu einer Emissionsminderung beitragen, zum Beispiel 
bessere Rahmenbedingungen und die gezielte Förderung sauberer Antriebssysteme, 
Tempo-30-Zonen, effiziente Nahwärmenetze sowie modernste Filtertechnologien und 
die ökologische Aufwertung öffentlicher Grünflächen als städtische Lunge. 
Weiterhin behalten wir die Feinstaubbelastung (bzw. die Ultrafeinstaubbelastung) 
durch den Verkehr in unseren Städten und in der Nähe von Flughäfen im Blick.
Sauberes Wasser
Flüsse und Bäche durchziehen unser Land wie Lebensadern. Sie sind wertvolle 
Biotope, beliebte Erholungsgebiete und wichtige Wirtschaftsfaktoren.
Rheinland-Pfalz ist Spitzenreiter im Gewässerschutz. An diesen Erfolg wollen wir 
anknüpfen, indem wir die Aktion Blau Plus weiter ausbauen, Renaturierungen von 
Gewässern vorantreiben und den Schutz von Auen und Gewässerrändern stärken. Wir 
werden die EU-Wasser-Rahmen-Richtlinie mit Nachdruck umsetzen und damit alle 
unsere Gewässer bis 2027 in einen guten ökologischen Zustand bringen. Die 
Durchgängigkeit der Gewässer für die Tiere, die in ihnen leben, muss dabei 
deutlicher besser werden.
Wir stärken das Vorsorge- und Verursacherprinzip. In Kooperation mit allen 
Beteiligten betreiben wir auch aktiven Gewässerschutz, wie die bereits 
erfolgreich eingeführte Gewässerschutzberatung in der Landwirtschaft 
verdeutlicht. Wir werden die Landwirtschaft weiter dabei unterstützen, die 
Belastung unseres Grundwassers mit Nitrat zu reduzieren. Die Reinheit unserer 
Flüsse, Bäche und unseres Grundwassers wollen wir sichern, indem wir die 
bestehende Abwasserinfrastruktur modernisieren und damit Einträge von Schad- und 
Nährstoffen in unsere Umwelt verringern. Dort wo Grund- und Oberflächengewässer 
hohe Belastungen aufweisen, sollen Wasserunternehmen und Gewässerzweckverbände 
Vereinbarungen mit den Landwirt*innen im Rahmen des Projektes gewässerschonende 
Landwirtschaft abschließen.
Schutz vor Hochwasser und Starkregen
Wir werden die Hochwasservorsorge als Teil der Krisenprävention stärken und die 
Zusammenarbeit mit unseren Kommunen bei Vorsorgekonzepten ausweiten. Wir werden 
sie kombinieren mit neuen oder aktualisierten Klimaschutzkonzepten und 
flächendeckendem, digitalen Energie-Management, auch im Sinne der 
Kosteneinsparung. Insbesondere der von der Klimaerhitzung verursachte Starkregen 
macht es notwendig, dass die Kommunen Konzepte entwickeln und im Ernstfall 
schnell umsetzen können. Als Beitrag zum Schutz vor Erosion werden wir 
bodenschützende Landbewirtschaftung unterstützen, die Gewässerrandstreifen und 
Heckenstrukturen erhält.
Beim Hochwasserschutz setzen wir in erster Linie auf die Ausweitung natürlicher 
Überflutungsräume, zum Beispiel durch Deichrückverlagerungen. Auenwälder als 
natürliche Überschwemmungsgebiete wollen wir schützen und ausbauen. Künstliche 
Hochwasserrückhaltebecken (Polder oder Reserveräume für Extremhochwasser) 
unterstützen wir, wenn sie naturverträglich erstellt werden können. Den 
geplanten Polder Waldsee/Altrip/Neuhofen lehnen wir aufgrund der starken 
Eingriffe in schützenswerte Natur und dem ungeklärten Katastrophenschutz für die 
Bevölkerung weiter ab.
Müll vermeiden, Wiederverwenden und Reparieren
Für uns ist Nachhaltigkeit der Leitgedanke allen Handelns. Die Vermeidung von 
Abfall ist der effektivste Weg, um wertvolle Ressourcen und Energie in 
Rheinland-Pfalz zu schonen. Wie das gelingen kann, soll unter anderem in Schulen 
mit konkretenTipps und Tricks vermittelt werden. Wir werden die 
Ausschreibungskriterien in unserer öffentlichen Verwaltung so gestalten, dass 
klima- und ressourcenschonende Produkte und regionale Dienstleistungsangebote 
bevorzugt werden.
