Jedes Jahr töten Jäger bundesweit bis zu einer halben Million Füchse. Viele der Tiere werden dabei angeschossen oder in Fallen verstümmelt. Die Fuchsjagd während der Paarungs- und Aufzuchtzeit wird von Tierschützern besonders kritisch gesehen: Einerseits werden dabei Fuchsrüden erschossen, die als künftige Elterntiere für das Überleben des Nachwuchses erforderlich sind. Andererseits kommen bereits im Februar die ersten Fuchswelpen zur Welt, die nach dem Tod ihrer Eltern verhungern müssen.
Dabei besteht weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht ein Grund für die Bejagung der Beutegreifer.
Der Bestand von Rebhühnern, Feldlerchen und Feldhasen ist in den letzten Jahrzehnten nicht durch die Füchse sondern durch den Verlust ihrer Lebensräume zurückgegangen. Studien zeigen, dass die intensive Fuchsjagd bedrohten Tierarten nicht hilft. Häufig zeigen sich sogar gegenteilige Effekte, etwa weil mit der Jagd erhebliche Störungen einhergehen.
Durch die Jagd können Tierkrankheiten wie Räude oder Staupe oder der Befall mit dem Fuchsbandwurm nicht eingedämmt werden. Dagegen zeigen Studien, dass Füchse das Risiko für eine Ansteckung des Menschen mit der Lyme-Borreliose reduzieren können. Ihre Aktivitäten führen offenbar dazu, dass Mäuse weniger stark von Zecken befallen sind und diese Zecken seltener Träger der Borreliose-Erreger sind. In der Tierwelt nehmen Füchse als Aasvertilger und durch die Erbeutung kranker und schwacher Tiere eine wichtige Rolle als Gesundheitspolizist ein.
Nager können sich, begünstigt durch milde Winter und lange Trockenheitsphasen, expotentiell vermehren. Dies führt zu erheblichen Fraßschäden in der Landwirtschaft . Frau Klöckner möchte dies durch den Einsatz von Giftködern bekämpfen. Dabei wäre der Fuchs ein verlässlicher Partner um die Populationszahlen eindämmen zu können. Es ist an der Zeit die Jagdgesetzgebung an die aktuelle wissenschaftliche Erkenntnislage einerseits und dem gewachsenen Bewusstsein der Menschen für Tierschutz und Tierrechte andererseits anzupassen.
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