LTPW - 1 - 072 Absatz streichen
Agro PV Anlagen benötigen eine hohe Aufständerung, damit darunterliegende Kulturflächen mit entsprechendem Gerät bearbeitet werden können. Der Aufwand an Ressourcen steht in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Stromertrag. Ein Witterungsschutz bestünde nur bei durchgehend flächiger Belegung der Gestelle und dann fehlte der Vegetation darunter das Licht. Weiterhin wäre zu befürchten, dass „Land Grabbing“ durch finanziell potente Investoren weiter befeuert wird, wenn auch nur kleine Renditen zu erwarten wären. Der Tod weiterer bäuerlicher Familienbetriebe wäre die unausweichliche Folge.
Alternativ gäbe es genügend Straßen oder Bahnlinien, die auch für diese vorteilsbringend eingehaust werden könnten. (Wenn man das dem Landschaftsbild antun möchte)
Kommentare
Torsten Materna:
Dorothea Weiß:
Judith Rinck:
Es gibt schon die Idee, von wärmeproduzierenden Geräten Wärmeenergie ab- und dann weiterzuleiten, z. B. Das wäre auch ein kleiner Anfang.
Simon Schmitz:
Angesichts der vielen Vorteile, die Agri-PV bietet und der Tatsache, dass, wenn die Agri-PV hoffentlich im kommenden Winter 2021 nach der Bundestagswahl für 2022 ins EEG kommt, die Technologie das Potential bietet, eine willkommene Zusatzeinnahmequelle für viele Landwirte zu bieten, um ihre wirtschaftliche Situation aufzubessern, kann ich diesen Antrag hier nicht nachvollziehen.
Nur rund 4 % der deutschen Ackerfläche, die mit solchen Anlagen bebaut würden, würden ausreichen, um den gesamten aktuellen Strombedarfs zu decken. (Fraunhofer Institut für Solare Energietechnik, Oktober 2020, S. 10: https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/APV-Leitfaden.pdf)
Dabei gibt es Feldfrüchte, die von einer Beschattung ggf. auch zu verbinden mit einer optimierten Regenwasserbewirtschaftung sogar profitieren würden, während andere Pflanzen nur leichte Ertragseinbußen hätten. Auch der Flächenverlust ist marginal und besteht lediglich aus den Pfosten für die Aufständerung der Tragekonstruktion für die PV-Module, also wenige Prozent des jeweiligen Ackers. Wie bei allen Erneuerbaren Energien kann auch diese Technologie natürlich nicht überall aber eben doch auf vielen Flächen zum Einsatz gelangen und, wie gesagt, es reichen ja schon wenige Prozent der deutschen Ackerflächen aus, zumal wir ja noch Dach-PV, Freiflächen-PV, Windkraft, Biomasse usw. usf. zur Verfügung haben. Denn ohne einen breiten Mix verschiedener Energie-Erzeugungsarten kann die Energiewende nicht gelingen und damit ist auch jeder Naturschutz hinfällig, da der Klimawandel die kleinen positiven Auswirkungen auf den Naturschutz durch die eine oder andere nicht genutzte Fläche um ein vielfaches negativ überkompensiert.
Ich habe zudem auch mit Landwirten über diese Technologie gesprochen und nur positives Feedback zu dieser Möglichkeit bekommen, künftig die Ackerflächenproduktivität durch die gemeinsame Ernte von vielen verschiedenen Feldfrüchten und Strom zu steigern und so ihr Auskommen auf eine weitere belastbare Säule zu stellen. Ehrlich gesagt kann es ihnen nicht schnell genug gehen, dass diese Technologie endlich, wie z. B. in Frankreich oder den Niederlanden (Stichwort: Deutschland wird immer mehr abgehängt bei der Implementierung des Energiesystems der Zukunft...) gesetzlich geregelt und gefördert wird.
Für weitere Informationen kann ich nur die oben zitierte Studie des Fraunhofer Instituts empfehlen, welche auf knapp 60 Seiten technische, wirtschaftliche und rechtlich-politische Aspekte der Agri-PV beleuchtet und insgesamt eine klare Empfehlung dafür ausspricht, diese als ein weiteres und sehr sehr wichtiges Element in die Energiewende in Deutschland einzubeziehen.
Hier der Link: https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/APV-Leitfaden.pdf
Beste Grüße
Simon (Schmitz)
Benjamin Volz:
bitte beachten sie in der Diskussion, dass es auch senkrecht aufgestellte Agri-Photovoltaik gibt.
Die bifazialen (beidseitig wirksamen) PV-Module stehen bei dieser innovativen Form der Agri-PV auf dem Acker oder Wiese in Reihen mit etwa 10m Abstand. In den Reihenzwischenräumen kann weiterhin vollwertige Landwirtschaft betrieben werden - in heißen und trockenen Jahren kommt es durch die Beschattung sogar zu Mehrerträgen.
Diese von der Firma Next2Sun GmbH entwickelten Anlagen haben nur einen Überbauungsgrad von nur 1%. Ganz nebenbei wird bei dem System auf etwa 10% der Fläche (direkt unterhalb der Module) durch extensive Bewirtschaftung (Altgrasstreifen) sogar die Biodiversität gesteigert.
Nach einer ersten größeren Anlage im Saarland, wurde in diesem Jahr mit diesem vertikalen und bifazialen System auf 14 ha sogar die größte Agri-PV-Anlage Europas realisiert - in Baden-Württemberg.
Vielleicht glauben Sie dem Urteil vom grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann?
Gerne hier in Folge 1 "Natur-Wunder" mal bei Minute 20-23 reinhören: https://winfried-kretschmann.de/sonntagsausflug-podcast/
Oder hier ein kurzer Beitrag vom SWR: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/agri-photovoltaik-bei-donaueschingen-beeindruckt-kretschmann-100.html
Mehr Infos zum System auch hier: https://www.next2sun.de/
Beste Grüße, Benjamin Volz