Wo Müllvermeidung nicht möglich ist, setzen wir auf Wiederverwendung und 
Reparatur. Durch eine ausgebaute Reparatur- und fortschrittliche 
Recyclinginfrastruktur erschließen wir bislang ungenutzte Potenziale und 
Ressourcen. Wir ermutigen alle Unternehmen, eventuelle Reparaturmaßnahmen mit 
frei zugänglichen Datenblättern, Schaltplänen und Informationen zu unterstützen.
Ein transparentes Mehrweg-System und gekennzeichnete, sortenreine 
Recyclingverpackungen sind Bestandteile einer zukunftsorientierten 
Kreislaufwirtschaft. Die Abfallwirtschaftspläne werden wir gemeinsam mit den 
Kommunen aktualisieren und flächendeckende Sortieranalysen an den einzelnen 
Verwertungsstandorten durchführen lassen. Auf dieser Grundlage werden wir die 
Recyclingquote von Kunststoffen und Verpackungen erhöhen und so die 
Plastikvermüllung in unseren Gewässern und Böden eindämmen.
Heute an den Wald von morgen denken
Unser Wald ist Lebensraum, Naherholungsgebiet und Wirtschaftsfaktor als 
Holzcluster mit rund 50.000 Mitarbeiter*innen. Ihm kommt in Rheinland-Pfalz eine 
zentrale Bedeutung zu. 42 Prozent der Landesfläche in unserem Bundesland sind 
von Wald bedeckt. Rheinland-Pfalz ist damit eines der waldreichsten 
Bundesländer. Doch unsere Wälder leiden massiv unter der anhaltenden Klimakrise. 
Dürre, Hitze und der Borkenkäfer bringen unsere stark geschwächten Wälder und 
damit die Forstbetriebe enorm in Bedrängnis.
Diese Krise ist umso gefährlicher, als unser Wald ein wichtiger Verbündeter im 
Kampf gegen die Klimakrise ist. In jedem Kubikmeter Holz sind rund 1000 
Kilogramm CO2 gespeichert. Der nachwachsende Rohstoff Holz ersetzt außerdem 
viele andere energieintensivere Rohstoffe, wie beispielsweise Zement als 
Baumaterial. Wir sind also in mehrfacher Hinsicht dafür verantwortlich, unsere 
Wälder für künftige Generationen zu erhalten und klimaresistent umzugestalten.
Nachhaltiger Waldumbau
Wir werden den nachhaltigen Waldumbau hin zu einem klimaangepassten, naturnahen 
Mischwald konsequent weiterverfolgen. Dazu stärken wir die Naturverjüngung in 
unseren Wäldern weiter, immer mit Blick auf das ökologische Gleichgewicht. Vor 
allem heimische, belastbare Baumarten wie Weißtannen oder Speierling werden den 
naturnahen Waldumbau ergänzen und die Artenvielfalt im Wald bereichern.
Wir verbinden Naturschutz, Tourismus und Waldnutzung mit einem sanften 
Naturtourismus und einer zielgerichteten Bildung in Umweltfragen wie im 
Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Dort werden beispielsweise Junior Ranger als 
Botschafter*innen der Natur ausgebildet und lernen innerhalb eines Jahres alles 
über die Pflanzen- und Tierwelt im Nationalpark.
Um die Herausforderungen der Waldwirtschaft zu meistern, brauchen wir 
insbesondere den Landesbetrieb Landesforsten. Unsere Forstleute tragen dazu bei, 
die ökologischen Systemleistungen des Waldes zu erhalten. Dabei wollen wir sie 
unterstützen. Auch die Vorreiterrolle des Landesbetriebs – beispielsweise beim 
Ausbau von Erneuerbaren Energien und beim Umstieg auf die Elektromobilität – 
wollen wir stärken und als Vorbild in die gesamte Landesverwaltung tragen.
Wir werden die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft ausbauen 
und gleichzeitig in der Forschung mit unseren Nachbarländern kooperieren. Das 
dort angesiedelte Klimakompetenzzentrum, das die Folgen der Klimaerhitzung 
erkundet, soll um Aufgaben des Klimaschutzes erweitert werden. Die Kooperation 
zwischen dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald und dem Umwelt-Campus Birkenfeld 
wollen wir stärken.
