Mir ist bewußt, dass die Ministerium für Bildung, Rheinland-Pfalz: Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz plus Qualitätsempfehlungen (BEE). 20184 pädagogische wie politische Grundlagen für Kitas sind.
Dennoch würd eich gerne den Begriff Erziehung streichen, da beide Begriffe wie folgt definiert sind:
1. Def. Bildung
- Bildung ist mehr als Erwerb von Wissen sondern bspw. auch ethische, soziale und kulturelle sowie Persönlichkeitsbildung.
- Bildung führt zum individuellen Kompetenzerwerb bzw. Kompetenzentwicklung, wwobei es zahlreiche Kometenzmodelle gibt bspw.
Klassisches Kompetenzmodell
Sach- und Methodenkompetenz
Sozial-/Wir-Kompetenz
Selbst/Personale/Ich-Kompetenz
Kompetenzen in Ministerium für Bildung, Rheinland-Pfalz (2018): Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz plus Qualitätsempfehlungen (BEE).# Basiskompetenzen, die Kinder stärken (Resilienz)
positives Selbstkonzept,
Kontrollüberzeugung und ein Gefühl der Selbstwirksamkeit,
Fähigkeit zur Selbstregulation,
Anpassungsfähigkeit im Umgang mit Belastungen oder übermäßigen Reizen (einschließlich der Fähigkeit, sich innerlich zu distanzieren),
Fähigkeit, sich vor gefährdenden Einflüssen zu schützen,
Regelbewusstsein,
Fähigkeit zu konstruktivem Denken (auch bei widrigen Umständen),
Fähigkeit, sich zu entscheiden und zu organisieren (Selbstmanagement),
Fähigkeit, sich in verschiedenen kulturellen und sozialen Umwelten zu bewegen und mit unterschiedlichen Rollenerwartungen konstruktiv umzugehen,
Fähigkeit, Konflikte gewaltlos zu bewältigen,
Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen,
Kreativität und Explorationslust und
sachbezogenes Engagement und Motivation aus eigenem Antrieb.
# Darüber hinaus:
Sprachliche Kompetenzen
Kulturelle Kompetenzen
personale/Selbst-Kompetenzen
Soziale Kompetenzen
Mathematisch-naturwissenschaftlich Kompetenzen -
# sowie Querschnittskompetenzen wie
BNE-Kompetenzen
Lernkompetenzen
Lernmethodische Kompetenzen
OECD (2003): Schlüsselkompetenzen für persönliches, soziales und ökonomisches Wohlergehen
Interagieren in sozial heterogenen Gruppen"
"Selbständiges Handeln"
"Hilfsmittel und Instrumente interaktiv zu nutzen"
Quelle: http://www.oecd.org/innovation/research/oecdstudieidentifiziertschlusselkompetenzenfurpersonlichessozialesundokonomischeswohlergehen.htm
BNE-Kompetenzen nach de Haan (2008)
Gestaltungskompetenz hat folgende Teilkompetenzen:
#Sach-und Methodenkompetenz:
1.Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen.
2.Vorausschauend denken und handeln.
3.interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen.
4.Risiken, Gefahren und Unsicherheiten erkennen und abwägen können.
#Sozialkompetenz:
5.Gemeinsam mit anderen planen und handeln können.
6.An Entscheidungsprozessen partizipieren können.
7.Sich und andere motivieren können aktiv zu werden
8.Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigen können.
#Selbstkompetenz:
9.Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können.
10.Selbstständig planen und handeln können.
11.Empathie und Solidarität für Benachteiligte zeigen können.
12.Vorstellungen von Gerechtigkeit als Entscheidungs-und Handlungsgrundlagen nutzen können.
Quelle: https://www.globaleslernen.de/sites/default/files/files/link-elements/die_zwoelf_kompetenzen_der_bne_de_haan.pdf - Bildung ist nicht allein Aneignung neuer Inhalte, sondern auch die Aneignung von Bewertungsmustern, sich mit diesen Inhalten auseinanderzusetzen.
- Menschen können sich nur selbst bilden und nie durch andere gebildet werden. D. h. Bildung ist immer Selbstbildung.
- Bildung ist ein dynamischer wie lebensbegleitender ganzheitlicher Entwicklungsprozess, in dem das Individuum selbst bilden
- in Abhängigkeit
- von individuellen Voraussetzungen wie Intellekt, Motivation, Konzentrationsfähigkeit, Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten
- von zeitlichen, räumlichen und sozialen, ökonomischen und (bildungs-) politischen Bedingungen sowie Sachzwängen
- Vorhandensein von Lehr- / Lernmitteln und/oder Lehrenden
- unabhängig von Bildungsinstitutionen/-einrichtungen, d. h. auch autodidaktisch möglich
- Bildung kann nur dort entstehen, wo der Bildungsprozess freiwillig geschieht.
- Bildung setzt Reflexivität voraus.
- Aus Sicht des Konstruktivismus kann ich kann anderen Menschen nichts „beibringen“ (auch nicht Nachhaltigkeit), da sich alle Menschen ihre Wirklichkeit selbst konstruieren.
So gilt es Lerngelegenheiten (Settings), Lernräume anzubieten, damit sich Menschen die Welt unter nachhaltigen Aspekten aneignen können. - Bildung ist eine Wechselbeziehung: Lernende lernen von Lehrenden wie Lehrende von Lernenden.
- Lehrende sind in der Rolle des Lernbegleitenden bzw. Bildungscoaches.
Fazit: Bildung ist verbunden mit Ergebnis-/Offenheit (des Bildungsprozesses), Selbstbestimmung, Eigenverantwortung, Freiwilligkeit, Freiheit, Partizipation, Eigen-/Verantwortung, gleichberechtigter Interaktion zwischen Lehrendem und Lernenden auf Augenhöhe usw.
2. Def. Erziehung
als Form der Veränderung eines Individuums durch andere hat Erzeihung mit der Bildung wenig gemeinsam:
2.1 Erziehung ist der lebenslange Prozess der bewussten und unbewussten Verhaltensänderung bzw. Verhaltensstabilisierung auf der Grundlage bestimmter Wert- und Normvorstellungen im Spannungsfeld von Personalisation und Sozialisation.
(nach Kaiser)
2.2 Erziehung ist die soziale Interaktion zwischen Menschen, bei der ein Erwachsener planvoll und zielgerichtet versucht, bei einem Kind unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und der persönlichen Eigenart des Kindes erwünschtes Verhalten zu entfalten oder zu stärken.
(Hurrelmann)
2.3 Fazit: Erziehung ist verbunden mit Macht, Hierarchie, ggf. Unfreiwilligkeit, Zielerreichung evtl. mit Zwang, Sanktionen, Strafe usw.
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