Naturschutz im Wald
Unser Ziel ist es, alle Wälder in Rheinland-Pfalz nach dem Forest-Stewardship-
Council (FSC) Siegel als besonders naturnah und nachhaltig zertifizieren zu 
lassen. Damit wir das schaffen, werden wir die kommunalen und privaten 
Forstbetriebe besonders unterstützen. Um darüber hinaus weitere Lebensräume für 
gefährdete Arten wie Luchs oder Wildkatze zu erschaffen, werden wir dafür 
werben, dass das Biotop-Altbaum-Totholz-Konzept in unseren kommunalen und 
privaten Wäldern flächendeckend umgesetzt wird. Wir möchten erreichen, dass 
circa fünf Prozent der landesweiten Waldflächen als Wildnisgebiete ausgewiesen 
werden.
Klimawald 2100
Die dramatische Klimaerhitzung verdeutlicht, wie nötig Klimaschutz ist und dass 
sich auch die bisherige Bewirtschaftungsweise des Waldes verändern muss. Wir 
etablieren deshalb den Klimawald 2100 –wissenschaftlich begleitet von der 
Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, dem Landesamt für Umwelt 
und unseren Hochschulen –, um Zukunftswälder zu erforschen und natur- und 
klimaangepasste Arten der Bewirtschaftung wissenschaftlich zu erproben.
Wir stärken das Bauen mit Holz und insbesondere die Nutzung von Laubholz, indem 
wir unser Holzcluster ausweiten. Die Umstellung darauf und auf innovative 
Methoden der Verarbeitung werden wir unterstützen – sowohl in den Sägereien als 
auch in der Produktion und im Handwerk. Der nachhaltige Rohstoff Holz soll 
zukünftig noch stärker eingesetzt und in öffentlichen Ausschreibungen bevorzugt 
werden, besonders bei langlebigen Produkten und Projekten wie beispielsweise dem 
seriellen Bauen oder beim Aufstocken von Gebäuden. Wir werden uns auf 
Bundesebene durch eine aus den Einnahmen der CO2-Bepreisung gespeiste 
Waldklimaprämie für eine nachhaltige Finanzierung der ökologischen Leistung des 
Waldes einsetzen und entsprechende Initiativen im Bund voranbringen.
Jagd: Ökologisches Gleichgewicht wahren
Auch die Jagd steht unter dem Eindruck der Klimakrise und muss sich ändern. 
Unser Ziel ist eine ökologische und waldfreundliche Jagd. Dazu müssen 
insbesondere die Reh- und Rotwildbestände an die ökologische Tragfähigkeit der 
bereits geschädigten Wälder angepasst werden. Es braucht hierzu obligatorische, 
wiederkehrende Vegetationsgutachten für Reviere, um die Vorgaben an die 
tatsächliche Situation anzupassen. Nur so kann naturnahe Waldbewirtschaftung 
durch Naturverjüngung erfolgen. Auch die hohen Schwarzwildbestände müssen in 
Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest und zum Schutz der Landwirtschaft 
nachhaltig angepasst werden. Dazu werden wir den Dialog mit den Jagd-, Wald-, 
Umwelt- und Tierschutzverbänden verstärken. Wir wollen ein Verbot bleihaltiger 
Munition, weil ihre Toxizität für Tier und Mensch nachgewiesen ist. Tiere müssen 
auch bei der Jagd schnell und ohne unnötiges Leid getötet werden. Wir setzen auf 
eine Aus- und Weiterbildung in der Jagd, die auch den Tierschutz im Blick hat.
Unser Wildfleisch ist eine exklusive Spezialität und muss auch entsprechend 
verarbeitet und vermarktet werden. Wir möchten den Zugang dieser Spezialität zum 
Markt über den Handel erleichtern und wollen Verarbeitungsbetriebe unterstützen, 
die heimisches Wildfleisch abnehmen.
Landwirtschaft & Weinbau von morgen
Weltweit nehmen fruchtbare Böden, Ackerflächen und die Wasserversorgung 
dramatisch ab. Die Auswirkungen der Klimakrise spüren wir alle und die 
Weltbevölkerung wächst. Damit wird die Frage nach einer verantwortungsvollen, 
nachhaltigen und fairen Erzeugung von Lebensmitteln immer wichtiger. Unsere 
Landwirtschaft spielt dabei eine besondere Rolle.
Gemeinsam mit den Landwirt*innen wollen wir eine auf Vielfalt und regionalen 
Wirtschaftskreisläufen fußende moderne, bäuerliche Landwirtschaft stärker 
unterstützen. Diese soll ohne den Einsatz von Agro-Gentechnik, ohne Antibiotika-
Missbrauch und ohne den Einsatz von umwelt-, klima- und gesundheitsbelastenden 
Mitteln und Methoden auskommen. Sowohl Arbeitnehmer*innen wie auch 
landwirtschaftliche Unternehmen sollen ein faires Einkommen erhalten. Dafür 
müssen Lebensmittel faire Preise haben und dürfen nicht billiger verkauft 
werden, als deren Produktion die Landwirt*innen kostet.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Europäische Agrarpolitik (GAP), die nationale 
Agrarpolitik (GAK) und die Umsetzung auf Landesebene dazu neu ausgerichtet 
werden. Unser Ziel ist: öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen. Damit das 
Ziel von 30 Prozent ökologischen Land- und Weinbau umgesetzt werden kann, müssen 
die notwendigen finanziellen Mittel und Rahmenbedingungen wie Ausbildung und 
Beratung verbindlich bereitgestellt werden. Die Auszahlung der Mittel muss die 
ersten Hektare besser fördern, die Zahlungen sollen einer Kappung unterliegen 
und an die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gekoppelt werden. Dazu 
gehören für uns auch eine ambitionierte Weiterentwicklung der „guten 
landwirtschaftlichen Praxis“ als Mindeststandard in der Landwirtschaft und dass 
die „Vom Hof auf den Teller“-Strategie der EU, der Biodiversitäts- und 
Insektenschutz, Tierwohl- und Klimaschutzprogramme zügig verabschiedet und 
national umgesetzt werden.
Ökolandbau ausweiten
Wir haben erreicht, dass in den vergangenen zehn Jahren der Anteil an ökologisch 
bewirtschafteter Land- und Weinbaufläche auf 11 Prozent mehr als verdoppelt 
werden konnte. Immer mehr Menschen legen Wert auf biologisch erzeugte 
Lebensmittel und Produkte aus der Region. Denn die Verbraucher*innen wissen, 
Ökolandbau ist der richtige Weg. Er bewahrt die natürlichen Lebensgrundlagen, 
geht tiergerecht mit den Tieren um und bezahlt Landwirt*innen fair. Ökologische 
Land- und Weinwirtschaft schützen unsere Flüsse und Seen, Böden, das 
Grundwasser, Insekten und das Klima. Deshalb wollen wir die ökologisch 
bewirtschaftete Fläche deutlich weiter ausweiten. Unser Ziel lautet: Bis zum 
Jahr 2030 sollen 30 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Formen 
klimafreundlicher Landwirtschaft, regenerative Landwirtschaft (ReLaWi) und 
Agroforst stehen wir GRÜNE unterstützend gegenüber.
Dabei werden insbesondere auch Klima-, Böden-, Wasser- und Biodiversitäts-regenerierende Modellprojekte und Formen der Landwirtschaft wie regenerative Landwirtschaft (ReLaWi), Agroforst und Permakultur unterstützt/gefördert.
Unser landesweiter Öko-Aktionsplan stärkt nachhaltige und regionale 
Wertschöpfungskreisläufe und stützt die Landwirtschaft Rheinland-Pfalz, damit 
sie ihre Produkte verarbeiten und vermarkten kann. Diesen Öko-Aktionsplan werden 
wir konsequent umsetzen und ausbauen und den Dialog mit Landwirtschaft, 
Gewerkschaften, Verbänden, Gesellschaft, Handel, Produzent*innen und 
Verbraucher*innen weiterführen. Auf dieser Grundlage engagieren wir uns für 
faire Handelsbeziehungen und werden die Strukturen für die Vermarktung und 
Verarbeitung von Bio- und regionalen Produkten deutlich verbessern.
Digitale Innovation für die Landwirtschaft
Von dem gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, der smarten Aussaat bis hin 
zu der Verknüpfung von Wetterdaten mit Informationen über die 
Bodenbeschaffenheit: Digitale Technologien in der Landwirtschaft können helfen, 
Ressourcen effizient einzusetzen. Dabei wird nicht nur die Umwelt geschont, 
Landwirt*innen können ihre Produktion auch optimieren und ihre Arbeit noch 
besser planen. Diese Technologien wollen wir für alle Landwirt*innen nutzbar 
machen.
Die GeoBox des Landes, die Landwirt*innen viele verschiedene Daten zur Verfügung 
stellt und die wir GRÜNE unterstützen, soll weiterentwickelt werden. Gemeinsam 
mit den überbetrieblichen Maschinenringen wollen wir die Digitalisierung auch in 
Zukunft so vorantreiben, dass alle Landwirt*innen profitieren.
Neben den digitalen Chancen wollen wir auch innovative Ansätze für eine 
zukunftsfähige Landwirtschaft nutzen. Dazu zählen Strategien wie eine 
standortoptimierte Sortenauswahl, die der Klimakrise nachhaltig begegnen. Dazu 
gehört für uns auch, die praxisorientierte Aus- und Weiterbildung von 
Landwirt*innen auszubauen. Ebenso sollen Forschungsanstalten digitale 
Technologie, innovative Ansätze sowie digitale Angebote für den Vertrieb 
regionaler Produkte für die Landwirtschaft erproben und praxistauglich 
ausgestalten können.
Wasser und Böden schützen
Ein nachhaltiger Humusaufbau fördert die Fruchtbarkeit des Bodens. Deshalb 
werden wir Maßnahmen und Projekte dazu fördern. Wir wollen die Landwirtschaft 
unterstützen, die Einträge von Nährstoffen ins Grundwasser und Gewässer zu 
reduzieren und gemeinsam mit ihr das Landesprogramm Gewässerschonende 
Landwirtschaft weiterentwickeln.
Denn das Ziel GRÜNER Agrarpolitik ist es, die schädlichen Pflanzenschutzmittel 
deutlich zu reduzieren. Dafür werden wir die Forschung und Entwicklung von 
umweltschonenden Verfahren an rheinland-pfälzischen Forschungs- und 
Lehreinrichtungen ankurbeln und ein Landesprogramm zur Reduktion starten.
Wir fordern von der Bundesregierung deutlich mehr Mittel, um auch Alternativen 
zu erforschen. Insbesondere der biologische Pflanzenschutz, aber auch die 
Tiergesundheit – unter Beachtung der wachsenden Probleme mit neuen 
Pflanzenschädlingen und Tierkrankheiten durch die Klimakrise – müssen besser 
untersucht werden. Auf Bundesebene werden wir uns für eine Pestizidabgabe 
einsetze, deren Erträge für die Erforschung der Wirkungen von Pestiziden auf 
Mensch und Umwelt und für Alternativen eingesetzt werden soll.
Regional ist erste Wahl
Unsere heimische, regionale Landwirtschaft, die vielen Hofläden, 
Erzeugergemeinschaften, die Bauernmärkte, aber auch die vielen Initiativen der 
Solidarischen Landwirtschaft sind ein wahrer Schatz. Eine regionale 
Landwirtschaft stärkt nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern schafft eine 
direkte Verbindung zwischen Landwirt*innen und Verbraucher*innen. Kurze 
Lieferwege machen die regionale Landwirtschaft klimafreundlich und schaffen 
Wertschöpfung vor Ort. Hersteller, regionale Handelsunternehmen und 
Verbraucher*innen profitieren davon, wenn in der Region produzierte Lebensmittel 
als solche gekennzeichnet sind.
Wir werden die strukturellen Bedingungen für den Ausbau dieser Landwirtschaft 
deutlich verbessern. Dabei ist uns wichtig, dass Verbraucher*innen regionale 
Produkte auf kurzem und einfachem Weg kaufen können. Deshalb wollen wir 
Vermarktungsorganisationen und Genossenschaften sowie Regionalmarken weiter bei 
ihrer Arbeit unterstützen. Eine Zusammenarbeit der regionalen Landwirtschaft mit 
dem lokalem Tourismus, beispielsweise durch kulinarische Angebote im Hotel- und 
Gaststättengewerbe, begrüßen wir als eine weitere Möglichkeit, regionale 
Lebensmittel bekannter zu machen, Absatzmärkte für die heimischen Landwirt*innen 
zu schaffen und gleichzeitig für die Region zu werben.
Weinbauland Rheinland-Pfalz
Weinbau, Straußwirtschaften und Weinfeste prägen unsere Landschaft, Kultur und 
Tourismus. Wir GRÜNE wollen diese Traditionen bewahren und den Weinbau bei 
seiner erfolgreichen Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit, Qualität und regionaler 
Wertschöpfung unterstützen. Immer mehr Winzer*innen stellen auf die biologische 
Bewirtschaftung ihrer Rebflächen um und schaffen damit Angebote, die den 
Verbraucher*innen Qualität bieten und neue Absatzmöglichkeiten eröffnen.
Den erfolgreichen Einsatz von Pheromonen zur Vermeidung von Insektiziden, 
modernste Landtechnik und den ökologischen Weinbau werden wir weiter fördern. 
Bei kulturträchtigen und ökologisch wertvollen Steil- und Steilstlagen werden 
wir moderne Methoden der Bearbeitung fördern wie beispielsweise den 
Drohneneinsatz sowie Artenschutzprojekte in der Landwirtschaft. Um den Einsatz 
von Pflanzenschutzmitteln auch im Weinbau zu reduzieren, muss die Forschung in 
der Züchtung vorangetrieben werden. Denn pilzresistente Sorten sparen 
Pflanzenschutzmittel und sind eine Antwort auf die Klimakrise.
Agrarverwaltung: Gut ausgebildet und gut beraten
Wir wollen junge Menschen für die Grünen Berufe begeistern. Dafür bedarf es 
einer effizienten und modernen staatlichen Landes-Agrarverwaltung. Diese muss 
eine gute wissenschaftliche Grundlage schaffen, um neutral Wissen an die Branche 
zu vermitteln, zu beraten und um Ausbildung auf höchstem Niveau in allen Fragen 
und Herausforderungen anbieten und begleiten zu können. Dazu zählen neben einer 
kompetenten Beratung, auch in ökonomischen Fragen, der Erhalt der biologischen 
Vielfalt, der Schutz des Wassers, des Bodens und des Klimas sowie das Tierwohl, 
die Digitalisierung, Hauswirtschaft und Ernährung. Wir werden den Dreiklang 
Forschung, Lehre und Beratung bei den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum 
(DLR) so stärken, dass die aktuelle Forschung direkt in die Lehre, Ausbildung 
und Beratung einfließt. Gemeinsam mit den Hochschulen im Land wollen wir 
Forschungsstandort Nummer Eins bei einer umwelt-, klima- und tiergerechten 
Landwirtschaft werden.
Für eine offene Lehre über den Anbau müssen die Methoden der ökologischen 
Landwirtschaft und des ökologischen Weinbaus in den Unterricht einfließen. Ziel 
ist es, dass jede*r Landwirt*in die jeweiligen Besonderheiten von ökologischer 
und konventioneller Wirtschaftsweise gleichermaßen kennt und die entsprechenden 
Kompetenzen erwirbt.
Grünland erhalten
Schäferinnen und Schäfer stehen finanziell mit dem Rücken an der Wand, obwohl 
sie aktiven Landschafts- und Naturschutz betreiben. Wir setzen uns weiterhin 
dafür ein, dass eine gekoppelte Weidetierprämie das Beweiden von Heiden und 
Wiesen wirtschaftlich auskömmlich macht. Artenreiches Grünland werden wir 
schützen und Maßnahmen zum Erhalt ausbauen. Gemeinsam mit den 
Weidetierhalter*innen werden wir die bestehenden Wolfsmanagement-Konzepte zum 
Herdenschutz weiterentwickeln.
Gutes Essen für Alle von Anfang an
Wie wir uns ernähren, wie unsere Lebensmittel produziert werden und wo sie 
angebaut werden: Das ist für immer mehr Menschen eine zentrale Frage. Ernährung 
ist mehr als nur das Essen auf dem Teller – es ist auch ein Stück Kultur, 
Gesundheit, eine soziale Frage und nicht zuletzt eine der Umwelt, des 
Tierschutzes und des Klimas. Unsere Ernährung wirkt im globalen Kontext. Wir 
stellen uns dieser Verantwortung.
In Rheinland-Pfalz isst man besser
Wir wollen den Anteil an ökologischer, regionaler und fair erzeugten 
Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung deutlich erhöhen und fordern weiter, 
dass die Lebensmittel-Ampel auf Bundesebene eingeführt wird.
Mit dem erfolgreichen Programm Rheinland-Pfalz is(s)t besser beraten wir 
Institutionen und Verbraucher*innen zum Thema Ernährung. Wir schaffen 
Bewusstsein für gesunde, regionale und ökologische Ernährung und unterstützen 
Kitas und Schulen ebenso wie Alten-/Pflege- und andere Betreuungseinrichtungen, 
dies im Alltag auch umzusetzen. Das Programm werden wir fortführen und die 
wichtige Arbeit der Verbraucherzentrale bei der Ernährungsberatung weiter 
unterstützen.
Mit einem Iss-besser-Kantinen-Programm werden wir schrittweise die Außer-Haus-
Verpflegung in unseren Universitäten, Krankenhäusern, Verwaltungen und 
Unternehmen auf saisonale, regionale und ökologisch produzierte Produkte 
umstellen. Wir setzen dabei auch auf die frische Zubereitung, vegetarische und 
vegane Alternativen, die Vermeidung von Essensabfällen und Verpackungsmüll.
Die Ergebnisse dieses Programms werden wir nutzen, um die Verpflegung in allen 
Kantinen im Land zu verbessern. Wir wollen die Standards der Deutschen 
Gesellschaft für Ernährung (DGE) in allen öffentlichen Einrichtungen vorbildhaft 
zur Bedingung machen.
Zu einer gesunden Ernährung gehört auch, dass man sich auf einwandfreie 
Lebensmittel verlassen kann. Gemeinsam mit den Kreisen ist es unser Ziel, 
Lebensmittelkontrollen in vollem Umfang zu leisten.
Gut informiert für gute Ernährung
Wenn es um unsere Ernährung geht, darf es kein Kleingedrucktes mehr geben. 
Verbraucher*innen sollen mithilfe eines verpflichtenden, einheitlichen und 
transparenten Kennzeichnungssystems auf einen Blick schon im Laden erkennen 
können, wie gesund oder ungesund ein Lebensmittelprodukt ist. Nachdem die 
Bundesregierung eine Kennzeichnung mit Ampelfarben nach dem Modell mehrerer 
europäischen Länder jahrelang blockiert hat, gibt es nun endlich grünes Licht 
für den Nutri-Score – allerdings nur auf freiwilliger Basis. Das bringt uns 
nicht wirklich weiter, wie bereits das von der Bundesregierung erzeugte Chaos um 
das freiwillige Tierwohllabel zeigte. Es droht ein Flickenteppich 
unterschiedlicher Kennzeichnungen und Standards, die Verbraucher*innen kaum alle 
durchschauen können.
Damit die Verbraucher*innen auch wirklich wissen, was in ihren Lebensmitteln 
ist, setzen wir uns für eine klare, verständliche Kennzeichnung von 
Lebensmitteln und eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung 
(Tierwohl-Label) ein. Wir werden die Bundesregierung im Bundesrat auch künftig 
dazu auffordern, ein einheitliches und verpflichtendes 
Nährwertkennzeichnungssystem auf wissenschaftlicher Basis einzuführen. Auch auf 
EU-Ebene werden wir weiter dafür kämpfen, dass die Ampel bei unserem Einkauf 
endlich Alltag wird.
Gesunde Ernährung beginnt vor Ort
Im ganzen Land engagieren sich viele Menschen in Initiativen gegen 
Lebensmittelverschwendung, beim Food-Sharing und Fair-teilen oder schaffen sich 
eine „Essbare Stadt“. Diese Initiativen verdienen Unterstützung. In Essbaren 
Städten engagieren sich Bürger*innen dafür, ihre Städte bunter, ökologischer und 
essbar zu machen, indem sie beispielsweise Grünflächen mit Tomaten und Fassaden 
mit Bohnen bepflanzen. Sie veranstalten Börsen, auf denen altes Saatgut 
getauscht wird oder bieten digitale Karten zum Entdecken der essbaren Stadt an. 
Solche wichtigen Impulse für unsere Städte werden wir zukünftig fördern. Den 
Beitritt von Kommunen zum Netzwerk deutscher Biostädte und die Bildung von 
Ernährungsräten, wie sie in vielen Städten bereits bestehen, unterstützen wir.
Eine digitale Plattform wird Hofläden, Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi), 
Unverpackt-Läden, Food-Sharing-Initiativen und andere nachhaltige Angebote 
bekannter machen.
Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, werden wir uns auf Bundesebene dafür 
einsetzen, dass Supermärkte ihre abgelaufenen, aber noch genießbaren 
Lebensmittel nicht wegwerfen dürfen, sondern sie an die weitergeben, die sie 
dringend brauchen.
Tierschutz
Es ist an der Zeit, das Verhältnis von Mensch und Tier neu zu denken. Wichtig 
ist neben der Erhaltung der Lebensräume und der Arten auch der Schutz der Tiere 
als Lebewesen um ihrer selbst willen.
Wir GRÜNE treten seit Jahrzehnten nachdrücklich und erfolgreich für den 
Tierschutz ein und engagieren uns in allen Bereichen für einen respektvollen und 
verantwortungsvollen Umgang. Unwürdige Behandlung und tierquälerische Haltung 
von Nutztieren lehnen wir ab und fordern bundesweit ein Verbot solcher 
Praktiken. Aussagefähige und praxistaugliche Herkunfts- und 
Haltungskennzeichnung (Tierwohl-Label) wie auch die Kennzeichnungspflicht für 
tierische Bestandteile in Lebensmitteln müssen den Verbraucher*innen die 
Möglichkeit geben, sich beim Einkauf für mehr Tierschutz entscheiden zu können. 
Unser Ziel ist das Ende der industriellen Massentierhaltung.
Nutztierhaltung
Trotz vieler Verbesserungen, die wir GRÜNE vorangetrieben haben, liegt noch viel 
Arbeit vor uns. Industrielle Massentierhaltung und Dumpingpreise, unfaire 
Handelsabkommen, Futtermittelimporte mit gentechnisch verändertem Soja, 
Güllebelastung und hoher Konsum tierischer Produkte haben negative Folgen für 
Tier, Mensch und Umwelt. Wir bezahlen das Billigfleisch mit schlechten 
Arbeitsbedingungen und Einkommen, erheblichem Tierleid, Nitratbelastung des 
Wassers, negativen Folgen für die notwendige Ernährung der Weltbevölkerung und 
erheblicher Schädigung des Klimas.
Den kostenintensiven Umbau der Nutztierhaltung wollen wir auf Bundesebene über 
eine Tierwohlabgabe finanzieren. Im Land werden wir die Beratung und 
Investitionsförderprogramme so ausrichten, dass die Gelder gezielt in Betriebe 
fließen, die sich auf den Weg hin zu einer tiergerechten und flächengebundenen 
Tierhaltung machen. Dafür wird es mit uns das Programm Partnerbetrieb Tierschutz 
geben. Um die Tiere am Ende ihres Lebens möglichst wenig zu belasten, 
unterstützen wir die hofnahe Schlachtung, zum Beispiel durch mobile 
Schlachtstätten. Wo Tiertransporte dennoch notwendig sind, dürfen sie nicht 
länger als vier Stunden dauern. Tierquälerische Transporte in Drittländer wollen 
wir bundes- und europaweit verbieten und die Kontrollen stärken.
Kein Einsatz von Reserve-Antibiotika
Der Einsatz von Reserveantibiotika in der Nutztierhaltung muss ein Ende haben, 
denn bestimmte Antibiotika müssen dem Menschen bei kritischen Infektionen auch 
weiterhin als letzte Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung stehen. Auch hier 
gilt: Eine flächengebundene, tiergerechte und möglichst ökologische Haltung ist 
der einzige Weg, um Krankheiten vorzubeugen und den Einsatz von Antibiotika zu 
reduzieren.
Tierschutz in der Gesellschaft
Wir möchten eine kindgerechte Tierschutzpädagogik im Unterricht etablieren und 
die Arbeit der Landeszentrale für Umweltaufklärung zu diesem Thema ausbauen. 
Dazu gehört auch das Wissen, dass Wildtiere nicht in den Zirkus gehören. Wir 
setzen uns bundesweit weiter dafür ein, dass Wildtiere im Zirkus und in 
Fahrgeschäften verboten werden. Ehrenamtliches Engagement im Tierschutz möchten 
wir weiter unterstützen.
Tierschutz in Forschung und Lehre
Die Nutzung von empfindungsfähigen Tieren in der wissenschaftlichen Forschung 
und Lehre stellt ein ethisches Dilemma dar, das wir mit modernen, alternativen 
Methoden überwinden möchten. Wir konnten einen weitgehenden Verzicht auf 
Tierversuche erreichen, sobald alternative Methoden vorhanden sind. Das Recht 
auf ein tierversuchsfreies Studium muss ebenfalls gewährleistet werden.
Unser Ziel ist, Tierversuche in Forschung und Lehre möglichst abzuschaffen. Um 
sie in der Ausbildung und Forschung konsequent durch Computermodelle, Lehrvideos 
und Dummys zu ersetzen, unterstützen wir die Entwicklung von tierversuchsfreien 
Methoden. Bisherige Fördermittel für die Tierversuchsforschung sollen künftig 
der Erkundung von alternativen Methoden dienen und auch mit Mitteln der 
Bundesforschung aufgestockt werden. Grundsätzlich fordern wir, dass Versuche der 
Kategorie „schwer“, mit denen erhebliches Tierleid verbunden ist, in Rheinland-
Pfalz nicht mehr genehmigt werden.
Kommentare
Georg Sprung:
Regenerative Landwirtschaft (ReLaWi), Agroforst und Permakultur sind m. E. in Deutschland noch wenig und wenn, vor allem in Fachkreisen bekannt.